Illustrierte Erklärungen - Die zehn wichtigsten Fakten über Wölfe in Brandenburg
Naturschützer freuen sich, Tierhalter klagen und vielen ist ein bisschen mulmig: Lange galt der Wolf als ausgestorben in Deutschland, nun streift er wieder durch Brandenburg. Was ist eigentlich dran an der Angst vorm bösen Wolf? Von Annika Klügel und Caroline Winkler
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1. Was hat es mit der Rückkehr der Wölfe auf sich?
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Seit Wölfe Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland und vielen Regionen Europas praktisch ausgestorben waren, gibt es neue Regeln zu ihrem Schutz. Wölfe und andere bedrohte Tierarten sollten die Chance bekommen, ihre alten Lebensräume zurückzuerobern. Ziel der strengen Schutzbedingungen ist es, dem Wolf wieder zu einem "günstigen Erhaltungszustand" in Europa zu verhelfen. In Brandenburg wurde erstmals im Jahr 1999 ein Wolfspaar gesichtet, im Jahr 2000 gab es Nachwuchs. Seitdem wächst die Wolfspopulation kontinuierlich. 2022/2023 wurden in Brandenburg laut Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) 52 Rudel, 10 Paare und 190 Welpen nachgewiesen [lfu.brandenburg.de] – damit ist Brandenburg das Bundesland mit den meisten Wolfsrudeln in Deutschland.
Die meisten Wölfe sterben durch Verkehrsunfälle. Jedes Nachstellen, Fangen, Verletzen oder illegale Töten eines Wolfes kann mit einer Geldbuße von 10.000 bis 50.000 Euro und bis zu fünf Jahren Gefängnis sowie dem Entzug der Jagdlizenz bestraft werden. Trotz des strengen nationalen und internationalen Schutzstatus des Wolfes wurden 2023 rund fünf Prozent der Totfunde in Brandenburg illegal geschossen. Die Täter werden allerdings selten gefasst.
Im Jahr 2023 wurden in Brandenburg 64 Wölfe tot aufgefunden, davon wurden 51 Tiere bei Verkehrsunfällen getötet, drei illegal geschossen, sechs starben an natürlicher und zwei an unbekannter Todesursache. [Quelle: lfu.brandenburg.de.]