Berliner "Party-Tram" - Bau der M10-Verlängerung zum Hermannplatz soll nicht vor 2028 beginnen

Do 13.06.24 | 18:01 Uhr | Von Oliver Noffke
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M10 Straßenbahn, Turmstraße, Moabit (Quelle: dpa/Schoening)
dpa/Schoening
Video: rbb|24 | 13.06.2024 | Anna Severinenko | Bild: dpa/Schoening

Für die Verlängerung der Berliner M10 zum Hermannplatz liegen erste detaillierte Varianten vor. Klar ist: Es wird eng. Sollen Straßen für Pkw gesperrt oder Radwege schmaler werden? Die Senatsverwaltung hofft auf Feedback. Von Oliver Noffke

Mit dem Bau der M10-Verlängerung zum Hermannplatz wird nicht vor Ende 2028 gerechnet. Das teilte die zuständige Berliner Senatsverwaltung für Verkehr auf Anfrage von rbb|24 mit. "Die Vorplanung soll in 2024 in die Entwurfsplanung übergehen und somit in die Vorhabenträgerschaft der BVG. Aktuell liegt das Projekt im Zeitplan", so die Presseabteilung. Allerdings wurde dieser Zeitplan schon einige Male verändert.

Bislang endet die Tram-Linie an der Warschauer Straße. Mit der Verlängerung sollen künftig Prenzlauer Berg und Friedrichshain besser an Neukölln und das südöstliche Kreuzberg angebunden werden. In einer Grundlagenuntersuchung wurde prognostiziert, dass die Strecke an Werktagen von durchschnittlich 35.000 Menschen genutzt werden könnte.

Kritik, Lob, Diskussionen in der Online-Beteiligung

Die geplante Strecke verläuft nach dem Sprung über die Spree schnurstracks durch die Falckensteinstraße, den Görlitzer Park, die Glogauer Straße sowie die Pannierstraße und führt nach einer scharfen Rechtskurve über die Sonnenallee zum nordöstlichen Ende des Hermannplatzes. Die neue Endhaltestelle der M10 soll direkt hinter dem Platz in der Urbanstraße liegen. Entlang der 2,9 Kilometer langen Strecken sind sechs neue Haltestellen vorgesehen.

Dieser Streckenverlauf wurde bereits vor drei Jahren im April vom damaligen rot-rot-grünen Senat beschlossen [berlin.de]. Damals wurde ein Eröffnungstermin in 2028 angepeilt. Nun ist diese frühestens für 2031 geplant [berlin.de/sen/uvk]. "Nach derzeitiger Kenntnislage im Ganzen", so die Senatsverwaltung. Teileröffnungen, wie im Fall der Verlängerung am anderen Ende der M10, sind also nicht vorgesehen.

Aktuell können sich Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Varianten einzelner Abschnitte der Verlängerung informieren und die jeweiligen Vor- oder Nachteile diskutieren. Bis 19. Juni läuft eine entsprechende Online-Beteiligung [mein.berlin.de].

Karte: M10-Verlängerung über Hermannplatz bis Urbanstraße. (Quelle: rbb)

Gemeinsam auf der Straße oder verkehrsberuhigt?

Jeder der sechs einzelnen Abschnitt bringt eigene Herausforderungen mit sich. Da etwa die Glogauer Straße und die Pannierstraße relativ schmal sind und durch Wohngebiete führen, steht dort nicht genügend Platz für eigene Tramspuren zur Verfügung. Sollen sich dort also Straßenbahn und Pkw künftig die Straße teilen oder die Abschnitte für letztere gesperrt werden? Für beides sind Varianten ausgearbeitet worden.

Allerdings sei noch nicht untersucht worden, welche Auswirkungen die Straßenbahn im Detail auf den Verkehrsfluss entlang der Strecke haben könnte, so die Senatsverwaltung. Verkehrstechnische Untersuchungen für die gesamte Strecke stünden noch aus. "Hier wird es dann genauere Erkenntnisse zu den Abschnitten Glogauer Straße und Pannierstraße geben." Auch mit der Feuerwehr seien noch Gespräche geplant, etwa um abzuklären, wie die Stromleitungen für die Straßenbahnen künftig Einsatzwege beeinflussen.

Radwege teilweise "untermaßig"

In den aktuellen Varianten wird deutlich, dass Engstellen auf Radwegen möglicherweise auch künftig nicht beseitigt sein werden oder sogar neue Flaschenhälse entstehen könnten. "Aufgrund der Platzverhältnisse und rechtlichen wie technischen Rahmenbedingungen können Radwege teilweise nur untermaßig angeboten werden", so die Senatsverwaltung für Verkehr auf rbb|24-Anfrage. Nach den Hinweisen aus der Öffentlichkeit soll allerdings noch einmal geprüft werden, "wo eine Verbreiterung noch möglich sein könnte".

Zwei potenzielle Problemstellen hat die Verwaltung aber bereits im Blick, die Oberbaumbrücke und die Thielenbrücke über den Landwehrkanal. Beide soll die M10 künftig queren. Letztere, eine 1917 fertiggestellte und heute denkmalgeschützte Bogenbrücke aus Stahlbeton, wird keine Tram tragen können und muss deshalb durch einen Neubau ersetzt werden. "Kosten- und Zeitpläne werden im weiteren Projektverlauf noch ermittelt", heißt es dazu.

Mit Blick auf die Oberbaumbrücke gibt sich die Verwaltung optimistisch. Es sei eine Prüfung der Tragfähigkeit beauftragt worden. "Erste Teilergebnisse zeigen, dass ein Straßenbahnbetrieb möglich sein wird. Nun folgen weitere vertiefende Prüfung." Für die Verlängerung waren zuletzt 62 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Ob diese Zahl weiterhin aktuell ist, ließ die Senatsverwaltung unbeantwortet.

Hermannplatz – Mauerpark – Hauptbahnhof – Jungfernheide ohne Umsteigen

Erst im vergangenen Jahr wurde eine 33 Millionen teure Verlängerung der M10 am anderen Ende der Strecke eröffnet. Der U-Bahnhof Turmstraße ist seitdem die neue Endhaltestelle im Westen der als "Party-Tram" gescholtenen Linie - im Osten startet und endet sie bislang im Herzen des Friedrichshainer Ausgehviertels: der Warschauer Straße.

Die jüngste Verlängerung wird deutlich besser angenommen als prognostiziert. Statt der ursprünglich erwarteten 10.000 Fahrgäste pro Werktag wurde sie schon nach wenigen Wochen von mehr als doppelt so vielen Menschen genutzt, berichtete die "Berliner Zeitung" im April. Auch von dort soll die M10 weiter verlängert werden und durch Moabit bis zum Bahnhof Jungfernheide führen. Dieser Streckenabschnitt soll bis 2029 fertiggestellt werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.06.2024, 19.30 Uhr

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Beitrag von Oliver Noffke

48 Kommentare

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  1. 48.

    Und die astronomisch teure U 5, die sich wie ein Lindwurm durch Hamburg schlängeln soll, ist billiger?

    Im Allgemeinen bewegt eine U-Bahn doppelt so viel Menschen wie eine Tram, bei dem Sechsfachen der Kosten. Unterhaltskosten für Fahrtreppen, Fahrstühle, Beleuchtung und höherer Wartungsaufwand dabei noch nicht inbegriffen.
    Schauen Sie sich in Berlin einfach die Haltestellen Grenzallee, Lipschitzallee und weitere Stationen bspw. auf der U 7 an, wo Ihnen seit Jahren die nackten Stationswände entgegenprangen.

    U-Bahnen lohnen nur dort, wo eine Straßenbahn definitiv überfordert ist. Wer aber keine Tram hat, kann diesen Beleg garnicht erbringen. Berlin hat sie, München hat sie, Nürnberg hat sie, alles drei (Voll-)U-Bahn-Städte, weil U-Bahnen die Tram eben NICHT ersetzen können.

  2. 47.

    Straßenbahnen sind ökologisch und ökologisch absolut unsinnig. Zusätzlich sorgen sie für Staus, dadurch mehr Smog und sind gefährlich für Radfahrer und Fußgänger. Jedes Jahr gibt es viele Unfälle auch mit Todesfolge. Busse sind besser und genauso schnell. U und S Bahn sollten ausgebaut werden. Blöd, dass die Busspuren zugunsten Radspuren abgeschafft wurden. Ich sehe oft, dass in Straßenbahnen nur 2-20 Leute sitzen. Das schaffen Busse auch.

  3. 46.

    Wenn Berlin 80 Millionen für eine 4wöchige Fussballmeisterschaft hat, dann kann die BVG auch ein paar Cent's für eine 3km Strassenbahnstrecke finden.

  4. 45.

    >"Wer heute von der Warschauer Straße zum Hermannplatz will, nimmt mit einmal Umsteigen die U-Bahn. Vom Hauptbahnhof genau so, wer würde dann die langsame Straßenbahn nehmen?"
    Die Strapazenbahn dient der Naherschließung! Dafür ist dieses Verkehrssystem gedacht. Es ist genau der Zwischenbedarf zwischen Bus und U- / S-Bahn. Für den Bus ist der Bedarf auf dieser Strecke zu groß, für ne U- oder S-Bahn zu klein. Sie fahren vielleicht durch vom Hermannplatz zur Warschauer Straße. Viele andere wollen aber auf dieser Straßenbahnstrecke zu- und aussteigen für paar Stationen. Sie sind nicht der eine Maßstab bei ÖPNV-Bedarfe in Berlin. Die M10 ist sogar als erste Ring-Straßenbahn geplant, die genau die Fläche zwischen Ringzentrum und innerer Ringbahn abdeckt. Nicht für A bis B, sondern für die vielen von kurz mal hier nach dort. Leistungsstarke Querverbindungen zu den Sternlinien der S-Bahn und Ergänzung zur U-Bahn sind in der Zukunft gefragt. Das ist die Stärke der Straßenbahn.

  5. 44.

    Hamburg kann es sich eben einfach leisten die U-Bahn auszubauen und verzichtet eben auf den Kostenfaktor Straßenbahn.

  6. 43.

    Ich wollte damit mitteilen das Berlin kein Geld (für so einen Luxus) hat. Die Planungen aus den 90ern wurden ja nicht ohne Grund damals nicht weiter verfolgt. Umsonst hat man die Schienen nicht wieder ausgebaut.
    Wer heute von der Warschauer Straße zum Hermannplatz will, nimmt mit einmal Umsteigen die U-Bahn. Vom Hauptbahnhof genau so, wer würde dann die langsame Straßenbahn nehmen?

  7. 42.

    Und jetzt rechnen wir mal weiter... wann sind in Berlin die nächsten Landeswahlen? Dann stehen je nach gewählter Politik solche Projekte wieder zur Diskussion und evtl. zur politischen Disposition.

  8. 41.

    Wenn man die Diskussion allein hier bei rbb24 verfolgt und das mit dem Bestreben vieler Politiker und Verwaltungen unbedingt alle Bürger, den Naturschutz, Denkmalschutz etc. zufrieden zu stellen zusammenlegt, sind solche Zeiträume kaum noch verwunderlich.
    Da müssen erst einige den Mut haben und das Risiko eingehen nicht wiedergewählt zu werden, um auch mal etwas zügig und dafür vielleicht auch nicht 100% perfekt zu machen.
    Robert Habeck wird wohl in 1,5 Jahren ein Buch darüber schreiben können.

  9. 40.

    Schon 1989/90 wurde über die Verlängerung zum Hermannplatz diskutiert und in der Presse berichtet.
    Ich glaube mittlerweile nicht mehr an eine Realisierung.

  10. 39.

    Bissel weiter gesponnen, ergibt sich schon eine alternative Anwendung für Straßenbahngleise.
    In Dresden hat man für die gläserne VW-Maunufaktur auch Güterverkehr über das Straßenbahnnetz abgewickelt.
    Ob das heut noch so ist, weiß ich nicht.
    Könnte also ohne weiteres auch für den innerstädtischen Lieferverkehr genutzt werden. In Großstädten mit dichter Besiedlung würde ich diesen Gedanken nie vom Tisch fegen.

  11. 38.

    Wenn im Artikel oben steht das mit dem Bau der M 10 zum Hermannplatz nicht vor Ende 2028 zu rechnen ist können wir uns alle schon jetzt darauf einstellen das es eher 2029 / 2030 werden wird !! Ich habe gerade in meinen Unterlagen nachgeschaut und dort noch einen Prospekt gefunden wo von einer Eröffnung im Jahre 2027 die Rede war !!!

  12. 37.

    >"So wird das über den Länderfinanzausgleich z.B. auch aus Hamburg finanziert, die selber keine Straßenbahn haben. "
    Richtiger wäre für Hamburg: ... NICHT MEHR haben. HH hatte konnte mal Strapazenbahn bis in die 1970er Jahre, genau wie Westberlin.

  13. 36.

    >"In diesem Viertel eine Bahn, welche Vandalismusschäden sollen wir wieder bezahlen? Abgelehnt!"
    Was ist das denn für ne Hausfrauenpolemik? Bitte erläutern Sie die Zusammenhänge aus ihrem Geiste.

  14. 35.

    " So wird das über den Länderfinanzausgleich z.B. auch aus Hamburg finanziert, die selber keine Straßenbahn haben. "

    Und was möchten Sie uns damit mitteilen ?? Soll Berlin jetzt nur noch auf den 10 mal so teuren U Bahnausbau setzen weil Hamburg ja auch nur U Bahnen baut ??

  15. 34.

    Dass Hamburg hinterherhinkt und sich bockig stellt, dafür kann Berlin nichts. Ansonsten gibt es das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz bzw. den faktischen Nachfolger dazu, der eine ausgiebige Kosten-Nutzen-Rechnung verlangt, auf die Hamburg allerdings bei seinen eher prestigeträchtigen Planungen partout verzichten will.

  16. 33.

    In diesem Viertel eine Bahn, welche Vandalismusschäden sollen wir wieder bezahlen? Abgelehnt! So eine Strecke gehört in gutbürgerliche Bezirke.

  17. 31.

    >"In den M10 Planungen ist nichts für die M13 vorgesehen."
    Weil es eben um die M10 Planungen geht und nicht um die M13.
    Zumal es kurz vor Bahnhof Warschauer Straße einen Umstiegspunkt zu M10 gibt, die dann eine Station weiter bis direkt vor den Bahnhof fährt. Verkehrstechnisch geht die M13 nicht bis direkt auf die Warschauer Brücke, weil die Wendeschleife der M13 schon vorher von der Warschauer Straße abzweigt.
    Vielleicht ist bei Fertigstellung der M10 Verlängerung dann auch eine andere Betriebsführung der beiden Linien M10 und M13 in diesem kurzen gemeinsamen Bereich auf der Warschauer Straße und Warschauer Brücke angedacht. Abwarten.

  18. 30.

    Berlin hat doch kein Geld....

    So wird das über den Länderfinanzausgleich z.B. auch aus Hamburg finanziert, die selber keine Straßenbahn haben.

  19. 29.

    Haben wir in Frankfurt in der Lindenstraße Richtung Stadion auch. Parkstreifen, 2 Straßenbahngleise und für PKW nur Nord-Süd Richtung.
    Ist meines Wissens nach kein Unfallschwerpunkt aber trotzdem gut befahren. Die gemeinsame Nutzung Straßenbahn+PKW kriegt man hier auch hin und die Feuerwehr weiß auch wie man bei der Verkehrsgesellschaft anruft, um einen Oberleitungsabschnitt stromlos zu schalten.
    In Berlin muss wohl alles neu erfunden werden.

  20. 28.

    Die Vorbereitung einer allgemeinen Mobilmachung also. Hhmmm, welche besondere(n) Aufgabe(n) käme(n) denn in dem Fall auf eine Tramlinie zu? Der Trsp. von Soldaten dürfte sich nicht großartig von der üblichen Aufgabe unterscheiden. Dachten Sie vielleicht an irgendwelche Spezialaufbauten, ein Waggon wird ersetzt durch eine Flak, oder so? Oder wollen Sie vielleicht den Raum zwischen den Schienen als Schützengraben vorbereitet wissen?
    Ich werde polemisch, Entschuldigung.
    Mir fällt absolut nichts ein, das bei der Planung von Tramlinien für den Fall einer Mobilmachung berücksicht werden muss und von daher wird dem wohl auch bei diesem Vorhaben so sein.

  21. 27.

    Das ginge dann nur mit einer neuen Wendeschleife südlich der Oberbaumbrücke oder mit einem dritten Gleis auf dem südlichen Endstück der Warschauer Straße bei Beschaffung von Zweirichtungsfahrzeugen auf der M 13. Allerdings wäre das nur für diesen einen Abschnitt.

  22. 26.

    Vor 60 Jahren hat es ein Land geschafft eine ganze Stadt mit >2 Mio EW mit einer Mauer und gesicherten Durchgängen zu sichern so dass sich sogar in der Säugetierwelt genetische Abweichungen nachweisbar wurden.
    Technisch machbar ist das also schon. Politisch wird es schwieriger, zumindest solange die Berliner noch nicht so dämlich wie 30% unserer brandenburgischen Mitbürger wählen.

  23. 25.

    Ein besonderes Ärgernis ist, dass die M13 wohl noch über sehr viele Jahre S-Bahnhof Warschauer Str. und zurück Revaler Str. (vor dem abgerissenen Rewe) endet, ohne bis zum U-Bahnhof Warschauer Str. zu fahren. In den M10 Planungen ist nichts für die M13 vorgesehen.

  24. 24.

    >"Es wäre sehr wohl ein zweigleisiger Betrieb möglich."
    Ja klar geht das auch. So wirds in einigen ostdeutschen Straba-Städten auch meist gemacht bzw. so modernisiert nach der Wende. Ist zwar von der Erstinvestition höher, aber im Betrieb langfristig dann günstiger. Vorher wars der erwähnte Zweirichtungsverkehr auf einem Gleis mit Rückfallweichen an beiden Enden des Beginns / Endes dieses Zweirichtungs-Eingleises.
    Eben das war die Diskussion der Linken bei der Trassierung der M10 Verlängerung durch den Görli. Die Linke hätte lieber eine Trassierung mit eben solcher Lösung durch die Kiezstraßen um den Görli rum. Mittendurch ist eben so kostengünstiger, wenn auch nicht für diesen Freiflächen-Parkbereich ideal.

  25. 23.

    >"Mir geht es um die aktuell geplante Umzäunung des Görlitzer Parks.... ;)"
    Das will der Regierende zwar, ist aber rational betrachtet schier unmöglich. Irgend ein Schlupfloch findet sich bei diesem riesen Areal immer. Und ne Parkwache für Nachts kann sich Berlin auch nicht leisten.
    Ja und dann käme noch die Strapazenbahn, die außerhalb der Öffnungszeiten ne Durchfahrt mit nem Tor usw. braucht. Sowas wäre wieder eine ptenzielle Störquelle im eh schon störanfälligen Berliner ÖPNV.
    Ne Leute... so nen großen Park, der ein Teil des Kiezlebens ist, gegen das Umfeld abzuschotten, ist ohne große Proteste und technisch schwer möglich. Schon allein wegen der kurzen Wege von hier nach dort, die bisher durch den Görli gehen.

  26. 22.

    Soweit es diese Umzäunung jemals komplett so geben sollte, wäre die Antwort wohl im Beitrag Nr. 17 von Alfred Neumann zu suchen. Ob Kai Wegner dabei allerdings auch noch nachfolgenden Schnell-Läufern auf Schienen den Garaus machen will, wird die Zukunft zeigen. ;-

  27. 21.

    Es wäre sehr wohl ein zweigleisiger Betrieb möglich. Das eine Gleis nur für die Straßenbahn - entgegen der ausgeschilderten Einbahnstraßenrichtung - das andere Gleis verläuft in Fahrtrichtung der Einbahnstraße und dann mit draufliegenden Kfz-Verkehr. Weil aber die Einbahnstraßenrichtung von Kreuzung zu Kreuzung wechselt, hält sich die Kfz-Belegung auf dem jeweiligen Gleis sehr in Grenzen.

    Das funktioniert m. W. entlang der Straßenzüge Goethestraße - Germaniastraße in Kassel und Melanchthonstraße - Gorkistraße in Erfurt recht gut.

  28. 19.

    >"Was dagegen gewiss auch Berlin ginge, während die abschnittsweise Ausweisung von Einbahnstraßen, mal in diese Richtung, mal in bzw. aus der gegenläufigen Richtung,"
    Sicher ginge das auch, gerade wenn die Trassierung nur durch enge Kiezstraßen möglich ist. Ob die PKW nun 3x um die Ecke kurven, um vor die Haustüre zu kommen oder direkt im normalen 2-Richtungsverkehr dorthin fahren, ist ja bei den Kiezkarrees egal. Dann wäre rein verkehrstechnisch auch für diesen kurzen Straßenabschnitt eingleisig in beide Richtungen Strabaverkehr möglich. Die eine Fahrbahnhälfte für Einbahnstraße, die andere Hälfte für Straba Zweirichtungsverkehr auf einem Gleis. Gibts in einigen ostdeutschen Städten mit Strapazenbahn in engen Altstädten schon lange. Ist halt nur ne Gewöhnungssache für die Fahrer (PKW, Rad usw.) dann.

  29. 18.

    >"Wird der Streckenabschnitt durch den Görlitzer Park dann eingezäunt? Oder mit Untertunnelung?"
    Wohl nicht. Das wird ein Rasengleis über die Fläche mit normalen Wegequerungen bei den Parkwegen. Ist dann so auf Sicht und Vorsicht fahren für die Strabakutscher wie aufm Alex.

  30. 17.

    Automatische Tore stehen schon länger zur Disposition.

  31. 16.

    Schon klar, dass die Bedingungen immer stadtspezifisch sind. Ich wollte eben nur die ganze Palette an Möglichkeiten nennen, auf die dann die jeweilige Abwägung hin erfolgt. Das ist mehr, als sich die Meisten vorstellen.

    Was dagegen gewiss auch Berlin ginge, während die abschnittsweise Ausweisung von Einbahnstraßen, mal in diese Richtung, mal in bzw. aus der gegenläufigen Richtung, wobei dann eben nur das entgegen der Einbahnstraße laufende Gleis frei bliebe. Gerade die großen Blocks in Berlin böten dafür Gelegenheit.

  32. 15.

    Sie verschweigen, dass der Bezirk die Alternativstrecke über das Görlitzer Ufer gerade erst autofrei umgebaut hat. Ob die das geplant haben, nachdem die Linke die Tram dort hatte lang fahren lassen wollen?

  33. 14.

    Ebenerdig - weil von schnellfahrenden Radlern bzw. selbsternannten Bikern, die den Park queren, durch die bloße Masse eine höhere Gefahr ausgeht als durch eine Straßenbahn alle 3 - 5 Minuten. Das wird der gewöhnliche Mensch ja wohl noch hinkriegen. ;-

  34. 13.

    Das sind alles Vorhaben und Projekte, da werden ganze Generationen zwischenzeitlich eingeschult!

  35. 12.

    Eigentlich ist in Berlin eine Vielzahl dieser Kombis schon da. Ist halt immer auch eine Frage der Möglichkeiten bei den Trassierungen. Mit Ampelschaltung, dass die Durchfahrt für KFZ rechtzeitig gesperrt wird, wenn die Straba durchfahren will, ist in Berlin wohl schlecht möglich. In Stuttgard gibt es eine kurze Straße so auf 150 Meter dafür. In Berlin sind die Straßenkarrees aber meist so 280 Meter. Daher versucht die Verkehrsplanung auch immer, Trassierungen bei Neubau möglichst auf breitere Straßen zu legen und nicht durch enge Kiezstraßen.

  36. 10.

    Vielleicht speckt man im Anbetracht der Probleme das Projekt (erst einmal) deutlich ab und verlängert nur bis zur Falkensteinstr.

  37. 9.

    Werden denn in die Planungen auch eine eventuelle allgemeine Mobilmachung mit ein bezogen ? Das ist doch ein durchaus mögliches Szenario.

  38. 8.

    Was eine einvernehmliche Straßengestaltung angeht, sollte Berlin sich sehr wohl in anderen Großstädten umschauen - was den Einzugsbereich jeweiliger Tramstrecken angeht, wäre das also bspw. mit Kassel, Erfurt oder Freiburg vergleichbar. Alle erdenklichen Modelle sind dort vorhanden: Von gemeinsamer Kfz- und Tram-Führung per Signalschaltung bis hin zur abschnittsweisen Ausweisung von Einbahnstraßen jeweils nur für einen Block, um die Befahrbarkeit per Kfz zu garantieren, die komplette Durchfahrt aber zu verhindern. Auch im Ästhetischen und ganz anders als beim Bus: Rasengleis, Schottergleis, Gleis auf Holzbohlen, Gleis auf Sand, Gleis im Kopfsteinpflaster, erschütterungsfrei wohlgemerkt, bis hin zum Gleis im Asphalt, da ist alles drin.

  39. 7.

    Sie fallen aber auch jede Fake-Info rein oder?
    Die Linke war immer für die Verlängerung der M10 bis Hermannplatz. Nur bei die Trassierung um den Görli rum gabs ne Meinungsverschiedenheit mit dem Vorschlag des Verkehrssenats.

  40. 6.

    Am Ende wird alles gut und auch die hist. Straßenbahnstrecken wurden nicht im Handumdrehen gebaut, sondern oft erst nach Verwicklungen - wie das mit Neuerungen immer so ist.
    ;-

    Es ist gut, dass die Verbindung endlich nicht mehr mit dem Bus - der eine viel zu geringe Kapazität hat - bedient wird, sondern mit der Tram, die ausreichend Platz bietet. Nicht allein die bloße Länge, auch die Fahrgastverteilung im Inneren spricht für die Tram: Während es in den Bussen immer zur Pulkbildung im Türbereich kommt, verteilen sich die Tram-Fahrgäste komplett im Inneren. Das liegt daran, dass Tram-Fahrgäste nicht auf nochmals erhöhten Podesten sitzen, sondern leicht erhöht ggü dem Gang, weshalb keine Hemmschwelle besteht, auch den Gang noch zum Stehen zu nutzen. Vom schienengebundenen ruhigen Fahrverhalten und der Chance auf attraktiven Straßenumbau mal ganz abgesehen.

    Klar sollte sein, dass im Zentrumsbereich die Tram Vorrang hat - vor jegl. Individualverkehr. Auch dem Rad.

  41. 5.

    Wird der Streckenabschnitt durch den Görlitzer Park dann eingezäunt? Oder mit Untertunnelung?

  42. 4.

    Stimmt so nicht. Die Linke in Berlin hatte eine andere Trassierung im Bereich um den Görli vorgeschlagen, um den Görli nicht zu zerschneiden. In den Verkehrskonzepten der Linken ist diese M10 Verlängerung Teil der sinnvollen ÖPNV-Naherschließung zwischen Warschauer Straße und Hauptbahnhof.

  43. 3.

    Mir würde dafür schon eine Busstrecke reichen. Die Umsetzung wäre definitiv schneller und kostengünstiger zu machen.

  44. 2.

    Wenn die Linke erst mal aus dem Bundestag raus ist - von möglichen Direktmandaten abgesehen - kann sie sich auf die Landespolitik konzentrieren und ihre Position nochmal überdenken.

  45. 1.

    2028 ist schon sehr sportlich. Gerade in Xhain hat sich z.B. die Linke längst gegen die seit Jahren diskutiert Tramtrasse positioniert. Auch die Linksalternativen werden bestimmt hier ebenfalls Gründe finden, warum wie auf der Turmstrasse eine Verkehrswende über Kiezgrenzen hinaus verhindert werden muss.

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