Nach Erfolg bei Europawahl - Bündnis Sahra Wagenknecht will in diesem Sommer Berliner Landesverband gründen

Fr 28.06.24 | 20:13 Uhr | Von Tobias Schmutzler
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Archivbild:10.06.2024, Berlin: Sahra Wagenknecht, Parteivorsitzende vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).(Quelle:dpa/K.Nietfeld)
Video: rbb24 Abendschau | 27.06.2024 | Tobias Schmutzler | Bild: dpa/K.Nietfeld

Bei der Europawahl hat das BSW vor allem in den östlichen Berliner Bezirken stark abgeschnitten. Bei einem Unterstützertreffen wird deutlich, dass die neue Partei Menschen anzieht, die anderen Parteien keine Lösungen mehr zutrauen. Von Tobias Schmutzler

  • Bündnis Sahra Wagenknecht hat bislang keinen Berliner Landesverband
  • Zahl der Parteimitglieder in Berlin bisher überschaubar
  • Unterstützer haben sich jetzt in Berlin-Mitte getroffen und über Themen und weiteres Vorgehen beraten

"Auf Euch! Ihr wart großartig!" Im Saal der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Rathaus Berlin-Mitte klirren die Sektgläser. Gut fünfzig Unterstützerinnen und Unterstützer aus Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow stoßen auf das Europawahlergebnis an: 8,7 Prozent hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in ganz Berlin erreicht. In einigen östlichen Bezirken wie Pankow bekam die Partei sogar über zehn Prozent der Stimmen.

"Das BSW ist eben nicht nur ein Medienphänomen oder eine Phantompartei, sondern es ist eine Partei, die in Berlin ein Ergebnis erzielt hat, das weit über dem liegt, was alle erwartet haben", sagt Alexander King in seiner Rede bei dem Regionaltreffen am Mittwochabend. King ist der Berliner Koordinator der neuen Partei und im vergangenen Herbst aus der Linken-Fraktion im Abgeordnetenhaus ausgetreten und nun fraktionsloser Abgeordneter im Landesparlament.

Unterstützer sind Friedensbefürworter und Wagenknecht-Fans

Wie soll das künftige Parteiprogramm des BSW aussehen? Dafür sammeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens in Mitte Vorschläge auf Zetteln, die sie an eine Pinnwand heften. Für die meisten ist der Ukraine-Krieg das wichtigste Thema. Erik Weihönig, von Beruf Historiker, sagt: "Wir müssen aufhören, Krieg in unangemessener Weise zu subventionieren. Jede Granate, die jetzt noch in die Ukraine geliefert wird, ist eine zu viel." Dem pflichtet auch die Unterstützerin Dana bei: Sie befürwortet die "Friedensinitiative von Sahra Wagenknecht" und kritisiert, die anderen Parteien würden "Kriegshysterie" betreiben.

Auch die Popularität der Parteigründerin spielt eine Rolle für viele, die zum Treffen gekommen sind. Kathrin Radke sagt: "Ich war immer schon Sahra-Wagenknecht-Fan. Als ich gehört habe, dass sie eine eigene Partei gründet, war mir klar: Da will ich mich mit einbringen." Inhaltlich geht es ihr vor allem um das Thema Bildung. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern und langjährige Elternvertreterin erklärt, sie traue den anderen Parteien beim Thema Schule nichts mehr zu: "Der Zustand der Schulräume ist unterirdisch. Da geht einfach nichts voran. Die ganzen letzten Jahre reden und versprechen alle etwas – aber es passiert einfach nichts."

BSW zieht Menschen an, die anderen Parteien nichts mehr zutrauen

Das Bündnis Sahra Wagenknecht zieht offensichtlich Menschen an, die von den anderen Parteien in verschiedenen Politikbereichen keine Lösungen mehr erwarten. Viele sind von der Politik enttäuscht, etwa durch die Maßnahmen während der Corona-Pandemie. Der Rentenberater Wolfgang Rasenack kritisiert: "Was die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen angeht, ist für mich vieles problematisch. Den Umgang mit den Menschen, der damals erfolgte – und wie er erfolgte – fand ich sehr abstoßend. Das hat für mich eine Spaltung der Gesellschaft verursacht, und das halte ich nicht für sinnvoll." Rasenack sagt, er habe sich von SPD und Linken abgewandt und hoffe nun, beim BSW etwas bewirken zu können.

Der Politikwissenschaftler Nicolai von Ondarza von der Stiftung Wissenschaft und Politik rechnet dem BSW gute Chancen aus, weiter zu wachsen. "Was wir in den Wahlnachbefragungen gesehen haben, ist, dass das BSW relativ breit Stimmen geklaut hat: Sie haben Nichtwähler mobilisiert, aber sie haben eben auch von den etablierten Parteien Wählerinnen und Wähler abgeworben – und nur zu einem Bruchteil von der AfD." Für die kommenden Wahlkämpfe erwartet der Experte eine ähnliche Strategie wie zur Europawahl: "Sie werden erstmal weiter diese Protestpartei sein, die sich auch nicht ganz festnageln lässt im Links-Rechts-Spektrum – und damit eine breitere Protestwählerschicht ansprechen kann."

Partei will im Sommer Berliner Landesverband gründen

Bisher hat das BSW weder ein bundesweites Programm noch einen Berliner Landesverband. Der soll aber noch in diesem Sommer gegründet werden, sagt Koordinator Alexander King. In seiner Rede auf dem Regionaltreffen in Mitte wirbt er dafür, dass auch Berlin auf ein Ende des Ukraine-Kriegs hinwirken soll: "Berlin hat Städtepartnerschaften – die mit Moskau ist jetzt auf Eis gelegt. Das kann man so oder so finden." Das öffentliche Gelöbnis von Bundeswehrrekruten vor dem Abgeordnetenhaus, kurz vor der Europawahl, nennt King "geschmacklos, gerade in dieser Zeit".

Landespolitisch plädiert King für ein Bildungssystem, das allen die gleichen Chancen geben und dafür sorgen solle, dass weniger junge Menschen die Schulen ohne Abschluss verlassen. Das könne auch den Fachkräftemangel bekämpfen. Im Gesundheitsbereich müsse die Schließung von Krankenhäusern verhindert werden. Zudem fordert King, Tochterunternehmen von Vivantes und Charité wieder in die landeseigenen Krankenhauskonzerne zurückzuführen.

Geflüchtete: "Unterbringung immer in denselben Nachbarschaften abgeladen"

In der Migrationspolitik kritisiert das BSW-Mitglied, dass der Senat bei der Einrichtung neuer Container-Unterkünfte für Flüchtlinge nicht auch die Infrastruktur und wirtschaftliche Lage vor Ort einbeziehe, sondern nur nach freiem Platz suche: "Was auffällt, ist, dass die Herausforderung der Unterbringung und Integration von so vielen Menschen ja immer in denselben Nachbarschaften abgeladen wird – gerade in den Ostbezirken."

Zudem übt King in seiner Rede grundsätzliche Kritik an Medien und verweist dabei auch explizit auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: "Wir wollen Medien, die die Meinungsvielfalt in Deutschland abbilden und fördern. Das haben wir nicht – das ist jedenfalls meine Meinung." Auf Nachfrage erklärt er, er beziehe sich auf Bewertungen wie "Putinfreund oder Putinknecht" in der Debatte über den Ukraine-Krieg, oder den Begriff "Schwurbler" während der Corona-Pandemie. "Natürlich kann man seine Meinung aussprechen, aber sie wird sehr schnell abgewertet", so King. Dem wolle sich das BSW entgegenstellen.

Bisher nur gut 80 BSW-Mitglieder in Berlin

Die gut fünfzig Unterstützer, die zum Regionaltreffen im Rathaus Mitte gekommen sind, verteilen sich am Ende des Abends auf vier Arbeitsgruppen zu den Themen Soziales, Wirtschaft, Demokratie und Frieden. Die meisten von ihnen sind bisher keine Parteimitglieder. Davon gibt es aktuell erst 78 in Berlin. Grund ist, dass der BSW-Bundesvorstand bisher alle Mitglieder handverlesen aussucht. Die Partei wolle "kontrolliert wachsen", sagt Alexander King, auch um zu verhindern, "dass man unterwandert wird". Man wolle Leute fernhalten, "die gar nicht aus politischen Gründen kommen, sondern vielleicht auch schwierig sind in irgendeiner Hinsicht".

Thomas Lehmann stört es nicht, sich für eine Partei zu engagieren, in der er noch nicht offiziell Mitglied ist. Ob er überhaupt eines werden will, kann der Pädagoge und Künstler noch gar nicht sagen: "Ich will mich erstmal nur einbringen. Das BSW ist für mich ein Vehikel, damit die Themen Frieden und soziale Gerechtigkeit angepackt werden. Ich sehe sie woanders vernachlässigt."

Kim Reichelt hat dagegen schon einen Mitgliedsantrag gestellt, aber auch für sie hat die Bearbeitung keine Eile. Sie studiert Soziale Arbeit, arbeitet in der Jugendhilfe und will sich beim BSW für Verbesserungen im Gesundheits- und Sozialsystem einsetzen. Vielen Unterstützerinnen und Unterstützern ist eine offizielle Parteimitgliedschaft bisher offenbar nicht so wichtig, solange sie das Gefühl haben, die neue Partei inhaltlich mitgestalten zu können.

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.06.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Tobias Schmutzler

59 Kommentare

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  1. 59.

    Und das böse Erwachen kommt dann,wenn das Ganze mit der AFD umgesetzt wird.

  2. 58.

    Hoffentlich reichen die Wählerstimmen für das BSW, um den Kriegsverrückten in diesem Land endlich Paroli bieten zu können. Wer Kriegsparteien wählt und für atomare Aufrüstung plädiert soll sich hinterher nicht über die Folgen beklagen.
    Aber dazu wird dann in Europa auch niemand mehr Gelegenheit haben.

  3. 57.

    Also diese Partei mit ihrem 5 Seite Punkte Programm wird eindeutig nicht gebraucht. Und verändern kann diese Selbstdarstellerin Wagenknecht auch nichts. Schön reden ohne realistische Verwirklichung.

  4. 56.

    Lieber Namensvetter. Ich finde den Kommentar gut und auch sachlich richtig. Aber Politik, insbesondere Außen- und Sicherheitspolitik, müssen sich oft von den "gerechten" Zielen verabschieden. Nach dem Desaster in den USA, wird Trumps Sieg immer wahrscheinlicher. Das bedeutet Deutschland und Europa müssten noch viel viel mehr in militärische Sicherheit stecken. Das bedeutet in letzter Konsequenz natürlich auch Atomwaffen. Sie sind und waren der EINZIG WIRKLICHE Schutz. Nachfrage bei der Ukraine wäre da hilfreich. Ist diese Gesellschaft von Mützenichs, Stegners und anderen linken SPD'lern und linken Grünen überhaupt dazu bereit? Das was derzeit an die Ukraine geliefert wird ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.

  5. 55.

    Bitte? Wer ist noch mal völlig unmotiviert in die Ukraine einmarschiert? Ich empfehle die Doku „20 Tage in Mariupol“ und danach möchte ich sehen, ob Sie den Deutschen bzw. der EU daran immer noch eine Mitschuld geben. Unfassbar.

  6. 54.

    Danke.
    Dieser Kommentar ist anschaulich Zusammengefasst, insbesondere zeigt er auf, warum die EU als Wertegemeinschaft auf der Seite der Ukraine stehen muss, samt militärischer Hilfe, ansonsten würde sie als unglaubwürdiges, nicht ernstzunehmende Gebilde wahrgenommen, unter anderen auch vom Putin.

    Übrigens, Herr Orban wird kritisiert, aber die Zahl derer, die bei ihm "gut" aufgehoben wäre, die steigt und steigt hierzulande, leider.

  7. 53.

    Gut so. die Partei wird dringend gebraucht und wird einiges verändern.

  8. 52.

    Warum immer nur diese Panikmache?
    Die etablierten Parteien haben sich nicht mehr um die Sorgen und Nöte der Bürger bemüht und nur noch mit Phrasen ihre Macht verteidigt.
    Jetzt liegen die Nerven blank und das Heulen und Zähneklappern nimmt immer mehr Raum in ihren Reihen ein. Wenn Verbotsforderungen gegen gewählte Parteien nicht funktionieren und neue Parteien auf der Bühne erscheinen sind die Hinterbänkler mit ihrer Selbstbedienungsmentalität zu Recht höchst beunruhigt.
    Dumm nur wenn das neue Bündnis nicht einmal genug Personal hat um ihre erworbenen Posten zu besetzen, dann greift man notgedrungen auf die alten Freunde der SED-Nachfolge zurück.

  9. 51.

    Es kommt auf die Dosis, das Spektrum der Waffengattungen und den richtigen Zeitraum an. Mit Stahlhelm über Strela und anderen NVA-Schrott kann man keine erfolgreiche Bodenoffensive führen.
    Das Momentum ist vertan, der Russe eingegraben und die Gebiete weiträumig vermint. Während die Ukrainer jetzt gezwungen (wurden) sind den langen Weg zu gehen, wollen einige Politiker die Ukrainer (bei der Gelegenheit gleich) in einen Diktatfrieden treiben, bei dem sich Putin schon mal 1/5-tel abschneidet und 4/5-tel von einem russischen Präfekt gefügig gehalten werden.

  10. 50.

    „ Bei allen. Bzw. Frieden im Sinne von es wird nicht mehr geschossen, es muss keiner mehr sterben.“
    Was sie behaupten stimmt so nicht. Natürlich will die Mehrheit der Menschen in Frieden leben. Aber das heißt nicht, dass alle Menschen gewaltsame Grenzverschiebungen, Terror, ethnische Säuberungen und Unterwerfung tatenlos hinnehmen.
    Hier wird ausschließlich von einer Minderheit so getan, als wäre die Ukraine „zudem historisch“ irgendeine beliebige Verfügungsmasse für ein großrussischen Sandkasten-„Imperator“ wie Putin, wo seine persönlichen Interessen im Zweifel ruhig weit über dem Völkerrecht stehen können und die Ukrainer für den „Weltfrieden“ gefälligst Gebiete an den „Großinquisitors“ abzutreten haben. Hauptsache wir sind nicht zu lange in unserer „Ruhe“ gestört.
    Sterben „tun“ übrigens die Ukrainer, die man nicht mittels Politikkommissare und Waffengewalt in das gegnerische Feuer treibt wie die Russen. Die sterben und kämpfen freiwillig für ihre Heimat und Freiheit!

  11. 49.

    Frau Wagenknecht verfolgt eine Schwarz-Weiß-Strategie. Die nach ihr benannte Partei vertritt ausschließlich russische Positionen. Sie schreckt nicht vor Lügen wie angebliche deutsche Gas-Sanktionen und falschen Dilemmata wie wie Diplomaten statt Soldaten zurück. Ihr plumper Populismus ist eigentlich leicht durchschaubar.

  12. 48.

    Wo ist die denn cool? Schlau kann sein, die Menschen zu manipulieren. Kann mich noch erinnern, dass sie sagte, die Partei wird nicht meinen Namen tragen, und nun? Völlig unglaubwürdig, Selbstdarstellerin. Null wählbar.

  13. 47.

    nicht immer ist das was so scheint auch die Wahrheit . Was immer der Grund des Krieges ist die Deutschen und die EU gesamt sind nicht Unschuldig bei dieser Auseinandersetzung.

  14. 46.

    Da stimme ich nicht zu. Ernsthaftes Interesse an einem Ende dieses Konflikts und Verhandlungen sehe ich nicht. Stattdessen diskutieren wir hier wieder eine Wehrpflicht. Erinnern Sie sich noch an die Anfänge, als es hieß, "das ist bald vorbei"?
    Es war da schon klar, dass das ein ewiger Konflikt werden würde (war es ja schon immer) und irgendwann wird auch der vergessen. Die ukrainischen Fahnen in den Fenstern, sofern sie noch hängen, verblassen.

  15. 45.

    Unsinn, die UA wird mit modernsten westlichen Waffen ausgerüstet, die sie nach belieben einsetzen kann.

  16. 43.

    Brandenburg

  17. 42.

    Coole, schlaue Frau, meine Stimme hat Sie

  18. 41.

    Das fehlt ja auch noch.

  19. 40.

    Volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar und Danke dafür. Ich würde gerne noch eine Ergänzung hinzufügen, weil ich eine Sache sehr wichtig finde: was passiert mit den ukrainischen Kindern, die nach Russland verschleppt wurden und dort zur Adoption freigegeben wurden bzw. gerade werden? Das wäre ein Punkt für mich, der definitiv in die Verhandlungen mit aufgenommen werden müsste und niemals vergessen werden darf. Eltern, die solche Kinder adoptieren, sollten sich niemals zu sicher sein, dass sie diese nicht wieder an die wirklichen Eltern zurückgeben müssen und ich hoffe, dass so viele wie nur irgend möglich gefunden und zurückkommen werden.

  20. 39.

    "Bei welchen etablierten Parteien sehen Sie denn den expliziten Wunsch nach Frieden?"

    Bei allen. Bzw. Frieden im Sinne von es wird nicht mehr geschossen, es muss keiner mehr sterben. Wie dieser Frieden aussieht, da gehen die Meinungen auseinander. Also wo verläuft die ukrainisch-russische Grenze, was ist mit Reparationen, wie erfolgt der Wiederhausbau, was passiert mit den Kriegsflüchtlingen / Vertrieben, Umgang mit Kriegsverbrechern, was ist mit den Sanktionen, usw.

  21. 38.

    Denkmuster die da herausführen bzw. hätten herausführen können sehe ich allerdings bei der hier zwischenzeitlich angesprochenen Antje Vollmer, aktuell bei Jan van Aken. Allerdings ist die Atmosphäre auf beiden Seiten zu vergiftet, um überhaupt noch ernsthaft diskutieren zu können. Deshalb kann allenfalls immer nur punktuell diskutiert werden.

    Auch Ihnen ein schönes Wochenende.

  22. 37.

    Ich bin froh nicht in einer Diktatur leben zu dürfen!
    Populisten spielen mit den Feuer. Putin darf seinen Angriffskrieg nicht gewinnen Punkt.

  23. 36.

    Ich sehe schon: Sie scheiden die Welt hermetisch in Schwarz und Weiß, in "Gut" und "Böse", in "0" und "1".
    Konfliktlösungen - und um einen gegenseitig aufgeschaukelten Konflikt handelt es sich hier - sehen anders aus. Deshalb hätte eine weitere Diskussion DARÜBER auch keinen Sinn.

    Dennoch ein schönes Wochenende. ;-

  24. 35.

    Sie haben keinen Schimmer was Sie hier eigentlich schreiben und haben sich weder mit wagenknecht noch mit dem BSW beschäftigt. Sie geben das wieder,was Ihnen Ihre bevorzugten Medien Vorbeten. Jämmerlich.

  25. 34.

    Das Problem ist, dass wir der Ukraine mit unserer Schaukelpolitik eine Hand auf den Rücken gebunden haben und somit Putin befähigen, den typischen Dinosaurierkrieg zu führen, also eingraben, verminen was das Zeug hält und regelmäßig die Zivilisten der andere Seite mittels Bomben-, Raketen und Drohnen zu terrorisieren. Und wenn sich eine Gelegenheit bietet, anzugreifen und die Front ein bisschen zu verschieben.
    In dieser Denklogik verfangen, wird Putin seine kleine "Spezialoperation" ca. insgesamt 10 Jahre führen können, bis sein Narrativ in Russland nicht mehr zieht und ihn innenpolitische Probleme zum Handeln zwingen.
    Und solange werden die Wagenknechts und Chrupalla versuchen, auf uns Bürger den "süßen" Honig zu träufeln, dass unsere Interessen nicht zwangsläufig in einer Autonomie und Souveränität der Ukraine liegen. Das ganze Gelaber gepaart mit der Politik ist wirklich so durchsichtig.

  26. 33.

    Bei Ihrem Kommentar wundert mich eigentlich nur noch, warum sich Putin noch nicht ergeben hat. Selbst die Lageberichte der NATO zeichnen ein anderes Bild.

  27. 32.

    Bei allen. Nur die Frage, wie man dorthin kommen möchte und was man sich dabei und bis dahin gefallen lassen möchte und was nicht mehr, wird unterschiedlich bewertet. Auch was akzeptiert werden kann und was nicht, wird unterschiedlich bewertet. Und jetzt kommt das Wichtigste für mich: die einzigen, die ein Recht dazu haben zu entscheiden, was und wie lange sie irgendetwas möchten sind die Ukrainer für mich. Und das sind meiner Meinung nach auch die einzigen, die entscheiden können, was für ihr Land zumutbar ist und was nicht mehr. Der Aggressor und damit der Täter ist und bleibt Putin für mich. Und da er das ist und bleibt, möchte ich persönlich auch nicht, dass er mit seiner perfiden Strategie durchkommt. Aber letztendlich entscheiden können das nur die Ukrainer. Und bis dahin möchte ich, dass diese bei Ihrem Versuch der Verteidigung des eigenen Landes unterstützt werden.

  28. 31.

    Nachhaltifer Frieden setzt vorraus das Völkerecht ohne wenn und aber zu respektieren, und da hat ausschließlich Putin die Bringschuld, und nicht die Ukraine, Punkt!!!

  29. 30.

    Voller Widersprüche und Doppelmoral ist die Wirtschaftspolitik und militärische Zusammenarbeit von Deutschland, Frankreich und den USA. Diese arbeiten seit Jahrzehnten wirtschaftlich und militärisch mit Diktaturen und Autokraten zusammen: Irak, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Ägypten.

  30. 29.

    Bewältigt ist das Problem damit schon, gelöst ist es nicht. Nachhaltigkeit aber meint das Zweite.

  31. 28.

    Die einzige nachhaltige Friedenslösung liegt auf der Hand: der Putin muss bedinungslos seine Soldaten aus der Ukraine zurückziehen und die Bombardierungen einstellen.
    Tja, wer dies nicht so sieht, der steht auf der Seite Putins, ergo ist er ein "Putinfreund".

  32. 27.

    Voller Widersprüche und nicht wählbar!

  33. 26.

    Aktuell mehren sich die Anzeichen, dass Putin Waffen und Munition ausgehen. Dafür sorgen auch die nordkoreanischen Granaten, die er statt Diplomaten in die Ukraine zu schicken versucht. Die explodieren aber regellmä0ig in den Rohren von Geschützen, die die SU kurz nach dem WK II gebaut hatte. Satellitenbildern offenbaren, dass die Bestände an Panzern schwinden. Seine Luftverteidigung steht auf der temporär besetzen Krim unter schwerem Druck, seine Flotte versteckt sich im Asowschen Meer. Der Materialmangel wird für Russland zum ernsthaften Problem. Wie lange hält der Aggressor noch durch? Er ist vor Kyïv krachend gescheiter und jüngst wieder vor Charkiw. Der Personalmange wirkt sich in Russland auf die Sicherheit des Bahnverkehrs aus wie sogar Feuerwehren mittlerweile die Löschkräfte fehlen. Die naheliegende Lösung gegen den Krieg ist der Rückzug seiner Truppen hinter die völkerrechtlich anerkannten Grenzen der Ukraine. Wagenknecht hat das aber bisher in keiner Talkshow gefordert.

  34. 25.

    Ganz genau. Und verständlicherweise sehen ebendiese Etablierten ihre Felle gerade richtig böse wegschwimmen. Mit einem Scholz (und Esken) wird die SPD untergehen, die Grünen stecken zurecht in einer Identitätskrise und sind (leider wahrscheinlich zuletzt in Berlin) hoffentlich bald auch Geschichte. Die FDP sollte um des Landes Willen endlich die Ampel platzen lassen, auch, wenn auch diese dann in der Versenkung verschwindet. CDU unwählbar (Wehrpflicht etc.).

  35. 24.

    Sie vergessen bei Ihrem Kommentar allerdings eine entscheidende Tatsache: Putin ist der Verursacher dieses Krieges und damit auch für alle Folgen dieses Krieges verantwortlich. Es gäbe alle diese Diskussionen und Überlegungen nicht, wenn Putin diesen Krieg nicht begonnen hätte. Dann wären letztendlich auch keine ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland und anderen Ländern und man müsste auch nicht darüber nachdenken, ob man Waffen an die Ukraine liefert oder nicht. Wer ist also für dieses ganze Leid verantwortlich und der Verursacher der Situation, in denen sich die Ukraine und letztendlich jetzt auch andere Länder befinden?

  36. 23.

    "Antiukrainisch" ist für Sie bestimmt jeder, der Frieden möchte, oder?

  37. 21.

    Man sollte dann aber ehrlicherweise auch betrachten, wer den Krieg einfach nicht beenden möchte, stattdessen immer noch mehr Waffen fordert. Bei welchen etablierten Parteien sehen Sie denn den expliziten Wunsch nach Frieden?

  38. 20.

    Danke für diesen Hinweis, gerade auf Antje Vollmer. "Unrühmlich" hätte oder hat sie so nicht gesagt, aber eben die Vorgehensweise doch zu Recht kritisiert.

  39. 19.

    Zur GEGENSEITIGEN Entgiftung im Russland-Ukraine-Krieg wird auch das BSW nichts beitragen. Es wird zwar das nahezu vollständige Setzen auf die militärische Karte zu Recht kritisiert, bei der Begründung schleicht sich dann doch wiederum eine simple Umdrehung ein, was die Ursachen, die Eskalation und schließlich den Krieg angeht.

  40. 18.

    Unrühmlich ist vor allem die Rolle derjenigen, die das NATO-Narrativ Moskaus pflegen. Selbst Putin (2002) und Lawrow (2005) hatten das Recht eines jeden Staates anerkannt, sich seine Partner frei zu wählen. Heute fordert Wagenknecht, dass Diplomaten statt Soldaten geschickt werden. Letztere kommen mittlerweile sogar aus Nordkorea. In Moskau fordert man weiterhin eine Diktatfrieden und legte jüngst noch einen drauf, dass die Ukraine sogar Land abgeben solle, dass im Rahmen der für drei tage geplanten Spezialoperation nichtmals völkerrechtswidrig erobert werden konnte. Unvergessen auch ihr Verharmlosung in einer Talkshow vom Februar 2022, dass Putin für sie kein durchgeknallter Nationalist sein, der mit Gewalt Grenzen verschieben wolle.

  41. 17.

    BSW-Programm: "Wir wünschen uns Gorbatschow zurück." "Wir wollen Entspannung und neue Verträge über Abrüstung." Gorbi ist tot. Ein russischer Wolf reißt Lämmer in der Nachbarschaft. Die wollen Putin mit Verträgen zum Veganer machen. Wer das glaubt, dem ist nicht zu helfen.

  42. 16.

    Wer sich angeblich so für den Frieden einsetzt, der sollte den Verursacher eines Krieges auch klar benennen und ihn nicht indirekt durch unrealistische Forderungen unterstützen, sonst wird es unglaubwürdig für mich. Das BSW ist für Frieden? Als wenn das alle anderen Parteien nicht auch wären. Nur funktioniert das mit dem Frieden nicht so ganz, solange es immer wieder Aggressoren gibt, die einen Krieg beginnen. Der Krieg in der Ukraine könnte ganz einfach dadurch beendet werden, dass sich Russland von da zurückzieht. Warum wird das nicht gefordert? Mit welchen Recht sollte Russland ukrainische Geboete behalten dürfen? Dazu gibt es keine glaubwürdige Stellungnahme des BSW. Einfach nur Frieden fordern, ohne den Verursacher in die Verantwortung nehmen zu wollen, ist unglaubwürdig für mich.

  43. 15.

    Den EINEN Hebel, mit dem Sie alles umlegen können, so als es wäre das eine Maschine, den werden Sie nicht finden. Den wird auch Sahra Wagenknecht und auch sonst keiner finden.
    (Ich kann es nachvollziehen, dass Menschen geradezu eine Sehnsucht haben, i. S. einer Ursache-Wirkungs-Maschinerie zu denken.)

    Ggf. hilft ein anderes Grundverständnis, dass es weniger auf Prestige und Konkurrenz, sondern auf Menschlichkeit ankommt; das aber dauert vielen offenbar zu lange und den Pragmatikern ist dies auch nicht "griffig" genug.

  44. 14.

    Das sie antiukrainisch ist kann ich nicht erkennen. Sie ist gegen Krieg. Der Ukraine gehen langsam die Soldaten aus. Und dann hat Putin gewonnen oder man muss sich dann zusammen setzen. Bis dahin werden viele sterben oder verkrüppelt sein. Und wofür? Für das jetzt schon Offensichtliche.

  45. 13.

    Faszinierendes Phänomen: eine Partei ohne Programm; die von einem Pseudo-Frieden palavert; gegen das angebliche Establishment ist; mit einem "Popstar" an der Spitze, der als alles überstrahlt; die hauptsächlich von professionellen Berufspolitikern bestimmt wird, die teils seit Jahrzehnten in den Parlamenten hocken - die wird von vielen als die neue Erlösung betrachtet.

    Könnte man schmunzelnd zusehen, wenn da nicht das Thema Russland und Putin wäre. Wir Deutschen; gerade wir Berliner, sollten doch nur zu gut wissen, was die Besatzung durch den Russen bedeutet! Hier wird ein Land, seine Kultur und seine Bevölkerung durch Russland vernichtet. Und das nennen dann die BSW-Politiker und Anhänger "Frieden". Richtig ekelig wird es dann, wenn gleichzeitig neben diesem "Frieden" das Ziel ist, vermeintlich billige Energie aus Russland zu beziehen.

    Das widert mich an.

  46. 12.

    Für jeden, der für die Beendigung des Krieges infolge von Verhandlungen ist, fällt Euch nur "Putinfreund" ein. Das ist billig. Empfehle jedem das Buch "Den Krieg verlernen", das anlässlich des 1.Todestages von Antje Vollmer erschien. Da findet man viel zur Vorgeschichte des Krieges, welche Jahre zuvor und mit unrühmlicher Rolle der Nato beginnt.

  47. 11.

    Hab viermal rübergezappt, um was sinnvolles von den anderen Gästen zu hören, stets plapperte Wagenknecht (vermutlich ungefragt?)... TikTok, RTL II-Formate, BSW... erschreckend ist bei allen Drieen, dass auch eigentlich als normal verortete Menschen aus dem eigenen Umfeld für sowas affin sind.

    Wurde die eigentlich zu dem Syrer in Bad Oeyenhausen befragt ? Will die abschieben, oder bemängelt die dessen Bezahlkarte ? War Arbeit tagsüber (um nachts zu schlafen) unzumutbar, oder gab es da die Priorität Freiheit ? Gab es da ne Rechtfertigung für ein Leben aus Alimenten, die hart arbeitende Steuerzahler aufbringen, oder ne Art Aufbruch hin zu mehr Leistung und Eigenverantwortung eines jeden (eben auch für Geflüchtete) ?

    Wagenknecht führt dazu , dass Sozialleistungen mal gänzlich infrage gestellt werden. Polarisierung, entweder oder, statt miteinander.

    Wer ohne wen kann, weiss die zwar, kann ihr bei den Bezügen aber egal sein.

  48. 10.

    Ich will einmal eine andere Einteilung vornehmen: Über Parteigrenzen hinweg finden sich rigide bzw. rigorose Grundhaltungen auf der einen Seite, offenere, ggf. aber auch bodenlose Grundhaltungen auf der anderen Seite. Diese Grundhaltungen bleiben über alle Parteiwechsel hinweg bestehen.

    Unwichtig ist das nicht, geht es doch mit gleicher Bedeutung, wie Ziele anvisiert werden, doch um die Wege, die dahin beschritten werden.

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist m. E. geeignet, Denkblockaden aufzubrechen UND es fröstelt mich doch zugleich angesichts einer Basta ! - Fraktion, nur mit anderem Namensschild "bewaffnet".

  49. 9.

    Bisher eine Melange aus Putinfreunden und AfD-Mehrheitsbeschaffern. Traurig!

  50. 8.

    Was für ein dummer Kommentar „Putinfreund“. Aber, die Wehrpflicht und Kriegsfähigkeit kommt mit den etablierten Parteien und dann darfst Du unsere Freiheit in der Ukraine verteidigen (weder EU- noch Natomitglied). Wenn man dann an den Gräbern von Familie und Freunden steht, kommt die Erkenntnis. Aber es gibt keinen konventionellen Krieg mehr wie jeder glaubt, das wird dann schnell endgültig und sehr nachhaltig. Panzer und Flugzeuge sind dann nicht nötig

  51. 7.

    Populismus zieht.
    Mit Putins Hilfe den linken und rechten Rand auf Linie bringen. Prost Mahlzeit.

  52. 6.

    Die Wahl anderer / neuer Parteien hat meist immer mit der Unzufriedenheit der bisher regierenden Parteien und Politiker zu tun. Der Vertrauensvorschuss in die Parteien und die Politik der letzten 20 Jahre ist aufgebraucht. Die Stichworte dazu sind viele:
    Bezahlbarer Wohnraum
    Bezahlbare Energie
    Gesundheitsversorgung / Wartezeiten
    Menschenwürdige Altenpflege
    Komfortable und zuverlässige Öffentliche Verkehrsmittel
    Sicherheit und Sauberkeit im Öffentlichen Raum
    Unsoziale Vermögens- und Einkommensverteilung / Steuervermeidung
    Was bleibt von meinem Bruttogehalt übrig?
    Missbrauch der Sozialkassen für versicherungsfremde Leistungen.

  53. 5.

    Welcher Frieden ist hier eigentlich gemeint? Ukrainer nach Sibirien und friedliche Ferien für Russen auf der Krim ? Das BSW ist die fünfte Kolonne Putins und das sollte jeder wissen der die wählt.

  54. 4.

    Für Talkshows eine Bereicherung und in den Parlamenten braucht es keine Stühle. Der BSW hat die Tage im Bundestag nichtmals seinen eigenen Anträgen zugestimmt.

  55. 3.

    BSW ist viel besser als die „woke“ Linke, die heute bei 2-3 Prozent liegt.

    In Berlin führt die Gründung hoffentlich auch zur Bedeutungslosigkeit der Linken.

    BSW ist die richtige Linke mit nationaler Interessenvertretung.

    Ich habe da so lange drauf gewartet wie viele andere auch.

    Was mich wundert ist das BSW wenig Wähler von der AfD gewinnt.

    Aber von der Linken zieht BSW erfreulicherweise unglaublich viel ab.

    Ich jedenfalls freue mich riesig.

  56. 2.

    Wunderbar!

  57. 1.

    Brauchen wir hier in Berlin nicht auch noch. Wer Frau Wagenknecht bei Herrn Lanz gesehen hat, weiß, welche Putinfreundin die ist. Zutiefst antiukrainisch. Alte DDR Manie. Warum gehen ihr so viele auf den Leim?

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