Wetter - Wie wenig der anhaltende Regen der Natur nützt

Fr 28.07.23 | 18:30 Uhr
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Eine Radfahrerin fährt durch den Berliner Tiergarten. (Quelle: imago-images/Jochen Eckel)
Bild: imago-images/Jochen Eckel

Nach Hitze und Trockenheit hat das Wetter in dieser Woche deutlich umgeschwenkt - auf Regen. Gut für Gärtner und den Waldbrandschutz - doch können die anhaltenden Niederschläge auch die Folgen wiederholter Dürren abmildern?

Regen, Regen, jeden Tag Regen in Berlin und Brandenburg. Was einst normal war, scheint nach Jahren mit anhaltenden Dürren im Sommer ein außergewöhnliches Ereignis. Doch kann der aktuell anhaltende Regen der Natur helfen sich zu erholen?

Sieht man sich die Karten des Dürremonitors vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung an, wird klar, dass sich der Boden an der Oberfläche von der Trockenheit der vergangenen Wochen erholt.

Oben feucht, unten trocken

Viel weiße Fläche ist auf der aktuellen Karte vom Oberboden (Stand: 26. Juli 2023) zu sehen. Das heißt, in den oberen 25 Zentimetern besteht in weiten Teilen von Berlin und Brandenburg momentan kein Trockenheitsproblem. Nur in Nordbrandenburg und an der Grenze zu Sachsen gibt es auf der Karte noch Gebiete, die "ungewöhnlich trocken" (gelb) sind oder eine "moderate Dürre" (beige) zeigen.

Die Karte des UFZ-Dürremonitors von Berlin und Brandenburg zeigt den Dürrezustand des Bodens bis 25 Zentimeter Tiefe an. (Quelle: UFZ-Dürremonitor/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)
Dürremonitor: Zustand des Oberbodens (bis 25 cm Tiefe)Bild: UFZ-Dürremonitor/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Doch schaut man sich eine tiefere Bodenschicht an, sieht das ganze schon anders aus: In rund 1,80 Meter Tiefe zeigt die Karte des Dürremonitors viele dunkelrote Stellen: "außergewöhnliche Dürre". Dort hat der aktuelle Regen also bislang kaum Auswirkungen.

Die Karte des UFZ-Dürremonitors von Berlin und Brandenburg zeigt den Dürrezustand des Bodens in ca. 1,80 Meter Tiefe. (Quelle: UFZ-Dürremonitor/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)
Dürremonitor: Zustand des Gesamtbodens (ca. 1,80 m Tiefe)Bild: UFZ-Dürremonitor/Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Sehr geringe Waldbrandgefahr

So sieht es auch der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel: "Das wird noch nicht reichen, um auch tiefere Bodenschichten zu durchnässen, so dass wieder die Pflanzen genügend verfügbares Wasser haben", sagte er am Freitag rbb|24. Der Regen reiche gerade einmal für die oberen Bodenschichten.

Für den Waldbrandschutz aber bedeutet der Regen etwas Gutes: In allen Brandenburger Kreisen herrscht am Freitag die niedrigste Gefahrenstufe 1. Allerdings gibt Engel zu bedenken, dass es gerade im südlichen Brandenburg weniger geregnet hat: "Die Gefahrenlage wird sich wahrscheinlich dann in den Gebieten, wo weniger gefallen ist, auch deutlich schneller wieder nach oben bewegen." Das heißt, schon ein paar trockene, heiße Tage genügen, damit die Waldbrandgefahr wieder zunimmt.

1 Millimeter entspricht 1 Liter pro Quadratmeter

Stadtbäume profitieren kaum

Auch dem Berliner Stadtgrün bringt der anhaltende Regen etwas. So hieß es vom Bezirksamt Mitte auf Anfrage von rbb|24, der momentan viele Regen wirke sich generell positiv auf die urbane Vegetation aus. So sei in dieser Woche beispielsweise im Tiergarten keine zusätzliche Bewässerung notwendig gewesen. Insgesamt wurden die Grünanlagen laut der Behörde merklich weniger gewässert.

Bei den Straßenbäumen hingegen kommt der Regen kaum an. Gründe sind der begrenzte Wurzelraum und die Versiegelung des Bodens. "Speziell Starkregenereignisse sind für die Straßenbäume kaum von Vorteil, da das Wasser über die versiegelten Oberflächen abgeleitet wird und deshalb für den Baum nicht verfügbar wird", so das Bezirksamt Mitte. Die Straßenbäume in dem Bezirk müssten deshalb weiter gewässert werden.

Für Wasserwerker sei das ein "Bombenwetter", sagte die Sprecherin der Berliner Wasserbetriebe, Astrid Hackenesch-Rump auf Anfrage von rbb|24. Während bei einem Starkregen die Mischwasserkanalisation in Berlin oft überfordert ist und dann Abwasser in die Gewässer gelangt, kann sie nun das Regenwasser problemlos aufnehmen.

1 Millimeter entspricht 1 Liter pro Quadratmeter

"Bombenwetter" für Wasserwerker

Die Speicher der Wasserwerke aber füllt der Regen nicht auf – dafür sind sie auch gar nicht vorgesehen, so Hackenesch-Rump. Sie dienen eher als Puffer bei Starkregen. Das Wasser werde nicht langfristig gespeichert, sondern laufe nach und nach ab, so die Sprecherin. Eine längerfristige Speicherung sei nicht Aufgabe der Wasserwerke. Die seien nur für das Trinkwasser zuständig, und das werde aus den Flüssen gewonnen.

Einen geringeren Wasserverbrauch können die Berliner Wasserwerke momentan zwar erkennen. Aber das ist laut der Sprecherin immer der Fall, wenn Regenwetter auch nur vorhergesagt ist.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.07.2023, 17 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Man sollte sich eben nach wie vor an das alte Motto halten: Ich glaube nur die Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.

    Wobei es "manipuliert durch Verzerrung" besser trifft. Mit kaum etwas lässt sich besser lügen als mit Zahlen, gerade weil sie so schön objektiv und wissenschaftlich wirken. Und Ideologen werden aus der Wirklichkeit immer nur das herauslesen, was sie herauslesen wollen (was übrigens das genaue Gegenteil von richtiger, da ergebnisoffener Wissenschaft ist).

    In diesem Sinne freue ich mich auch schon auf die sicher längst geschriebenen Meldungen, dass der Juli 2023 viel zu warm und viel zu trocken war - in Berlin und Brandenburg.

  2. 39.

    Sorry, ich wollte eigentlich #13@Thomas antworten.
    Sie haben völlig richtig argumentiert.

  3. 38.

    Blödsinn. Klimaleugner führen ständig Störungen im Dreh- und Bahnimpuls oder Schwankungen in der Strahlungsleistung der Sonne an, ohne deren Einfluss überhaupt ansatzweise quantifizieren zu können.
    Kleiner Tipp, Klimaforscher sind zu meist Physiker und der Lagrange-Formalismus sowie Maxwell sind für die Tagesgeschäft.

  4. 37.

    Nee, das gleicht sich aus. Durch das Seebeben verkürzte sich die Tageslänge um acht Millionstel Sekunden und das Beben in Chile legte nochmal 1,26 Millionstel drauf. Deshalb wird es auch früher dunkel. Beide Beben zusammen verursachten eine rechnerische Verschiebung von rd. 15 cm.

  5. 36.

    Immer diese zwar wahren aber trotzdem falschen Argumente der Erdöllobby... ich kann sie echt nicht mehr hören.
    Sie hat echt perfekte Arbeit geleistet, denn auch heute noch, lassen sich immer noch viele fehlleiten!

  6. 35.

    Das ist korrekt geschrieben! Dadurch liegt die Erdkugel näher zur Sonne in Europa.
    Dadurch wird es automatisch viel wärmer.

  7. 34.

    Ich sehe den Klimawandel aus ganz anderer Sicht. 2004 das grosse Seebeben mit dem Tsunami. Durch das Beben hat sich die Erdachse ein paar Grad verschoben,deshalb gibt es jetzt überall anderes Wetter.

  8. 33.

    Und Kalle Lauterbach sollte bei den jetzigen vorherrschenden niedrigen Tiefstrekordtemperaturen von knapp 20 Grad Celsius endlich den dringend erforderlichen Hitzeschutzplan umsetzen und bei Hochwasser vor der extremen Dürre warnen. Wer könnte ihm nicht vertrauen?

  9. 32.

    "Natürlich." Daher sollte es in den nächsten Sommern gar keinen Regen mehr geben, weil er ja ohnehin völlig umsonst ist, und damit alle so richtig wieder jammern über die große Dürre können, die ja ohnehin immer da ist, egal ob es regnet oder nicht. Das ist die "Logik" unserer Klimawandelhysteriker*innen, die natürlich immer recht haben, egal ob zu warm oder zu kalt, zu windig oder zu unwindig, zu nass oder zu trocken oder zu normal...

  10. 31.

    "Natürlich." Daher sollte es in den nächsten Sommern gar keinen Regen mehr geben, weil er ja ohnehin völlig umsonst ist, und damit alle so richtig wieder jammern über die große Dürre können, die ja ohnehin immer da ist, egal ob es regnet oder nicht. Das ist die "Logik" unserer Klimawandelhysteriker*innen, die natürlich immer recht haben, egal ob zu warm oder zu kalt, zu windig oder zu unwindig, zu nass oder zu trocken oder zu normal...Und Lauterbach sollte bei den jetzigen vorherrschenden kühlen Temperaturen von knapp 20 Grad Celsius endlich den dringend erforderlichen Hitzeschutzplan umsetzen.

  11. 30.

    Sie lesen ja auch nicht das was Bratwurst geschrieben hat. Dieser für ALLE Pflanzen gute Regen widerspricht der Klimapanik und wird deswegen einfach mit Perioden aus einem anderen Jahr vermischt und herunter geredet. Ich wäre gespannt, ob nächstes Jahr auch so ein Bericht hier stattfindet, wenn dieser etwas anderes zeigt.
    Ebenso wie Zeitlinien abgeschnitten oder verzerrt werden, wenn dort nicht das zu sehen ist wie man es gerne hätte. Dieser Regen, dieser Sommer zeigt, dass das Klima funktioniert. Dieses Jahr ist Kalendarisch noch nicht um und ich bin sicher, dass die Regenmenge bis 31. Dezember 23 den Durchschnitt übertrifft.
    Also meine Wetterapp zeigt die nächsten 7 Tage Regen mit jeweils deutlich über 70% Wahrscheinlichkeit. Es bedeutet ja nicht 70% der Regenmenge. Und das dürfte auch nicht der letzte Regen sein bis zum Jahresende. Also macht diesen Balken nochmal in 2 Wochen. Dann sieht der komplett anders aus.

  12. 29.

    Tut mir echt leid Sie belehren zu müssen. Aber das was Sie aus den Balken lesen wollen, steht da nicht. Die Balken geben nicht die Regenmengen in diesem Jahr an, sondern der letzten 365 Tage wieder und der Mittelwert für den Jahreszeitraum ist unterschritten.

  13. 27.

    Ja ... die Alpen und die Plattentektonik - ist so'n Ding für sich und dann der Klimawandel dazugemixt. Wow. Muß man erstmal drauf kommen. Das erklärt vieles. Es wird wärmer und unbeständiger weil die Kontinente sich verschieben und Gebirge auffalten. Logisch, durch Reibung entsteht Hiltze.

  14. 26.

    Na dann ist doch alles in Ordnung, und Sie können weiter machen wie bisher. Nach Ihnen die Sintflut.

  15. 25.

    Und bald wird es garkein Eis mehr geben.
    Der Permafrost wird Tauen, Bergstüze werden immer häufiger und heftiger.
    Mit den Gletschern verschwinden auch Trinkwasserreservate.
    Übrigens: als die Alpen noch Meeresboden war, lagen die Alpen in einem ganz anderen Breitengrad.

  16. 24.

    Jeder, der sich die Balkendiagramme genau ansieht wird sehen. dass knapp gut die Hälfte des Jahres vergangen ist (209 von 365), aber schon mehr als 2/3 des durchschnittlichen Jahresniederschlages gefallen ist. Ertappt würde ich sagen.

  17. 23.

    Und? Das hat sich über Tausende Jahre geändert. Deutschland hatte mal mehrere Skigebiete bis vor 30 Jahren. Auch im Osten welche. Wo sind die denn heute alle hin? Bis Anfang der 90er gab es jeden Winter Schnee. Teils wochenlang. Jetzt geht die Temperatur kaum unter 0.

  18. 22.

    Also einen Kommentar , indem nur drinnen steht, immer nur weiter wie bisherr, das Wetter vor 50 Jahren erklärt wird, was kaum interessiert als besten Kommentar abzustellen ist lächerlich. Aber wenn man der selben Fraktion angehört und denkt das Kleinklima Berlin wäre Weltweit ausschlaggebend , da kann man nichts anderes erwarten.

  19. 21.

    Genau so ist es. Bin im selben Alter und habe mir abgewöhnt, mich über Dinge zu ärgern, die ich eh kaum ändern kann.

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