WM-Held stirbt mit 63 Jahren -
Mehrere Berliner Fußballgrößen haben nach dem Tod von Andreas Brehme ihre Betroffenheit geäußert. Der Weltmeister von 1990 war in der Nacht auf Dienstag im Alter von 63 Jahren verstorben. Der in Berlin geborene Thomas "Icke" Häßler sagte zu rbb|24: "Er war der beste Linksverteidiger der Welt, beidfüßig spielte er genauso gut mit dem rechten und dem linken Fuß."
Gemeinsam mit Brehme gewann Häßler die Weltmeisterschaft 1990 in Italien. "Vor allem aber war er ein großartiger Mensch, ein toller Charakter. Ich bin sehr traurig, Andi ist mit 63 Jahren viel zu früh gestorben", so Häßler.
Herzinfarkt als Todesursache
Der Siegtorschütze aus dem WM-Finale 1990 gegen Argentinien starb an einem Herzinfarkt. Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer im Namen der Familie der Deutschen Presse-Agentur. Brehme bestritt 86 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
Der gebürtige Berliner Pierre Littbarski zeigte sich ebenfalls betroffen. "Ich bin unendlich geschockt. Ich werde Andi als Spieler und ganz besonders als Mensch sehr vermissen", sagte der Teamkamerad von Brehme bei der WM 1990 dem Sport-Informations-Dienst. "Die traurigen Nachrichten reißen leider nicht ab. Das ist sehr, sehr traurig für den deutschen Fußball und speziell für uns Weltmeister von 1990."
Weltmeister, Uefa-Cup-Sieger, deutscher Meister
Der deutsche Fußball verliert nur wenige Wochen nach dem Tod des damaligen Teamchefs Franz Beckenbauer eine weitere Schlüsselfigur aus dem Nationalteam, das 1990 den dritten deutschen WM-Titel geholt hatte. Brehme gehörte bei der Endrunde in Italien zu den herausragenden Spielern. Im Finale in Rom erzielte er kurz vor Schluss den Siegtreffer zum 1:0 per verwandeltem Elfmeter.
Der gebürtige Hamburger bestritt insgesamt drei WM-Endrunden. Auch 1986 stand er mit Deutschland im Finale, verlor gegen Argentinien. Seine beste Zeit als Vereinsspieler erlebte er bei Inter Mailand, wo er Meister (1989) und Uefa-Cup-Sieger (1991) wurde. In der Bundesliga lief er für den 1. FC Saarbrücken, Kaiserslautern und Bayern München auf. Mit Kaiserslautern und Bayern gewann er auch die deutsche Meisterschaft. Nach seiner Karriere stieg der frühere Außenverteidiger ins Trainergeschäft ein, wo er aber an seine Erfolge als Spieler nicht anknüpfen konnte.
Auch Union Berlins Chefcoach Nenad Bjelica hat seinem verstorbenen Wegbegleiter gedacht. "Ruhe in Frieden, Trainer", schrieb der Kroate am Dienstag bei Instagram zu einem Foto, das Brehme mit der Meisterschale in den Händen zeigte. Als Profi hatte der 52 Jahre alte Bjelica unter dem Trainer Brehme Ende Januar 2001 sein Bundesliga-Debüt für den 1. FC Kaiserslautern gefeiert. Brehme trainierte neben Kaiserslautern auch die SpVgg Unterhaching und war Co-Trainer beim VfB Stuttgart.
Von offizieller Köpenicker Klubseite kamen ebenfalls Trauerbekundungen nach Brehmes Tod. "Ein großartiger Spieler, Trainer und Mensch ist von uns gegangen", teilte der Verein auf der Plattform X mit. Dort zu sehen ist außerdem ein gemeinsames Foto von Brehme und Trainer Bjelica, der darunter mit einer Beileidsbekundung zitiert wird.
Sendung: Der Tag, 20.02.2024, 18 Uhr