Geothermie für viele Haushalte -
Die Geothermie-Bohrung auf dem Gelände für ein neues Wohngebiet in Potsdam hat doppelt so viel Leistung erbracht wie erwartet. Das teilte der Besitzer des Projekts, der städtische Versorger EWP, am Donnerstag mit.
"Unsere Anlage wird deutlich über vier Megawatt Leistung bringen", sagte EWP-Geschäftsführer Eckard Veil am Donnerstag. "Das heißt, wir können nicht nur die geplanten etwa 700 Wohneinheiten des neuen Quartiers mit Wärme versorgen, sondern auch noch in das Potsdamer Wärmenetz einspeisen." Mit der gewonnenen Wärme könnten dann rund 6900 Haushalte versorgt werden. Zum Bohrstart im vergangenen Dezember habe man nur auf eine Leistung bis zu zwei Megawatt - also etwa der Hälfte der nun erreichten Leistung - gehofft, so Veil.
Große Hoffnungen in den Ausbau der Technologie
Auf Grundlage der hier erreichten Daten könne die Tiefengeothermie zu einem zentralen Baustein für die Wärmeversorgung der Zukunft in der Landeshauptstadt werden, sagte der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). "Damit kommen wir unserem Ziel, die CO2-Emissionen zu senken, einen großen und wichtigen Schritt näher."
Von Mitte Dezember bis Mitte Juni wurden auf der Baustelle zwei Bohrungen bis in 2.165 Meter Tiefe gebracht. Aus der Tiefe soll über die erste Bohrung künftig Thermalwasser kommen, dessen Wärme gewonnen und das über die zweite Bohrung zurückgeleitet wird. Die Kosten des auch mit öffentlichen Mitteln geförderten Projekts lagen bei rund 20 Millionen Euro.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.7.2023, 17:30 Uhr