Tarifeinigung Netinera-GDL - Odeg-Personal bekommt mehr Geld - 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter

Do 14.12.23 | 12:33 Uhr
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Symbolbild:Ein Lokführer sitzt am Führerplatz.(Quelle:picture alliance/dpa/B.Marks)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.12.2023 | Mario Bartsch | Bild: picture alliance/dpa/B.Marks

Die Lokführergewerkschaft GDL führt zurzeit Tarifverhandlungen mit mehreren Bahnunternehmen. Während es in den Gesprächen mit der Bahn knirscht, gelang jetzt eine Einigung mit der Unternehmensgruppe Netinera. Zu dieser gehört auch die Odeg.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich mit dem Bahnunternehmen Netinera auf einen Tarifabschluss geeinigt. Wesentliche Resultate seien die Absenkung der Arbeitszeit auf eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter, die Einführung einer grundsätzlichen Fünf-Schichten-Woche sowie eine Entgelterhöhung, teilte die GDL am Donnerstag mit.

Zur Netinera-Gruppe gehört auch die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg), die in Brandenburg mehrere Regionalbahnlinien betreibt.

GDL-Chef Claus Weselsky sprach von einem "hervorragenden" Verhandlungsergebnis.

Arbeitszeit wird auf 35 Stunden pro Woche gesenkt

Wie die GDL erklärte, soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter - von bisher 38 Stunden pro Woche - schrittweise ab dem 1. Januar 2025 bis zum 1. Januar 2028 auf 35 Stunden pro Woche gesenkt werden. Bei der Entgelterhöhung wird demnach eine zweite Inflationsausgleichsprämie von 1.900 Euro gezahlt, die zusammen mit der bereits erfolgten Zahlung von 1.100 Euro der Forderung der GDL entspricht.

Neben der Arbeitszeitsenkung haben Netinera und die GDL eine Erhöhung der Entgelte um 420 Euro im Monat in zwei Schritten (1. März und 1. Dezember 2024) vereinbart. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar 1.900 Euro Inflationsausgleichsprämie, die steuer- und abgabenfrei ausgezahlt wird. Die Entgelterhöhungen wurden bei einer Laufzeit von 24 Monaten vereinbart, die Arbeitszeitregelungen haben eine Laufzeit bis Ende 2027.

"Wir haben die Eisenbahnerberufe mit diesem Abschluss endlich attraktiver gemacht", erklärte Weselsky. "Unsere Mitglieder haben die Perspektive, in wenigen Jahren in der 35-Stunden-Woche zu arbeiten."

Verhandlungen mit der Bahn vorerst gescheitert

Netinera Deutschland bestätigte die Einigung. Netinera ist ein Tochterunternehmen des italienischen Konzerns Trenitalia und betreibt in mehreren Bundesländern Regionalbahnstrecken. Die Unternehmensgruppe beschäftigt nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 1.200
Triebfahrzeugführer und knapp 1.100 Zugbegleiter. Der aktuelle Tarifabschluss findet neben der Odeg auch bei den Gesellschaften Länderbahn, Erixx, Erixx Holstein, Metronom sowie Vlexx Anwendung.

Bei anderen Unternehmen, mit denen die Gewerkschaft GDL über neue Tarifverträge verhandelt, allen voran bei der DB, sind die Verhandlungen vorerst gescheitert. Die Deutsche Bahn legte ein Angebot mit unter anderem elf Prozent mehr Lohn auf den Tisch, lehnte Verhandlungen über eine Arbeitszeitreduzierung von derzeit 38 auf 35 Stunden pro Woche unter Verweis auf den Fachkräftemangel hingegen ab.

Die GDL brach daraufhin die Verhandlungen ab. Derzeit läuft eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder, ob ab 8. Januar häufiger und länger gestreikt werden soll.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.12.2023, 13:30 Uhr

44 Kommentare

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  1. 44.

    Dass es bei der Bahn Freifahrtenkontingente für Mitarbeiter gibt wissen viele. Wieviele Fahrten das aber im Jahr wirklich betrifft wissen wohl nur die Eisenbahner welche so eine Möglichkeit nutzen. Sinnlos durch die Gegend fahren wird aber nur wegen der reinen Möglichkeit kaum einer. Letzteres gilt doch bestimmt auch bei den Fahrgästen, oder?

  2. 43.

    Sie wollen mir doch wohl nicht wieder sprechen? Es ist allgemein bekannt BVG und Bahn umsonst fahren, bei der BVG
    fahren die Ehefrauen / Männer umsonst . Warum soll das bei der Odeg Ankas sein.?

  3. 42.

    Was ist das denn für eine Räuberpistole, dass ODEG-Mitarbeiter*innen kostenlos Fernzüge der DB nutzen können? Ich dachte, solche Ammenmärchen gäbe es bisher eher über andere Bevölkerungsgruppen, aber anscheinend kann es im Zweifel jede Gruppe treffen.
    Zeigt aber immerhin sehr gut, dass Sie keine echten Argumente haben.

  4. 40.

    Na eines steht ja wohl fest, wenn Odeg und GDL 35 Stunden bei vollem Gehalt und mehr Geld erhalten, ist es vorbei mit schnell mal mit dem Zug nach HH oder München. Das wird sehr teuer, bei denen macht es ja nichts ….denn sie fahren ja um sonst. Genau wie pensionierte BVG er und Angehörige.

  5. 39.

    Na eines steht ja wohl fest, wenn Odeg und GDL 35 Stunden bei vollem Gehalt und mehr Geld erhalten, ist es vorbei mit schnell mal mit dem Zug nach HH oder München. Das wird sehr teuer, bei denen macht es ja nichts ….denn sie fahren ja um sonst. Genau wie pensionierte BVG er und Angehörige. Selbst wenn der BVG er verstirbt , fährt die Ehefrau weiter um sonst. Das gleiche Geld bei der Bahn.

  6. 38.

    So ein Abschluss ist mit der Bahn nicht möglich? Liegt dann wohl am Vorstand.

  7. 37.

    Hoffentlich fallen dann nicht massenweise Züge aus, weil die Bahngesellschaften nicht genug Lokführer finden. Den Reisenden ist auch nicht geholfen, wenn die Tf zwischen den Bahnen fluktuieren, weil sie bei der andern Bahn länger bzw. weniger lang arbeiten dürfen. Warum die GdL eine Arbeitszeitreduzierung aushandelte und ob sie den Tf damit einen Gefallen getan hat, weiß ich nicht. Die haben den besten Platz im ganzen Zug und bekommen auch Geld dafür.

  8. 36.

    Könnten Sie Ihre Aussagen belastbar belegen oder tun wir sie besser einfach als Populismus ab?

  9. 34.

    Haben Sie eine seriöse Quelle zur aktuellen Mitgliederzahl?
    Meines Wissens nach läuft eine Urabstimmung in einem gewissen Zeitraum. Ist der schon um? Wissen Sie da mehr?
    Wie definieren Sie „schlauer als ihr Chef“ bzw.was verstehen Sie darunter?

  10. 32.

    „Derzeit läuft eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder, ob ab 8. Januar häufiger und länger gestreikt werden soll.“
    Wie lange braucht die GdL bei 10.000 Mitglieder denn, bis sie zu einem Ergebnis kommt? Die Urabstimmung dauert doch schon ewig …
    Ich hoffe mal, dass die Mitglieder schlauer sind, als ihr Chef.

  11. 31.

    „Aber sowas kann man halt nur wissen, wenn man sich auch mal mit den Themen auseinander setzt!“
    Dann sollten Sie das auch mal tun …

  12. 30.

    Nicht wirklich!

    Lokführer haben Deutschland weit ein ähnliches Lohnniveau!(stand vor den Verhandlungen) Da kann man nicht mehr von Ost und West reden!

    Oder wo haben sie da Ihre Quellen her?
    Und es kann doch sein z.B. bei Porsche bekommt man 20 Cent mehr Schichtzulagen als bei Benz und da sagt man ja auch nicht "unterschied Ost und West"!

    Zumal, im Text wird ja die ODEG beschrieben. Da müsste man ja jetzt eher sagen der Osten bekommt mehr als der Westen!

  13. 28.

    Sie reden Müll keiner von der gdl fordert irgendwas sofort aber ohne jegliche Verhandlungsbereitschaft von seiten der Bahn auch keine Kompromisse. Also bitte erstmal sich mit der Sache wirklich beschäftigen und nicht nur die Bildzeitung für sich denken lassen.

  14. 27.

    Sie ham wohl noch nie gefeilscht oder? "Man muss immer das Höchste fordern, um ein Minimum zu erreichen"! Am Ende einigt man sich in der Mitte und die GDL hat das erreicht, was sie wollte. Glückwunsch!

  15. 26.

    Zwischen Ost und West gibt es keine Lohnunterschiede bei dem Berufsfeld. Maximal noch kleiner Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen.

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