Handelsregister-Dokumente - Hertha-Investor 777 sichert sich Beteiligung an möglichen Gewinnen des Klubs

Di 14.03.23 | 20:52 Uhr
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Josh Wander, Investor - Geschäftsführer von 777 Partners. (Quelle: imago images/S. Räppold)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.03.2023 | Friedrich Rößler | Bild: imago images/S. Räppold

Weitere Details über die Ausgestaltung des Deals zwischen Hertha BSC und seinem neuen Investor sind bekannt geworden: 777 Partners könnte künftig an Hertha verdienen. Ein sportlicher Stratege des Investors sitzt in einem wichtigen Gremium.

Der neue Investor von Hertha BSC, 777 Partners, hat sich im Rahmen des Einstiegs eine weitreichende Beteiligung an möglichen künftigen Gewinnen des Klubs zugesichert. Das geht aus Unterlagen im Handelsregister hervor. Demnach würden im Falle einer Gewinnausschüttung 95 Prozent an den US-Investor gehen.

Zuerst hatte das Wirtschaftsmagazin "Capital" [capital.de] darüber berichtet. Beschlossen wurde die Satzungsänderung bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Hertha BSC GmbH & Co KGaA am Freitag.

777 besetzt Beirat mit seinem Sport-CEO

Auf der protokollierten Versammlung wurde auch die Neubesetzung der Gremien beschlossen, der neue Investor darf Sitze im Aufsichtsrat und Beirat besetzen.

Besonders spannend ist der Beirat. Denn bei größeren Geschäften des Klubs, wie beispielsweise Spielertransfers über 15 Millionen Euro oder Verträgen mit mehr als 3 Millionen Euro Jahresgehalt, muss die sportliche Leitung seine Zustimmung einholen. Hier hat Hertha nach wie vor die Stimmen-Mehrheit. Dennoch ist es interessant, dass der Investor seinen Sport-CEO Don Dransfield in den Beirat berufen hat. Dieser arbeitete vor seiner Tätigkeit bei 777 unter anderem für die City Football Group (zu der auch der englische Topclub Manchester City gehört) und dürfte demnach einen hohen Sachverstand mit ins Gremium bringen.

Ein Unterschied zu den personellen Besetzungen, die der vorherige Investor Lars Windhorst zumeist im Beirat vorgenommen hatte. Er hatte eher sportlich fachfremde Vertraute aus der Wirtschaft dort eingesetzt und seine Fußballexperten wie Jens Lehmann oder Jürgen Klinsmann im Aufsichtsrat platziert. Neben Dransfield setzt die Investorengruppe auch noch Markus Hunold in den Beirat.

Unternehmensgründer des Investors nehmen im Aufsichtsrat Platz

Der Aufsichtsrat wurde durch eine Satzungsänderung von neun auf fünf Mitglieder verkleinert. Zwei Sitze davon darf der neue Investor besetzen und macht das höchstpersönlich mit seinen Gründern Josh Wander und Steven Pasko. Die übrigen drei Sitze besetzen nach wie vor von Hertha ernannte Mitglieder. Der Aufsichtsrat hat vor allem eine überwachende Funktion, er bekommt die Finanzberichte der Geschäftsführung vorgelegt, in Entscheidungen des Alltagsgeschäfts ist er nicht eingebunden.

Bereits am Montag war bekannt geworden, dass der neue Investor 78,8 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co KGaA übernimmt. Eine Interpretation des "Kicker", wonach dem Verein dadurch Macht verloren ginge, dürfte aber nicht zutreffen. In dem Bericht des Sportmagazins hieß es, Hertha hätte nun keine sogenannte Sperrminorität mehr, weil weniger als ein Viertel der Aktien dem Verein gehören. Sperrminorität bedeutet, dass eine Minderheit Beschlüsse verhindern kann, für die per Gesellschaftsrecht eine Dreiviertel-Mehrheit notwendig ist, zum Beispiel Satzungsänderungen oder Firmenfusionen.

Im Rahmen des 777-Einstiegs wurde allerdings auch ein Passus in die Satzung eingefügt, der besagt, dass höchstens 63,2 Prozent der Aktien des Mehrheitseigentümers (777) stimmberechtigt sind. Die Machtverhältnisse bleiben also ähnlich wie zuvor.

In der aktuellsten im Handelsregister abrufbaren Satzung vom Freitag fehlt - trotz des protokollierten Beschlusses - übrigens einzig der vereinbarte Paragraph zur künftigen Gewinnbeteiligung des Investors. Alle anderen bei der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossenen Änderungen wurden bereits eingetragen. Wie relevant er einmal wird, ist ohnehin nicht absehbar. In den vergangenen Jahren erwirtschaftete Hertha nur hohe Verluste statt Gewinne.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.03.2023, 20:00 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Flach, flacher, Hertabrille.
    "Keiner der jetzt handelnden Personen"... na und?
    Die Arroganz ist doch weiter da. Mann möchte ohne eigene Mühe und solidem Wirtschaften etwas werden. Und ein Stadion dazu?
    Wo ist da Ihre Substanz?

  2. 12.

    Was für ein dümmlicher Kommentar. Ohne jede Substanz. Keiner, der jetzt handelnden Personen hat je was von BCC gefaselt.
    Dieses Label wird nur von den Hertha Hatern genutzt, warum auch immer...

  3. 11.

    Sehr richtig.
    Das Label "Big City Club" hat ja Kurven-Kay wieder in den Mund genommen. Beerdigt wird dies jedoch noch lange nicht. Es steht nun präsenter als zuvor für die seelenlose Arroganz der verkauften Schabracke.

  4. 10.

    95 % von 0 € sind 0 €. Es gibt in D keinen Fußballverein, außer vielleicht den in München, der regelmäßig Gewinne einfährt. Die ganzen Einnahmen werden direkt ins Personal gesteckt. Ich glaube man sollte das ganze nicht ganz so hoch hängen. Hertha hat vor dem 15. März (Termin zur Einreichung der Lizenzunterlagen) Geld gebraucht, was natürlich die Verhandlungsposition nicht verbessert. Sonst wäre es mit der Lizenz vermutlich eng geworden.

  5. 9.

    Todesurteil für diesen Möchtegern Spitzenclub
    Spitzenclub aber nur im Geld Verbrennen
    Sorry, das beweist erneut die Großkotzigkeit dieses Vereins, vor allem die der Vereinsführung

  6. 8.

    Tja, dass die 777-Truppe nicht seelsorgend unterwegs ist, dürfte wohl klar sein. Dass sie alles dafür tun wollen, um die Hertha wieder in die Gewinnzone zu führen, dürfte dem Club sicher nicht schaden. Ob die Konstellation dann langfristig einen gesunden Weg darstellt, darf dahingestellt bleiben. Vielleicht wäre ein schmerzhafter Cut und ein durchdachter Neuaufbau die bessere Lösung. Nur, wer weiß das schon?!

  7. 7.

    95 % ? Na, wenn man mit dem Teufel ins Bett geht... Toll, Amateur Bernstein.

  8. 6.

    Seelenverkauf 2.0

  9. 5.

    Vielleicht hätte es der "großen" alten Dame mal gut getan, wieder von unten anzufangen. Union hat es auch geschafft! Wo steht dieser Verein momentan?
    Keine Fragen mehr, Euer Ehren

  10. 4.

    Es werden immer mehr Sargnägel. Der Verein ist völlig am Ende und wird auseinanderbrechen. Es wollen viele nur nicht wahrhaben.

  11. 3.

    "Hertha-Investor 777 sichert sich Großteil künftiger Gewinne des Klubs" - welche Gewinne?
    Dazu müsste der BCC777 erstmal gewinnen und in der 1. Bundesliga verbleiben.
    Und, hat jemand je von Gewinne gehört, frage ich mal die blau-weiße Fangemeinde, die doch eher ans Verbrennen von Geld gewohnt sind.

  12. 2.

    Welche Alternative gab es denn noch? Lizenzentzug?

    Hertha war am Ende und musste nehmen was sie bekommen.

  13. 1.

    Ob das der richtige Weg ist ??

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