Protest gegen Umzäunung - Tausende Besucher bei KIZ-Protestkonzert im Görlitzer Park

Mo 24.06.24 | 09:05 Uhr
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Rap-Gruppe KIZ spielt am 21.06.2024 bei Protestkundgebung gegen Görli-Zaun. (Quelle: rbb/Vanessa Klüber)
rbb/Vanessa Klüber
Audio: Fritz | 22.06.2024 | Nachrichten | Bild: rbb/Vanessa Klüber

Im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg ist am Freitagabend mit einem Konzert der Rap-Crew "KIZ" gegen eine geplante Umzäunung protestiert worden.

Die Band stand nach Angaben des Veranstalters, Ruben Parra Neira, ab 18 Uhr auf der Bühne. Der "Tagesspiegel" hatte zuerst berichtet. Der Zeitung zufolge haben mehrere tausend Menschen das Gratis-Konzert gesehen. Am Freitag erschien auch das "Görlitzer Park" betitelte neue Album der Berliner Band.

Kritik nach Protest-Aktion und Konzert

Nach dem Konzert am Freitagabend meldete sich am Wochenende die Anwohner-Gruppe "Kreuzberg für alle" und übte Kritik. "Anwohner des Görlitzer Park verwehren sich gegen den übergriffigen 'Görlizaunfrei"-Protest', hieß es in der Mitteilung.

Die Gruppe begrüße die Idee, den Görlitzer Park nachts mit einem Zaun zu verschließen, um so gegen die Dealer- und Drogenproblematik im Kiez vorzugehen. "Was wir ablehnen, ist die Form des Protestes von der Gruppe Bizim Kiez & Co im sogenannten 'Görlizaunfrei'-Protest, der keinerlei Rücksicht auf die Interessen der Anwohner des Görlitzer Parks nimmt, die Natur hier zerstört und den Görlitzer Park als Müllhalde zurücklässt", hieß es mit Verweis auf Müll, der nach dem Event im Park zu sehen war.

Komplett-Umzäunung und Lampen

Der Park gilt vor allem wegen des Drogenhandels als Kriminalitätsschwerpunkt. Die gesamte Parkanlage soll nach Plänen des Senats umzäunt werden, außerdem sollen mindestens 17 verschließbare Eingänge errichtet werden. Damit keine Drogen mehr im Park versteckt werden können, sollen zudem 40 zusätzliche Lampen errichtet und die bestehende Mauer entlang der Görlitzer Straße an insgesamt sechs Stellen durch Gitterstäbe ersetzt werden.

An dem Plan gibt Kritik; der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat gegen die Senatsumweltverwaltung Klage eingereicht.

Korrektur: In einer früheren Fassung dieses Beitrags hatten wir geschrieben, das Konzert habe im Rahmen der "Fête de la Musique" stattgefunden. Das war nicht der Fall - wir bitten um Entschuldigung für diesen Fehler.

Sendung: Fritz, 22.06.2024, 00:30 Uhr

58 Kommentare

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  1. 58.

    Stütze ist eine steuerfinanzierte Sozialleistung. Somit ist es völlig egal, ob "die allermeisten" vorher gearbeitet haben: Anrecht hat jeder.

  2. 57.

    Für den Elias wäre Honecker schon rechtsextrem gewesen. Die DKP wird Ihnen aber bestimmt gefallen. Die waren hier als Mitveranstalter prominent mit Fahnen neben der Bühne zu sehen. Die Mauer fanden die zwar gut, den Zaun lehnen die aber ab.

  3. 56.

    "Was hat denn der Zaun mit Ihrer Arbeit zu tun??"

    Sie sind auf einen rechtsextremen Troll hereingefallen, der sich den Namen "Hamza" gegeben hat, erstaunlich dass das nicht gelöscht wurde.

  4. 55.

    "Denn laut mehreren Berliner Medien hatten sich weder das Bezirksamt, noch die Veranstalter des Protest-Konzerts um die Müllentsorgung gekümmert. Im Görlitzer Park lagen Flaschen, Kippen, Verpackungen und anderer Müll. Das rief wiederum eine kleinere Anwohner-Gruppe auf den Plan, die sich „KreuzbergFürAlle“ nennt und die auf der Plattform X 75 Follower hat."

    Also ein ähnliches Phänomen wie die Müllberge nach FfF Demonstrationen?

    Eine angebliche Iniative. Angeblich sollen das ja Anwohner sein, ich finde aber dazu nichts.

  5. 54.

    Schön zu wissen, dass auch Medien (rbb24) Fehler machen können, oft werden sie nur bei / von den User erkannt.
    Ihre Entschuldigung kam gut an. NIce day!

  6. 53.

    „Der Sozialhaushalt einer republikanische Demokratie ist der eigentliche Verteidigungsetat.“
    Das sehe ich auch so und müsste eingerechnet werden. Wo liegen wir dann? Staat 2% eher bei über 50%? Die Amerikaner freuen sich über soviel Arrangement?

  7. 52.

    Ja und? Beitragszahler sind die meisten Erben auch. Dazu auch Steuerzahler, Arbeitgeber und, und, und. Wenn die meisten Leute, wenn sie Alo werden, von dem leben müssten, was sie eingezahlt haben, würden die aber Augen machen.

  8. 51.

    Sie irren. Die allermeisten, die nach SGB 1, 2 oder 3 Leistungen erhalten waren Beitragszahler in die Versicherung.
    Darüber hinaus sind diejenigen die als Arbeitsverweigerer gelten, ein verschwindend geringe Anzahl. Sie sind beim besten Willen nicht in der Lage, eine ordentliche Volkswirtschaft ans Existenzminimum zu bringen.

    Ich weiss. Diese Fakten werden von interessierter Seite ungerne anerkannt. Jedoch gerne verbündet sich der eigentlich gut Verdienende mit Obrigkeit und Geschäftsleitung. Die stets das Arbeitsbummelantentum, die unrechtmässige Leistung für Habenichtse, die Unverfrorenheit der Taugenichtse beklagt. Als sässen die in Regierung, Generalstab und Geschäftsleitung.

    Übrigens - nur mal so zum Verständnis: Der Sozialhaushalt einer republikanische Demokratie ist der eigentliche Verteidigungsetat. Ist aber ein Merksatz für Fortgeschrittene.

  9. 50.

    Wenn Fleiß, Bildung und das richtige Weichenstellen gelingt, kommen diejenigen dann zu Eigentum? Haben die es verdient von Ihnen als leistungslos betitelt zu werden? Es klingt bald so, als wenn Sie selber die Weichen falsch gestellt haben und es nicht einsehen können...
    Übrigens läuft die „Vertreibung“ ganz natürlich ab. Da gibt es sogar einen Nobelpreis für einen Amerikaner: Entmischung war das Thema. Ich übersetze: Gleich zu gleich gesellt sich gern... über eine gewisse Zeit. Sie können es nicht aufhalten.

  10. 49.

    Natürlich meinte ich, dass es sich auch gut leistungslos nach dem SGB II leben lässt. Leben und leben lassen. Und ein Park sollte vornehmlich der Erholung dienen. Müll und ständig rabatz, ist nunmal nichts für jeden etwas. Die schönsten Parkanlagen sind übrigens umzäunt.

  11. 48.

    Leistungslos lässt es sich auch nach dem SGB III leben. Da ist Mietwucher dann auch nicht so schlimm. Das geht dann wieder, gelle.

  12. 47.

    Problem mit der "Anwohnergruppe Kreuzberg für alle" ist, dass sie sich die rational-sachlich völlig unsinnige Pseudo-Schaufenster-Lösung wünscht, mit der sich eine bereits seit vielen Jahrzehnten überall im Land gescheiterten Politik als anpackende Praxis anbietet.
    Um vernünftig diskutieren, nach Lösungen suchen zu können, braucht es Leute, die sich nicht auf den Unsinn einer Umzäunung kaprizieren. Oder auf bloße Vertreibungspolitik. So gibt es einfach keine Diskussions- und Handlungsgrundlage. All diese "Ansätze" sind überall im Land Deutschland, in Europa gescheitert. Keine Ahnung woher eine "Anwohnergruppe" die Chuzpe nimmt, diese rational-faktischen, tatsächlich-wirklichen Erfahrungen zu ignorieren.
    Ist richtig. Kreuzberg ist keine gated community - weder per Schlagbaum, noch faktisch durchgesetzt über Mietwucher und Eigentumswohnungen leistungslos erbender Bürgerkinder. Hier muss soziale Realität, oben unten, arm-reich tatsächlich alltäglich gelebt und bewältigt werden.

  13. 46.

    „ Zaun, Sicherheit und Sauberkeit“
    Schafft der Zaun Sicherheit und Sauberkeit oder ist es andersrum oder bist es das Eine nicht ohne die anderen zwei ?
    Wie viele Frauen und Familien gehen denn dort Nachts durch den Park ?
    Vermutlich eher keine… also schafft man es das jetzt die Nachts dort nicht hingehen und durch den Zaun und abschließen Nachts kann keiner mehr in den Park… also jetzt nicht so viel gewonnen dabei.

  14. 45.

    Ist klar: Ohne Mauer dürfte es praktisch unmöglich sein, in so einem Park Drogen zu verstecken.

    Und wenn doch, dann sollte unsere (sehr) blonde Innensenatorin vielleicht auch noch die Bäume beseitigen lassen, die Büsche und das Gras.

  15. 44.

    Wenn die Ergebnisse Müll, Lärm und Rücksichtslosigkeit sind, dann wollen das die Meisten genauso? Denn die Integration von Müll und Lärm ist inklusiv?

  16. 43.

    "Knapp daneben ist auch vorbei", bei Ihren Ansicht.
    Würde es keine Biedermeier geben, dann würde so mancher knietief im Müll versinken.
    Müllvermeidung mit Vernunft ist in diesen Fall wichtiger, als " cool gedankenlos sich außer Haus zu benehmen.

  17. 42.

    Also ich kenne von KIZ nur den Titel "Die Sennerin vom Königssee ".

  18. 41.

    Mir erschließt sich nicht, was an den Protesten übergriffig ist. Aber ich finde die Kritik dieser Initiative anmaßend. "Bizim Kiez & Co" ist bzw. beinhaltet auch Anwohner-Initiativen. Es gibt also nicht DIE Anwohner, die mit einer Stimme sprechen.

  19. 40.

    Müll wegräumen - gar mit nach Hause nehmen!! - ist für Spießer. Aber doch nicht für all diese coolen und lässigen Leute!

  20. 39.

    Genau, deshalb geht mir auch das ganze Weltuntergangs Gedöns am Allerwertesten vorbei.

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