Über 70 Feuerwehr-Einsätze - Unwetter verläuft glimpflich in Berlin und Brandenburg
Schwere Unwetter sind auch über Berlin und Brandenburg hinweggezogen, aber größere Schäden richtete es nach ersten Erkenntnissen nicht an. Im Nah- und Fernverkehr gibt es noch einige Störungen.
Das Unwetter in der Nacht von Donnerstag zu Freitag ist für die Region Berlin-Brandenburg glimpflich verlaufen.
Es gab gebietsweise kräftige Schauer und schwere Gewitter, Starkregen, Sturmböen und vereinzelt Hagel. Die Feuerwehren meldeten keine größeren Schäden.
Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung inzwischen aufgehoben, teils gibt es aber auch am Freitag noch kräftigen Regen. Für einige Gegenden im Osten Brandenburgs gilt eine Starkregen-Warnung des Deutschen Wetterdienstes [dwd.de].
Berliner Feuerwehr zählt 36 wetterbedingte Einsätze
Die Berliner Feuerwehr zählte 36 wetterbedingte Einsätze. Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein sagte dem rbb24 Inforadio am Freitag, dass nach jetzigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde. Das sei eine gute Nachricht. Während des Ausnahmezustandes, der 22:54 Uhr am Donnerstagabend ausgerufen wurde, seien die Einsatzkräfte unter anderem zu einem Dachstuhlbrand im Stadtteil Kaulsdorf ausgerückt. Dort habe vermutlich ein Blitz eingeschlagen. Es sei niemand verletzt worden.
Durch den Starkregen wurde Kirstein zufolge ein Bereich an der Freybrücke im Ortsteil Wilhelmstadt überschwemmt. Auf einer Länge von 100 Metern habe ungefähr 40 Zentimeter hoch Wasser gestanden. Um das Wasser abzupumpen, sei ein Spezialfahrzeug der Stadtreinigung angefordert worden. Zeitweise sei die Heerstraße gesperrt worden. Auch am Freitagmorgen ist die Feuerwehr laut Kirstein im Einsatz.
In Gesundbrunnen seien 36 Wohnungen geräumt worden, weil das Dach undicht und das Haus ohne Strom sei. Am Vormittag wurde der Einsatz wieder beendet. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte dem rbb, zwei Wohnungen seien durch das Wasser stark beschädigt worden und unbewohnbar. Die Hausverwaltung kümmere sich um Ersatz. Außerdem sei die Bauaufsicht hinzugezogen worden.
Brandenburg: 42 wetterbedingte Einsätze
Die Feuerwehr in Brandenburg meldete für Potsdam sowie die Landkreise Havelland, Prignitz sowie Ostprignitz-Ruppin 35 wetterbedingte Einsätze. In Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming sowie Brandenburg/Havel wurden 42 wetterbedingte Einsätze gezählt - meist umgeknickte Bäume und "überflutete" Straßen. In der Lausitz, im Landkreis Elbe-Elster sowie um Cottbus war die Feuerwehr wegen des Unwetters rund 30 Mal im Einsatz.
Die Feuerwehren in Brandenburg berichteten von einer ruhigen Einsatzlage. Es sei bei weitem nicht so schlimm wie erwartet, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle in Cottbus. Die anderen Leitstellen sprachen teilweise von einem "verschwindend geringen" wetterbedingten Einsatzaufkommen. In einigen Fällen rückten die Feuerwehren unter anderem wegen umgestürzter Bäume, abgeknickter Äste und vollgelaufener Keller aus.
Bahnstrecke gesperrt
Folgen hat das Unwetter vor allem weiterhin für den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke Berlin-Hamburg auch am Freitagmorgen noch gesperrt. Die Züge werden über Stendal umgeleitet und sind rund eine Stunde länger unterwegs.
Auf den Berliner S-Bahnstrecken müssen Fahrgäste noch im Bereich Lichtenberg auf den Linien S 5, S 7 und S 75 Einschränkungen einplanen. Die zusätzlichen Züge der S 5 in der Hauptverkehrszeit von 6 Uhr bis 9 Uhr entfallen zwischen Mahlsdorf und Ostbahnhof. Die S 7 fährt zwischen Ostbahnhof und Ahrensfelde nur alle 20 Minuten.
Am Flughafen BER wurden am Donnerstag und Freitag einige Flüge gestrichen. Einige ankommende Flugzeuge wurden zum Beispiel nach Wien, Kopenhagen oder Stettin umgeleitet.
Sendung: rbb24 Abendschau, 23.06.2023, 19:30 Uhr