Wenige Tage nach Besitzerwechsel -
Die Warenhauskette Real hat nur wenige Tage nach dem Besitzerwechsel die Schließung der Filiale in Berlin-Spandau angekündigt. Wie Real am Montag mitteilte, sollen auch sieben weitere der derzeit noch 276 Filialen geschlossen werden. Betroffen seien insgesamt knapp 700 Mitarbeiter. Zuvor hatte die "Lebensmittel-Zeitung" [Bezahlschranke]" darüber berichtet.
Wann die Filialen schließen sollen, war zunächst nicht bekannt.
Der russische Finanzinvestor SCP hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kontrolle bei Real von der Metro übernommen. Er will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart. Dabei sollten nach Angaben von SCP Mitarbeiter übernommen werden. "Zudem stehen wir mit weiteren führenden Unternehmen aus dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel in teils finalen Verhandlungen, mit dem Ziel, auch hier möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern", betonte der neue Real-Chef Bojan Luncer am Donnerstag.
Neuer Investor: Rund 30 Real-Filialen müssten geschlossen werden
Allerdings erklärte SCP, dass voraussichtlich rund 30 Real-Filialen mangels Perspektiven geschlossen werden müssten. Für die acht Standorte, die nun bekannt gegeben wurden, sollen trotz intensiver Bemühungen kein Interessent gefunden worden sein, berichtete die Handelskette. Deshalb bleibe nur die Schließung.
"Hintergrund für diese Entscheidung war die in allen Fällen schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren", betonte ein Real-Sprecher. "Vor diesem Hintergrund sind die Schließungen dieser Märkte unumgänglich." Das Unternehmen werde schnellstmöglich mit den zuständigen Betriebsräten Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen.
Bereits im März hatte Real noch unter dem alten Besitzer Metro die Schließung von sieben Filialen angekündigt, darunter auch der Real-Markt in Wildau (Dahme-Spreewald).