Interview | Geübte Aufreißer in Berlin - "Vor Pick-Up-Artists ist man als Frau in keiner Altersklasse sicher"

Sa 02.09.23 | 16:49 Uhr | Von Sabine Priess
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Symbolbild:Ein Mann verfolgt eine Frau auf der Straße.(Quelle:imago images/Steinach)
Bild: imago images/Steinach

Sie treiben sich an beliebten Plätzen herum und sprechen scheinbar wahllos Frauen an, um sie abzuschleppen: sogenannte Pick-Up-Artists, neudeutsch für Aufreißer. Dafür besuchen die Männer spezielle Kurse und erlernen Techniken.

"Pick-Up-Artists" - selbsternannte Verführer - sprechen an belebten Orten in Berlin und anderen Städten gezielt und methodisch Frauen an. Um sie ins Bett zu kriegen, setzen die Männer auf emotionale Manipulation. rbb-Reporterin Jule Jank hat sich eingehend mit dem Phänomen beschäftigt.

rbb|24: Jule Jank, Pick-Up-Artists sprechen in aller Öffentlichkeit massenweise Frauen an – in der Hoffnung, dass möglichst eine (oder am besten möglichst viele) mit ihnen im Bett landen. Das ist nicht verboten. Was ist das Problem? Ist nur nervig – oder geht es um mehr?

Jule Jank: Eins der Hauptprobleme ist, dass einfach nicht mit offenen Karten gespielt wird. Außerdem spielt Manipulation eine große Rolle. Der Frau wird vorgegaukelt, dass ihr Gegenüber gerade hin und weg von ihr ist. Eigentlich war sie aber zufällig die nächste Frau, die gerade am Alexanderplatz vorbeikam.

Dabei ist es auch spannend zu wissen, dass es in der Pick-Up-Szene drei Eskalationsstufen beim Ansprechen von Frauen gibt: Numbers-Close, Kiss-Close und Fuck-Close. Numbers-Close heißt, man hat die Nummer klargemacht, Kiss-Close heißt, man hat einen Kuss bekommen. Die Erklärung für Fuck-Close erübrigt sich. Es macht aber klar, dass es eher nicht um die große Liebe geht. Ganz im Gegenteil. Das wird den Frauen im Vorfeld aber nicht offen kommuniziert.

Es wird Männern außerdem in dieser Szene eine Rechtfertigung gegeben, gegenüber Frauen übergriffig zu sein. Denn es wird mitunter gesagt, dass ein Nein einer Frau nicht Nein heißen würde. Da heißt es, grundsätzlich würden erstmal alle Frauen "nein" sagen.

Es geht aber nicht darum, etwas gegen den expliziten Willen der Frauen zu tun?

Es geht im Wesentlichen um freiwilligen Sex. Ich habe aber in Pick-Up-Foren schon Beiträge gelesen, bei denen ich denke, dass die Grenzen verschwimmen. Da berichtet beispielsweise ein Mann davon, wie er eine Frau auf einen Tee zu sich nach Hause eingeladen hat. Diese Frau hätte dabei zum Ausdruck gebracht, dass sie nur Freundschaft wolle. Er habe sie dann so lange bedrängt, bis sie doch mit ihm geschlafen hat.

Das hat mich schon geschockt. Und dass auch die Männer wissen, dass sie mitunter an der Grenze agieren, zeigt für mich ein anderer Beitrag, auf den ich gestoßen bin. Da wurde gefragt, wie man es schaffe, eine Frau nach einem One-Night-Stand in einem "möglichst guten Zustand" zurückzulassen, ohne dass sie sich am Ende manipuliert oder vergewaltigt fühle.

Wo lernen die Pick-Up-Artists denn, welche Sprüche sie drauf haben sollten?

Es gibt Pick-Up-Foren, wo sich die Männer zu bestimmen Themen wie beispielsweise dem Ansprechen von Frauen austauschen. Da werden dann auch oft Erfahrungsberichte geschildert. Außerdem gibt es mehrere Whatsapp-Gruppen. Auch für verschiedene Städte oder zu speziellen Themen. Ich habe mich vor einiger Zeit in einer angemeldet, in der knapp 500 Männer drin waren, die sich ausgetauscht und gezielt verabredet haben, um gemeinsam Frauen anzusprechen. Dann sind da noch die sogenannten Flirt-Coaches. Sie bringen den Männern die Strategien bei und begleiten sie auch beim Ansprechen von Frauen.

Es findet eine Objektivierung von Frauen statt, indem sie beispielweise auf einer Attraktivitäts-Skala eingeordnet werden.

Jule Jank

Wie sehen diese Männer Frauen? Herrscht ein bestimmtes Frauenbild vor?

Da geht es um ein sehr konservatives und sexistisches Frauenbild. Es findet außerdem eine Objektivierung von Frauen statt, indem sie beispielweise auf einer Attraktivitäts-Skala eingeordnet werden. Obwohl sich die Szene offiziell von Frauenfeindlichkeit distanziert, beispielsweise im Pick-Up-Forum, sieht das in der Realität anders aus. In der Whatsapp-Gruppe, von der ich schon berichtet habe, wurden Frauen beispielsweise mit Hunden verglichen. So nach dem Motto: Mit Frauen sei es wie mit Hunden, man müsse sie mit der eigenen Begeisterung verzaubern.

Da wurden sogar Fotos der Frauen herumgeschickt. Teilweise waren die Frauen nackt. Das sollte der Beweis sein, dass man eine Frau "abgeschleppt" hat. Dafür gab es dann auch Anerkennung. Bei den Fotos, die ich gesehen habe, wurde ein Balken über die Augen der unbekleideten Frau gelegt, auch wenn es das nicht besser macht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Frau nicht wusste, dass sie gerade fotografiert wird. Und selbst wenn – dass das Foto in einer Whatsapp-Gruppe mit knapp 500 Mitgliedern landet, wird wohl nicht mit ihr abgesprochen worden sein.

In dieser Whatsapp-Gruppe musste man sich aber als Mann anmelden?

Man konnte in dem Pick-Up-Forum jemanden anschreiben, das habe ich unter einem Männernamen getan und gesagt, dass ich gern Teil der Whatsapp-Gruppe werden wolle, weil ich mehr über die Szene erfahren möchte. Und schon habe ich einen Einladungslink zugeschickt bekommen.

Welche Männer sind da und auch in der Szene selbst unterwegs?

Darüber habe ich mit dem Psychologen Andreas Baranowski gesprochen. Er hat zur Pick-Up-Szene geforscht. Er sagte, es seien vor allem junge Männer, die nicht sehr erfolgreich in der Liebe und beim Dating gewesen seien. Als die Pick-Up-Szene Anfang des Jahrtausends neu aufkam, seien es eher gebildete Männer gewesen, beschrieb er, weil die Herangehensweise ja eine gewisse strategische Denkweise erfordere. Das habe sich danach aber geändert und mittlerweile seien alle Bildungsschichten vertreten.

Als ich das Thema am Alexanderplatz recherchiert und mir die Szene angeschaut habe, waren die meisten Männer etwa im Alter zwischen 20 und 35.

Im Pick-Up-Forum steht, man wolle mit Frauenfeindlichkeit nichts zu tun haben. In der Realität ist das aber nicht so. In der Whatsapp-Gruppe, von der ich schon berichtet habe, wurden Frauen beispielsweise mit Hunden verglichen.

Jule Jank

Ich will auch nicht ausschließen, dass mitunter Männer dabei sind, die sich eigentlich nach der großen Liebe sehnen und die deshalb da mitmachen. Aber die müssen sich ja auch Fragen, ob sie später mit dieser Szene in Verbindung gebracht werden wollen. Vielleicht müssen sie Ihrer Freundin dann irgendwann mal erklären, unter welchen Umständen sie sich eigentlich kennengelernt haben.

Mit welchen Methoden "arbeiten" diese Männer? Es soll ja viel um Komplimente, andererseits aber auch um Beleidigungen gehen. Ist das so?

Die Strategie mit den Beleidigungen gibt es. Sie nennt sich "Push and Pull". Da geht es darum, Komplimente mit Beleidigungen zu mischen. Die Idee dahinter ist, die Frau zu verunsichern, um dann die Oberhand über sie zu gewinnen.

Ich wurde auch so angesprochen. Ein Mann sagte zu mir, ich wäre ihm wegen meiner supersympathischen Ausstrahlung aufgefallen. Er hätte sich aber gedacht, ich wäre bestimmt eine, die nicht oft angesprochen wird. Einer Kollegin ist etwas Ähnliches in der Berliner U-Bahn passiert. Da sagte der Mann, sie sähe gut aus, erinnere ihn an eine gute Freundin – sie sei aber dicker als besagte Freundin.

Gibt es noch mehr Vorgehensweisen?

Ein Pick-Up-Artist, mit dem ich für eine Radio-Interview gesprochen habe, hat mir erzählt, dass tagsüber Frauen an belebten Orten angesprochen werden. Das heiße "Day Game". Dann gibt es noch das "Night Game". Da sind die Männer in Clubs unterwegs. Oft hat der aktive Pick-Up-Artist auch noch einen "Wingman" dabei. Er soll die Freundinnen der angesprochenen Frau ablenken, während sich der andere an die avisierte Frau heranmache.

Eine weitere Strategie ist, schnell durch gezielten Körperkontakt Nähe herzustellen. Da wird der Frau im Gespräch schon gern umstandslos die Hand auf die Schulter gelegt.

Ein beliebter Gesprächseinstieg scheint außerdem zu sein, den Style der Frau zu loben. Viele Frauen, mit denen ich gesprochen habe meinten, dass sie auf ihren "coolen Style" angesprochen wurden.

Welche Frauen sind die Zielgruppen dieser Männer?

Meiner Beobachtung nach werden vor allem junge Frauen angesprochen. Aber es sind einfach auch viele recht junge Männer in der Szene unterwegs. Aber während meiner Recherche habe ich auch mit einer Fünfzigjährigen Kontakt gehabt, die schon angesprochen wurde. Ich glaube, vor Pick-Up-Artists ist man als Frau in keiner Altersklasse sicher.

Pick-Up-Artists warten nicht auf einen Flirt, der sich nonverbal entspinnt.

Jule Jank

Wie jung sind die angesprochenen Frauen mitunter – auch deutlich minderjährig?

Ich habe beobachtet, dass Pick-Up-Artists tatsächlich darauf zu achten scheinen, dass die Frauen nicht unter 18 Jahre alt sind. Ich habe mehrere Frauen gefragt, nachdem ich gesehen habe, dass sie angesprochen wurden, was die Männer gesagt hatten. Sie haben häufig geantwortet, dass eine der ersten Fragen ihrem Alter gegolten habe. Und wenn die Frau noch nicht 18 Jahre alt war, war der Pick-Up-Artist meist auch sehr schnell wieder verschwunden. Ich kann aber natürlich nicht sagen, ob das wirklich immer so abläuft.

Wie merkt man als Frau am besten, ob das charmante Gegenüber ein Pick-Up-Artist sein könnte?

Man sollte darauf achten, ob vielleicht tatsächlich Komplimente mit Beleidigungen gepaart werden – das ist auf jeden Fall ein Indiz. Aber was auch auffällig ist: Wenn man an einem recht belebten Ort aus dem nichts – ohne, dass es vorher einen netten Augenkontakt oder irgendetwas anderes gegeben hätte – angesprochen wird. Pick-Up-Artists warten nicht auf einen Flirt, der sich nonverbal entspinnt.

Wie wird man die Männer am besten wieder los – am besten indem man sagt, dass man eine Beziehung habe?

Das ist nicht unbedingt immer zielführend. Ich habe das ein Mal gemacht. Die Antwort des Pick-Up-Artists war denn, dass ich in der Beziehung nicht besonders glücklich sein könne, weil ich mich ja nun schon länger mit ihm unterhalten würde. Auf Sprüche, die ihnen häufiger begegnen, sind die Männer vorbereitet. Am besten klar sagen, dass man dieses Gespräch nicht führen möchte und gehen. Im Zweifelsfall, wenn das nicht hilft, kann man natürlich auch Menschen, die drumherum sind, ansprechen und um Unterstützung bitten.

Ich hatte mir auch überlegt, worauf kein Flirt-Coach und kein Pick-Up-Forum die Männer vorbereitet haben wird. Als mich dann einer von ihnen im Shoppingcenter ansprach und fragte, was ich hier gerade so mache, habe ich gesagt, dass ich auf dem Weg in die Apotheke sei, um ein Mittel gegen meinen aktuell sehr heftigen Vaginalpilz zu kaufen. Der Mann war dann relativ schnell weg. Das mag ein bisschen speziell sein, war aber effektiv.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

Beitrag von Sabine Priess

25 Kommentare

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  1. 25.

    Wenn die "Pick-Up-Artists" nur wüssten... Aber ich werde hier sicher nicht meine Konkurrenz stärken. Ich wurde auch schonmal für einen gehalten. Im Gespräch wurde dann schnell klar, dass ich mit diesen Artgenossen nichts am Hut habe. Ich wünsche allen betroffenen Frauen schönere Erlebnisse als von einem Pick-Up-Artist angesprochen zu werden.

  2. 24.

    Klarer kann man es nicht sagen. Manche wollen aber einfach nicht verstehen.

  3. 23.

    Da scheine ich ja wohl bisher so viel Selbstbewusstsein in meinem Leben ausgestrahlt zu haben, das ich weder sexuelle Übergriffe auf Arbeit oder sonstwo noch Opfer von anderen Anmachmethoden geworden bin. Nicht das ich das vermissen würde....

  4. 22.

    Die Kommentare zeigen mehrheitlich, dass aus dem Inteview scheinbar nicht klar hervorgeht, dass es sich um eine organisierte, auf sexuelle Ausbeutung von Frauen abzielende Macho-Bewegung handelt, die bewusst, also manipulaitv vorgeht, um Gefühle bei ihrem Opfer zu wecken, die idR nicht erwidert werden sollen. Das ist eben der Unterschied zu einer individuellen Charakterschwäche - es ist eine Bewegung, die die Würde der Frau mit Füßen tritt, dabei übrigens auch die eigene ....

  5. 21.

    Frauen können auch sehr manipulativ sein. Dasist genauso verwerflich. Aber im Artikel ging es um Männer.

  6. 20.

    Würden Sie sagen , dass all die im Interview aufgezeigten Verhaltensmuster und Strategien von Frauen NICHT praktiziert werden ???

  7. 19.

    Es wird mit Psychospielchen gearbeitet. Da bleibt schon die Frage, inwieweit das noch freiwillig ist. Nicht jede Frau ist stark genug, sofort Nein zu sagen, und nicht jede merkt sofort, mit welcher Masche sie eingewickelt wird. Problematisch ist auch, dass teilweise die Beziehung hinterher in Chats ausgewertet wird. Dadurch wird die Frau nunmal zum Objekt degradiert. Und das alles ist weit von jenen Männern entfernt, die eine Frau ansprechen, weil sie ihnen gefällt und sie sie kennenlernen möchten.

  8. 18.

    Es erstaunt mich immer wieder, was manche Männer für ein bisschen Sex tun würden.

  9. 17.

    "Hier geht es ja den Männern nicht vorrangig darum, die große Liebe zu finden. Sie suchen einfach nur eine Sex-Partnerin."
    Zwei erwachsene Menschen, offenbar passiert alles einvernehmlich. Wenn die Frau nicht will, sagt sie das und geht weiter - damit wäre das je anscheinend erledigt.
    Man muss das Ganze nicht schön finden, aber es lässt sich ansonsten auch nichts dagegen sagen...

  10. 16.

    „… junge Männer, die Frauen Ü30, 40,50 schöne Augen machen. Gerade in dem Alter ist man besonders anfällig für Komplimente, weil man merkt, dass die Attraktivität langsam dahinwelkt…“
    Das nenne ich Frauen diskriminierend,

  11. 15.

    Ich muss Ihnen vehement widersprechen. Es geht hier eben nicht darum, dass alle Männer über einen Kamm geschoren werden. Es handelt sich auch nicht um eine kleine Gruppe schwarzer Schafe. Es geht hier um eine klar definierbare Gruppe von Männern zwischen etwa 30 und 40 Jahren, die ihr Selbstbewusstsein aus ihrer sexuellen Aktivität ziehen. Die Frauen sind dabei nur Objekte, an denen sie ihre Fähigkeiten erproben. Und sie tauschen sich über die Methoden aus, mit denen es ihnen am besten gelingt, Frauen zu sexuellen Handlungen zu überreden. Dabei achten sie sehr darauf, nicht in einen strafbaren Bereich zu geraten, indem sie alle möglichen psychologischen Tricks einsetzen, um Freiwilligkeit bei den Frauen zu erreichen. Pick-up-Artists sind übrigens auch auf Dating-Plattformen unterwegs. Das schließt übrigens nicht aus, das auch diese Männer nach Liebe suchen. Aber so werden sie sie nicht finden.

  12. 14.

    Sie haben offensichtlich zum ersten Mal von diesem Thema gehört. Es geht eben nicht um alle Männer, sondern um die, die sich selbst als "Pick Up Artists" bezeichnen und es geht eben nicht um normale Beziehungscoachings, sondern um die aus dieser mitunter sehr lukrativen Szene. Da werden Frauen als Nummern geführt, als Bettgeschichten Ranking. Lesen Sie nochmal mehr dazu, das gibt vielleicht ein umfassenderes Bild.

  13. 13.

    Noob - Danke - ich bin Ü60 u. hätte keine Partnerinnen kennengelernt, wenn ich u. o. sie den direkten Gang gegangen wäre (Z.B. in so einer manipulativen Umgebung wie Tanzschule, u.a. deswegen schickten sogar die Eltern ihn u. o. sie hin).
    Aufkommende DatingModelle (da gabs ja auch schon Profis) , noch ohne www, wurden gerade als verrucht angesehen und ich frage mich wie ich denn heute noch unter all den in den Medien dargestellten NoGos noch jemanden kennenlernen sollte. Und gibt es keine manipulativen Frauen, die die ja so dummen hormongesteuerten Kerle eben nicht genau damit 'verführen'?

  14. 12.

    Ekelig, einfach ekelig!!!

  15. 11.

    Naja, das ist ja in erster Linie eine Frage der Prioritäten. Ich habe auch nur wenig Zeit, wünsche mir aber dennoch aufregende Begegnungen mit Frauen, und verbringe deshalb sehr viel Zeit in entsprechenden Internetbörsen. Leider ohne Erfolg, aber wenn ich nicht aktiv bleibe, habe ich ja nicht mal die theoretische Chance, dass mal etwas passiert.

  16. 10.

    Zitat: "Letztendlich ist diese Szene eine Selbsthilfe Szene die Männern die bisher nicht erfolgreich bei Frauen waren systematisch beibringt warum das so ist um diese Fehler nicht mehr zu machen."

    Eben nicht. In dieser Szene geht es vorrangig darum, Frauen unter Anwendung psychologischer Tricks dahingehend zu manipulieren, dass diese sich zu sexuellen Handlungen verleiten lassen. Sie verharmlosen dieses perfide Spiel mit Emotionen als eine Art "Bauer sucht Frau" Geschichtchen. In diesen Kreisen geht es einzig um männliche Dominanz und nicht darum, die Frau fürs Leben zu finden.

  17. 9.

    Manche Leute scheinen echt zuviel Zeit zu haben. Haben die nichts anderes zu tun?

  18. 8.

    Hier geht es ja den Männern nicht vorrangig darum, die große Liebe zu finden. Sie suchen einfach nur eine Sex-Partnerin. Daraus hat sich geradezu ein Wettbewerb entwickelt: Wer schleppt die meisten Frauen ab? Und mit jeder Frau, die man so ins Bett bekommen hat, wächst das Selbstbewusstsein. Die Methode ist übrigens nicht neu, nur der Name. Und nach meiner Erfahrung sind Frauen jeden Alters betroffen. Ich wurde mit meinen über 70 auch schon entsprechend angesprochen. Am Ende gibt es nur Verlierer, denn das gewachsene Selbstbewusstsein dieser Männer ist rein sexuell geprägt und verhilft ihnen nicht zur ersehnten echten Beziehung.

  19. 7.

    Ich habe folgende Probleme mit dem Artikel: Erstens haben sich Menschen vor Dating Apps und Discos auch irgendwie kennengelernt und das ist nun mal der direkte Kontakt der hier als verwerflich dargestellt wird nur weil der soziale Kontext in dem dieser stattfindet ein alltäglicher ist und zweitens werden hier ein paar schwarze Schafe als Begründung genannt um alle Männer über einen Kamm zu scheren die Frauen lieber old school kennen lernen als über irgendeine Dating App oder im Club. Letztendlich ist diese Szene eine Selbsthilfe Szene die Männern die bisher nicht erfolgreich bei Frauen waren systematisch beibringt warum das so ist um diese Fehler nicht mehr zu machen. Es gibt Beziehungscoachings, es gibt Bewerbungscoachings, nur wenn es um Dating geht spricht die Autorin auf einmal von Manipulation. Und liebe Autorin, wenn du das nächste Mal angesprochen werden solltest und du kein Interesse hast, sag es doch ganz einfach.

  20. 6.

    Das ist wie immer typabhängig. Es gibt solche und solche Menschen. Wenn es matcht, dann matcht es.

  21. 5.

    Das sind doch ganz arme Würstchen. Und ganz ehrlich: wenn man einen Mann loswerden will, dann darf man ruhig mal ein bisschen grober werden. Plumpe Anmachen sind übergriffige Handlungen. Schon Mädchen sollte man darauf vorbereiten, wie man die erkennt und sich solche Typen vom Leib hält. Übrigens gibts auch noch die MILF-Gigolos (Mothers I LIke To Fuck) - junge Männer, die Frauen Ü30, 40,50 schöne Augen machen. Gerade in dem Alter ist man besonders anfällig für Komplimente, weil man merkt, dass die Attraktivität langsam dahinwelkt.

  22. 4.

    Aber mal so ganz ehrlich: wer ansonsten nicht bei Frauen ankommt, der wird doch nicht plötzlich auf diese Art Erfolg haben, oder? Ich kann mir das wirklich nicht vorstellen...

  23. 3.

    Ich habe für diese Szene nur Verachtung übrig und kann nicht nachvollziehen, dass in diesem doch sehr reflektierten Interview am Ende diese Männern immer noch als selbsherrliche Pick-Up-Artists bezeichnet werden.

  24. 2.

    Sowas gabs schon in meiner Jugend, die nun schon so 1-2 Tage her ist. Damals noch ohne Social media, aber das gabs.

  25. 1.

    Danke für das Interview. Wichtig zu wissen, dass es sowas gibt.

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