Berliner Forschungsprojekt - Wissenschaftlern gelingt künstliche Befruchtung eines Nashorns

Mi 24.01.24 | 14:27 Uhr
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Archivbild:29.11.2023, Berlin: Thomas Hildebrandt (IZW) hält den durch künstliche Befruchtung erzeugten Embryo eines südlichen Breitmaulnashorns in seiner Hand.(Quelle:dpa/J.A.Juarez)
Bild: dpa/J.A.Juarez

Weltweit gibt es nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashörner - beide sind Weibchen. Forschende am Leibniz-Institut wollen die Art noch retten und sind dabei nun einen großen Schritt weitergekommen.

Auf dem Weg zur Rettung des so gut wie ausgestorbenen Nördlichen Breitmaulnashorns hat ein internationales Forscherteam ein wichtiges Etappenziel erreicht. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelang es, einen durch künstliche Befruchtung erzeugten Nashorn-Embryo zumindest eine Zeit lang in einer Leihmutter wachsen zu lassen, wie sie am Mittwoch in Berlin erläuterten.

Zwar handelte es sich bei dem Embryo um ein vergleichsweise häufig vorkommendes Südliches Breitmaulnashorn, doch mit der Methode sollen später auch Exemplare der Nördlichen Unterart erzeugt werden. Die Leitung des Projekts liegt beim in Berlin ansässigen Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung.

Forschende sprechen von "wissenschaftlichem Durchbruch"

Der Embryonentransfer auf die Leihmutter sei weltweit der erste erfolgreiche bei den Dickhäutern, erklärten Teilnehmer des Wissenschaftsprogramms BioRescue bei der Vorstellung der Ergebnisse. "Zusammen haben wir etwas erreicht, was wir nie für möglich gehalten haben", sagte Veterinärmediziner und Projektleiter Thomas Hildebrandt. Es habe viele Jahre gedauert, um einen Erfolg zu erzielen. Die Forscher nennen den Embryotransfer einen "wissenschaftlichen Durchbruch".

Der Embryo wurde in einem italienischen Reproduktionslabor durch künstliche Befruchtung hergestellt und im September vergangenen Jahres in Kenia in die Leihmutter eingesetzt - die Schwangerschaft glückte. Allerdings starb die schwangere Nashornkuh an einer Infektion - und mit ihr der 70 Tage alte Fötus.

30 Embryonen erzeugt und eingefroren

Das Nördliche Breitmaulnashorn gilt als das seltenste Großsäugetier der Welt. Insgesamt gibt es - auch aufgrund von Wilderei - nur noch zwei Exemplare: zwei Weibchen, die in Kenia leben. Das könnte das Aus der Unterart sein, doch Fachleute haben Spermien von männlichen Exemplaren aufbewahrt und damit Eizellen des jüngeren Weibchens befruchtet. Die daraus entstandenen Embryos sollen später von einer Leihmutter der Südlichen Unterart ausgetragen werden.

Die Wissenschaftler testen ihr Vorgehen zunächst an der Südlichen Unterart. In einem nächsten Schritt wollen sie die Methode aber auch auf die bedrohte Art übertragen. Dafür wurden seit 2019 bereits 30 Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt und eingefroren. Bis zu einer erfolgreichen Geburt können aber noch Jahre vergehen.

9 Kommentare

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  1. 9.

    Die Wilderer sind arme Schlucker für die ein einzelnes Horn das Überleben der Familie für ein Jahr sichert. Verfolgt werden sollten die Käufer der Ware.

  2. 8.

    richtig! die zerstören die Natur und müssen noch intensiver bekämpft werden,auch Brandstiftung in Wäldern. Trotzdem fände ich es gut,wenn eine vom aussterben bedrohte Art geklont oder reproduziert würde,allerdings dürfte der Mensch oder die Wissenschaft nicht allzu Stolz darauf sein bei dem was den Tieren vorher angetan wurde wodurch es zu dem Aussterben kam?!

  3. 7.

    Was für eine gequirlte S..., die hier kommentiert wird! Natürlich alte Männer, die von Tuten UND Blasen keine Ahnung haben!
    Da spielt niemand "Gott", allerhöchstens die, die sich anmaßen, über die künstliche Befruchtung zu urteilen!

    Wisst ihr eigentlich, wie viele eurer jungen KollegInnen durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden?
    Und was der Unterschied zwischen künstlicher Befruchtung und Klonen ist? Ps an die Redaktion: Embryonen werden NICHT hergestellt, sondern gezeugt. Nur an einem relativ "unüblichen" Ort...

    Sorry, ich muss mich echt aufregen über so nen Strungs hier -_-

    Btw: ich wünsche der Wissenschaftlern ganz viel Erfolg! Das Wildern und die systematische Bejagung hat uns schon viel zu viele Arten gekostet. Ich hoffe, wir können diese eine Art noch retten!

  4. 6.

    und in 50 Jahren berichtet der rbb über invasive nashörner, die außerdem die Räude haben, weswegen der Jagdverband, auch schon zum Schutz der letzten, allerletzen Biber, Steinläuse und Jogger - und wenn die erst Mal bis zur Rummelburger Bucht kommen.... ;-)

  5. 5.

    Ich gehe mal davon aus, dass man die Rechnung dann nach China schickt; denn dort sollte man wegen der "traditionellen Medizin" sicherlich ein Interesse an der Erhaltung der Nashörner haben, damit die eigene "Kultur" bewahrt werden kann.

  6. 4.

    Irgendein Super-reicher brauchte damals aber noch unbedingt dieses Potenzmittel.

  7. 3.

    Die Wilderer sollten mit aller Gewalt bekämpft werden. Mit dem letzten zur Verfügung stehenden Mittel

  8. 2.

    Dolly lässt grüßen. Darth Vader holt seine Clonarmee in paar Jahren ab. Ich weiß ist nicht geklont. Sagt man.

  9. 1.

    Wir spielen Gott nachdem es mit der Hölle nicht so richtig funktioniert hat.

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