Brandenburg - Rat aus Experten überprüft künftig Klimaschutz-Maßnahmen in Brandenburg

Mo 15.07.24 | 15:01 Uhr
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Archivbild: 11.12.2023, Brandenburg, Potsdam: Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz von Brandenburg am 11.12.2023.(Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 15.07.2024 | Andreas Hewel | Bild: dpa/Michael Bahlo

Ein wissenschaftlicher Klimabeirat begleitet künftig die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in Brandenburg. Das zwölfköpfige Gremium, dem Expertinnen und Experten verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen angehören, wurde am Montag gegründet.

Der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte nach der konstituierenden Sitzung in Potsdam, Ziel sei unter anderem, die mehr als 100 im Bundesland geplanten Maßnahmen zum Erreichen der Klimaneutralität 2045 zu evaluieren.

Fünf Frauen, sieben Männer

Die fünf Frauen und sieben Männer, die in den Klimabeirat berufen wurden, sind unter anderem am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und anderen Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Brandenburg, den Universitäten von Göttingen und Delft in den Niederlanden und am Berliner Öko-Institut tätig. Vorsitzender ist der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen, Forschungsabteilungsleiter für "Klimaresilienz" am PIK.

Erster Klimabericht des Gremiums im nächsten Jahr

Laut Umweltminister Vogel soll mithilfe des neuen Beirats festgestellt werden, ob das Bundesland mit dem bereits beschlossenen Maßnahmenpaket auf dem richtigen Weg ist und wo es Nachsteuerungsbedarf gibt. Im Vordergrund stehe bei der Erreichung der Klimaziele in Brandenburg die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Der erste Klimabericht solle 2025 vorgelegt und vom Beirat bewertet werden. Die Einrichtung des Gremiums ist Teil des im März 2024 von der Landesregierung beschlossenen Klimaplans.

Die Mitglieder des Klimabeirats deckten mit ihrer Expertise alle zentralen Sektoren und Handlungsfelder des Klimaplans ab, hieß es weiter. Sie wurden den Angaben zufolge auf Vorschlag der jeweils fachlich zuständigen Ministerien vom Umweltministerium ernannt. Die Geschäftsstelle des ehrenamtlichen Beirats soll bis zum Jahresende am PIK eingerichtet werden. Der Beirat wurde zunächst für drei Jahre bis zum 31. Juli 2027 berufen.

Lotze-Campen: Vorteile betonen

Der Vorsitzende des Rats, Hermann Lotze-Campen sagte, in der Klimaschutzpolitik müssten positive Entwicklungen und Chancen stärker betont werden. So seien ein Verzicht auf das Auto und ein Umstieg auf das Fahrrad auch ein Zugewinn an persönlicher Gesundheit. Ein Verzicht auf Fleischkonsum sei auch ein Verzicht auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schäden durch Umweltkatastrophen könnten verringert werden.

Bei der Klimapolitik gehe es auch um die Sicherung des künftigen Wohlstands, fügte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer hinzu. Dies sei Teil der staatlichen Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger und auch billiger als ein ungebremster Klimawandel. Edenhofer gehört dem neuen Beirat zwar nicht an, leitet aber den europäischen Klimabeirat. Die menschengemachte Erderhitzung schreite so schnell voran wie noch nie, betonte er. Hintergrund seien die anhaltend hohen Treibhausgas-Emissionen auf der Erde.

Bisher seien nur Demokratien zu einer ambitionierten Klimapolitik in der Lage gewesen, so Edenhofer. Kein autoritäres System könne es dabei auch nur im Ansatz mit der Europäischen Union aufnehmen. Die Folgen des Klimawandels in anderen Ländern seien auch eine Gefahr für die Exportnation Deutschland. Das Tempo beim Klimaschutz müsse gesteigert werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.07.24, 15:00 Uhr

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54 Kommentare

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  1. 53.

    Es ist genau diese unerträgliche Arroganz, die uns das eigene weltweite Massengrab schaufeln wird!

    Einen Sch*** haben Sie sich verdient, wenn man bedenkt, dass das Gros unseres Wohlstands auf dem Externalisieren der internen Kosten und jahrzehntelanger Ausbeutung von Mensch und Umwelt basiert.

    Menschen, die in diesen Zeiten immer noch einen privaten Pool unterhalten, haben den Schuss nicht gehört!

    Immer schön weitermachen wie bisher, diese Einstellung ist so dermaßen zum Kotzen! Aber das ist generell das Problem des Menschen. „Nach mir die Sintflut, denn da bin ich ja schon lange tot!“.

    Haben Sie Enkel? Dann sollten Sie sich erst recht für Ihre anmaßende Aussage schämen!

    Hier, für Sie ein Podcast zum Thema Zukunftsgestaltung:

    Folge 605 „Jung und Naiv“ mit Ulrike Hermann

    Sie lesen lieber?

    „Das Ende der Megamaschine“ von Fabian Scheidler oder „Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima“ von Naomi Klein

  2. 51.

    Sie können noch soviel AfD-Werbung machen, unser Klima verindruckt das nicht. Und Ihre Art auf Dummenfang zu gehen ist selbst mehr als dürftig, finden Sie nicht?

  3. 50.

    Man kann aber die sogenannte "Klimapolitik" abwählen, die Verbote, Öko-, CO2-Steuern abschaffen, den Kohleausdtieg abblasen, das Verbot von Verbrennermotoen streichen, und all den "Klimainstituten" die staatlichen Gelder entziehen. Dazu brauchen wir nur andere Mehrheiten, und die zeichnen sich ab.

  4. 49.

    Fredi, nun pumpen Sie sich doch nicht so auf.
    Es gibt nun eben Wähler, die die Schnauze voll haben vom ewigen Bevormunden, Vorschriften und Verboten.
    Auch weiß ich nicht, was "hirnloser" ist, das BGB zu verunglimpfen, oder die Wähler.

  5. 48.

    Sollte der EU Beirat prüfen wie effizient die Maßnahmen in Brandenburg sind oder ein Beirat der für Brandenburg und sogar mit Brandenburgern (zumindest arbeiten sie hier) besetzt ist?
    Wäre dann Ihre Kritik vielleicht, was wissen die in Brüssel schon über Frankfurt (Oder) oder Klein Kleckersdorf?

  6. 47.

    Weil wir in diesem Land in der glücklichen Lage sind und fachlich unabhängige weltweit anerkannte Kompetenz in diversen Forschungseinrichtungen vorhanden ist.
    Warum sollte man unsere Ministerien damit noch füllen, die dann auch noch mindestens in Ansätzen weisungsgebunden wären? Meckern wir nicht alle über unseren aufgeblähten teuren Verwaltungsapparat?
    Fachkräftemangel ist Ihnen ein Begriff? Wenn Ministerien den nun auch noch weiter anheizen und Fachkräfte aus der Forschung abwerben, haben wir auch dieses Feld bald leer geräumt.
    Es ist auch kein Beratergremium sondern eine Art fachliche Jury die kritisch bewertet ob die Verwaltungen auf dem richtigen Weg sind.

  7. 46.

    Frage mich warum mein Kommentar nicht angezeigt wird....
    Fleisch essen....WER VERBIETET DAS???
    Dieses hirnlose Grünen Bashing nervt langsam.
    Übrigens, das BGB ist voll von Verboten und Vorschriften. Ist das auch von den Grünen?

  8. 45.

    Außerhalb der Kreise, die nicht an den menschlichen Beitrag zum Klimawandel glauben (mehr als Glaube ist es nicht, da regelmäßig nicht belastbar untermauert werden kann) ... jenseits dieser Kreise ist man sich mit hoher Sicherheit bewusst, dass der Klimawandel nicht abgewählt werden kann. Man kann nur das weitere Aussitzen wählen.

  9. 44.

    Die beste Reaktion auf Namensklauer zu reagieren ist: NICHT reagieren - das frustriert diejenigen am meisten.

  10. 43.

    Nach der Wahl wird diese Expertenrunde eh wieder aufgelöst, jede Wette. Da kommen eh wieder nur Blödsinn raus.

  11. 42.

    Benutzen Sie einfach immer einen anderen Nick. Dann haben Sie keine Probleme. Nickklau ist nervig. Es geht ja auch um die Inhalte und nicht um Namen.

  12. 40.

    Die Wissenschaftsfeindlichkeit, hier im Chat, ist erschreckend und exemplarisch für den Niedergang unseres Landes.

  13. 39.

    " weil in Ministerien nicht geforscht" Es sollen die vorgegeben Maßnahmen evaluiert werden. Das ist keine Forschung, sondern Auswertung von Maßnahmen und evtl. noch lesen von veröffentlichten Papern - es geht hier nicht um Fortschritt in der Forschung.

  14. 38.

    Ministerien meint immer auch daran angegliederte Instituionen, wie z.Bsp. beim Bundesgesundheitsministerium das RKI.

  15. 37.

    Anstatt immer nur herum zu meckern, einfach selber in die Politik gehen, und dann eigene Ideen einbringen, um etwas zu verändern. Außerdem leben in DE viel zu viele, da gibt es immer welche, denen was nicht passt. Aber jammern, das ist so einfach.

  16. 36.

    Die Frauenquote stimmt aber, was dem rbb eine eigene Headline wert ist. Dann muss es ne gute Sache sein.

  17. 35.

    Afd + BSW haben in mehreren östlichen Bundesländern laut Prognosen knapp 50%. Das bedeutet wahrscheinlich dass der Klimazirkus bald abgewählt wird, selbst wenn die Grünen nicht rausfliegen.

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