Berlin und Brandenburg -
Berlin und Brandenburg wollen angesichts des Klimawandels bis Anfang des kommenden Jahres eine gemeinsame Wasserstrategie erarbeiten. Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nannte die Strategie am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung der beiden Kabinette "überfällig". Wie die konkreten Maßnahmen aussehen, soll zunächst auf der Ebene der Ministerien beider Länder abgestimmt werden.
Mehr Wasser in der Region halten
Woidke sagte, dass es vor dem Hintergrund unregelmäßiger Niederschläge darauf ankomme, mehr Wasser in der Region zu halten und nicht wie bisher über die Flüsse zu entwässern. Als weiteres mögliches Ziel der Strategie nannte er die Quote beim "Abwasser-Recycling". Sie solle in der Industrie nahe an 100 Prozent gebracht werden, so wie es der US-Autobauer Tesla in Grünheide vormache.
Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, dass ein Schwerpunkt auf einer noch besseren Aufbereitung der Abwässer in den Klärwerken liegen müsse. Mit zusätzlichen Reinigungsstufen könnten beispielsweise Medikamentenrückstände entfernt werden. "Dass da Kosten auf uns zu kommen ist doch völlig klar", sagte Wegner. Für die Menschen in der Region sei die sichere Versorgung mit Wasser aber wichtig.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) warnte dagegen davor, wichtige Maßnahmen in die Zukunft zu verschieben. "Es braucht jetzt einen Aktionsplan", sagte Christian Schweer, Projektleiter beim BUND für den Grundwasserschutz. Große Wasserverbraucher wie die Kraftwerke und die Landwirtschaft sollten dazu gebracht werden, sparsamer mit Wasser umzugehen. Dazu müssen laut BUND auch die Grundwasserentnahme-Entgelte ausgeweitet werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.04.2024, 2 Uhr