Märkisch-Oderland - Naturschutzbund kritisiert Wolfs-Warnschilder

Fr 15.11.24 | 09:48 Uhr
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An einem Feldweg in Richtung eines Waldgebietes im Landkreis Märkisch-Oderland in Ostbrandenburg hängt ein Schild mit der Aufschrift: ´Achtung! Wolfsgebiet! am 14.11.2024. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

"Achtung Wolfsgebiet!: Im Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland stellt das Amt Seelow-Land Schilder auf, auf denen vor Wölfen gewarnt wird. Naturschützer halten das für übertrieben.

Der Naturschutzbund (Nabu) kritisiert das Aufstellen von Schildern rund um die Orte Gusow-Platkow und Neuhardenberg im Kreis Märkisch-Oderland, auf denen vor Wölfen gewarnt wird. "Man schürt damit eher die Angst", sagte Christiane Schröder, Landesgeschäftsführerin des Nabu in Brandenburg. Man könne dem Wolf jederzeit in Brandenburg begegnen, da er dort flächendeckend vorkomme. "Dafür braucht es keine extra Schilder", so Schröder.

Betreten der Wälder weiterhin erlaubt

Das Amt Seelow-Land, das für das Aufstellen der Hinweisschilder verantwortlich ist, verteidigte indes die Entscheidung, etwa acht Tafeln an Hauptwegen rund um ein Waldgebiet aufzustellen. Es gehe nicht darum, den Menschen den Besuch in der Natur zu vermiesen, sagte der Wolfsbeauftragte des Amts Seelow-Land, Robert Schulz. Anwohner und Spaziergänger dürften weiterhin die Wälder betreten. Das Amt halte es aber für wichtig, "mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung auszumerzen". Schulz sagte: "Wir wollen die Menschen sensibilisieren."

Zuvor wurde in der Nähe einer Siedlung des Gusower Bahnhofs ein Reh gerissen. Dort habe sich ein Wolfsrudel angesiedelt, sagt Robert Schulz, Wolfsbeauftragter im Amt Seelow-Land dem rbb.

Die Schilder dürften ein Novum in Brandenburg sein. Das für den Umgang mit dem Wolf zuständige Landesumweltamt sagte, die Behörde stelle keine solchen Schilder auf. Auch Schulz sagte, ihm sei bislang sonst kein Ort bekannt, der von Amts wegen solche Schilder aufgestellt habe.

Direktes Zusammentreffen von Wolf und Mensch selten

Die Frage, ob Wölfe die Scheu vor Menschen verlieren und eine Gefahr darstellen, führt immer wieder zu Diskussionen und auch Unsicherheiten in der Bevölkerung. Ein direktes Zusammentreffen von Wolf und Mensch sei auch in Gebieten, die von Wölfen besiedelt seien, selten, heißt es auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums. Es bleibe aber nicht aus, dass die Tiere an Siedlungen vorbeiliefen oder gelegentlich auch durch sie hindurch.

Wölfe sind bislang streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Seit Langem gibt es aber Streit über den Umgang mit dem Wolf etwa zwischen Jägern und Tierschützern. Derzeit ist in der politischen Diskussion, den Schutzstatus zu lockern. Zudem wollten die Umweltminister von Bund und Ländern bei problematischen Wölfen, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, Schnellabschüsse ermöglichen.

Aktuell gibt nach Angaben des Wolfsbeauftragen 58 Wolfsrudel in Brandenburg, Tendenz steigend [www.lfu.brandenburg.de].

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.11.2024, 08:00 Uhr

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27 Kommentare

  1. 27.

    Ach dann ist der Wolf also gefährlicher als der Hund? Dachte ich es mir doch. Woher aber die beschwichtigenden Worte hier herstammen kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich müsste man doch gar nicht erst davor warnen. Rotkäppchen und so. Widersprüche über Widersprüche hier. Alles Nabu-Aktivisten wette ich.

  2. 26.

    Laut Waldgesetz § 15 (8) sind Hunde im Wald anzuleinen. Wölfe verteidigen naturgemäß ihr Revier. Die Hunde ziehen fast immer den Kürzeren. Wer seinen Hund liebt, sollte das ggf. beachten. Schönes Wochenende im Wald

  3. 25.

    So lange Sie nicht in der Lage sind als Rudelführer einen Hund zu führen sollten Sie sich ein Plüschtier kaufen und üben.
    Und...was ist so schlimm daran wenn der Hund mal mit seinen Vorfahren in Kontakt kommt...? Es wird vergessen das der Hund vom Wolf abstammt. Wenn wir das Klima retten sollen müssen wir auch die Wölfe retten, also hört auf zu heulen, das kann der Wolf besser.

  4. 24.

    Für mich sind die Schilder in Ordnung. Menschen können sie lesen oder nicht und jeder kann eigene Schlussfolgerungen ziehen. Jeder kann auch mit seinen Kindern drüber sprechen und ihnen erklären, wie sie sich, falls es zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen sollte, verhalten sollen. Die Wölfe selbst werden sich vor den Schildern ja nicht fürchten. Der Mensch hat den Wolf domestiziert, weil er feststellte, dass es kluge, lernfähige Tiere sind. Nun haben die Tiere gelernt, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht und nähern sich ihm an. Ich bin NABU-Mitglgied und sehr dafür, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, ein genehmigungspflichtiger, zahlenmäßig begrenzter Abschuss stattfinden darf und Wölfe mit geeigneten Mitteln vergrämt werden dürfen.

  5. 23.

    Nein, das weiß bei weitem nicht jeder, insbesodere, dass die dortigen Wölfe den Siedlungen immer näher kommen.
    Also, ich möchte nicht, das mein Hund , nur weil er von der Leine gelassen wurde, wegen Wolf ausbüchst, und von ihm gerissen wird.

  6. 22.

    Und meine Angst ist wohl egal oder was.
    Bin früher durch solch jetziges Wolfsgebiet 2 mal täglich mit Rad gefahren, seit zwei Jahren aber wieder Auto.
    Übrigens drei Sichtungen in der Zeit alleine auf dem Weg (zwei mal auch fotografiert).

  7. 20.

    Warum ist die Meinung von irgendwelchen Umweltverbänden hier relevant? Wurden die betroffenen Weidetierhalter auch befragt, lieber RBB?

  8. 18.

    Aber das weiß doch inzwsichen jeder, oder? Die Hundebesitzer (und auch Menschen mit Kindern), die ich kenne, wissen, dass in den Brandenburger Wäldern Wölfe sind - und dass man auf sie treffen könnte - oder auch nicht.

  9. 17.

    Dazu brauchts Schilder!? Als Hundebesitzer weiß man das sowieso! Es geht um die Angsterzeugung von Kindern!

  10. 16.

    Dann sollten in Berlin aber Unmengen von diesen Schildern wegen Wildschweinen aufgestellt werden! Ich habe hier in Müggelheim gesehen was ein einzelnes mit einem Hund macht (welcher da hätte gar nicht frei laufen dürfen!).

  11. 15.

    "und sie geben Kindern ein völlig falsches Bild vom Wolf" somit auch Verbot aller Märchen die einen Wolf auftauchen lassen!
    Mein Nick geht übrigens auch auf das hinaus, was manche Kinder immer noch glauben.

  12. 14.

    Wird mal wieder ein Wolf durchs brandenburger Land gejagt! Hier in der Uckermark gibts unsere Wölfe auch, aber die fressen keine Kinder. Das haben sich bestimmte Jäger ausgedacht und die, welche zu geozig sind, anständige Herdenhunde und Schutzzäune anzuschaffen. Wölfe, paßt auf Euch auf!
    P.S.: ,,Verwaltungsfreund“ als Städter können Sie nicht mitreden, wir sind aber vor Ort!

  13. 13.

    Nun, dass diese Schilder für Hundebesitzer von Bedeutung sein könnten, auf diese Idee kommen sie nicht?

  14. 12.

    Ach ja, Antenne Brandenburg macht Panik. Dieser Landrat steckt doch mit der Jägerschaft unter einer Decke. Es werden wieder Klicks gebraucht. Und unser ,,Freund der Verwaltung“ hetzt mal wieder die unterbelichteten Wolfshasser auf, bis wieder ein illegal erschossener Wolf/Wölfin gefunden wird. Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Das ist meine Meinung!

  15. 10.

    Vielleicht sollte man gleich ein Schild:
    „Achtung, hier beginnt der Planet Erde, betreten nur auf eigene Gefahr“ hinstellen.
    :-)))

  16. 9.

    Ich finde auch, der rbb24 aufhören, diesen sträflichen Unsinn dieses Seelower Amtes zu unterstützen! Das ist doch nicht mehr zeitgerecht! Ohh, ein Reh gerissen!?? Weiviel tausende Rehe und Hirsche werden jährlich erschossen? Durch dies Kampagnen werden die kriminellen Wolfsjäger unterstützt!

  17. 8.

    Ich meinte es nur ironisch, sorry! Diese Schilder sind in der Tat an Blödheid nicht zu überbieten und sie geben Kindern ein völlig falsches Bild vom Wolf! Diese, für unsere Kinder gefährlichen Schilder, sind von SCHILDBÜRGERN erdacht!!

  18. 7.

    Und wer bringt die Schilder an der Ortseinfahrt an, die vor den gefährlichen Menschen warnt? Z.B. Raser, Rotsünder, Dealer, …? Wie viele Menschen wurden von Wolfsrudeln angegriffen und wie viele Messerstechereien gab es in den vergangenen Wochen in Berlin? Welche Ängste sind da angebrachter? Ja ein Schutz der Schafe und anderen Weidetieren ist wichtig, genauso wichtig wie ein generelles Waffenverbot in der Öffentlichkeit.

  19. 6.

    2.Versuch
    Zu recht wird das von Nabu kritisiert! Und ich kritisiere den rbb24, daß er ständig mit seinen reißerischen Artikeln die Antiwolfkampagne unterstützt! Das ist nicht in Ordnung!

  20. 3.

    Die 3 Hinweissätze suggerieren, dass Wölfe gezielt Jagd auf Einzelpersonen und/oder Kleinkinder machen. Schwachsinnig und zuviel Märchenkonsum in der Kindheit ohne wirkliche Aufklärung bei den Erfindern dieser schilder geschuldet.

  21. 2.

    Genau es sind "Hinweisschilder"!
    "Vorsicht, bissiger Hund", "Achtung, freilaufende Ziegen" schüren auch nur Angst.
    Und zu Wildwechsel oder Krötenwanderung fällt mir noch Otterwechsel ein, und das mit dem Storch (?).

  22. 1.

    Was soll an ein paar Hinweisschildern so schlimm sein? Vor Wildwechsel oder Krötenwanderung wird ja auch gewarnt. Das Amt hat hier in vorbildlicher Weise gehandelt.

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