Über 70 Feuerwehr-Einsätze - Unwetter verläuft glimpflich in Berlin und Brandenburg

Fr 23.06.23 | 11:42 Uhr
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Ein Blitz entlädt sich am späten Abend über der Spree in Richtung Elsenbrücke am Himmel (Bild: dpa/Paul Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 23.06.2023 | Carsten Krippahl | Bild: dpa/Paul Zinken

Schwere Unwetter sind auch über Berlin und Brandenburg hinweggezogen, aber größere Schäden richtete es nach ersten Erkenntnissen nicht an. Im Nah- und Fernverkehr gibt es noch einige Störungen.

Das Unwetter in der Nacht von Donnerstag zu Freitag ist für die Region Berlin-Brandenburg glimpflich verlaufen.

Es gab gebietsweise kräftige Schauer und schwere Gewitter, Starkregen, Sturmböen und vereinzelt Hagel. Die Feuerwehren meldeten keine größeren Schäden.

Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung inzwischen aufgehoben, teils gibt es aber auch am Freitag noch kräftigen Regen. Für einige Gegenden im Osten Brandenburgs gilt eine Starkregen-Warnung des Deutschen Wetterdienstes [dwd.de].

Berliner Feuerwehr zählt 36 wetterbedingte Einsätze

Die Berliner Feuerwehr zählte 36 wetterbedingte Einsätze. Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein sagte dem rbb24 Inforadio am Freitag, dass nach jetzigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde. Das sei eine gute Nachricht. Während des Ausnahmezustandes, der 22:54 Uhr am Donnerstagabend ausgerufen wurde, seien die Einsatzkräfte unter anderem zu einem Dachstuhlbrand im Stadtteil Kaulsdorf ausgerückt. Dort habe vermutlich ein Blitz eingeschlagen. Es sei niemand verletzt worden.

Durch den Starkregen wurde Kirstein zufolge ein Bereich an der Freybrücke im Ortsteil Wilhelmstadt überschwemmt. Auf einer Länge von 100 Metern habe ungefähr 40 Zentimeter hoch Wasser gestanden. Um das Wasser abzupumpen, sei ein Spezialfahrzeug der Stadtreinigung angefordert worden. Zeitweise sei die Heerstraße gesperrt worden. Auch am Freitagmorgen ist die Feuerwehr laut Kirstein im Einsatz.

In Gesundbrunnen seien 36 Wohnungen geräumt worden, weil das Dach undicht und das Haus ohne Strom sei. Am Vormittag wurde der Einsatz wieder beendet. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte dem rbb, zwei Wohnungen seien durch das Wasser stark beschädigt worden und unbewohnbar. Die Hausverwaltung kümmere sich um Ersatz. Außerdem sei die Bauaufsicht hinzugezogen worden.

Brandenburg: 42 wetterbedingte Einsätze

Die Feuerwehr in Brandenburg meldete für Potsdam sowie die Landkreise Havelland, Prignitz sowie Ostprignitz-Ruppin 35 wetterbedingte Einsätze. In Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming sowie Brandenburg/Havel wurden 42 wetterbedingte Einsätze gezählt - meist umgeknickte Bäume und "überflutete" Straßen. In der Lausitz, im Landkreis Elbe-Elster sowie um Cottbus war die Feuerwehr wegen des Unwetters rund 30 Mal im Einsatz.

Die Feuerwehren in Brandenburg berichteten von einer ruhigen Einsatzlage. Es sei bei weitem nicht so schlimm wie erwartet, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle in Cottbus. Die anderen Leitstellen sprachen teilweise von einem "verschwindend geringen" wetterbedingten Einsatzaufkommen. In einigen Fällen rückten die Feuerwehren unter anderem wegen umgestürzter Bäume, abgeknickter Äste und vollgelaufener Keller aus.

Bahnstrecke gesperrt

Folgen hat das Unwetter vor allem weiterhin für den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke Berlin-Hamburg auch am Freitagmorgen noch gesperrt. Die Züge werden über Stendal umgeleitet und sind rund eine Stunde länger unterwegs.

Auf den Berliner S-Bahnstrecken müssen Fahrgäste noch im Bereich Lichtenberg auf den Linien S 5, S 7 und S 75 Einschränkungen einplanen. Die zusätzlichen Züge der S 5 in der Hauptverkehrszeit von 6 Uhr bis 9 Uhr entfallen zwischen Mahlsdorf und Ostbahnhof. Die S 7 fährt zwischen Ostbahnhof und Ahrensfelde nur alle 20 Minuten.

Am Flughafen BER wurden am Donnerstag und Freitag einige Flüge gestrichen. Einige ankommende Flugzeuge wurden zum Beispiel nach Wien, Kopenhagen oder Stettin umgeleitet.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.06.2023, 19:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Drei mal gewarnt und nix gewesen, dann beachtet es auch kaum noch jemand. Ansonsten gebe ich Ihnen vollkommen recht und bestreite es in meinem Kommentar auch nicht.

  2. 35.

    Nur, als absehbar war, das es in Berlin nicht so dramatisch werden würde, hat nicht der RBB sondern die kommerziellen und einige Kommentatoren die Panik geschürt. Einige waren schon beim beim Thema Corona sehr aktiv. Ist Panikmache eine Sucht?

  3. 34.

    Ja in ihrem und in den Köpfen einiger Kommentartoren. Tornados und schneeballgroße Hagel“körner“ haben das deutsche Wetterbild seit Jahren geprägt.
    Ich kann mich noch gut an die regelmäßigen Tornados in meiner Kindheit erinnern und Schnee gabs da auch nie im Winter. Wir hatten durchweg ab Mai bis September 30Grad Hitze.

  4. 33.

    Die Heerstraße, ist stadteinwärts ab Alt Pichelsdorf, aufgrund des Regens heute das zweite Mal gesperrt.
    Die neue Brücke ist ein Highlight......ich freue mich auf den nächsten Starkregen:-(

  5. 32.

    Das falsch verstehen wollen , ist auch so ein Symptom der Zeit. "Experten", die ich meine, sind für mich nicht echte Experten, wie Drosten oder, Meteorologen, die das gelernt haben. sondern die Panikexperten, die alles auf Asylanten oder auf den Klimawandel schieben und bewußt Panik ohne echtes Wissen verbreiten. Das es sehr wohl Betroffene gibt, denen man gegebenenfalls helfen muß. Die Panikschieberei hängt mir allerdings zu den Ohren raus.

  6. 31.

    Da sie ja so ein Wetterexperte sind, klären sie doch mal die Meteorologen auf wie sie das so genau vorhersagen sollen wie sie dich das so wünschen. Denn die können das nicht, also klären sie sie doch bitte auf wie das geht. Sie wissen das ja wohl wenn sie sich beschweren das es nicht passiert.

    Ist schon lustig, wie jemand, der keine Ahnung von Meteorologie hat, sich über "Die Experten" das sie Ideologen wären beschwert.

  7. 30.

    Das war die typische Panikmache der Meteorologen und Medien....kennen wir seit Monaten . Was war ? Ein ganz normales Gewitter mit anschließendem Regen, so wie schon vor 100 Jahren.

  8. 29.

    Ich weiß ja nicht wo Sie wohnen, doch hier bei mir in Charlottenburg regnet es ununterbrochen. Und es tut so gut mitanzusehen wie alles rundum nass ist.

  9. 27.

    Noch so ein Experte:
    "Scheinbar nur in Kassel war etwas Unwetter"
    Erstens beschreibt "etwas Unwetter" wohl kaum die gestrige Situation in Kassel und zweitens war natürlich nicht nur Kassel schwer betroffen sondern auch einige Regionen in Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern etc.

  10. 26.

    Ganz normales Wetter , es regnet und regnet weiß nicht was man davon nun halten soll warum das nun wieder als abnormal hingestellt wird.

  11. 25.

    Ich könnte mir vorstellen, dass sich Menschen in Kassel, denen z.B. ihr Auto weggeschwommen ist, von Ihrem "etwas Unwetter", etwas veräppelt fühlen.

  12. 24.

    Na ja von Berlin gestern nach Frankfurt mit der ODEG gefahren und bis abends war gar nichts sondern eitel Sonnenschein und Nachts fest geschlafen und alles verpasst, aber draussen ausser Pfützen nichts weiter zu sehen.
    Scheinbar nur in Kassel war etwas Unwetter .

  13. 23.

    Doch, hier kann schon von einem Unwetter die Rede sein.
    Vielleicht nicht auf gesamt-regionaler Ebene, aber zumindest stellenweise.

  14. 22.

    Na ein Glück, ich hatte meine Pflanzen auf dem Balkon schon alle in Sicherheit gebracht, aber besser so, als hinterher rumheulen.

  15. 21.

    Soso, "Unfall" ist also "Nicht" Fall und "Unwetter" eine neue Wortschöpfung, die "kein" Wetter ist...?
    Das Wort Unwetter hat seine Wurzeln im Wort althochdeutschen "ungiwitiri" und ist seit dem 9. Jahrhundert belegt. Demnach hält die "Verunglimpfung unserer Sprache" nun schon seit mehr als 110 Jahrzehnten an.
    Ihnen kann man echt nichts vormachen! Sie glauben wohl auch, dass ein "Strauchdieb" Sträucher stiehlt?

  16. 20.

    Oh man tut das weh. Wenn sich solche hochdynamischen Wetterphänome in Raum und Zeit exakt vorhersagen ließen, dann würden die Wissenschaftler das auch tun.
    Nur leider funktioniert es so nicht. Damit Leute wie sie aber hinterher nicht schreien, warum ihre Ortschaft aus freiem Himmel schlagartig wie nach einem Bombenangriff aussehen und vernünftige Leute entsprechend Vorsorge betreiben können, wird die Warnung für das gesamte potentielle Gebiet, in denen Superzellen entstehen können, ausgesprochen.
    Ich denke die Menschen im Ahrtal hätten sich damals über dieses Warnsystem gefreut und beispielsweise die Menschen in Kassel waren diesmal gewarnt.

  17. 19.

    „Unwetter“ ist für mich so ein Unwort wie Unkosten oder Unfall.
    Nicht Wetter, Nicht Kosten, Nicht Fall ein Nicht Wort. Die Verunglimpfung unserer Sprache hält schon jahrzehntelang an. Vielleicht heisst unsere Sprache auch Undeutsch und ich habs nicht mitbekommen^^.
    Das wäre allerdings das einzige sinnvolle Unwort^^

  18. 18.

    Na das war doch mal ein richtig netter ergiebiger Landregen über Nacht hier im nördlichen Teil Brandenburgs. Die Landwirte wirds freuen und wir haben mal eine Erfrischung. Dass ein paar Bäume bei ner Böe umknicken... geschenkt.
    Ja wir sind wieder glimpflich davon gekommen mit einer ganz normalen Wettererscheinung. Danken wirs dem Petrus oder wem auch immer.

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