Anti-Diskriminierungs-Projekte -
Nach den Haushaltsbeschlüssen der schwarz-roten Koalition zur Stärkung jüdischen Lebens in Berlin und zur besseren Ausstattung von Anti-Diskriminierungs-Projekten drängt die SPD auf eine dauerhafte Finanzierung dieser Arbeit.
Es gehe darum, das "Nie wieder" strukturell abzusichern, sagte SPD-Fraktionschef Raed Saleh nach einem Treffen des "Forums der Brückenbauerinnen und Brückenbauer". In diesem Forum hatten sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen und von Initiativen mehrfach getroffen, um nach der Eskalation des Nahost-Konflikts über das Miteinander in Berlin zu beraten.
"Brauchen es nötiger denn je"
Saleh kündigte an, dass dieses Gesprächsforum künftig an die Integrationsverwaltung angedockt werden soll. Der Fraktionsvorsitzende bekräftigte, dass ein Berliner Demokratiefördergesetz noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden soll. "Wir brauchen es nötiger denn je".
Auf ein solches Gesetz hatten sich CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag verständigt. Im Bund ist die Ampelkoalition schon einen Schritt weiter. Dort wird bereits ein Gesetzentwurf beraten, mit dem die Stärkung der Demokratie und die Extremismus-Prävention auf eine bessere finanzielle Grundlage gestellt werden soll.
In Berlin soll darüber hinaus eine "Enquetekommission für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit und jede Form von Diskriminierung" eingesetzt werden. Das hatten Saleh und der CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner am Wochenende angekündigt. Die Kommission müsse so rechtzeitig Ergebnisse liefern, dass noch in dieser Legislaturperiode Gesetze beschlossen werden könnten, sagte Saleh.
Der Kommission sollen Mitglieder aller Fraktionen im Abgeordnetenhaus angehören. Zu den Beratungen werden auch Wissenschaftler eingeladen. "Wir werden schonungslos darüber reden, was nicht läuft", kündigte Saleh an. Übergeordnetes Ziel müsse es sein, kommenden Generationen das Bild und die Haltung zu vermitteln, dass Berlin ein "gemeinsames Zuhause" ist.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2023, 8:45 Uhr