0:1 in Gladbach - Union verliert erstes Pflichtspiel der Saison

Sa 28.09.24 | 18:28 Uhr
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Union-Spieler Rani Khedira gestikuliert ratlos auf dem Spielfeld (Quelle: IMAGO / Chai v.d. Laage)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.09.2024 | Marc Eschweiler | Bild: IMAGO / Chai v.d. Laage

Der positive Lauf von Union-Trainer Bo Svensson und seiner Mannschaft in der Bundesliga wurde vorerst gestoppt. Durch einen Last-Minute-Treffer müssen sich die Köpenicker spät in Gladbach geschlagen geben.

  • Union Berlin verliert erstmals in dieser Saison ein Pflichtspiel
  • Gladbach gewinnt nach sieben Monaten wieder mal ein Heimspiel
  • Union zeigte mit 122,36 Kilometern eine starke Laufleistung
  • Im zwölften Pflichtspiel gegen Gladbach ist es für die Eisernen erst die zweite Niederlage
  • Benedict Hollerbach musste verletzt ausgewechselt werden

Der 1. FC Union Berlin muss sich in dieser Bundesliga-Saison das erste Mal geschlagen geben. Bei Borussia Mönchengladbach verloren die Köpenicker mit 0:1 (0:0). Für die Berliner bleibt es aber dennoch ein sehr guter Bundesliga-Start. Nach fünf Spielen haben sie bereits acht Zähler auf dem Konto.

Zu Beginn der Partie konnten die Eisernen das Spiel noch offen gestalten, ließen sich vom Passspiel der Gladbacher aber schon in der ersten Halbzeit immer weiter nach hinten drängen. Yorbe Vertessen verpasste es kurz vor Ende der Partie, für Union den Last-Minute-Treffer zu erzielen. Tomas Cvancara machte es in der sechsten Minute der Nachspielzeit besser und fügte den Köpenickern die erste Saisonniederlage zu.

Stark angefangen, stark nachgelassen

Union Berlin startete mit der Erfolgself aus der Vorwoche schwungvoll in die Partie. Immer wieder setzten sie die Gladbacher früh unter Druck, störten damit den Spielaufbau und sorgten so für hohe Ballgewinne. Nach acht Minuten wurde es für Gladbach-Torhüter Moritz Nicolas erstmals richtig gefährlich. Nach einer Hereingabe von Tom Rothe kam Benedict Hollerbach aus zwei Metern zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz.

Insgesamt 15 Minuten brauchten die Gladbacher, um besser in die Partie zu kommen. Besonders Sommer-Neuzugang Kevin Stöger sorgte mit seiner Ruhe am Ball und den gefährlichen Steckpässen immer wieder für Gefahr. So kam dann auch die erste Großchance der Fohlen zustande. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß flankte Joe Scally vor das Tor, wo Philipp Sander den Ball aus kurzer Distanz über die Latte schoss (17. Minute).

Union im Glück

Die Köpenicker zogen sich immer weiter zurück, bekamen keinen Zugriff mehr auf die Partie und hatten dann Glück. Nach einem Pass von Luca Netz kam Stöger plötzlich im Strafraum völlig frei zum Abschluss, setzte den Ball aber über das Tor. Das hätte aus Sicht der Gladbacher die Führung sein müssen.

In der Folge konnten die Berliner das Spiel wieder etwas beruhigen, ohne allerdings selbst nach vorn aktiv werden zu können. Dennoch brannte es im übertragenen Sinne kurz vor der Halbzeit noch einmal lichterloh im Strafraum der Gäste. Nach einer feinen Ablage von Stöger konnte Alassane Plea aus wenigen Metern frei abziehen (42.). Ein starker Block von Diogo Leite sorgte dafür, dass es torlos in die Halbzeit ging.

Vertessen verpasst Lucky-Punch

Zur Halbzeit nahm Trainer Bo Svensson eine Veränderung vor. Für Linksverteidiger Rothe kam Leopold Querfeld neu in die Partie. Am Spielverlauf änderte das zunächst wenig. Gladbach blieb die spielbestimmende Mannschaft, ohne offensiv wirklich gefährlich zu werden. Die Partie lebte nun von ihrer Intensität, in den Strafräumen boten beide Mannschaften nahezu nichts mehr an.

Erst in der 86. Minute zeigte sich Union Berlin offensiv, kam allerdings direkt zur besten Chance im Spiel. Nach einem langen Ball stand Yorbe Vertessen plötzlich frei vor Nicolas, setzte den Ball allerdings an den linken Außenpfosten. Besser machte es dann kurz vor Ende der Nachspielzeit Cvancara. Eine Flanke von Robin Hack köpfte der eingewechselte Stürmer der Gladbacher humorlos in die Maschen und sorgte somit für das 0:1-Endergebnis (90.+6).

Die Stimmen zum Spiel

Bo Svensson (1. FC Union Berlin): "Wir sind enttäuscht. So ein spätes Gegentor tut weh. Aber wir haben heute wieder gesehen, dass der Weg, auf dem wir sind, gut ist und wir hätten hier heute auch einen Punkt mitnehmen können, wenn nicht sogar müssen. Leider ist das nicht passiert, aber wir werden nicht von unserem Weg abweichen."

Kevin Vogt (1. FC Union Berlin): "Das ist ärgerlich. So einen Lucky-Punch in der 96. Minute gegen dich zu bekommen, ist wirklich wahnsinnig ärgerlich. Was anderes gibt es dazu gerade auch nicht zu sagen. Das ist einfach bitter."

Julian Weigl (Borussia Mönchengladbach): "Die Fans haben diesen Sieg schon lange verdient gehabt. Sie haben uns auch in den schwierigen Zeiten unterstützt. Letztes Jahr gab es hier nicht viel zu feiern. Zum Auftakt hatten wir hier zu Hause zwei richtige Kracher, wo die Leistung in Ordnung war, aber keine Punkte rausgesprungen sind. Heute war es viel Kampf und viel Leiden, aber sowohl die Fans als auch wir haben bis zum Schluss daran geglaubt."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb UM6, 28.09.2024, 18 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Zitat: "Ballbesitz macht keine Tore, das ist nun mal so und die Anzahl der torschüsse auch nicht."

    Das ist ja nu 'ne Binse, die ich auch überhaupt nicht angekratzt habe, Jürgen. Der FC St. Pauli bspw. hatte gestern gegen den SCF, je nach Statistik, weniger als ein Drittel Ballbesitz und kaum mehr direkte Torschüsse und hat trotzdem 3:0 gewonnen. So ist eben (manchmal) Fußball, ne. ;)

  2. 29.

    Zitat: "Ich rede von Schüssen AUFS !!!!!"

    Die fünf Ausrufezeichen verleihen Ihrer Aussage bzw. These kein Mehr an Gewicht. Denn mal davon ab, dass das Spiel offensichtlich kein Leckerbissen mit etlichen Torchancen war, hat der FCU laut ZDF Statistik drei mal und BMG vier mal direkt aufs Tor geschossen. Von "zurecht verloren" kann also auch in Anbetracht der absurd langen Nachspielzeit keine die Rede sein, Emil.

  3. 28.

    Bin lernfähig, danke. Ändert aber nichts daran, dass zuwenig nach vorne geht.

  4. 27.

    Lt. offizieller Statistik gingen für jede Seite 3 Schüsse aufs Tor.

    Nur mal, um hier etwas Genauigkeit reinzubringen.Nix mit nur einem Schuß…

  5. 26.

    Ballbesitz macht keine Tore, das ist nun mal so und die Anzahl der torschüsse auch nicht. Aufs tor ging nur einer, ansonsten hatte der Gladbacher Keeper einen ruhigen Tag.
    Das Spiel nach vorne ist derzeit einfach schlecht! Das kann nicht der Maßstab sein. Es kommen keine Impulse aus dem mittelfeld, noch nicht.
    Aber, Augen zu und durch. Weiter geht's.
    EISERN

  6. 25.

    Wieso erstes Pflichtspiel, waren die vorherigen Spiele Freundschaftsspiele?

  7. 23.

    Ähnliches wird heute auch wieder nach dem Hertha Spiel hier passieren, egal, wie das Ergebnis ausgeht. Es gibt leider zu viele Menschen, denen ein vernünftiger Austausch egal ist. Hauptsache Trollen.
    Aber solche " kompetenten" Ergüsse liest man ja auch unter anderen Themenbereichen.

  8. 22.

    Ach wie jetzt die Hater aus der Herthaseite wieder auftauchen und ihren Senf loslassen. Aber wenn gegen Hertha gehatet wird.

  9. 21.

    Danke Mika. Und ja, Sie haben nat. recht, nach vorne muss beim FCU noch einiges besser laufen. Wobei schon vor Saisonstart klar war, dass dort wohl das größte Manko liegen würde, da eben kein (bezahlbarer) "Knipser" aufzutreiben war.

    Grüße nach 'Westend'. ;)

  10. 20.

    Hübsch, wie fundiert die Kommentare 2, 3, 4, 5, 11, 13, 16 und 18 zum Spiel ausfallen. Da freut man sich doch schon auf weitere Ergüsse dieser Art unter den kommenden Spielberichten. Na, wenn's schee macht...

  11. 19.

    Zitat: "Zurecht. Wer 2x AUFS Tor schießt . . ."

    Nun ja, die offizielle Statistik weist im Gegensatz zu Ihrem Bauchgefühl ein Verhältnis von 8:9 Torschüssen auf. Und dass die Mannschaft mit dem höheren Anteil an Ballbesitz, hier BMG, auch üblicherweise einen größeren Wert an Passgenauigkeit zu verzeichnen hat, ist wenig überraschend. Aber das scheint wohl noch Neuland für Sie zu sein, Emil.

  12. 18.

    Endlich. Überfällig.

  13. 17.

    In der Kürze liegt die Würze.
    Danke für diesen intellektuell höchst anspruchsvollen Beitrag.!
    Der wird Geschichte schreiben…

  14. 16.

    Gegen diese nulpigen Gladbacher zu verlieren, ist auch ne Kunst.

  15. 14.

    Wir haben auch schon so oft 90 + gewonnen. Es gleicht sich alles aus.Vielleicht schon nächsten Sonnabend. Mund abputzen,weiter geht's. Obwohl, bißchen wütend war ich schon.Wir bräuchten ein neuen Taiwo.

  16. 13.

    Zurecht. Wer 2x AUFS Tor schießt und eine Passquote von 71% hat der verliert zu recht.

  17. 12.

    Schluss ist eben erst, wenn der Schiri pfeift. Was soll's, Mund abputzen, weitermachen. 5€ ins Phrasenschwein. Mal kucken, wie sich mein Königsblauer S04 in Münster anstellt. Glück Auf!

  18. 10.

    Union führt im Ecken Verhältnis 4:1. Leider sitzt der Spezialist für die Standards auf der Bank. Christopher Trimmel wird meiner Meinung nach viel zu spät eingesetzt. Er schießt die besten Pässe und Flanken. Von Jordan geht auch zu wenig Gefahr aus. Andere sind mit ihrer schnellen Wendigkeit zurzeit besser. Schade, leider nur 0 Punkte.

  19. 9.

    Schade und ärgerlich. Aber ein solches Ergebnis kommt bei einer Mannschaft, die nach einer verkorksten Daison aus dem Keller kommt, eben auch vor. Daran zerbrechen wir Unioner nicht. Kurz ärgen, schütteln und wegstecken.

    Tatsächlich ein nicht mehr zu erwartendes Geschenk für den Charakterkopf, Standfußballer (Zitat Völler) und gnadenlosen Geschäftsmann Netzer.

    PS für Schulz, Fred-Werner: Ich gönne Ihnen ehrlich Ihre Freude.
    Aber da Sie ja mir und anderen immer vorwerfen, nur Fußball im Kopf zu haben und uninteressiert am Zeitgeschehen zu sein ( was nachweislich nicht stimmt) wundere ich mich, von Ihnen zu den Ereignissen der letzten Woche so gar nichts gelesen zu haben.

  20. 8.

    Bei deinem enormen Sachverstand und den geistreichen Beiträgen verstehe ich nicht, warum Sky und DAZN noch zögern, dich einzustellen.

  21. 7.

    Einziger normale Kommentar hier.Niederlage in der Nachspielzeit schmerzt immer sehr.Aber so ist Fussball. Schade.Eisern.

  22. 6.

    Schade. Unentschieden wäre allemal verdient gewesen. Größte Baustelle ist wohl die Offensive, bei gerade mal 4 Toren in 5 Spielen. Ansonsten gute Leistung, denke ich als Außenstehender.

    Blau/Weiße Grüße

  23. 5.

    Nein!
    Ein nachträgliches und sehr spätes Geburtstagsgeschenk für den Charakterkopf G. Netzer.

  24. 4.

    Gutes Spiel

  25. 2.

    Deutscher Meister, CL. Eisern Union. Das neue Bayern

  26. 1.

    Erwarte Aufstellung. Warum sollte man auch was ändern? Für mich sind drei Punkte nicht unrealistisch. Unser Vorteil, glaube ich, das Gladbach noch nach Formation und taktische Ausrichtung sucht. Da ist UNION schon ein paar Schritte weiter. Gutes Spiel, Jung's .
    EISERN

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