Champions League - Union Berlin spielt Remis in Braga und bleibt Gruppenletzter

Mi 29.11.23 | 22:55 Uhr
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Braga Union
Audio: rbb24 Inforadio | Giudo Ringel | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Beim Debüt von Trainer Nenad Bjelica scheint der erste Sieg für Union Berlin in der Champions League greifbar. Doch bei Sporting Braga geben die Köpenicker nach dem Seitenwechsel in Überzahl ihre Führung aus der Hand.

Union Berlin hat nur noch theoretische Chancen auf den Verbleib im internationalen Geschäft. Beim Einstand von Trainer Nenad Bjelica kamen die Köpenicker in Braga nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, obwohl die Gäste aus Berlin über 60 Minuten in Überzahl spielten: Sikou Niakaté wurde nach einer halben Stunde mit Rot vom Platz gestellt. Für die Berliner erzielte Robin Gosens die Führung (42. Minute), für Braga glich Alvaro Djalo aus (51.).

Union bleibt vor dem letzten Königsklassen-Gruppenspiel damit Tabellenletzer und hat nur mit einem Heimsieg gegen Real Madrid (12.12.) noch theoretisch eine Chance auf den dritten Platz, der zur Teilnahme an der Euro League berechtigt.

Seine Negativ-Serie setzte Union mit dem Remis bei Sporting Braga fort und steht nun bei 16 sieglosen Spielen.

Braga bestimmt Anfangsphase

Galten unter dem langjährigen Unioner Trainer Urs Fischer in der Abwehr noch drei Innenverteidiger als Norm, die von zwei offensiv ausgerichteten Außenverteidigern flankiert wurden, verlieh der neue Coach Nenad Bjelica der Formation eine eigene Handschrift, indem er auf eine Viererkette setzte. Als Links- und Rechtverteidiger setzte der Kroate auf die Defensivleute Jerome Roussillon und Josip Juranovic, die beim 1:1 gegen Augsburg zunächst noch auf der Bank gesessen hatten.

Den Nordportugiesen fehlte auf der Gegenseite der verletzte Außenangreifer Armindo Bruma, der im Hinspiel gegen Union Berlin einer der stärksten war und die Köpenicker mit zwei Torbeteiligungen um ihren ersten Sieg in der Königsklasse brachte.

Es dauerte eine Viertelstunde, in der die Hausherren sich zunehmend die Platzhoheit erspielt hatten, bis Union-Keeper Frederik Rönnow erstmals in höchster Not eingreifen musste: Ricardo Horta legte den Ball von der linken Seite scharf in den Fünfmeterraum, wo Simon Banza vom herausstürmenden Torwart sowie vom störenden Roussillon gerade noch am platzierten Abschluss gehindert werden konnte.

In der 28. Minute war es Alvaro Djalo, der eine perfekte Flanke auf den Kopf serviert bekam und unbedrängt in die Höhe stieg, den Ball allerdings knapp rechts am Tor vorbeisetzte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Heimteam eine Ballbesitzquote von 65 Prozent erspielt.

Braga kassiert Platzverweis, Gosens trifft

Doch eine rote Karte gegen Sikou Niakaté stellte alles bisher Gesehene auf den Kopf. Der 24 Jahre alte Innenverteidiger traf den Unioner Kevon Behrens mit der offenen Sohle in der Nähe des Knöchels, was Schiedsrichter Clément Turpin nach Ansicht der Videobilder mit einem Platzverweis quittierte.

Konnte das Gästeteam seine Überzahl zunächst nicht in gefährliche Szenen ummünzen, sorgte Gosens kurz vor dem Pausenpfiff für die Erlösung. Einen Steckpass seines hoch aufgerückten Mannschaftskollegen Roussillon nahm der Nationalspieler im Sechzehner auf der linken Strafraumseite mit und schloss in einer fließenden Bewegung wuchtig ins lange Eck ab zur Führung (42.).

Kurz vor dem Gang in die Kabinen kassierte Bankspieler Leonardo Bonucci nach einem Foul an Knoche noch eine gelbe Karte wegen Meckerns - es war bereits die sechste Karte, die Schiedsrichter Turpin zückte. Für den Italiener war dies eine folgenschwere Verwarnung: Er wird das letzte Gruppenspiel gegen Real Madrid (12. Dezember) gesperrt fehlen.

Braga wehrt sich

Die Portugiesen kamen im zweiten Durchgang spritziger aus der Kabine. Nach einem Fehlpass Knoches spielte Ricardo Horta die Kugel von der linken Seite in den Lauf von Alvaro Djalo, der viel Zeit hatte, sich den idealen Einschusspunkt im gegnerischen Gehäuse auszugucken. Rönnow gelangte sogar noch an den Ball, konnte den Ausgleich aber nicht wirklich verhindern (51.).

In den Folgeminuten übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle und kamen zu mehreren Abschlüssen. Von einem geordneten Spielaufbau, geschweige denn von Torszenen war von Union in der Phase nichts mehr zu sehen.

In der Schlussphase verflachte die Partie zunehmend, Braga gab sich mit dem Punkt zufrieden, während die Gäste aus Berlin keine Zugriff auf die Partie mehr fanden.

Khedira: "Enttäuschendes Ergebnis"

Rani Khedira zeigte sich nach Spielschluss frustriert, das 1:1 sei ein "enttäuschendes Ergebnis", sagte er in einer Medienrunde. "Du hättest heute einen Riesenschritt machen können, um Platz drei zu sichern." Nach einer guten ersten Hälfte habe das Team im zweiten Durchgang eine schwache Leistung gezeigt: "Wir laden die Gegner noch zum Tor ein und haben dann auch nicht die Möglichkeiten zum Lucky Punch."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 29.11.2023, 22 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Zitat: "Zingler raus. Alles auf Neuanfang, sofort!"

    Ach du meine Güte. Der Präsi soll nach diesem CL-Spiel also sofort zurücktreten und Platz für einen "Neuanfang" machen?! Ich weiss ja nicht welche Ansprüche Sie haben, aber der FCU spielt nach 13 von 34 Spieltagen immer noch in der Bundesliga und ist nicht etwa um zwei Ligen abgestürzt, wie Sie es hier an die Wand zu malen scheinen, Marcell.

  2. 18.

    Zitat: "auch nicht die Möglichkeiten zum Lucky Punch"
    Das ist auch richtig so, denn das wäre als massive Tätlichkeit zu ahnden, weil sowas eindeutig in den Boxsport gehört! Wo bleibt denn da die Vorbildfunktion für die Jugend bzw. Nachwuchsspieler*Innen?

  3. 17.

    Markranstädt, aber sonst stimmt's. Mal abgesehen davon: So überragend sind die nicht, haben sogar gegen Mainz verloren.

  4. 16.

    Dann sehen Sie sich mal die Deutsche Nationalmannschaft an,dann wissen Sie was peinlich ist.Das Sie das Konstrukt aus Markkleeberg als positives Beispiel anführen,dazu sage ich nichts.

  5. 15.

    Das Spiel war für mich als neutraler Beobachter anstrengend anzuschauen, fühlte sich eher wie Conference statt Champions League an.
    Tousarts Schwalbe war, wie sagt man so schön, hochnotpeinlich und dass er dadurch das Spiel gegen Real Madrid verpasst, erscheint mir in diesem Fall eine äußerst gerechte Bestrafung.
    Dass sich dann noch obendrein ein erfahrener Recke wie Bonucci von der Bank aus ebenfalls die Gelbsperre abholt, ist dann an Disziplinlosigkeit kaum noch zu überbieten.
    Schade.
    Naja, vielleicht gibt´s nächste Woche ja ein kleines Fußballwunder im Oly, falls Neapel zeitgleich Braga besiegt. Andererseits spielt Braga plötzlich wieder ums Weiterkommen in der CL mit...

  6. 14.

    Braga musste nun wahrlich nicht über sich hinauswachsen, um die völlig verunsicherten Unioner an die Wand zu spielen. Mit 11 gegen 11 wäre das Spiel wahrscheinlich 4 : 0 ausgegangen. Bisschen peinlich für den deutschen Fußball. Champions League sollte man den Mannschaften überlassen, die auch dazu in der Lage sind., siehe Bayern, BVB, RB.

  7. 13.

    Geht's nicht ne Nummer kleiner.Was hat Zingler mit der konfusen Leistung zutun?

  8. 12.

    Zingler raus? Mein Gott, ohne ihn würdest Du höchstens in der Oberliga jubeln, wenn es den Verein noch gäbe.
    Schade, dass man die zweite Halbzeit verschenkt hat. Es ist bekannt, dass Teams nach einer roten Karte oftmals über sich hinaus wachsen. Es wurde in der Halbzeit nicht reagiert und das Team wirkte kopflos. Und nun? Nun kann man sich auf die Bundesliga konzentrieren...
    Eisernes HaHoHe

  9. 11.

    Ganz ehrlich, hätte Lucas Tousart sich noch im Hertha Trikot so eine unfaire Schwalbe geleistet, wären hier schon längst die Emotionen hoch gekocht.
    Dieses Beispiel zeigt, dass die Spieler immer noch nicht den Ernst der Lage erkannt haben.
    Statt mit fairen Mitteln alles zu geben, wird versucht mies zu tricksen. So hat er sich - zu Recht - die nächste 'Gelbe' eingefangen und steht im finalen Kampf um den Europa League Einzug nicht zur Verfügung.
    Ich hoffe, eine Geldstrafe des Vereins folgt.

  10. 10.

    Auch wenn ich vom Abstieg noch nicht reden möchte, ist ihrer Analyse leider nicht viel hinzuzufügen.

  11. 9.

    Eine Zumutung was diese Typen seit Wochen an Fussball anbieten. Kein Kampf keine Wille nichts. So spielen Absteiger. Hoch geflogen, tief gefallen und alles verloren.

  12. 8.

    Ekelhafte Schwalbe von Tousart. Wenn man nichts mehr kann, dann so. Immerhin hat es der Schiri bestraft .

  13. 7.

    PS: Mein vorheriger Kommentar zum Schiri bezog sich auf den Ticker. Nun, einige Bewegtbildzusammenfassungen auf youtube später, kann ich die Tickerkommentierung noch weniger verstehen. Mein Eindruck: zwischen Fouls (das hier ist Fußball, nicht Karate), Schwalben (Union braucht eher einen Schauspiellehrer als einen Trainer), Chaos und Diskussionen wurde ab und zu versucht, Fußball zu spielen. Der Schiri tut mir echt leid, das muß kein Vergnügen gewesen sein. Und vom ÖRR erwarte ich schon, daß Fouls und andere sinnfreie, spielverhindernde Aktionen nicht schöngeredet werden und dem Schiri die Schuld dafür gegeben wird.

  14. 6.

    2.Halbzeit ganz schlecht.Trotzdem,glücklich,Punkt geholt.Der Trainer hat noch sehr viel Arbeit vor sich.Bayern Spiel ,wahrscheinlich, abgehakt.Volle Konzentration auf die Ligaspiele danach.Das Real Spiel noch mal zum Feiertag machen.

  15. 5.

    Da hat sich Nenad Bjelica ja nun selber anschauen können, was nicht funktioniert.

    Zum Kommentar kleinlicher Schiri: Vielleicht hat der einfach keinen Bock mehr auf Foulen und Meckern? Wieso wird überhaupt ständig der Schiri bewertet? Begeht der die Fouls? Kein Wunder, daß den Job keiner mehr machen will. Oder schafft einfach die Regeln ab, dann braucht sich auch keiner mehr über Schiris beschweren. Das ist ja wie im Kindergarten, kleine Gruppe. Aber Peter hat doch... Buhuhuu, die Tante Lehrerin hat Nina das Buch zuerst gegeben, obwohl ich doch ... unfair ... Das ist MEIN Ball! - Und das von erwachsenen Männern.

  16. 4.

    Also ehrlich. 60 Minuten 1 Mann mehr und können es Dank Heilsbringer Knoche nicht ausnutzen. Wäre früher wohl nicht so passiert ist aber die neue Realität. Große Verbesserung war nicht zu sehen und Toussart als auch der große Bonucci verpassen das „Finale“ im Olympiastadion. Nächstes Wochenende bei den Bayern gibt’s dann nochmal richtig und die große Konzentration auf den Abstiegskampf wird wohl erst nach Weihnachten stattfinden denn vermutlich benötigen Trainer und Mannschaft noch einige Zeit…

  17. 3.

    Jetzt hat Bjelica die Mannschaft auf dem Feld gesehen und wird - hoffentlich- die Spieler entsprechend fordern.
    Immerhin ist ein Remis kein Verloren. Der Glaube an die Rückkehr zum früheren Kampfgeist und Leistung ist EISERN ;-)

  18. 2.

    Desolate Vorstellung! Zingler raus. Alles auf Neuanfang, sofort!

  19. 1.

    Union ist ab der 30 min ein spieler mehr und kann am ende nicht gewinnen. Warum?! Weil Braga willensstärker, angagierter und spritziger ist. Teilweise wirkt es als wenn Braga einen man mehr auf dem feld hat. Union spielt träge und ideedarm - einfach schwach. Wie Freizeitspieler, aber nicht wie profis. So ist der Abstieg sicher, wer wie ein amateur spielt hält sich nicht in der 1liga. schade.

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