1:0-Sieg im Derby gegen Babelsberg - Energie Cottbus ist Meister der Regionalliga Nordost
Energie Cottbus hat die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost perfekt gemacht. Mit 1:0 gewannen die Lausitzer am Sonntag das Brandenburg-Derby gegen den SV Babelsberg – und spielen nun auch um den Aufstieg in die 3. Liga.
Energie Cottbus ist neuer Meister der Regionalliga Nordost. Mit einem 1:0-Sieg (1:0) im brandenburgischen Derby gegen den SV Babelsberg sicherte sich die Fußball-Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz bereits am vorletzten Spieltag der laufenden Saison den Titel. Es ist der erste Regionalliga-Titel seit 2018 für die Lausitzer, die nun im Juni – voraussichtlich gegen die SpVgg Unterhaching – in zwei Partien um den Aufstieg in die 3. Liga spielen werden.
Defensivdruck zum Start
In einem mit rund 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gut gefüllten Stadion der Freundschaft ging Cottbus mit der gleichen Startelf wie zuletzt gegen Erfurt in die Partie gegen Babelsberg. Die Potsdamer hatten vor dem Spiel in Cottbus zuletzt neun Spiele in Serie keine Niederlage kassiert, während Energie die letzten sieben Liga-Spiele vor dem Derby nicht mehr verloren hatte. Dass beide Mannschaften viel investieren würden, um die jeweilige Serie am Leben zu halten, zeigten bereits die Anfangsminuten: Die Teams standen defensiv hoch und machten mit viel Laufarbeit Druck auf das gegnerische Aufbauspiel.
Der erste aussichtsreichere Angriff in einer zunächst defensiv geprägten Partie gehörte dann den Gastgebern. Für die lief Nicolas Wähling einen Konter zielstrebig und umkurvte dabei auch Babelsbergs Torwart Luis Klatte. Allerdings war der Winkel zum Tor anschließend so spitz, die Schussbahn so zugestellt, dass Wähling nicht zum Abschluss kam (5. Minute). Kurz darauf holte sich Energies Jonas Hildebrandt bei einem Babelsberger Konter sowohl eine Gelbe Karte als auch eine leichte Kopfverletzung ab: Der Innenverteidiger brachte seinen Gegner so zu Fall, dass er dabei dessen Fuß an den Kopf bekam – er konnte allerdings mit Turban weiterspielen.
Hottmann trifft zur Führung
Insgesamt hatten die Cottbuser in den ersten gut zwanzig Minuten leichte Vorteile, scheiterten mit ihren Abschlüssen aber bereits an der gutstehenden Babelsberger Hintermannschaft. Die Gäste wiederum beschränkten sich zunächst weitestgehend auf ihre besagte Defensive und kamen in der 24. Minute in Person von Daniel Frahn zum ersten Mal halbwegs gefährlich vors Cottbuser Tor. Allerdings bekam Frahn die Flanke von der rechten Seite nicht richtig verarbeitet.
Auf der anderen Seite machte es kurz darauf Eric Hottmann besser: Der Cottbuser zog von der Babelsberger Strafraumgrenze einfach mal ab, setzte seinen kraftvollen Schuss allerdings an den Pfosten (29.). Insgesamt ließen sich allerdings auch die Cottbuser durchaus vom gegnerischen Pressing beeinflussen und verzeichneten teils vermeidbare Fehlpässe – sehr zum Ärger des sich echauffierenden Claus-Dieter Wollitz an der Seitenlinie. In der 38. Minute wurde aus Ärger dann Jubel beim Cottbuser Trainer: Nach einer Flanke von der linken Seite schraubte sich Eric Hottmann im Babelsberger Strafraum hoch und köpfte den Ball gut platziert zur 1:0-Führung ins Tor. Eine Führung, die auch noch Bestand hatte, als es gut fünf Minuten später in die Halbzeitpause ging.
Vermeintlicher Elfmeter für Cottbus
In der zweiten Halbzeit wurde es dann sehr früh sehr kurios: Bei einem Schuss aus halblinker Position von Energies Wehling prallte der Ball Babelsbergs Janne Sietan vermeintlich an den Arm (54.). Schiedsrichter Philipp Vierock zögerte zunächst, schaute lange in Richtung seines Assistenten und zeigte schließlich mit viel Verspätung auf den Punkt – nur um daraufhin nochmal das Gespräch mit dem Linienrichter zu suchen. Das Ergebnis der Unterhaltung: Vierock entschied, dass Sietan wohl doch mehr mit dem Körper als mit dem Arm am Ball gewesen war, und nahm den bedeutungsschweren Elfmeter kurzerhand wieder zurück.
Claus-Dieter Wollitz brachte anschließend in Person von Arnel Kujovic und Malcolm Badu frische Kräfte ins Spiel, während bei Babelsberg Paul Wegener Tahsin Cakmak ersetzte. Nichtsdestotrotz verlor das Spiel anschließend etwas an Fahrt. Babelsberg hatte nun zwar mehr Ballbesitz, allerdings auch Probleme, sich gewinnbringend durch die sicher stehende Defensive der nun abwartenden Cottbuser zu spielen. Einzig dem eingewechselten Wegener gelang es in dieser Phase, einen Torschuss abzusetzen, den Energie-Torwart Elias Bethke allerdings problemlos parierte (71.).
Aufstiegsrunde um die 3. Liga
Ein weiterer Schuss von Wegener rauschte kurz darauf am Cottbuser Tor vorbei und läutete so die Schlussviertelstunde ein (74.). In dieser blieb das Bild das gleiche: Babelsberg investierte offensiv deutlich mehr als die Gastgeber, die nun noch mehr darauf bedacht waren, defensiv gut zu stehen und nicht noch den Ausgleichtreffer zu kassieren. Der Plan ging auf: Energie Cottbus verteidigte seine Führung bis zum Abpfiff, sicherte sich so den Sieg im Derby und die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost.
Mit dieser Meisterschaft geht für die Lausitzer auch der Einzug in die Aufstiegsrunde zur 3. Liga einher. In ebendieser treffen die Brandenburger am 7. und 11. Juni voraussichtlich auf die SpVgg Unterhaching, den Meister der Regionalliga Bayern. Zuvor gastiert die Mannschaft von Trainer Wollitz am kommenden Wochenende am letzten Spieltag der Regionalliga Nordost noch bei Chemie Leipzig. Dazu bietet das Landespokalfinale gegen Luckenwalde am 3. Juni die Chance auf den zweiten Titel der Saison.
Sendung: rbb24, 21.05.2023, 18 Uhr