Strecke ab Berlin Hauptbahnhof verlängert - Straßenbahn-Linie M10 fährt jetzt bis Turmstraße

Sa 09.09.23 | 16:10 Uhr
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Straßenbahnfahrerin Wenke Roßow fährt den Zug mit den Gästen zur Turmstraße. (Quelle: BVG/Andreas Süß)
Video: rbb24 | 09.09.2023 | Nachrichten | Bild: BVG/Andreas Süß

Mehr als 60 Jahre sind keine Straßenbahnen durch Moabit gefahren - nun ist es wieder soweit: Seit Samstag fährt die Tram-Linie M10 bis zur Turmstraße. Fünf neue Haltestellen sorgen für eine weitere umsteigefreie Ost-West-Verbindung.

Fahrgäste in Berlin können mit der Tram-Linie M10 ab sofort bis nach Moabit fahren. Nach rund zwei Jahren Bauzeit wurde der neue Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und U-Bahnhof Turmstraße am Samstag freigegeben, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mitteilten.

Er ist 2,2 Kilometer lang und soll Prognosen der BVG zufolge künftig von mehr als 10.000 Menschen pro Tag genutzt werden. Fünf neue Haltestellen wurden gebaut, die alle barrierefrei sind. Die Bahn soll im Fünf- bis Zehnminutentakt rollen.

Den Angaben zufolge fuhr zuletzt vor rund 60 Jahren eine Straßenbahn durch Moabit. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagte: "In gut zwei Jahren Bauzeit haben wir die Straßenbahn wieder ein Stück gen Westen gebracht und damit einen weiteren Meilenstein im Ausbau der nachhaltigen Mobilität in Berlin erreicht."

Fünf neue Haltestellen - mehrere Buslinien angepasst

Die Verlängerung der Linie M10 soll Fahrgästen eine neue umsteigefreie Ost-West-Verbindung bieten. Die Bahnstrecke, die an der Warschauer Straße beginnt und unter anderem über die Haltestellen am Frankfurter Tor, der Eberswalder Straße und dem Nordbahnhof fährt, endete bislang am Hauptbahnhof. Ab sofort führt sie ihre Tour weiter nach Westen über die neuen Haltestellen Lesser-Ury-Weg, Alt-Moabit/Rathenower Straße, Kriminalgericht Moabit und Lübecker Straße bis zur Haltestelle Turmstraße fort.

Da die M10 nun Teilstücke der dortigen Buslinien bedient, werden die Routen der Linien 187, 245 und N40 entsprechend angepasst, wie es von der BVG weiter hieß.

Die Investitionskosten für den Bau der neuen Strecke lagen laut BVG bei rund 33 Millionen Euro.

M10-Verlängerung bis Hermannplatz geplant

Die Planungen sehen außerdem vor, dass die M10 ab Warschauer Straße in Richtung Hermannplatz in Neukölln verlängert werden soll. Baubeginn ist für 2025 geplant. 2030 soll die Verlängerung fertig sein.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.09.2023, 19:30 Uhr

72 Kommentare

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  1. 72.

    @45.Sven L.Berlin: um ihren Wunschzettel zu erfüllen bräuchte es Pi mal Daumen mehr Geld als das gesamte Tramnetz von 1929 wiederherzustellen;
    @39.Detlef: Die Tram im Westen wurde vorallem zugunsten des Autosverkehrs beerdigt;
    @24.Hans Joachim: das Beispiel mit der U5 nach Hoppegarten ist wahrlich der schwächste Punkt, allerdings weniger wegen einer 4. Verknüpfung da diese auch in Strausberg sein könnte, denn vielmehr wegen des Kosten/Nutzenverhältnis, alle anderen Beispiele zeigen Knotenpunkte die das Gesamtnetz aus U/S/Regiobahnen stärken;
    @23.MirkoBerlin: Staat einer U-Bahnlinie zum Hbf könnten sie für das selbe Geld das TXL-Quartier mit Tramlinien nach Spandau Henningsdorf Tegel Wittenau Wedding Moabit und Charlottenburg verbinden;
    @21.HeavyBerlin: der Vorteil von Direktverbindungen ist mir auch bekannt, nur bezweifle ich das der von Ihnen angeführte Nutzen die Kosten der Verlängerung ausgleichen können.

  2. 71.

    Wo in Berlin mehrerlei Varianten von Straßenbahnen existieren - Ein- und Zweirichtungsfahrzeuge und die Länge der Tram zugenommen hat - sind bei Neubaustrecken und ggf. neuen Betriebshöfen auch längere Fahrzeuge denkbar. Die größte Länge ist m. E. 72 Meter, danach muss definitiv abgewunken werden, während Busse nur ein Drittel dieser Länge schaffen. Die Stadtbahn in Hannover, die zu 10 % unterirdisch und zu 90 % straßenbegleitend oberirdisch fährt, hat gehörige Längen, Mannheim und Ludwigshafen auch. Ansonsten finden sich solche Längen in Budapest.

  3. 70.

    Die besagte Strecke vom Hauptbahnhof ist eindeutig kürzer als 5 km. Auch, wenn Menschen vom Naturkundemuseum in das Zentrum von Moabit wollen, ist die Tram die erste Wahl gegenüber zweimaligem Umstieg von der U 6 auf die S-Bahn und von der S-Bahn auf die U 9. Für solche Strecken ist die Straßenbahn geradezu prädestiniert.

    Wer andere Ziele aufsucht, ist dann mit Umstiegen am Naturkundemuseum oder am Hauptbahnhof gut beraten.

  4. 69.

    Die verschwiegene Schlagzeile "Wieder ein politisch geschaffener Stauschwerpunkt für 1000de Berliner"

  5. 68.

    Sie gaben ein paar Jahre technische Entwicklung verschlafen. O-Busse haben mittlerweile Batterien statt Hilfsdiesel. Die bauen in Basel kommen deshalb mit nur einem kurzen Stück Stom von oben aus. Li-Akkus lassen sich recyceln. Es fehlt den Firmen aber an Material.

  6. 67.

    Warum wollen Sie ein Endlager für Lithium suchen oder bauen?
    Haben wir so etwas für Stahl, Kupfer, Aluminium oder andere Metalle?
    Nein wir behalten diese im Wertstoffkreislauf.
    Endlager sucht man doch nur für Stoffe für die es keine Verwendung mehr gibt.

  7. 66.

    Wie kommen Sie auf die Idee, ich würde das vernachlässigen? Ganz im Gegenteil. In Berlin ist ein Großteil der Pendlerwege so lang, dass der Umstieg an der nächsten U- oder S-Bahn fast immer lohnt. Tram und Bus werden eher ungern für lange Strecken genutzt und genau dafür ist die Verzahnung der Systeme da. Fünf Kilometer nur mit der Tram sind vielmehr fehlenden Alternativen geschuldet, als freiwillig oder gar sinnvoll.

  8. 65.

    Ich bin gegen die Straßenbahn!!!
    Viel zu kostenintensiv= ständig senken sich die Schienen ,von quietschen in den Kurven abgesehen ,auch für Fahrradfahrer Moped auch Auto ( bei Nässe Schleudergefahr ) nicht attraktiv!

    Billiger und Scheller O-Bus Wat ja O- Bus der benötigt nur ne Oberleitung ( der benötigt auch kein Akku) ! Für meine Begriffe sowieso das beste !!
    Es wird ohne Ende auf Akkus gesetzt ABER welche Endlagerung für das Lithium haben wir ??

  9. 63.

    Grundlagenernittlung, Entwurfs- und Vorplanung sind für den Abschnitt gen Jungfernheide abgeschlossen.

  10. 62.

    " Ich vertraue da lieber der Verkehrssenatorin als Medien "

    Was unsere neue Verkehrssenatorin angeht bin ich immer noch etwas skeptisch . Ich stehe regelmäßig in Kontakt mit dieser Behörde insbesondere auch was den Tram Ausbau angeht und da habe ich in den letzten Wochen unterschiedliche Aussagen bekommen . Jungfernheide und Weißensee - Pankow scheinen gesetzt zu sein aber bei allen anderen gibt mal die eine und mal die andere Aussage . Erst letzte Woche habe ich direkt vom Senat für Verkehr von einer Mitarbeiterin folgende Info bekommen : Bis Ende 2023 Abschluss der Grundlagenuntersuchung Johannisthal - Gropiusstadt und für die Tram Verbindung von Schöneweide - Hermannplatz - Potsdamer Platz soll die Grundlagenuntersuchung noch dieses Jahr beginnen . Dieses Projekt wird vom Verkehrssenat als sehr wichtig eingestuft und soll prioritär angegangen werden . Das währe natürlich alles sehr schön aber allein mir fehlt der Glaube daran .

  11. 61.

    Ich freue mich über die Verlängerung der Strecke bis zum Hauptbahnhof. Die Verkehrsströme aus Moabit zum Hauptbahnhof und der Anschluss an die UBahn wird den Straßenverkehr entlasten. Dafür muss die Tram auch nicht spontan in die Nebenstraßen abbiegen können.
    Welche Verkehrsmittel Sie als zukunftsfähiger imaginieren, wird nicht deutlich und auch nicht, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage Sie argumentieren. Wenn Sie Auto fahren wollen, tun Sie das doch einfach.

  12. 60.

    " Rudow - Schönefeld.. da muss man nur bis S Neukölln fahren und dort mit der S-Bahn. "

    Ich glaube nicht das es viele Menschen gibt die südlich vom S - Bahnhof Neukölln wohnen und gerne erst wieder zurück Richtung Norden zum S - Bahnhof Neukölln fahren möchten um letztendlich doch ganz im Süden nach Schönefeld zu kommen .

  13. 59.

    Mit Ihrer Aussage bestätigen Sie, dass es einer entsprechend Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel bedarf um die Verkehrswende zu realisieren und so die Fahrzeiten des ÖPNV und des MIV zu mindestens zu egalisieren bzw. unterhalb des MIV zu drücken.

  14. 58.

    Wann sind Sie das letzte Mal in Moabit im Bereich der Turmstrasse während der HVZ mit dem Bus gefahren? Der Bedarf resultiert an geplanten Ende der BOStrap-Strecke mit UTR(vormals FlughafenTegel), auf der eine Hochschule mit 30.000 Studenten, Firmen und angrenzende Wohngebiete entstehen sollen sowie dem Hauptbahnhof von Moabit.

    Schon der olle Siemens hatte die Kapazitätsgrenzen straßengebundener Verkehrsmittel (hier 4.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung für Tram inkl. Stehplätzen) erkannt. Wenn man zudem weiß, dass der Weg eines ÖPNV-Benutzers in Berlin im Schnitt über 10km lang ist, erkennt man leicht, warum die U-Bahn bei bei einheimischen Arbeitnehmern so beliebt ist und selbst von vielen Touristen geschätzt wird.

  15. 57.

    Schön laut die Bahn. Kann man das unsägliche Quietschen in den Kurven nicht leiser machen.
    Arme Anwohner Rathenower/ Ecke Turmstraße

  16. 56.

    Schöne Diskussion hier. Ich habe exakt eine Buslinie….. Ohne Auto läuft nichts. Alles andere kostet zu viel Zeit. Grüße aus dem Südwesten Berlins.

  17. 55.

    Ich vertraue da lieber der Verkehrssenatorin als Medien, für die erst seit dem 09.09.2023 erstmals seit 60 Jahren wieder Straßenbahnen nach Moabit fahren. ;-) Die Planfeststellungsverfahren für die Strecken nach Jungfernheide und den Anschluss in Mahlsdorf an den S-Bahnhof sollen zeitnah beginnen. Die Strecken zu Hermannstrasse, Alex-Potsdamer Platz und die Anbindung des Neubaugebiets "Blankenburger Süden" sollen erst noch einmal geprüft werden. Alex-Potsdamer Platz ergäbe nur Sinn bei einem zügigen Weiterbau gen Steglitz, wo die mit neuer Radinfra ausgebremsten Busse häufig überlastet sind. Irgendwelche Deppen haben jedoch in dem weiteren Verlauf relativ frisch junge Bäume auf dem Mittelstreifen gepflanzt.

  18. 54.

    Während die BVG immer behauptete, dass die zwei steilen Kurven durch tolle Technik ganz leise sein würden, kann man nun nach Nacht 1 sagen: Schlafen bei geöffnetem Fenster ist ab sofort nicht mehr möglich. Man hört alle paar Minuten die Tram um die Ecke quietschen. Na danke.

  19. 53.

    Außer im rotgrün regierten Hamburg setzen alle wirklich großen Städte,auch solche mit U Bahn wieder auf die Straßenbahn als preisgünstiges elektrisches Verkehrsmittel mit vertretbarer Bauzeit.
    Aber grünschwarz will ja sogar die Ostseeküste in SH von der Schiene abkoppeln.
    Das ist die Politik in Deutschland.

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