Sparmaßnahme - rbb finanziert Berlinale-Dokumentarfilmpreis nicht mehr

Di 18.06.24 | 19:34 Uhr
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Archivbild: Der Preis für den besten Dokumentarfilm wird bei der 74. Berlinale verliehen. (Quelle: dpa/Halil Sagirkaya)
Bild: dpa/Halil Sagirkaya

Der rbb zieht sich aus der Finanzierung des Berlinale-Dokumentarfilmpreises zurück. Die Entscheidung habe rein finanzielle Gründe, erklärte rbb-Pressesprecher Justus Demmer am Dienstag. Mit Blick auf die eigene finanzielle Situation könne der Sender den Preis nicht mehr stiften.

Laut der AG Dok, dem Berufsverband Dokumentarfilm, besteht der Preis seit 2017, seit 2020 habe der rbb das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro gestiftet.

Demmer: Keine Reaktion auf diesjährige Preisverleihung

Die AG Dok kritisierte den Rückzug des rbb, er wirke wie eine verzögerte Reaktion auf den Skandal um den diesjährigen Preisträger "No Other Land", der die Verdrängung von Palästinensern im Westjordanland thematisiert. Jurymitglied Véréna Paravel trug während der Laudatio einen Zettel mit der Aufschrift "Cease Fire Now" ("Waffenstillstand jetzt") auf dem Rücken. Der palästinensische Regisseur von "No Other Land", Basel Adra, nahm in seiner Dankesrede Bezug auf den aktuellen bewaffneten Konflikt im Gazastreifen: "Es ist für mich sehr schwer zu feiern, wenn Zehntausende meines Volkes in Gaza gerade durch Israel abgeschlachtet werden."

Demmer wies einen Zusammenhang mit dem Skandal ausdrücklich zurück: "Die Vermutung, sie sei in der Preisverleihung für "No Other Land" auf der Berlinale 2024 begründet, entbehrt jeder Grundlage. Der rbb hat die Unabhängigkeit der Jury des Dokumentarfilmpreises immer respektiert und verteidigt." Der rbb bleibe der Berlinale als Partner verbunden, Gespräche über Einzelheiten der künftigen Zusammenarbeit liefen.

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Gerade an dieser Stelle sind die Gebühren richtig eingesetzt. Denn es ist die Aufgabe eines gebührenfinanzierten Senders, journalistische und/oder kulturelle Formate zu fördern, die im werbefinanzierten Dudelfunk untergehen würden. Den besagten Privatfunk bezahlen Sie zwangsweise auch, da es sich im Preis des beworbenen Produktes wiederfindet. Abgesehen davon ist jede Gebühr mit Zwang verbunden. Daher ist diese Wortschöpfung ein Angriff auf die deutsche Sprachkultur.

  2. 5.

    Sparen.Sparen, damit die hohen Ruhegelder finanziert werden können, siehe Exmitarbeiter !!

  3. 4.

    Stimme Ihnen zu. Und es sollten kostenintensive Doppelstrukturen wie z.B. die Mediatheken asap zusammengelegt werden. Man braucht auch nicht so viel Spartenangebote - alles, was nicht "Informationsvermittlung" ist, sollte in den Bezahlbereich bzw. werbefinanziert angeboten werden.

  4. 3.

    Man sollte von GEZ auf steuerfinanziert wie in anderen europäischen Ländern endlich in Deutschland den öffentlich-rechtlichen Bereich umstellen. Ergänzennkann man das durch pay-per-use oder wie bei anderen Anbietern durch ein Wahlmodell zwischen werbefinanziert oder bezahlt werbefreie Medienkonsum. Das aktuelle Angebot und die Art der aktuellen "Abrechnung" sind unzeitgemäß und kostenintensiv.

  5. 2.

    Dank Frau Schlesinger hat der rbb nun weniger Geld zur Verfügung. Es ist so peinlich. Das MiMa "durfte" schon nach Leipzig "abwandern". Jeder andere öffentlich-rechtliche Sender in der ARD trägt mehr zu der Arbeitsgemeinschaft bei als der rbb, leider. Trotzdem ziehe ich jeder Zeit diese Sender vor , vor den "Werbesendern" und zahle gerne die angemessenen Gebühren. Aber das 4-oder 6-Augenprinzip wäre aber angebracht. Damit solche Verschwendung (bei Frau Schlesinger) nicht mehr passieren kann.

  6. 1.

    Und dass ist auch gut so, die Zwangsgebühren für die öffentlichen Rundfunkanstalten können mit Sicherheit auch für sinnvollere Aufgaben aufgewendet werden. Bei der Gelegenheit könnte man generell die Ausgaben mal auf Erforderlichkeit überprüfen.

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