In der Uckermark können Schülerinnen und Schüler seit Montag kostenlos Bus und Bahn fahren. Dort gibt es mit dem Start in das neue Schuljahr das neue kostenfreie Schülerticket.

Das neue Ticket gilt für alle Kinder und Jugendliche, die im Landkreis wohnen und auch dort zur Schule gehen, heißt es vom Kreis. Sie können damit auch am Wochenende und in den Ferien unterwegs sein. Davon profitierten den Angaben zufolge nun 12.900 Schülerinnen und Schüler.

Dazu sagte Stefanie Otto von der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG): "Ganz neu ist der Beschluss, dass nicht nur die Linien der UVG mitgenutzt werden können, sondern auch die Regionalbahn innerhalb des Landkreises. Voraussetzung ist, dass der Wohnort die Uckermark ist. Somit hat dann jeder Schüler die Möglichkeit, rundum in der Uckermark von A nach B zu kommen."

Das Ticket muss beim Landkreis beantragt werden. Formulare dafür gibt es online [uckermark.de].

Ein kostenloses Schülerticket hatten bis jetzt nur rund 4.600 uckermärkische Schülerinnen und Schüler, deren Wohnort entsprechend weit von der Schule entfernt war. Bei Grundschülern lag die Entfernung beispielsweise bei zwei Kilometer. Der Kreistag hatte den Wegfall dieser Entfernungs-Regelung beschlossen. Damit kommen auf die Verwaltung nun zusätzliche Kosten von insgesamt 280.000 Euro zu, sagte Kreis-Sprecherin Ramona Fischer am Montag. "Insgesamt bezahlt der Landkreis für die Schülerbeförderung 7,4 Millionen Euro im Jahr."

In Berlin gibt es so ein kostenloses Schülerticket schon. Es ist vor vier Jahren eingeführt worden.

Im Barnim ist der ÖPNV für Schüler schon seit einem Jahr gratis. Die Tickets gelten vom Wohnort bis zur nächstgelegenen Schule. Wer zusätzlich 15 Euro im Monat zahlt, kann seine Schülerkarte auf das Freizeit-Ticket Berlin-Brandenburg erweitern und im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg fahren.

Auch die Kreisverwaltung von Märkisch-Oderland hat beschlossen, die Zuzahlung zukünftig zu streichen. Wann die Maßnahme umgesetzt wird, steht noch nicht fest, erklärt Tobias Seyfahrt, Leiter des Schulverwaltungsamts. Derzeit orientiert sich die Zuzahlung an der Anzahl der Kinder. "Aktuell zahlen die Eltern einen Eigenanteil von maximal 105 Euro pro Jahr für das erste Kind", so Seyfahrt. "Das ist dann gestaffelt. Für das dritte Kind werden dann noch 45 Euro im Jahr fällig." Ab dem vierten Kind ist die Schülerbeförderung das kostenfrei.

Der Vorteil in Märkisch-Oderland: Die Schülertickets gelten dort auch über die Landkreisgrenze hinaus. Voraussetzung ist, dass dort eine Schule besucht wird, die im näheren Umfeld zur Verfügung steht, heißt es vom Leiter des Schulverwaltungsamtes weiter. "So beispielsweise als Exkurs nach Frankfurt mit der Sport-Spezialschule oder dem Gauß-Gymnasium. Und wenn Kinder dahin gehen, dann finanzieren wir natürlich auch das Schülerticket."

In Oder-Spree gilt die kostenlose Schülerbeförderung nur für den Schulweg und ist abhängig von der Entfernung. Liegt die Schule zu nah am Wohnort, zahlen die Eltern einen Eigenanteil von fünf Euro. Änderungen seien derzeit nicht geplant, aber "die Kreisverwaltung hat vom Kreistag den Auftrag erhalten, verschiedene Szenarien für eine Neuordnung der Schülerbeförderungssatzung im Landkreis Oder-Spree aufzuzeigen", heißt es auf rbb-Anfrage.

In Frankfurt (Oder) kostet eine Schülermonatskarte 33 Euro. Davon übernimmt die Stadt für das erste Kind 50 Prozent, für jedes weitere 70 Prozent.

Allgemein geht der Trend in Ostbrandenburg zunehmend zum kostenlosen Schülerticket - allerdings nur vom Wohnort bis zur Schule. Ein kostenfreies Deutschlandticket konnte sich Brandenburg weit bislang nur in der Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel durchsetzen. Das Land plant keine einheitlichen Regelungen. Schülerbeförderung ist Landkreissache, heißt es auf Nachfrage aus dem zuständigen Ministerium.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.08.2023, 15:40 Uhr