0:1-Niederlage - Schwarze Heimserie von Hertha BSC gegen RB Leipzig setzt sich fort

Sa 08.04.23 | 21:56 Uhr
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Herthas Kevin-Prince Boateng und Leipzigs Amadou Haidara geraten aneinander (Bild: Imago Images/MIS)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.04.2023 | Guido Ringel | Bild: Imago Images/MIS

Siebtes Heimspiel, siebte Niederlage: Hertha BSC hat es verpasst, gegen RB Leipzig wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen. In einem chancenarmen Spiel erzielten die Gäste kurz vor der Pause das entscheidende Tor und sorgten für große Diskussionen.

Rückschlag für Hertha BSC im Abstiegskampf: Die Berliner verloren am Samstagabend im Olympiastadion gegen RB Leipzig mit 0:1 (0:1). Den Treffer für den Champions-League-Aspiranten erzielte Amadou Haidara (39. Minute). Das Team von Trainer Sandro Schwarz steht damit vorerst weiter auf Relegationsplatz 16, kann aber am Sonntag bei Siegen von Stuttgart (in Bochum) oder Schalke (in Hoffenheim) auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen.

Keine Wechsel in der Startelf bei Hertha BSC

Sandro Schwarz setzte auf personelle Kontinuität. Gegen Leipzig durfte die erste Elf starten, die in Freiburg beim 1:1 zuletzt überzeugt hatte - und das, obwohl etwa Marco Richter nach seiner Sperre wieder zur Verfügung gestanden hätte. Auch Kevin-Prince Boateng lief somit erneut von Beginn an auf. "Klar hat er nicht mehr die Geschwindigkeit, aber das, was er im Körper hat, das feuert er raus", sagte Schwarz vor der Partie bei "Sky".

Die Partie hatte für beide Teams Muss-Charakter. Hertha BSC musste dringend punkten im Kampf gegen den Abstieg, RB Leipzig im Ringen um die Champions-League-Plätze. Während das Ziel dasselbe war, unterschied sich die Herangehensweise grundsätzlich. Der Tabellenfünfte aus Sachsen schaltete sofort in den Offensiv-Modus, während der Sechzehnte aus Berlin auf eine kompakte Defensive setzte - und das mit Erfolg, denn wirklich zwingend wurde RBL nicht. Die wenigen Abschlussversuche durch Timo Werner (4.) oder Benjamin Henrichs (6.) gingen deutlich am Tor von Keeper Oliver Christensen vorbei.

Eine Führung - und wilde Diskussionen

Gefährlicher wurde es auch danach nicht. Es war ein äußerst intensives, aber wenig ansehnliches Duell zwischen den beiden Strafräumen. Leipzig fehlten - aller nominellen Klasse im Offensivbereich zum Trotz - die zündenden Ideen, und den hinten stabilen Berlinern mangelte es an Genauigkeit im Umschaltspiel nach vorne. So plätscherte die Partie vor sich hin.

Bis zur 39. Minute: Da jubelte Leipzig in einer Partie fast folgerichtig nach einem Standard. Mohamed Simakan traf den Ball nach einer Ecke entscheidend per Kopf, Amadou Haidara stocherte ihn zur 1:0-Führung für die Gäste über die Linie. Es war ein Treffer, der wilde Diskussionen, eine Wutrede von Sandro Schwarz und eine minutenlange Wartezeit nach sich ziehen sollte, bis Schiedsrichter Deniz Aytekin ihn nach VAR-Einsatz schließlich endgültig gab. Gecheckt wurden im Kölner Keller eine mögliche Abseitssituation, ein Foul von Simakan im Luftduell mit Christensen und ein Handspiel. Das Ergebnis: alles regelkonform. Der Hertha-Keeper musste sich selbst ein schlechtes Stellungsspiel ankreiden.

Schwarz kritisiert Schiri Aytekin: "Völlig überfordert"

Es bleibt beim blau-weißen Versuch

So ging es - in einem Spiel, das das Label 'klassisches 0:0-Spiel' verdiente - für die Gastgeber mit einem bitteren Rückstand in die Pause. Die Berliner rannten nach der Pause mit spürbar mehr offensivem Elan gegen das 0:1 an. Die Aufenthaltszeit in der Hälfte der Leipziger erhöhte sich signifikant, ohne dass es jedoch wirklich gefährlich wurde - weder aus dem Spiel heraus noch durch vermehrte Freistoßsituationen. Das vorerst vielversprechendste Ergebnis der Bemühungen war ein Schuss von Boateng, der jedoch geblockt wurde.

Schwarz reagierte mit einem Dreifach-Wechsel: Marco Richter, Suat Serdar und Freiburg-Torschütze Jessic Ngankam kamen in die Partie, Jonjoe Kenny, Boateng und Tolga Cigerci gingen vom Feld. Das neue Personal sorgte auch für ein neues System: Hertha BSC agierte nun im stürmischeren 3-4-3, dass das 3-5-2 ablöste. Auf dem Platz zeigte sich das jedoch kaum.

Egal, wie offensiv das Personal wurde - kurz darauf kamen auch noch Florian Niederlechner und Stevan Jovetic in die Partie -, große Chancen erspielten sich die leidenschaftlich kämpfenden Berliner keine. Mit einer Ausnahme: In der 82. Minute zog Suat Serdar nach Hereingabe von Lucas Tousart ab, RB-Keeper Janis Blaswich parierte stark. Für die Gäste hatte Szoboszlai die beste Gelegenheit zum 2:0, Christensen war jedoch zur Stelle (86.).

Die Kurz-Analyse

Es war ein Abend im Olympiastadion, aus dem sich die Spieler mit gemischten Gefühlen verabschiedeten. Da war die Zufriedenheit mit dem Auftritt gegen den Champions-League-Aspiranten. Und das durchaus zurecht. Hertha BSC hätte einen Punkt verdient gehabt. "Wir haben viel, viel Leidenschaft und Kampf auf den Platz gebracht", sagte auch Kapitän Marvin Plattenhardt nach der Partie im ARD-Interview - und: "Es ist natürlich sehr, sehr schade und bitter am Ende."

Denn da war ja noch das zweite Gefühl: der Frust. Weil alle wissen, dass leidenschaftliche Leistungen alleine nicht mehr reichen. Dass es Punkte braucht, um nicht Ende Mai die Gewissheit der Zweitklassigkeit zu haben. Für die fehlte es gegen Leipzig zu oft an der Genauigkeit im letzten Spieldrittel: Der Wille und die Aggressivität, vor das gegnerische Tor zu kommen, war spürbar da - nur gelang es auch in der zweiten Hälfte zu selten.

Auf Schalke (Freitag, 20:30 Uhr) muss das anders werden. Sonst ist der Abgrund ganz nahe. "Am Freitag wollen wir gewinnen und auswärts drei Punkte mitnehmen. Das ist unser klares Ziel", sagte Plattenhardt. Es wäre der erste Auswärtssieg seit dem 4. September 2022, der zweite überhaupt in der Saison. Es zeigt, wie kompliziert das Unterfangen wird. Aber nach diesem Spiel in Gelsenkirchen wird - anders als gegen Leipzig - bei einer Niederlage wohl niemand gut begründet analysieren können, dass sich Hertha kaum etwas vorzuwerfen hatte.

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2023, 18:30 Uhr

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Und jetzt?
    Hertha da, wo hingehören: Abstiegsplatz.

  2. 43.

    Erinnert sei da an die Stadtderbys, wo sich die BCC777-Oberen nicht genug endblöden und die ganze Stadt mit blau-weißen Müll zu überziehen.
    Dagegen sind die rot-weißen "schmierereien", Herr/Frau/divers/weiß nicht Berliner das kleinere Übel.

  3. 42.

    Was gibt es Neues bei der Hertha?
    NICHTS!
    Relegationsplatz.
    Zum 15. Mal verloren - in der letzten Saison waren 17 mal.
    Der Trainer erzählt von "starken Momente", die Fans glauben noch an die Deutschen Meisterschaft.
    Der Spieler, der in einem Interview davon fabulierte, dass es sich in der Form seines Lebens befindet, sammelt weiterhin nur Gelbe Karten wegen uneportlichem Verhaltens.
    Und einzig die viel beschworen Gemeinsamkeit der Mannschaft liegt im Verlieren.
    Also, was gibt es Neues bei der Hertha?

  4. 41.

    Nüscht für West Berlin übrig, wa?!?
    Na jut, aber kick mal uffe Tabelle....

  5. 40.

    „Wir haben klasse gespielt, wir haben top gespielt. Wir haben alles reingehauen, großen Kampfgeist gezeigt.“
    Dass wir verloren haben ist unwichtig.

  6. 39.

    Wenn man so die Anzahl der Kommentare unter Hertha und Union Artikeln vergleicht, muß man feststellen, daß Hertha offensichtlich wesentlich interessanter ist, als die Köpenicker.

  7. 37.

    Union ist in ganz Berlin existent
    So manch kleiner Herthaner will das aber nicht wahrhaben

  8. 36.

    Man hat von 27 Spielern 15 Spiele verloren, Tabellenvorletzter und trotzdem redet man immernoch von gutem Kampfgeist und top gespielt und noch mehr Durchhalteparolen
    In welcher Welt existiert Hertha eigentlich ?
    In welcher Welt lebt so mancher Herthafan ?

  9. 35.

    Läuft doch. Stuttgart gewonnen. Jetzt muss nur noch Schalke gewinnen und Hertha ist ganz unten, wo sie hingehören.
    Ich freu mir so.....

  10. 34.

    Union ist längst im Westen angekommen.
    Grüße aus dem französischen Sektor und vom Niederrhein!

  11. 33.

    Die Analyse lautet: 0 Punkte, abermals. Es war wie immer nach Abpfiff: „Wir haben klasse gespielt, wir haben super gespielt.“ Erwachsene Männer, die nicht verstehen, dass nur Punkte zählen, nur Punkte! Sich inzwischen obligatorisch nach eine Niederlage in großer Zufriedenheit zu wähnen nicht untergegangen zu sein! Bochum hat Leipzig 1:0 geschlagen ! und betrachtet das als selbstverständlich im Abstiegskampf, dass jeder Gegner zu Hause geschlagen werden muss und nicht unter Druck wenn die sog. Kleineren kommen, die haben den BSC längst abgehängt. Nur Versager geben sich mit der B-Note zufrieden.

  12. 32.

    Liebe Herthaner, ihr seid eine Spitzenmannschaft für die 2. Liga. Dann sollte auch das Mommsenstadion genügen.

  13. 31.

    Das alte West-Berlin ist auch das neue West-Berlin. Und Union muss sich schon ziemlich verändern, wenn der Verein im Westen (Sie meinen damit ja wohl zwei Drittel von Gesamt-Berlin) breite Akzeptanz finden will. Bis dahin ist das, was Sie als Berlin bezeichnen, erst einmal hauptsächlich der Südosten der Stadt.

  14. 30.

    1. stimmt das nicht und
    2. kann ich nicht erkennen, inwiefern das eine Antwort auf meine Frage wäre. Aber danke für den Versuch!

  15. 26.

    Offenbar gibt es hier nur Herthafrustrierte oder Herthahater. Eure Kommentare sind erbärmlich. Und unsportlich. Aber das scheint beim Fußball wohl üblich zu sein. Proletariat ist die Basis des Fußballs. Frohe Ostern.

  16. 25.

    Naja, mindestens 90 Prozent der Schmiererreien sind aufgrund der Farben eher der Hertha zuzuschreiben
    Also ihr Kommentar ist ja wohl ein Witz

  17. 24.

    Stimmt super Ostern weil beide Vereine aus Berlin verloren haben. Gott sei Dank gibt es noch mehr Vereine in dieser Stadt

  18. 23.

    Na ja bei mir in der Gegend gibt es au h genug rot weiße schmierereien. Also bitte der Kommentar war ja wohl ein Witz

  19. 22.

    Was hat nur ein Stadion mit der Leistung der Mannschaft zu tun
    Eine Schlechte Mannschaft wie sie Hertha nunmal hat spielt auch in einer Hochmodernen Arena keinen besseren Fußball
    Eins muss man Hertha bei diesem Spiel aber lassen
    Sie hat nur knapp verloren

  20. 21.

    Schade Hertha. Am besten wäre in der 2. Liga in aller Ruhe neu auf zubauen.

  21. 20.

    Weil dann nichtehelicher Hertha Fans zu Union wechseln um mal wieder spannende Spiele zu sehen und nicht nur Niederlagen. Hertha hätte schon letzte Saison in die 2 Liga gehört und muss dieses Jahr definitiv absteigen - alles andere wäre einfach nicht richtig für den Verein .

  22. 19.

    Die Charlottenburger sind einfach nicht bundesligatauglich - auch von KP-Boateng sehe ich nichts, was ihn befähigt noch in der 1. Liga herumzurennen.

  23. 18.

    Traurige Vorstellung!Hertha ist noch nicht mal zweitliga Tauglich ! Und Bernstein schaut zu ! Ich verstehe gar nicht das da noch welche ins Stadion gehen! Die Pfeife von Torwart und der Trainer müssen endlich rausgeworfen werden !Die ruinieren das Ansehen des ganzen Vereins!!Ganz Deutschland lacht doch nur noch über Hertha! Der Herr Bernstein muss endlich handeln und einen Arsch in der Hose haben !Es tut ja schon weh das mit ansehen zu müssen!Nochmal:Torwart und Trainer endlich weg mit den Beid

  24. 17.

    Klare Sache: Mit einem neuen Stadion wär das nicht passiert.

  25. 16.

    es gibt noch Spiele und die Hoffnung stirbt zuletzt, also dran bleiben und weiter kämpfen, einfach besser spielen, denkt dran: das nächste Stadtderby ist in der Hauptstadt PFLICHT !!!!

  26. 15.

    Liebe Unioner! Warum interessiert euch das? Oder, anders formuliert, bitte beenedet jetzt Mal folgeneden Satz:
    "Was bei und mit Hertha BSC passiert, ist für Union wichtig, weil ... "

    Bin sehr gespannt, besten Dank im Voraus!

  27. 14.

    Gut, gegen Leibzig zu verlieren, ist keine Schande, selbst wenn sich da der Platz in der Abstiegszone gefestigt hat.
    Einzig die Prinzessin hat dazu gewonnen, eine weitere Gelbe Karte - er befindet sich eben in der "Form seines Lebens".

  28. 13.

    Hoffentlich hat sich das Thema 1. Liga bald erledigt, denn diese Herumstocherei kann man sich nicht mehr mitansehen.

  29. 12.

    Man muss sich als Berliner für einen Verein wie Hertha schämen. Nicht nur für die miesen Leistungen, sondern auch für die vielen tausenden von Schmierereien, Abziehbildchen usw., die die ganze Stadt verschandeln.

  30. 11.

    Tschüss, zweite Liga, ihr kommt

  31. 10.

    ABSTEIGER HA HO HE

  32. 9.

    Und nun nach Schalke !!
    dann beginnt das rechnen

  33. 7.

    Sehr schönes Geschenk zu Ostern
    Eine Niederlage für Hertha
    Gut so

  34. 6.

    Nein, kein Leipzigfan und kein Unionfan
    Aber Hertha Fan erst recht nicht
    Und das als Berliner

  35. 4.

    Trotz des eher missglücklichen Starts in der ersten Hälfte bleibe ich weiterhin optimistisch, Hertha wird heute noch die drei Punkte einfahren!

  36. 2.

    Es läuft alles Rund
    Hertha liegt zurück und der Abstieg rückt immer näher
    Schöner kann Ostern nicht sein

  37. 1.

    Antwort auf die Überschrift
    Hoffentlich nicht,

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