Von Berlin nach Budapest - Schlaflos im Nachtzug

Mi 23.08.23 | 20:43 Uhr | Von Anna Severinenko
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Ein Passagier schläft in einem Abteil des Nachtzugs zwischen Berlin und Budapest. (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 23.08.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: rbb

Nachtzüge versprechen Reisen ohne Flugscham und mit Komfort. Unsere Autorin hat getestet, ob der Hype berechtigt ist und eine stressige Nacht erlebt. Warum sie trotzdem wieder einsteigen würde - und was die Politik verbessern sollte. Von Anna Severinenko

Nur einmal schlafen, dann bin ich in Budapest. Ich sitze im Nachtzug, es rattert. Das Fenster umrandet das Instagram-Motiv einer Landschaft, auf die die letzten Sonnenstrahlen des Tages fallen. Hinter der Glasscheibe ziehen Wälder vorbei, Postkarten-Dörfer mit Kirchtürmen, Seen, nur wenige Meter entfernt von mir. Perfekt. Ich atme ein und merke: Es stinkt. Es stinkt in meinem Sitzwaggon, entweder ist es der Teppich hier oder es ist die Zugtoilette nebenan.

Anschauen auf Youtube: Wir testen den NACHTZUG von Berlin nach Budapest

14 Stunden überleben ohne Bordbistro

Ich habe mir die Nachtzugfahrt anders vorgestellt: romantisch, ein bisschen Orient-Express, ein bisschen wie ein Wes-Anderson-Film. Während der Fahrt wollte ich gedanklich über das Zeit-Raum-Gefühl des Zugfahrens philosophieren. Stattdessen überlege ich jetzt, ob ich meine Mitreisenden anschnorren kann, damit sie mir einen Keks abgeben. Denn auf der fast 14-stündigen Fahrt gibt es kein Bordbistro. Im Abteil nebenan sind die wenigen Snacks ebenfalls ausverkauft.

Eine Ernüchterung ist schon lange vorher eingetreten, bei der Ticketbuchung: Auf der Seite der Deutschen Bahn werden zwar Nachtzug-Verbindungen angezeigt, jedoch kann ich sie dort nicht buchen. Grund: Die Bahn betreibt selbst keine Schlafzüge. Daher muss ich direkt auf die Seite des Anbieters gehen, für meinen Nachtzug-Fall ist das die ungarische MAV.

Wie Reise nach Jerusalem: Wer zu spät ist, bleibt ohne Platz

Der Zug fährt täglich gegen 18:30 Uhr aus Berlin los und kommt um 8:30 Uhr in Budapest an. Beim Buchen kann man auswählen zwischen Sitz-, Liege- und Schlafabteil, zwischen Zweier-Kabine und Großraum. Etliche Währungsumrechnungen später wird mir mitgeteilt, dass nur noch Plätze im Sitzabteil vorhanden sind. Ich fühle mich mit Mitte Dreißig eigentlich zu alt für solche Abenteuer, habe aber keine andere Wahl.

Kein Wunder bei der kurzfristigen Buchung, denn die Nachfrage übersteigt bereits das Angebot, sagt Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung GmbH. Die angebotenen Nachtzüge sind oft Wochen im Voraus ausgebucht, was auch ich feststellen muss.

Auch andere Mitreisende mussten für ihre Spontanität in Kauf nehmen, 14 Stunden im Sitzen zu verbringen. Zwei Abteile weiter sitzt eine Gruppe Spanier. Was Nachtzüge betrifft, sind sie next level. Während ich den Teppich in meinem Abteil zu Lava erklärt habe, haben sie den Boden zur Liegezone gemacht: Präzise wie Sardellen in einer Dose legen sie sich nebeneinander unter die Sitze, um mir auf meine Nachfrage zu demonstrieren, wie sie später an Schlaf kommen wollen. Ich blockiere alle Sinne mit Schlafmaske, Ohrstöpsel und Nackenkissen und mache mich zu einem kleinen runden Ball auf meinem Sitz. Ich fühle mich wie diese Schlangenmenschen im Zirkus, die sich in die kleinste Box reinzwängen können.

Zum Einschlafen etwas zu streamen, ist nicht drin, denn es gibt kein WLAN. Selbst wenn der Zug sich manchmal im Schritttempo vorwärts schiebt, ist er immer noch schneller als die Internetverbindung. Dann halt direkt schlafen.

Keine Grenzkontrollen zwischen EU-Ländern - dafür Ticketkontrollen

Durchschlafen ist trotzdem nicht möglich: Zwar gibt es in der EU keine Grenzkontrollen, aber nach jedem Grenzübergang - auf der Strecke sind es vier (nach Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn) - reißt der Kontrolleur die Tür auf und verlangt mit lauten Rufen nach Tickets. Verständlich, da ja alle schlafen. Und unverständlich, da ja alle schlafen. In jedem Land wechselt nämlich das Zugpersonal und somit wird in jedem Land neu kontrolliert.

In den fancy Liege- und Schlafabteilen wird man nicht zur Kontrolle aus der Liege rausgeschrien. Die privilegierteren Passagiere erzählen, dass sie ihre Tickets einfach an den Abteilverantwortlichen abgegeben haben und dieser sie den Kontrolleuren gesammelt zeigt. Noch ein Grund mehr, warum ich nächstes Mal unbedingt in ein Liegeabteil will.

Früher hatte die Deutsche Bahn die Nachtzüge noch selbst betrieben. 2016 ist das Unternehmen dann aus dem Nachtzug-Geschäft ausgestiegen, wie uns ein Sprecher der Bahn bestätigt. Sie kooperiere mit anderen Anbietern aus dem europäischen Ausland. Andreas Knie erklärt, dass ein Problem dabei jedoch sei, dass jedes Land andere Zugmodelle herstelle und, viel entscheidender, jedes europäische Land unterschiedliche Systeme für den Schienenverkehr habe.

Wie soll man durch Europa reisen, wenn Spanien andere Spurbreiten bei Zügen hat?

"Sie kriegen eine internationale Bahn nicht hin, denn am Ende des Tages sind die Bahnen nationale Angelegenheiten", so fasst es Knie zusammen. "Nur Deutschland, die Niederlande, Belgien, Schweiz und Österreich haben überhaupt die gleichen Stromsequenzen für den Schienenverkehr. Wenn Sie nach Frankreich weiterfahren, ist es schon sehr kompliziert und wenn Sie weiter nach Spanien wollen, da haben Sie plötzlich auch noch andere Spurbreiten."

Eine Lösung wäre es laut Knie, die Bahn charterbar zu machen. Das bedeutet, dass Bahnwaggons von anderen Zugunternehmen gemietet werden können und diese auch Waggons von der DB chartern dürften. Das würde auch bedeuten, dass man auf der DB-Seite MAV-Tickets kaufen könnte und vice versa.

Die große Frage: Warum ist Zugfahren so viel teurer als Fliegen?

Apropos Tickets kaufen. Die Nachtzugverbindung nach Budapest hat das Zug-Flug-Ticketpreis-Naturgesetz gebrochen, denn die Zugtickets waren tatsächlich günstiger als Flüge. Zwei Monate vor Reisetag kostete ein Bett im Liegewagen um die 70 Euro, ein einfacher Flug lag bereits bei über 100 Euro. Jedoch ist dieser Fall nach meiner Erfahrung die Ausnahme. Die Frage aller Fragen ist meistens: Warum kostet Zugfahren so viel mehr als Fliegen, obwohl Fliegen so viel schädlicher ist fürs Klima?

"Weil die Bahn zu wenig oder weniger subventioniert wird", lautet die Antwort von Knie. "Momentan werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur Betriebsverluste ausgeglichen. Ansonsten muss sich das System Schiene damit abfinden, die Kosten auf den Kunden abzuwälzen. Beim Fliegen ist das bekanntermaßen nicht der Fall."

Die Bahn gilt als kritische Infrastruktur und muss daher ein bestimmtes Grundangebot liefern, auch wenn sich die Zugverbindungen finanziell nicht lohnen. Flughäfen müssen sich mit ihrem Umsatz selbst erhalten können. Laut Knie ist der BER jedoch das beste Beispiel dafür, wie viel Geld der Staat in einen Flughafen steckt. Zusätzlich könnten Airlines einzelne Flüge einfach streichen, wenn die Auslastung nicht stimmt. Das führe zu günstigeren Ticketpreisen, erklärt der Mobilitätsforscher.

Fliegen ist das Lieblingskind der Politik

Ein weiteres Indiz dafür, dass Airlines das Lieblingskind der Politik sind, sind die Energiesteuern: Während auf Kerosin keine Steuern erhoben werden, sobald das Flugzeug Deutschland verlässt, muss die Bahn für ihren Strom einen Satz von sieben Prozent zahlen, so Angaben des Bundesumweltamts. Vor wenigen Jahren war es noch volle 19 Prozent. Jedoch ist Fliegen bereits teurer geworden und wird es weiterhin durch den Anstieg der CO2-Steuer. Eine Tonne CO2 kostet momentan 30 Euro, bis 2026 soll der Preis laut Verbraucherzentrale auf 55 bis 65 Euro steigen. Andererseits soll das Bahn-Fahren auch erschwinglicher werden, fordern Verkehrsminister:innen aller Bundesländer.

Der Flug ist 30 Mal klimabelastender als der Zug

CO2 ist auch das Schlagwort, weshalb so viele sich im Nachtzug durch Europa im Bett hin- und herwerfen lassen, oder wie ich auf einen Sitz quetschen. "Mit dem Pariser Klimaabkommen 2016 stieg auch wieder die Beliebtheit von Nachtzügen. Den Leuten wurde mit der politischen Anerkennung nochmal bewusster, dass wir über unsre Verhältnisse leben." So ordnet es der Verkehrsexperte ein. Zur Erinnerung: Im selben Jahr stellte die Bahn ihr Nachtzug-Angebot ein. "Ich war selbst 16 Jahre bei der Bahn. Die ist dumm wie Brot", ist Knies Kommentar dazu.

Tatsächlich fahre ich ganze 14 Stunden nach Budapest, anstatt anderthalb zu fliegen (Sicherheitskontrollen beim BER nicht eingerechnet). Aber ich habe auch laut Berechnungen von Knie 30 Mal weniger Emissionen freigesetzt, als wenn ich geflogen wäre. Und auch immer noch um einiges weniger als mit dem Auto. Dieser Fakt macht Bahnfahren zum fast einzigen Klima-verträglichen Reisemittel. Das sieht auch die Mobilitätswende vor. "Bis 2030, also bis übermorgen ja eigentlich, sollen fast 38 Prozent auf klimafreundliche Mobilität umsteigen, um die Klimaziele zu erreichen. Im Moment sind es gerade mal 12 Prozent", rechnet der Mobilitätsforscher vor. "Das heißt, wir müssen dreimal so viel Bahnfahrten bis dahin haben."

Ich werd's wieder tun, aber bitte macht's geiler

Ich steige morgens (Achtung Wortwitz) gerädert in Budapest aus, aber weniger zerstört als gedacht. Obwohl eben erst überstanden, wird es nicht meine letzte Fahrt sein. Nun liegt es an der Bahn und dem politischen Entscheidungswillen, das Nachtzugfahren upzugraden und massentauglicher zu machen. Dafür bräuchte es günstigere Tickets, mehr Liegeabteile, pünktlichere Züge und bitte mehr Speisewaggons. Ich gehe jetzt erstmal frühstücken.

Das Youtube-Video zur Nachtzugfahrt können Sie auf dem Youtube-Channel von rbb|24 sehen.

Beitrag von Anna Severinenko

86 Kommentare

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  1. 86.

    >"Und man braucht auch nicht extra einen Router, Smartphones können in der Regel einen Hotspot erzeugen."
    Smartphones sind aber nicht direkt am empfangsstarken Fenster. Schon vergessen: Ein Bahnwagon ist eine abgeschirmte Blechbüchse!
    >"was meist auch am weitaus besseren Netzausbau dort liegt. "
    Ja eben! In ihren Ländern! Aber nicht in Fremdländern! Ein MAV Wagon auf internationaler Route hat in Deutschland und Tschechien zwar WLan, aber kein Datennetz-Empfang in diesen Ländernetzen. Richtige Schlafwagen der Komfortklasse auf inernationaler Route übrigens schon.

  2. 85.

    Bei keiner der genannten Betreiber ist es kostenpflichtig.

  3. 83.

    1. Profi-Tipp: 1. Klasse in Abteilen hat je 2 Einzelsitze gegenüber. Die lassen sich selbst in Wagons von MAV, CD und BDZ mit Sitzfläche nach vorne schieben, Rückenlehne kommt dann nach. So gehen 2 gegenüberliegende Sitze zu einem mehr oder weniger bequemen Camping-Schlafplatz zusammenschieben. In 1. Klasse Großraumwagons bleibt einem nur die bequemere Sitzstellung wie im Flugzeug mit Vorschieben. Nebenher: Bei rechtzeitiger Buchung kosten einfache Liegeabteile gleich 2x 1. Klasse Sitzplätze im Abteil gegenüber.
    2. Profi-Tipp Züge in den ehemal. Ostblock: Im Fahrplan DB schauen, welcher Zug von Deutschland z.B. nach Budapest fährt. Endbahnhof und Zugnummer merken. Endbahnhof: Diese Bahngesellschaft fährt den Zug. Endet der Zug in Budapest = MAV. Endet der Zug in Bukarest = C.F.R. Auf die Webseite dieser Staatsbahn gehen, auf englisch umschalten und buchen.
    3. Profi-Tipp. Auch bei Zügen zu Nachbarn Tschechien, Schweiz, Österreich sind DB Züge dort online oft preiswerter zu buchen.

  4. 82.

    "In Fernzügen mit Wagons fremdländischer osteuropäischer Bahnverwaltungen gibts grundsätzlich kein WLan."

    Außer in denen von PKP-IC, CD, MAV Start, ZSSK usw. Gibt es da nämlich seit Jahren (und weitaus früher als bei der DB), was meist auch am weitaus besseren Netzausbau dort liegt.

    Will man in Deutschland mit einer "osteuropäischen Bahnverwaltung" (einfach mal auf die Karte gucken, die würden dann so kurz vor Russland anfangen, einer der verschiedenen berechneten geografische Mittelpunkte Europas liegt in der Ukraine) komplett ohne WLAN fahren, muss man die ÖBB nehmen.

    Und man braucht auch nicht extra einen Router, Smartphones können in der Regel einen Hotspot erzeugen.

  5. 81.

    Oh wir reisen erste Klasse, ja? Und wie richter man es ein dass man gleich die ganzen drei Sitze bekommt um sich dann doch hinzulegen?

  6. 80.

    Die Autorin schreibt: "Zum Einschlafen etwas zu streamen, ist nicht drin, denn es gibt kein WLAN."
    Und daran erkannt man auch einen internationalen Fernzug Newbi. ;-) In Fernzügen mit Wagons fremdländischer osteuropäischer Bahnverwaltungen gibts grundsätzlich kein WLan. Profis haben einen eigenen portablen Router mit Datenvertrag und Roaming am Fenster zu hängen. ;-)
    Selbst im ICE auf deutschem Netz ist WLan im Zug nie zum Streamen gedacht, sondern zum mal Mail abrufen oder eine schmale Internetseite wie Newsportal schauen. Die Datenübertragungsrate im Zug WLan ist begrenzt und nur zum schmalen Arbeiten gedacht. Niemand darf verlangen, dass in einem Zug mit 500 Passagieren jeder eine Übertragungsrate von 1 gig/sec hat.

  7. 78.

    Die Autorin war ja gerade nicht um Schlafwagen, sondern um Sitzwagen. Und der hat WLAN.

    Dem Text zu Folge hatte sie in ihren kein WLAN, das aber sehr langsam war.

    Äh, ja. Passt eigentlich ganz gut zum Rest des Artikels.

  8. 77.

    >"WLAN in Schlafwagen ist natürlich total wichtig. "
    Ja fragen Sie mal Kinder und pubertierenden Monster heutzutage, welche Albträume sie haben bei nem Smartphone Nachts unterm Kopfkissen ohne Netzempfang! ;-)))
    Diese Generation heute sind die potenziellen Bahnkunden von Morgen!

  9. 76.

    WLAN in Schlafwagen ist natürlich total wichtig.

  10. 75.

    Die MAV-Wagen auf der Linie sind noch recht frisch modernisiert.

    Was fehlt ihnen denn da neben der vorhandenen Klimaanlage, dem vorhandenen WLAN, den vorhanden USB- und 230V-Steckdosen konkret, was auf den Stand der Technik gebracht werden soll?

    Abteilwagen: https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/foto/202003/20201212_105720-kopie.jpg

    Schlafwagen: https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/foto/202201/IMG_5758.jpg

    Liegewagen: https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/foto/201803/IMG_9582.jpg

    Und logischerweise würden sich neue Wagen nicht preismindernd auswirken...

  11. 74.

    In Fernzüge-Dokus und Verfilmungen gibt es schöne Varianten und – wo ein Wille ist … Orient Express, Stroika Bam … Es wäre schon möglich und, oh je, sogar mit Service, sogar lächelnd.

  12. 73.

    Ist klar, unterschiedliche Strukturen. Dennoch bekommt Made in Ger es nicht hin. Also: Ideenwettbewerb, erst mal anhören, was da käme.

    Könnte allerdings sein, dass Schiene nur auuf dem Papier/in den Medien hier "gewollt" ist, im Grunde wird weiterhin dagegen gearbeitet.

  13. 71.

    Mich würde ja mal interessieren, ob die Autorin auf dem Rückweg denn im Hinblick auf die CO2-Emissionen auch wieder den Zug genommen hat oder doch geflogen ist?

  14. 70.

    Bei den im Artikel beschriebenen Sitzen handelt es sich um handelsüliche Abteilsitze, genau wie im ÖBB-Nightjet nach Graz, der für den Nachtzug nach Budapest bis Breclav als Trägerzug dient.

    Liegesitze in Zügen sind recht selten geworden, das letzte Mal hab ich vor fünf Jahren in EN477 "Slovakia" welche gesehen (war allerdings in einem Kurswagen nach Warschau, der auf den "Chopin" überging).

    War der hier: https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/PL/PKP_Bdhmnu-152Az.php

  15. 69.

    Das System Nachtzug ist nicht konkurrenzfähig zum Flieger.

    Einen Koffer mehr? In diesem kleinen Abteilen ist kein Platz für Gepäck.

    Dazu kommt, dass die Ausstattung der Züge sehr schlecht ist. Dazu die Preise viel zu hoch.

    Und erholt kommt am nächsten Morgen auch kaum jemand an.

    Erstmal die Züge auf den aktuellen Stand der Technik bringen, dann Fahrzeit und Preise deutlich reduzieren. Dann könnte es vielleicht mit dem Alternative zum Fliegen klappen

  16. 68.

    Es gab in diesem Zug seit seiner Einführung niemals ein Bistro, was hätte geschlossen haben können...

    Der EN nach Budapest besteht vielmehr aus Kurswagen (ein deklassierte 1.Klasse-Sitzwagen, ein Liegewagen, ein Schlafwagen) am NJ457 der ÖBB (ein 2.Klasse-Sitzwagen, ein Liegewagen, ein Schlafwagen), der diese bis Breclav mitführt. Dort wechseln die Wagen auf den EN477 als Trägerzug, der auch kein Bistro hat.

  17. 67.

    Das ist keine "Geschichte". Wir waren Schüler und da besaß niemand wertvolle Uhren, jedoch Bargeld als Taschengeld für die 2-wöchige Abschlussreise. Das haben wir uns - ohne Portemonaie natürlich - in die Strümpfe gepackt.

  18. 66.

    >"Japan beispielsweise: Züge sauber, pünktlich, einwandfrei. Schnell dazu."
    Schlechter Vergleich, weil:
    - Japan ist nur ein Land ohne internationalen Bahnverkehr, es gibt dort also keine internationalen Züge über mehrere Länderbahnen hinweg.
    - Japan hat fast keinen Güterverkehr auf der Schiene. Es ist reichlich Platz auf den Strecken für nur Personenzüge.
    - Japan hat für Schnellverkehr eigene Strecken gebaut. Die Bahn-Infrastruktur war vorher nicht so landesdeckend.
    - Japaner haben eine ganz andere Disziplin und Mentalität. Dreck zu hinterlassen ist ein absolutes No go in der Gesellschaft.
    - Japan hat schon immer viel in Bahninfrastruktur investiert aus Steuermitteln, weil die Bahn dort ein Technologieträger ist.
    All das ist in Deutschland leider nicht und / oder nicht möglich oder auch nicht sinnvoll.
    Neue Bahnstrecken? Kommt gleich PROTEST!
    Direktverbindungen auf eigenen Strecken mit 300 kmh wenig sinnvoll, weil die Großstädte nicht so weit auseinander liegen.

  19. 65.

    >"Die Nachtzüge sind was für Hobbyreisende mit zuviel Zeit."
    Nicht unbedingt. Nachtzüge mit richtigen Schlafwagen und Service haben schon ihre Vorteile. Man spart sich den ganzen Stress mit dem Flughafengedöns, Auto fahrere über 1000 Kilometer sowieso. Ein Koffer mehr als im Flieger geht auch. Abends einsteigen und Morgens/Vormittags in der Traumstadt aufwachen. Das Konzept hat schon seine Kundschaft, auch wenns mehr Geld kostet. Das mit den Liegesitzen in den Nachtzügen für weniger Geld ist dann eher was für die jugendliche Dauerfit-Generation.

  20. 64.

    Bei 5G und IT bitte unbedingt raushalten – aber hier beim Zug böte sich die fernöstliche Expertise an. Japan beispielsweise: Züge sauber, pünktlich, einwandfrei. Schnell dazu.
    Also, Auftrag vergeben und staunen!

  21. 63.

    Auch bei einer Übernachtung im Liegewagen kommt niemand entspannt und ausgeruht an.

    Die Nachtzüge sind was für Hobbyreisende mit zuviel Zeit. Wieso sollte man die Urlaubsreise schon mit Stress, schmutzigen Zügen, fehldendem Service und viel zu langen Fahrzeiten beginnen?

  22. 62.

    Das wäre für die letzte Generation , dass Thema da sollten sie sich mal hinter klemen und Druck machen, wäre sinnvoll.

  23. 61.

    Leider kommt es in den Nachtzügen immer wieder zu Diebstählen. Das ist kein neues Phänomen. Die Türen zwischen den Waggons werden nicht abgeschlossen. Das macht es für Taschendiebe sehr leicht.

    Ich bin vor Monaten mit dem Nachtzug bin Berlin nach Budapest gefahren. Fenster waren nicht zu öffnen. Bistro zu.

    Schreiende Kinder im Nachbarabteil. Stress pur...

  24. 60.

    Verpflegung in Zügen der DB ist grundsätzlich viel zu teuer. Also bringe ich mir schon immer mein eigenes Essen mit. Und in dem Artikel geht es darüber hinaus nicht um einen ICE der DB. Es geht um einen Nachtzug, der nicht zur DB gehört. Wenn da Bistro, Steckdose etc, nicht zur Grundausstattung gehören, dann erwarte ich sie auch nicht. Man kann sich vorab informieren, was alles im Zug vorhanden ist bzw. vorhanden sein sollte. Sind Steckdosen und WLAN angekündigt aber dann nicht vorhanden, kann man sich beschweren. Aber ich würde mit keinem Nachtzug fahren und mich dann beschweren, dass er eine andere Grundausstattung hat als ein 1. Klasse Wagen in einem ICE. Was soll das bringen?

  25. 59.

    Nein, die DB(hier alles was da mit dem Verkehr auf Schienen beschäftigt ist.) Ihre Führung die mitteis Versorgungsposten aus der Politik kamen, wo sie genau diesen Mist vorher vertreten haben. Diese abgehalfterten Politniks sind das Problem! Die Eisenbahn lebte davon das alle und alles Eisenbahn verstanden hat. Vom Präsi bis zum Weichenschmierer.

  26. 58.

    >"Offene bequeme Liegeabteile mit 56 Personen pro Waggon"
    Na so wirklich entspannt ist das in diesen 4er Liegeabteilen auch nicht. Hab ich schon 2x durch auf je 22 Stunden Trips Richtung Weißrussland. Mit einem halben Ohr ist man immer bei der Sache. Man weiß ja nie, wer sich da so mit rumtreibt... Wobei die Wagenaufsicht schon sehr aufmerksam und geradezu fürsorglich in diesen Ost- West Zügen ist.

  27. 57.

    Leute schaut mal in die ehemalige Sowjetunion. Offene bequeme Liegeabteile mit 56 Personen pro Waggon, Lichter aus und Nachtruhe um 22.00. Kostet ein Drittel vom Schlafwagen, und aus Kasachstan sind bestimmt ein paar dieser Waggons zu beziehen. Bin dieses Jahr mehrfach im Fernverkehr Bahn gefahren, in 80% der Fahrten irgendwelche Zugausfaelle, total überfüllte Züge... solange Bahnfahren so stressig ist, fliege ich ins Ausland

  28. 56.

    >"Nee, Leute und muss iss einfach nicht. Für ein paar Hobbyreisende mit Umweltfimmel muss gar nix."
    Na da hauen Sie aber ganz schön vom Leder. Ein Fünkchen Recht ist da schon dran.
    Eine wichtige Infrastruktur war die Bahn schon immer und ist sie auch heute noch. Massig Güter von einer Ecke zur anderen zu bringen in einer berechenbaren Zeit, kann nur die Bahn. Wie wichtig eine Bahn ist, sehen Sie derzeit in der Ukraine.
    Sicher, solche internationalen Zugverbindungen sind mehr Prestige für die Bahnunternehmen als Gewinn. Aber Gewinn im Personenverkehr war bei der Bahn schon immer zweitrangig. Die Bahn wurde erfunden und gebaut, um Güter zu transportieren. Damit machten die Bahnunternehmen bis in die Nachkriegszeit des vergangenen Jahrhunderts ihre Gewinne. Im Ernstfall könnte die Bahn heute auch noch leistungsfähig sein im Gütertransport. In diesem Fall gäbe es dann nur weniger Personenzüge für mehr Güterkapazität.

  29. 55.

    Wenn man frisch und ausgeruht ankommen will, muss man sich eben mindestens einen Platz im Liegewagen buchen. Die Reporterin hatte aber noch ziemliches Glück, weil sie sich sogar hinlegen durfte.

  30. 54.

    Da hatten Sie und Klassenkameraden ja Glück, dass Sie Fahrradschlössen dabei hatten.
    Sieht auch bestimmt unauffällig aus, wenn man seine Uhr, seine Brieftasche in die Strümpfe steckt.
    Ja, ja, der Osten.
    Ich halte mich mal mit einer Bewertung Ihrer "Geschichte" zurück.

  31. 53.

    Bedauerlich, aber eben auch verständlich, irgendwann gewöhnt man sich wohl an den fehlenden Service. Wer Strom, WLAN oder Verpflegung im Zug im Jahr 2023 als "Luxus" betitelt, ist wohl wirklich zu viel DB gefahren. Mein Beileid, auf viele weitere Jahre Beförderung a la Viehtransport.

  32. 52.

    Ich kann diesen Bericht nur bestätigen. Bin im Juli von Leipzig nach Basel mit dem Nachtzug. Das Ticket konnte ich nur am Schalter kaufen. Ohne Platzkarte, da im April noch kein Kauf möglich war. Kurz vor der Fahrt habe ich nachgefragt und man sagte mir, der Zug fährt eine Stunde eher(!!!) und Schlaf- und Liegeplätze sind ausgebucht. Also Sitzplatz. Schlafen unmöglich, immer wieder halten, bummeln, halten, Schaffner, Reisende auf der Suche nach dem Speisewagen.
    Nie wieder!!!

  33. 51.

    Bekommt der Hungaria eigentlich immer noch in Dresden (in Richtung Berlin) noch zusätzliche Wagons angehangen? Auf die habe ich immer gern gewartet auf der Brücke in Dresden Hbf und die anderen nach vorne rennen lassen, weil der Zug dafür weit durchgezogen hat.

  34. 50.

    'Die Bahn gilt als kritische Infrastruktur und muss...'

    NEIN, lieber RBB kein MUSS. Die Bahn ist ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) und drei Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und noch mehr.

    Wenn also hier öffentlich rumgeplustert wird und das auch noch Unternehmen betrifft, die überhaupt nicht zur Deutschen Bahn AG gehören, wie eben diese besagten Nachtzüge, dann differenzieren SIE das bitte auch so.
    Das unsagbare draufhauen auf auf die DB ist mittlerweile sehr grenzwertig.

    Die DB Netz AG baut, modernisiert und macht und tut - das ist alles nicht - für eine, anscheinend an LUXUS gewöhnte Billigheimergesellschaft nicht genug. Dann muss es zusätzlich auch noch Nachtzüge zum Billigticket mit Superkomfort reichen. Den ganzen Umweltscheiß blende ich mal aus.

    Nee, Leute und muss iss einfach nicht. Für ein paar Hobbyreisende mit Umweltfimmel muss gar nix.

  35. 49.

    Ob mit den Flugzeug oder mit dem Zug verreisen, beide haben enge Sitzprobleme, falls die "Holzklasse"gebucht wurde. Nachtzüge massentauglicher zu machen, dann wird es noch enger. Wie beim Fliegen, ist der Sitzabstand zum Vordermann größer (Premium), dann haben die Fluggäste hinterhalb es enger. Solange, der Strom nicht 100% Grün ist, solange wird das Klima nicht klimafreundlich werden können. Denkt daran, bis 2030 sind es nur noch 7Jahre um alles zu schaffen. Was jetzt schon bezweifelt werden kann.






  36. 48.

    Wir sind in den 90ern mit dem „Auto im Reisezug“ von Hannover nach Verona gefahren. Ich fand es genial - bin ja auch „Eisenbahnfreund“ - meine Familie war nicht so glücklich.
    Schade, daß es das nicht mehr gibt.

  37. 47.

    Man stellt sich natürlich die Frage, warum man sich das antut, wenn man vorher schon weiß, dass es nur Sitzplätze gibt.

    Das "Wer zu spät ist, bekommt keinen Platz" ist natürlich kompletter Humbug, der Zug ist reservierungspflichtig...

    Das kein WLAN (stimmt nicht) vorhanden ist und es kein "Bordbistro" gibt es vorher bekannt - wer hier Artikel schreibt sollte ja die absolut grundlegende Recherche schaffen, in der Fahrtauskunft die Details zu lesen.

    Komplett unerwähnt bleibt hier, dass der Tagzug "Hungaria" Hamburg - Budapest die Strecke ab Berlin in 11 1/2 Stunden fährt, WLAN, Steckdosen (auch mit USB-Anschlüssen) an jedem Platz und einen vollwertigen Speisewagen hat.

    Wenn man darauf Wert legt, könnte man also, wenn keine Liege- oder Schlafwagenplätze verfügbar sind (und das die nur in begrenzter Anzahl vorhanden und nicht kurzfristig buchbar sind, ist kein Geheimnis und seit Jahren bekannt) auch mit diesem Zug fahren, der genau die genannten Nachteile nicht hat.

  38. 46.

    Na dann fahren sie richtig nach Westen... Nach Portugal... Und herzlich willkommen in 80er ... Alles stehen geblieben.
    Mit Ostblock hat das nichts zu tun...

  39. 45.

    Achtung.... Nicht nur Spanien hat Spurbreite anders, sondern auch Portugal... Sogar breiter als in Russland, denn vor 100 Jahren portugiesische Bahn hat entschieden noch breite Gleise zu bauen, als Schutz vor Spanien...

    Außerdem in Irland ist auch sehr breit... Anders als in UK..

  40. 44.

    Wenn es mal ein schlechtes Gewissen geben würde, weil man den Steuerzahlern zu viel aufbrummt.

  41. 43.

    Ich bin in der gleichen Zeit häufig die Strecke über Prag nach Budapest gefahren. Es ist nie etwas passiert. Überfälle halte ich für ein Gerücht.

  42. 42.

    Nein! Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Die pünktlichsten und saubersten Züge habe ich in Polen, Tschechien und Rumänien erlebt. Dagegen ist Deutschland ein Entwicklungsland.

  43. 40.

    Der Begriff wird im Duden so erklärt: "schlechtes Gewissen, das Klima beim Reisen mit dem Flugzeug (vor allem durch den hohen CO2-Ausstoß) zu belasten".

  44. 39.

    "Naja, in Europa hat ja nur Spanien eine Breitspur. Ansonsten sind 1435mm die Regel. Russland hat ebenfalls eine Breitspur, aber das dürfte momentan wohl eher nicht interessieren." In Skandinavien gibt es noch einige Schmalspurstrecken mit Regelbetrieb. Außerdem aus https://de.wikipedia.org/wiki/Breitspurbahn
    "Breitspurige Eisenbahnnetze gibt es in Europa in Irland (1600 Millimeter), Spanien und Portugal (iberische Spur mit 1668 Millimeter) sowie vor allem in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und in Finnland (Russische Breitspur mit 1520 bis 1524 Millimeter)."
    Bei geeingeten Wagons/Drehgestellen ist aber Umspuren heute kein Problem mehr.

  45. 38.

    rbb: Könnte der Begriff Flugscham erklärt werden. Den sehe ich hier zum ersten Mal und kenne ihn auch nicht bisher aus dem Gebrauch im Deutschen. Danke.

  46. 37.

    Eigentlich doch ein recht informativer Beitrag. Aber warum diese alberne Teenie-Sprache (von einer Journalistin "Mitte 30" zumal)?

  47. 36.

    >"klimafreundlicher als heute aber wir wussten es nicht."
    Was die Forbewegung anbelangt, war es vor 30 Jahren eben eine Zeit ohne große Alternativen. Die Bahn war noch in aller Bewusstsein, wenn man kein Auto hatte oder der Flieger noch zu tauer war. Wenn denn überhaupt ein Flieger an das Fernreiseziel ging damals. So dicht wie heute waren die Flugstrecken ja auch noch nicht. Von da aus war es bei der Fortbewegung über weite Strecken vielleicht klimafreundlicher als heute.

  48. 35.

    Ja, ich erwarte nichts weiter als das, für das ich bezahlt habe. Habe ich für einen Sitzplatz bezahlt, erwarte ich einen Sitzplatz. WLAN, Bordbistro etc. sind alles Sachen, auf deren Existenz ich mich auf keinen Fall verlasse. So habe ich eine gute Fahrt und rege mich weniger auf. Was wäre denn Ihre Alternative? Luxus erwarten und dann meckern, wenn er nicht vorhanden ist? So kann man sich die Fahrt natürlich auch vermiesen. :-)

  49. 34.

    Wenn man Ihren "Bericht" liest, bekommt man auch Scharm, fremd scharm.
    Aber kein Flugscharm, denn redet man einem ein, der fliegen will.
    Ich schäme mich bei Leibe für anderes.
    120 Tonnen Klerosin abgelassen. Gut, über den Arabischen Emiraten.
    Nicht hier, über der Insel der Glückseligen.
    Für dieses Geschwätz habe ich keine Zeit, ich muss mein Flieger kriegen.

  50. 33.

    Das mit dem ein wenig abenteuerlich blauäugigen Herangehensweise solch eines Bahnritts hatte ich der Redakteure auch schon geschrieben mit leicht mitleidigem Zwinkezwinke...
    Selbst wenn man nicht im Nachtzug fährt, sondern wie ich letztes Jahr mit der Bahn nach Salzburg von Berlin aus, geht es nicht ohne seelische, moralische, technische und Imbissvorbereitung. 11 Stunden mit 3 Umsteige-Risikos, ob die Anschlüsse klappen, sind spannender als der berühmte Mord im Orientexpress. ;-))

  51. 32.

    Es war einfach eine andere Zeit als das Ziel der öffentliche Dienst war. Vielleicht waren wir (bin 67 Jahre alt) klimafreundlicher als heute aber wir wussten es nicht.
    Gute Reise mit der Bahn!
    Umrk
    Ehemaliger französischer Liegewagenbetreuer

  52. 31.

    Kann ich nur bestätigen. Pure Eisenbahn-Romantik und jedesmal ein Abenteuer. Durch Osteuropa fahre ich seit fast 40 Jahren. Allerdings ist es auch nichts für jeden. Unser Essen und Getränke nehmen wir gerne selbst mit. Ohne Speisewagen ist der Zug leichter und spart noch mehr CO2. Den Artikel an sich finde ich gut, allerdings sind viele Beschwerden der Autorin auf mangelnde Erfahrung zurückzuführen. Trotzdem sind viele gute Vorschläge dabei.

  53. 30.

    Unsere Abschluss-Klassenfahrt 1993 von Berlin Lichtenberg nach Budapest hat im Schlafabteil (herunterklappbare Mehrstock-Liegen) sogar 16 Stunden gedauert. Hinzu kam die Info, dass die züge gerne nachts bei Zwischenhalten überfallen und ausgeraubt werden. Wir haben unser Abteil mithilfe von Fahrradschlössern verrammelt und Wertsachen in unsere Socken gesteckt, diese anbehalten. Tatsächlich versuchte auch nachts jemand in die Abteile zu gelangen! So eine Fahrt tue ich mir nicht noch einmal an, Klimabonus hin oder her, so gestresst und fertig am Ziel anzukommen und auf dem Rückweg nochmal dasselbe zu erleben, versaut einem alles.

  54. 29.

    Ich bin mal mit dem Nachtzug von Oslo (direkt am Flughafen) nach Trondheim. War billiger als der Flug, passte zeitlich perfekt, da ich morgens in Trondheim sein wollte / musste und ansonsten in Oslo hätte eine Nacht schlafen müssen, um dann früh zu fliegen. Absolut entspannt und ausgeruht angekommen, trotz Sitzplatz. Getränke und Essen hatte ich bei.
    Bei einem ähnlich guten Angebot in Deutschland wäre es echt eine Alternative.

  55. 28.

    >"In meinen Augen hat das eher was mit der Privatisierung der Bahnen und der Fixierung auf die Kosten als allein ausschlaggebenes Kriterium der Bewertung solcher Verkehre zu tun."
    Das billige Fliegen und komfortablere Autos in Massen haben auch ihren Teil dazu beigetragen, dass die Nachfrage nach solchen internationalen Bahnverbindungen gesunken ist.

  56. 27.

    Es gab in Deutschland in meiner Jugend (1970/80er) etliche Nachtzüge innerhalb von D und ins europäische Ausland. Bahnverwaltungen haben relativ problemlos zusammengearbeitet. Französische Wagen bis Berlin, jugoslawische Wagen bis Dortmund, deutsche Waggons bis Budapest oder Athen - wurde alles aus Rentabilitätsgründen eingestellt, anstatt auszubauen. Kompatibilität war kein Problem, da es gemeinsame Standards im Schienenfahrzeugbau gab. In meinen Augen hat das eher was mit der Privatisierung der Bahnen und der Fixierung auf die Kosten als allein ausschlaggebenes Kriterium der Bewertung solcher Verkehre zu tun.

  57. 26.

    Bei der unserer letzten Fahrt mit dem ARZ nach Narbonne haben wir in Neu-Isenburg 3 Stunden auf Mehrstromlok und den für Frankreich erforderlichen Tf Führer gewartet; der Lkw fährt durch...

  58. 25.

    Sie zahlen doch aber auch einen Preis für diese Fahrt und da erwarten Sie nichts weiter als die bloße Beförderung? Kein Vorwurf, aber das ist eben auch ein Punkt, warum nicht genügend in die Infrastruktur investiert wird: viele FahrGÄSTE haben leider akzeptiert, das sie keine Gäste, sondern eine Ware sind.

  59. 24.

    Also ich unternehme seit Jahren meine Auslandsreisen mit dem Nachtzug,allerdings im Doppelabteil,ganz entspannt,mit Frühstück an den Platz,bisher gab es bis auf einige Verspätungen nie Probleme,besonders die Mitarbeiter der ÖBB waren ausnehmend freundlich und zuvorkommend.Sitzplätze würde ich natürlich in meinem Alter nicht mehr nehmen,das macht mein Rücken nicht mehr mit. Zeitlich ist es für mich um vieles entspannter mit der Bahn zum Haupfbahnhof zu fahren,einsteigen,schlafen und entspannt und ausgeruht dann am nächsten Morgen mitten im Zentrum der Stadt anzukommen. Fliegen heisst weite Anreise zum Flughafen, stundenlang vorher dasein,das gleiche Spiel nach der Ankunft....

  60. 23.

    Das ist fair und ihre freie Entscheidung. Ich finde es jedoch nicht fair, dass dieses Verhalten noch subventioniert werden muss. Machen Sie was Sie wollen aber zahlen Sie bitte dafür auch die vollen Kosten.

  61. 22.

    Bezogen auf den Punkt „Stromsequenzen“. Die Spannungen und Frequenzen des Bahnstroms betragen mit Ausnahme einzelner Strecken:

    D, A, CH: 15 kV, 16,7 Hz ~
    NL: 1,5 kV =
    B: 3 kV =

    Aus eben diesem Grund wird zukünftig der ICE L (Berlin - Amsterdam) mit einer Mehrsystemlok gefahren. Somit entfällt der Lokwechsel der derzeitigen ICs an der niederländischen Grenze.

  62. 21.

    Es gibt ein starkes West-Ost-Gefälle bei den Bahnverwaltungen. Je mehr Sie in den ehmaligen europäischen Ostblock mit der Bahn fahren, je mehr dreht sich die Zeit zurück. Bahnfans bezeichnen dies als Eisenbahnromantik. Moderner wirds von Land zu Land, wenn Sie von Deutschland aus Richtung Westen fahren - Frankreich, Benelux Länder, Schweiz, Spanien... Teils Italien auch.

  63. 20.

    Interessante Logik: Weil so wenig auf der Schiene transportiert wird, muss doch Platz für mehr sein. Dem ist aber nicht so. Lokführer im Güterzug brauchen vor allem Geduld: Denn ständig heißt es warten. Weil die Strecken ausgelastet sind oder Personenzüge Vorfahrt haben. Eigentlich sollen künftig mehr Güter per Bahn transportiert werden und das Netz wird dafür ausgebaut. Doch das sorgt derzeit für noch mehr Staus auf der Schiene. Drei oder vier Stunden Verspätung seien keine Seltenheit und ungeplante Zwischenstopps eher die Regel als die Ausnahme.

  64. 19.

    Der Bericht erinnert mich an meine Zugfahrt vor 52 Jahren nach Budapest. Kein Speisewagen, doppelt verkaufte Platzkarten und schlafen auf dem Boden. Da hat sich ja bei der Bahn in einem halben Jahrhundert nicht viel getan.

  65. 18.

    Man muss nicht wie Sie Eisenbahner sein, um zu wissen, dass das Ändern der Spurbrite bei der Eisenbahn alles andere als trivial ist, weil dafür mehr erforderlich ist als die die Schienen ein Millimeter zu versetzen. Auch Fahrzeuge müssten umgebaut oder ausgetauscht werden. Die neu gebauten Eisenbahn-Magistralen haben aber auch in Spanien, was Herrn Knie ebenfalls entgangen zu sein scheint, Normalspur. Auch im Baltikum wird in neue, normalspurige Hauptstrecken investiert. 1435 Millimeter der in Kontinentaleuropa westlich der ehem. SU, in Nordamerika und der Volksrepublik China die üblichen Regelspur. Mit ETCS steht eine Vereinheitlichung der Zugsicherungssysteme vor der Tür. Standards für Personen- und Güterwagen im grenzüberschreitenden Verkehr gibt es eh schon seit Ewigkeiten.

  66. 17.

    Guter Artikel. Ja, leider wurden viele Strecken aus Rentabilitätsgründen bei der Bahn einfach eingestellt....ob innerhalb Deutschlands von Ort zu Ort oder international. Ich erinnere mich noch, wie wir als Familie alle Varianten ausprobiert haben, um von Berlin an die Costa Blanca/Spanien zu kommen:
    - Mit Bus (36 Std. gesamt und innerhalb Dt. als Sammeltransport unterwegs, nie wieder!),
    - Nur PKW (2.500km, mit Zwischenübernachtung in Südfrankreich, Sprit zu teuer),
    - Flug (vor 18 Jahren noch teuer als heute) und
    - Mit dem Autozug von Berlin-Wannsee nach Narbonne (Südfrankreich) und der restl. Weg zum Ziel dann mit den eigenen PKW.
    Zugegeben, der Zug war nicht die günstigste Variante, das war der Bus, bei weitem aber die interessanteste und erholsamste. Und: die Züge waren sauberer, bequemer und mit Bordservice.
    Bei dem ganzen Umweltschutz-Geschwafel unserer Politiker sollte schnellstens, ha ha, eine Reaktivierung stillgelegter Strecken erfolgen.

  67. 16.

    Fahren Sie oft mit der Bahn ins Ausland, Herr Neumann?
    "... Tagsüber sind die Gleise mit inländischen Zügen belegt, nachts mit dem Güterverkehr, ..."
    Der Güterverkehr auf der Schiene beträgt in DE nicht mal ein Fünftel! Also große Zeitfenster für Nachtzüge.
    Der Grund für wenig Angebote wird wohl darin liegen, dass die Baureiihen ICE/IC keine Liege- und Schlafwagen haben.

  68. 15.

    Ein schöner Beitrag, der die Wirklichkeit des Nachtzugreisens zeigt. Ohne Klimabelehrung am Ende wäre er noch schöner geworden.
    Zum Schluss noch 2 Tips: Essen mitnehmen und Einschlafen kann man auch ohne Streaming-Film.

  69. 14.

    Weiß "Verkehrsforscher" und Ex-DBler Knie nicht, dass es längst Mehrsystem-Loks wie z.B. die 1960 für den verkehr nach Frankreich eingeführte Ex-BR 182 gibt, mit denen auch ohne Wechsel der Maschine ins Ausland gefahren werden kann? Mit mehr europäischen Nachtzügen ist es dabei auch nicht getan. Tagsüber sind die Gleise mit inländischen Zügen belegt, nachts mit dem Güterverkehr, den er geflissentlich ausblendet. Die Pflicht sind dabei mehr innerdeutsche Züge auf aus- und neugebauten Gleisen, Nachtzüge ins Ausland die Kür. Und warum muss die DB die Züge betreiben? Seit der Bahnreform von 1994 dürfen auch NE-Bahnen fahren. Beim GV haben die schon einen erheblichen Marktanteil gerade bei Ganzzügen. Seitens der EU gas es übrigens Ausschreibungen für neue Verbindungen wie man deshalb beim RBB davon träumete, dass Berlin Drehkreuz für europäisches Nachtzugnetz werden könnte.

  70. 13.

    Genau so sieht es aus! Volles Zustimmung.

    Ich verderbe mir doch den kostbaren Urlaub/Freizeit doch nicht mit 14 Std. +/- "Eisenbahnromantik".
    Und - beruflich geht das schon überhaupt gar nicht.

  71. 12.

    >"wenn ich die gleiche Strecke entspannt in 1-2 Stunden mit dem Flugzeug erreichen kann!"
    Das mit dem entspannt ist selbst beim Flieger relativ. Man muss erstmal zum Flughafen hin, mindestens 30 Min. vor Abflug da sein, durch die ganzen Kontrollen und das gleiche Prozedere am Ankunftsort... Bei 2 Stunden Flug sind sie effektiv mindestens 6 Stunden am Rödeln, wenn Sie nicht direkt neben einem Flughafen wohnen. Wirklich entspannt sieht anders aus. Aber ja. Das Flugzeug hat über lange Strecken auch seine Berechtigung. Bei mir ist der Grenzpunkt ab 8 Stunden Bahnfahrt zur Alternative Flugzeug.

  72. 11.

    Genau so würde ich das heute auch noch machen: Buch mitnehmen, Hörbücher und Podcasts auf das Handy oder den mp3 Player raufladen dann kann man was hören auch ohne zu Streamen, Netflix aufs Handy oder Tablet und ein paar Serien downloaden dann kann man auch ohne zu Streamen was anschauen, Powerbank nicht vergessen falls es keinen Stecker im Zug gibt und *selbstverständlich* genug Essen und Trinken einpacken. Ist nicht schwer, wenn man vorher etwas nachdenkt und plant. Das würde ich aber für jede Reise so machen, nicht nur für eine Reise im Nachtzug.

  73. 10.

    Man könnte mir die Zugfahrkarten schenken und noch zusätzlich Geld auszahlen, ich würde mich niemals 14 Stunden in einen Zug setzen wenn ich die gleiche Strecke entspannt in 1-2 Stunden mit dem Flugzeug erreichen kann!

  74. 9.

    >"Leider hat es die EU bisher nicht geschafft das eine Spurbreite Norm wird."
    Oh... da hat einer aber sowas von Ahnung... Es gibt genau gezählt mindestens 10 verschiedene Spurbreiten in Europa. Selbst in Deutschland gibts 3 weit verbreitete Spurbreiten. Genauso wie es mehr als 3 unterschiedliche Kupplungsarten der Bahnen in Europa gibt. Das hat sich eben historisch so entwickelt seit knapp 200 Jahren. Solche technischen Eigenarten sind im internationalen Verkehr zwar manchmal etwas hinderlich, aber es geht. Da muss man nicht ganze Bahnsysteme umbauen.

  75. 8.

    die sowjetunion- und damit auch ihre Nachfolgestaaten - sowie die asiatischen Anreiner haben Breitspur, also auch Ukraine , Belarus China. Ob die baltischen Staaten schon umgestellt haben weiß ich nicht.

  76. 7.

    Ich war voriges Jahr im Nachtzug München - Rom unterwegs.(kostet viel, viel Geld) Im Einzelschlafabteil. Irgendwo in Italien gabs einen Lokschaden. Also alle raus. Ohne Frühstück. Das Umsteigen habe ich mir dann selbst organisiert. Aber ich konnte auf das Ticket später keine Rückerstattung bekommen. Da ich erst nach fast 3 Wochen wandern wieder zu Hause war, geht das nicht, weil man dies innerhalb von 14 Tagen beantragen muss. Und beim Wandern hatte ich keine Zeit unterwegs den Antrag auf Rückerstattung zu stellen. Ärgerlich.

  77. 6.

    Es scheint sich ein roter Faden durch das Ganze zu ziehen.
    Die Politik verkündet … Leute nutzt die Bahn… und wenn es dann viele machen stellt man fest… Mist das geht ja nicht.
    Das stellen die Leute fest, nicht die Politik.

  78. 5.

    Die EU kann eine Spurbreite vorschreiben wenn sie will, niemand wird Bestandsstrecken abreissen und in neuer Spurbreite aufbauen und niemand wird sein ganzes rolling stock austausschen. Wenn jetzt etwas vorgeschrieben wird ist das dann also frühestens in hundert Jahren umgesetzt.

  79. 4.

    Ein wirklich toller Bericht, nur leider sind die, die all die Dinge umsetzen könnten, offensichtlich nicht in der Lage .
    Ich frage mich immer, welcher Politiker tut noch etwas fürs Volk.
    Es geht Ihnen doch meist nur um die eigenen finanziellen Vorteile.

  80. 3.

    Naja, in Europa hat ja nur Spanien eine Breitspur. Ansonsten sind 1435mm die Regel. Russland hat ebenfalls eine Breitspur, aber das dürfte momentan wohl eher nicht interessieren.

  81. 2.

    Wir sind schon früher mit dem Zug nach Ungarn gefahren. Essen und Trinken haben wir mitgenommen und die Unterhaltungen in den Abteilungen waren immer sehr interessant. Müde kam man trotzdem an und die mehrfachen Fahrkartenkontrollen gibt es immer noch. Es hat sich offensichtlich nichts verändert. Statt WLAN und Einschlaffilm, einfach ein gedrucktes Buch mitnehmen, funktioniert immer.

  82. 1.

    Guter Beitrag dem ich nur zustimmen kann.
    Leider hat es die EU bisher nicht geschafft das eine Spurbreite Norm wird.
    So könnten problemlos Verbindungen zwischen den Ländern sein.

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