Ab 1. Juli 2024 - BVG startet Pilotprojekt für Busse und Bahnen ohne festen Fahrplan

Fr 12.04.24 | 16:59 Uhr
  73
Archivbild: Fahrgäste warten vor dem Bahnhof Zoologischer Garten auf einen einfahrenden BVG-Bus der Linie 200 am 01.06.2022.(Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Keine Uhrzeiten mehr, sondern nur noch Taktungen: Die BVG plant für einige Buslinien tiefgreifende Neuerungen. Das Ganze soll am 1. Juli starten - zunächst im Probebetrieb.

BVG-Busse und Bahnen sollen zum Teil nicht mehr nach festem Fahrplan durch Berlin fahren. Die Berliner Verkehrsbetriebe und die Gewerkschaft Verdi haben das im Rahmen der Tarifeinigung am Donnerstag mitgeteilt, wie die Berliner Verkehrsbetriebe dem rbb am Freitag auf Anfrage mitteilten.

Es soll sich dabei um einen Pilotversuch handeln. Eine Studie soll den Versuch, der schon am 1. Juli 2024 starten soll, begleiten. Zunächst hatte darüber der Tagesspiegel berichtet.

Es gehe konkret um die "Entlastung der Mitarbeitenden im Fahrdienst", hieß es von der BVG auf rbb-Nachfrage. Für sie sollen "ab Sommer entsprechende betriebliche Maßnahmen erprobt und wissenschaftlich begleitet werden."

Details zu betroffenen Linien folgen noch

Statt festen Abfahrtszeiten werde es die Information für die Fahrgäste geben, in welchem Minuten-Abstandstakt ihr Verkehrsmittel zum vorherigen unterwegs sei, schreibt der Tagesspiegel weiter. Selbst wenn ein Fahrzeug zu spät komme, blieben die danach kommenden gleich getaktet, damit nicht mehrere auf einmal ankommen. Die Fahrzeuge orientierten sich dann also am vorherfahrenden Fahrzeug und seien angehalten, die Taktung einzuhalten. Im Zweifelsfall müssten die Fahrer und Fahrerinnen Pausen einlegen, um den Abstand halten zu können, hieß es.

Welche Linien von dem Vorhaben betroffen sind, wurde noch nicht mitgeteilt. "Im Rahmen eines solchen Versuchs soll auf einzelnen Linie zu bestimmten Zeiten nach Takt und nicht nach einem Fahrplan mit festen Abfahrtszeiten gefahren werden", hieß es von der BVG. Die Details würden jetzt erarbeitet und "selbstverständlich rechtzeitig vor Beginn bekannt gegeben".

Vorschlag von Anfang März

Anfang März 2024 hatte der Vorsitzende des BVG-Gesamtpersonalrates, Lothar Stephan, vorgeschlagen, Busse und Bahnen könnten in Berlin nicht mehr in einem minutengenauen Fahrplan unterwegs sein, sondern dynamisch in einem festgelegten Takt. Damit solle die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer stressfreier werden, so Stephan.

Sein Vorschlag: "Der erste Bus fährt los, der nächste kommt fünf Minuten später. So reihen die sich hintereinander alle fünf Minuten ein, die fahren abhängig voneinander", sagt Stephan. Er könne sich dazu ein Pilotprojekt mit einer Linie vorstellen, so der Personalrat weiter.

Sendung:

73 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 73.

    Macht nichts, ich über Ihre Kommentare auch.
    Anbetracht dessen was sich gerade auf der Welt abspielt ist das völlig unwichtig.

  2. 72.

    Ich bin mir sehr sicher, dass dem Fahrer das auch nicht egal sein wird, wenn er jeden Tag seiner eigentlichen Fahrzeit hinterherfährt.
    Weil je nachdem von wem er/sie abgelöst werden soll, kann es sehr gut passieren, dass er/sie ständig eine Extrarunde fahren darf (Überstunden). Damit das nicht dauernd passiert, müsste man aber genügend Reserve Personal haben, was kurzfristig das fahrende Personal ablösen kann und Fahrperson ist wie wir wissen, jetzt schon unterbesetzt.

  3. 71.

    Die Ansage an den Busfahrer machen ,dass man es bei der BVG anzeigern wird.
    Das wird wohl helfen ,wenn mehrere Fahrgäste dies tun , weil sie sich im Bus mit diesem Fahrer nichtmehr wohlfühlen.

  4. 68.

    also wenn Fahrgast Herr X in einem Bus der eigentlich pünktlich ist sitzt, dieser pünktliche Bus aber anhalten muss, weil der vor ihn fahrende Bus Verspätung hat, hat der eigentlich pünktliche Bus in dem Herr X sitzt dann auch Verspätung

    das kann dem Fahrer des Busses egal sein
    aber den Fahrgästen ist es sicherlich nicht egal, das sie dadurch möglicherweise Anschlüsse verpassen

  5. 67.

    Ich stimme Ihnen voll zu! Was wäre denn, wenn ein Bus einen Unfall hat? Dann fahren die nachfolgenden nicht mehr an der UInfallstelle vorbei? Dann kommen Sie am Stadtrand ohne U-Bahnanschluss nicht mehr vom Fleck.

  6. 66.

    Nachschlag von mir zur Linie 184: dann haben die Fahrer ja gleich viel mehr Zeit, um am Handy zu spielen. Das ist jetzt schon Gang und Gäbe. Mein Hinweis, dass es wohl nicht erlaubt ist, Zitat von Fahrer:" wieso, die Ampel ist doch rot"
    Leider ist das Tippen am Bussteuer zur Regel geworden oder ist es bei privat bedienten Strecken erlaubt?

  7. 65.

    Also manchmal kann ich über Ihre Kommentare nur den Kopf schütteln.......

  8. 64.

    Bleibt sehr zu hoffen dass essen und trinken am Steuer, auch stehend im Stau, nicht geduldet werden!

  9. 63.

    Bleibt sehr zu hoffen dass essen und trinken am Steuer, auch stehend im Stau, nicht geduldet werden!

  10. 62.

    ... und dass es wohl kaum eine Verbesserung für Fahrer ist, wenn sie statt einer fixen Abfahrtszeit eine dynamische anhand des vorherfahrenden Busses haben, ist auch logisch und muss nicht getestet werden, nehmen wir doch einfach den Fall:

    Bus kommt wegen Stau 2min verzögert an der Endhaltestelle an, da der Bus davor keine Probleme hatte, fährt der normal ab (vor 2min z. B.) Da ja der 5min Takt eingehalten werden soll, muss der Fahrer sich jetzt also stressen, weil er ja nun in 3min los muss (nicht wirklich anders als wenn es ne Feste Abfahrtzeit gibt).

    Nachdenken hilft

  11. 61.

    ich hoffe mal/gehe davon aus, dass auf diese dumme Idee eine sogenannte KI (die alle absolut nix mit intelligenz zu tun haben !!!) gekommen ist und kein Mensch. Dass sich aber sogenannte "Wissenschaftler" gefunden haben, die sich bereiterklären diesen Quatsch mit zu machen, ist traurig

    Einfach mal nachdenken, dann wird man feststelen, dass die Idee einfach inakzeptable Nachteile hat (unnötges Warten == Verspätunung für betroffene Fahrgäste, Ansammlung von Fahrgästen an Haltestellen ...), das muss man nicht testen, halt Gehirn einschalten und nicht Supercomputer

  12. 60.

    Darf man vielleicht noch fragen, wo Sie gerade sind? Ansonsten: Schönen Urlaub!

  13. 59.

    Was interessieren Sie die Ressourcen der Erde - fahren Sie E-Auto? Wandern Sie doch aus, wenn Ihnen DE von einem gut organisierten ÖPNV, den Sie gar nicht brauchen, zu weit entfernt ist!

  14. 58.

    Also ich erwische ein Bus und freu mich, gleich am Ziel zu sein.

    Dann wartet der Bus eine gefühlte kleine Ewigkeit, vielleicht fünf Minuten.

    Pervers, irgendwie. Ob der Busfahrer/in die Länge der Wartezeit bekannt geben kann? Dann kann ich vielleicht doch zu Fuß schneller am Ziel sein.

  15. 57.

    Und nicht wachsende Wirtschaft muss es lauten.
    Lieber rbb24 euch auch ein schönes Wochenende, bin dann wieder weg, versprochen!!
    Tschüss....

  16. 56.

    Die Ressourcen der Erde sind schon längst aufgebraucht.
    Und überhaupt was hat Ihre Frage damit zu tun das ich kein Buss fahre und das die BVG ein Pilotprojekt startet?
    Deutschland bekommt es nicht hin Klimaschutz und wachsende Wirtschaft im Griff zu bekommen.
    In anderen Ländern sind Fahrverbote am Wochenende dafür steht aber ein exzellenter öffentlicher Nahverkehr zur Verfügung. Davon ist Deutschland weit entfernt, sehr weit.

  17. 55.

    Erstmal den Test abwarten !

Nächster Artikel