Schutz vor Autodiebstahl - Der Autoschlüssel in Alufolie - die Kralle ans Lenkrad

Di 04.07.23 | 15:53 Uhr
  6
Symbolbild: Auto fährt davon. (Quelle: imago Images/dolgachov)
Bild: imago Images/dolgachov

Täglich meldet die Polizei gestohlene Autos. Vor allem moderne Auto-Fernbedienungen machen es Dieben häufig leicht, weil ihr Signal verstärkt werden kann. Wie sieht ein wirksamer Schutz vor Diebstahl aus? Und gibt es den auch günstig?

Ein weißer Transporter in Cottbus, gestohlen von einem Parkplatz.

Ein silbergrauer Opel in Eichwalde (Dahme-Spreewald).

Ein VW in Schönborn im Elbe-Elster-Kreis.

Täglich finden sich in den Polizeimeldungen Berichte über gestohlene Autos - diese sind vom Montag. Mal werden nur einzelne Teile, etwa Katalysatoren, gestohlen - meist gleich der ganze PKW. Insgesamt 600 Autos waren im letzten Jahr im Bereich der Polizeidirektion Süd in Cottbus gestohlen worden - in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster und in der Stadt Cottbus.

Signal vom Schlüssel wird verstärkt

Die Diebstähle betreffen Fahrzeuge, die aufgeschlossen und gestartet werden müssen - aber auch solche mit dem sogenannten "Keyless Go"-System, sagt Maik Kettlitz, Sprecher der Polizei. "Einer der Täter steht in der Nähe des Hauses - in der Regel haben wir unsere Schlüssel ja an der Haustür - greift dort das Signal ab. Mit einer Antenne wird das ans Auto weitergeleitet. Dort steht der zweite Täter mit einem Empfänger, mit einem Laptop und bringt dieses Signal ins Auto. Das Auto denkt dann, der Schlüssel ist da", beschreibt er das Vorgehen der Autodiebe.

Ist der Motor einmal gestartet, können die Diebe fahren, bis der Tank leer ist - und dann einen Schlüssel nachprogrammieren.

Schutzmaßnahmen sowohl günstig, als auch teuer

Verhindert werden kann das durch einfache Maßnahmen. Der Schlüssel sollte demnach möglichst weit von der Haustür entfernt liegen, eventuell in einem Schrank. Der Schlüssel kann auch in Alufolie eingewickelt werden. Das verhindert das Aussenden des Signals.

Besser seien aber noch alte Bonbondosen aus Blech, so Kettlitz. "Wie bei allen Diebstählen: je mehr Widerstände der Täter überwinden muss, desto eher wird er davon Abstand nehmen". Auch die klassische Lenkradkralle erfülle diesen Zweck.

Eine weitere, aber deutlich teurere Variante ist der Einbau anderer mechanischer Sperren, etwa zur Sicherung des Schalthebels. Das kostet zwischen 400 und 600 Euro, wie Frank Bluschke von einem Cottbuser Autohaus sagt. Allerdings helfe das nicht bei neueren Automatikgetrieben, die elektronisch geregelt seien.

Letztendlich kann jede auch kleine Sicherung die entscheidende sein. Im Zweifelsfall entscheiden sich die Diebe für das ungesicherte Auto.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.07.2023, 14:40 Uhr

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.

    "Keine Kralle ans Lenkrad oder Pedale, das wird in zwei Stunden durchgesägt."

    Sie meinen Autodiebe sägen 2h am fremden Auto rum? Ok.

  2. 5.

    "Letztendlich könnten die KFZ-Hersteller viel mehr tun, wenn sie nur wollten..." – oder gesetzlich dazu verpflichtet! Ein dynamisches System, wie die automat. "Anpassung" der Diäten des Bundestags?

  3. 4.

    Das ist eine tolle Sache - Problem aber es funktioniert nur bei einem beschriebenen Fahrzeug mit manueller Schaltung. Diese haben auch kein keyless System
    Bei den neuen Fahrzeugen gibt's nicht mal mehr einen Schalthebel. Die Automatik funktioniert fast nur noch über Touch oder Wippen. Also nutzlos. Und da fast nur noch Automatikfahezeuge verkauft werden braucht es eine elektronische Lösung. Aber welcher Hersteller ist an sowas interessiert? Jedes gestohlene Auto ist ein neues verkauftes.

  4. 3.

    Es ist einfach nur ein Problem der Gesetzgebung und Kontrolle.
    So lange es heißt, Verkauf und Besitz ist legal, Benutzung aber illegal, ist es völlig wurscht.

    Aber ehrlich, welcher (oft bandenmäßig organisierte) Autodieb würde sich von einer Änderung des Gesetzes einschüchtern lassen? Keiner.
    Es würde evtl nur die Beweislast erhöhen, wenn auch der Besitz verboten wäre, und wenn er denn zufällig erwischt werden würde.

    Letztendlich könnten die KFZ-Hersteller viel mehr tun, wenn sie nur wollten...

  5. 2.

    Fragen muss man sich schon weshalb es online möglich ist bei Jammer Store einzukaufen.
    Deutsche Mailadresse aber kein Impressum. Schlafen die Behörden mal wieder???

  6. 1.

    Keine Kralle ans Lenkrad oder Pedale, das wird in zwei Stunden durchgesägt.
    Nur installieren was keine Angreifpunkte für Werkzeug bietet.
    Die Empfehlung vom Bund der Kriminalbeamten dazu ist
    Bear-lock !
    Das ist ein Schloss integriert beim Schaltknüppel, nicht unknackbar ja stimmt, aber es dauert zu lange, und ist mit Abreiseschrauben gesichert. Schrauben die nicht mehr zurückgedreht werden können. Das ist ein sinnvolles Konzept und kann nicht durch GPS Jammer manipuliert werden.

Nächster Artikel