Aktionsprogramm beschlossen - Senat will Handwerk mit Meister-Bonus und Vergünstigungen unterstützen

Di 02.07.24 | 15:39 Uhr
  10
Symbolbild: Nahaufnahme der Hände eines Elektrikers. (Quelle: dpa/Manuel Kamuf)
dpa/Manuel Kamuf
Audio: rbb 88,8 | 02.07.2024 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Manuel Kamuf

Der Berliner Senat will Handwerksbetriebe in der Hauptstadt stärker unterstützen. Dazu hat er am Dienstag das "Aktionsprogramm 2024-2026" beschlossen, wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) im Roten Rathaus mitteilt.

Sorgen gibt es im Handwerk viele: geringes Interesse bei Schulabgängern an einer Ausbildungsstelle, fehlende Fachkräfte, ein zu geringer Frauenanteil, zu wenig junge Meister oder Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Nachfolger. Der Aktionsplan umfasst 26 Einzelmaßnahmen, die solche Problemfelder betreffen.

5.000 Euro für junge Meister - und Vergünstigungen

So soll etwa bei der Berufsorientierung in den Schulen mehr auf Karrieremöglichkeiten im Handwerk aufmerksam gemacht werden. Schüler sollen mehr Möglichkeiten bekommen, in Schulwerkstätten handwerkliches Arbeiten kennenzulernen. Vorgesehen ist, die Aufnahme eines Dualen Studiums mit Handwerksbezug stärker zu fördern, Workshops für junge Frauen im Handwerk anzubieten und so deren Vernetzung zu erleichtern und mehr Angebote für bezahlbares Wohnen von Azubis im Handwerk zu ermöglichen. Geplant ist auch eine digitale Nachfolgebörse für das Handwerk.

Eine zentrale Frage sei, wie sicher sicherstellen lasse, dass Handwerksbetriebe genügend Fach- und Arbeitskräfte finden und genügend Nachwuchs, sagt Giffey. Für junge Leute sei das oft auch eine Imagefrage. "Es sind Berufe, in denen du richtig was draufhaben musst und auch richtig Kohle verdienen kannst", sagt Giffey. Das werde von Jugendlichen aber nicht immer so wahrgenommen.

Einige Maßnahmen sollen hier ansetzen. Noch wichtiger: Junge Meister sollen nach bestandener Prüfung einen Bonus von 5.000 Euro erhalten. Als Zeichen der Anerkennung ist geplant, für Meisterschüler im Handwerk einen Ausweis einzuführen, der etwa Ermäßigungen bei Museen, Theatern oder Schwimmbädern ermöglicht.

Sendung: rbb 88,8, 02.07.2024, 16 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Genau das Handwerk fördern ,unser gewerbehof in Pankow soll plattgemacht werden ,25 Betriebe betroffen.das ganze ist staatsreigentum und den Senat interessiert das nicht.das ist Förderung des handwerks

  2. 9.

    Wenn ich mir die vergangenen letzten fünf Jahre so ansehe, bin ich froh und glücklich, das meine kleine "Schrauberbude" von meinen beiden Meistern "damals" übernommen wurde. Die Jungs habens drauf, die Bücher sind voll, Termine wie beim Arzt, Corona war eine wirtschaftlich gesehene Randerscheinung, die "Bude" brummt. Was "den Neuen", mir auch, Sorge bereitet, ist der Nachwuchs an Fachkräften bzw. das Vorhandensein ausreichend ausbildungsfähiger junger Menschen. Früher sprach man vom "Pillenknick", heute scheint es der "Coronaknick" zu sein. Seit diesem Ereignis hat sich die Situation drastisch verschlechtert. Ein Hoffnungsschimmer ist die neue "Azubine", technisch "vorbelastet", ehem. Schulpraktikantin, eine toughe junge Frau, die voll in die "Truppe" passt. Somit ist eine von den beiden Lehrstellen endlich besetzt. Man verzeihe mir die "Azubine" - es steht auf ihrem eigenen T-Shirt.

  3. 8.

    Und Frauen sollen 6.000€ erhalten. Warum steht dies nicht im Bericht?
    Würde zu gerne eine Stellungnahme der Gleichstellungsbeauftragten hören, warum Männer systematisch benachteiligt werden dürfen

  4. 7.

    5000 Euro sind nichts! Das ist augenwischerei (für nette Fotos..).
    Wer Handwerk fördern möchte, muss zur Selbstständigkeit befähigen und dies attraktiv gestalten. Wegen 5000 Euro muss sich in D niemand für einen spezifischen Lebensweg entscheiden.

  5. 6.

    Achja richtig! Anlage-, Spar und andere Wirtschaftsberater fehlen ja noch auf der Psychiater, Steuerberater, Rechtsanwaltliste!
    Da gibts ja gerade so eine Art BGE Lotto....gilt allerdings als Studie und nicht als Glückspiel.

  6. 5.

    Man ist selbst Gratis-Zuarbeiter derr Behörden oder/und muss teure Dritte einbeziehen. So sollte keine Exekutive laufen. Leute, mal ganz im Ernst:
    Alle die Kosten zusammengerechnet (die teuren Häuser, MA, Anwälte, Steuerkanzleien, Gerichte, Gesetzesmacher, Gesetzesumsetzer, auch und vor allem im Sozialsektor – man man man, was da an dritte abfließt, unglaublich)
    – unterm Strich wäre es wesentlich friedfertiger und nicht teurer, wenn alle über ihren Schatten springen und BGE einführen würden, es würde so enorm viel Geld sparen und unnütze Sinnlos-Bürokratiearbeit!

  7. 4.

    Ja stimmt kann man auch alles " freiwillig" ausfüllen, dann braucht man allerdings ein noch paar Therapiestündchen weil einem das Amtsdeutsch das Hirn verkorkst hat und dann doch noch Steuerberater und Rechtsanwalt obendrauf, weil schafft man sowieso nciht.

  8. 3.

    Bei „IHK-Abgabe, Umlagen und vielen anderen bürokratischen Anforderungen“ gebe ich Ihnen ja recht, aber wer zwingt Sie einen Steuerberater zu beschäftigen? Hierfür gibt es lediglich eine Empfehlung, aber keine Pflicht. Für Leistungen, die sie vom Land oder Bund beziehen möchten, gibt es gelegentlich die Regelung, daß Anträge nur über einen Steuerberater möglich sind. Hierbei haben Sie aber die Wahl auf die Leistung zu verzichten.

  9. 2.

    Also in unserer Umgebung ist man schon eine Stufe tiefer. Da hat man gerade die Empfehlung bekommen sich einen Rechtsanwalt zu besorgen, weil der Steuerberater Scheisse baut....

    Also merke auf: um Steuern zu bezahlen, suche erst Steuerberater, und dann noch Rechtsanwalt und dann...
    Da bleibt natürlich ganz viel übrig von der Handwerksrechnung...ist doch super attraktiv son job mit so viel Hilfe aus der geisteswissenschaftlichen Ecke ! und jetzt auch noch 5000 Euro für den Meister, also schon mal 5 Std Rechtanwalt bezahlt !! allet supi!!

  10. 1.

    Die sollen hier auch Betriebe mit unter 10 Mitarbeitern entlasten von IHK-Abgabe, Umlagen und vielen anderen bürokratischen Anforderungen. Es muss die Arbeit im Vordergrund bei der Selbständigkeit stehen, nicht die Administration und auch nicht die überbordende Verwaltung. Warum kann es z.B. nicht so einfach sein, dass man keinen Steuerberater als Selbständiger beschäftigen und bezahlen muss?

Nächster Artikel