Vergleich zum Vorjahr - Berlin hat 2024 etwas weniger Menschen abgeschoben

Do 30.01.25 | 14:22 Uhr
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Symbolbild: Ein Flugzeug zeichnet sich ab über einen Stacheldrahtzaun, aufgenommen am Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt/ BER in Schönefeld, 08.08.2024.(Quelle: IMAGO/Florian Gaertner)
Bild: IMAGO/Florian Gaertner

Berlin hat im vergangenen Jahr 80 Menschen weniger abgeschoben als im Vorjahr. Das geht aus einer Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Jian Omar vor, die dem rbb exklusiv vorliegt.

Waren es im Jahr 2023 noch 1.370 Abschiebungen, sank die Anzahl der Abschiebungen demnach im Jahr 2024 leicht auf 1.290 Rückführungen. Die meisten Menschen wurden im vergangenen Jahr nach Moldau (498) und Georgien (253) abgeschoben.

Wenige Abschiebungen im Winter

In den Wintermonaten Januar und Februar 2024 hat die Innenverwaltung dabei weniger Menschen abgeschoben als während der anderen Monate des Jahres: 41 waren es im Januar und 32 im Februar. Von Januar bis Ende Februar gilt der Winterabschiebestopp, in dem nur Straftäter abgeschoben werden dürfen. Allerdings gibt die Innenverwaltung nicht an, aus welchen Gründen die 73 Menschen im Januar und Februar ausreisen mussten.

Ende 2024 hätten 16.763 Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Berlin gelebt, die eigentlich ausreisepflichtig seien. Das sagte Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die große Mehrheit unter ihnen, rund 14.000 Menschen, habe einen Duldungsstatus. Das heißt, ihre Abschiebung ist vorübergehend ausgesetzt, zum Beispiel wegen einer Krankheit oder einer laufenden Ausbildung. Somit hielten sich Ende des vergangenen Jahres noch knapp 2.800 Menschen in Berlin auf, deren Abschiebung theoretisch möglich wäre.

Mehr Abschiebungen unter Schwarz-Rot

Insgesamt ist die Zahl der Rückführungen seit Amtsantritt des schwarz-roten Senats im Mai 2023 aber signifikant gestiegen. Berlin hat im Jahr 2023 gut 53 Prozent mehr Menschen abgeschoben als unter Rot-Grün-Rot im Jahr 2022.

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10 Kommentare

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  1. 10.

    Welche "Fachwelt "? Manchmal kommt es mir vor als würde ich mich mit einem Zehnjährigen unterhalten.

  2. 9.

    Schlagen Sie einfach mal der AfD vor, einschlägige Charakteure - gemeint ist nicht nur der bekannte Höcke - zu einer Distanzierung zu veranlassen. Das werden die genau nicht tun. Es ist die bekannte Doppelstrategie, getrennt marschieren, vereint schlagen.

    M. a. W.: Im Parteiprogramm verbal handzahm und tausendfach um den heißen Brei redend zu erscheinen, vor Ort knallhart vom Leder ziehen.

    Wenn Remigration ein Versprechen ist und kein Aufschrei durch die AfD-Reihen gezogen ist, dann ist der Ausgangspunkt derartiger Äußerungen ein deutscher VOLKSKÖRPER, der vor Verunreinigung zu schützen wäre. Genau diese Grundlage aber befindet sich auf Augenhöhe mit den Nazis. Mit dieser faktisch homogenen Volksauffassung befindet sich die AfD in Widerspruch zum GG als Verfassung, was "Volk" als gemisch-kulturelle Bevölkerung versteht.

    Das wollten die Völkischen schon zu Weimarer Zeiten nicht.

  3. 8.

    Ich lasse Ihnen Ihre Meinung, dass im Lande der Respekt eine Hochkonjuktur hat, bis auf ein paar respektlose AfDler,
    Nur ich bin einer ganz anderer Meinung, und die Fachwelt auch.

  4. 7.

    Nein, sie WOLLEN mich mißverstehen, seitdem die neofaschistische AfD immer stärker wurde hat sich die Grenze des Sagbaren verschoben.

    Die wollen schon mal mißliebige Politiker in Anatolien "entsorgen".

  5. 6.

    Nun, dann tickt gefühlt 80% der hiesigen Bevölkerung, was Respekt betrifft, wie die AfD.

  6. 2.

    Respekt zu haben, das sollte den Alltag hierzulande bestimmen, leider geht er flöten

  7. 1.

    Mein Respekt! Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg setzt ein Zeichen gegen den Migrationsantrag im Bundestag und verzichtet auf sein Verdienstkreuz. Damit ist er nicht allein.
    Weinberg überlebte die DREI Konzentrationslager Auschwitz, Mittelbau-Dora im Harz, Bergen-Belsen bei Celle und mehrere Todesmärsche! Fast alle Mitglieder seiner jüdischen Familie wurden von den Nazis ermordet. 2012 kehrte er zusammen mit seiner Schwester aus den USA zurück in seine ostfriesische Heimat. Seitdem geht er in Schulen und berichtet Schülerinnen und Schülern von seinen Erinnerungen.