Mode im Sport - Markante Markenzeichen bei Hertha, Union und Co. im Style-Check

Schiebermütze und kurzärmlige T-Shirts – Unions neuer Trainer Steffen Baumgart bringt gleich zwei Markenzeichen mit nach Berlin. Alleine ist er damit nicht: Ein Style-Check von Schlabberhosen bis hin zu grellen Haarfarben. Von Jakob Lobach
Für Steffen Baumgart wird das erste Spiel als Union-Trainer in gleich doppelter Hinsicht eine Herausforderung. Zum einen ist seine Mannschaft am Samstag bei hungrigen Heidenheimern zu Gast. Zum anderen ist für Süddeutschland eine Höchsttemperatur von -2 Grad Celsius angekündigt – unangenehm für einen Trainer, der stets in T-Shirt an seiner Seitenlinie steht.
Ähnlich bekannt ist Baumgart für die Schiebermütze, die regelmäßig seinen Kopf ziert. Egal ob in Paderborn, Köln, Hamburg oder nun in Berlin – seine Mützen-Sammlung hatte der 53-Jährige stets mit dabei. Mit seinen modischen Marotten reiht Baumgart sich in eine Reihe Berliner Sportler mit speziellem Style ein.

Die Jogginghose von Gabor Kiraly
"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren", hat der Modedesigner Karl Lagerfeld einst gesagt. Ein Zitat, mit dem König Karl zweierlei bewies: seine Abneigung gegenüber sportlichem Schlabberlook und dass er nie Bekanntschaft mit Gabor Kiraly gemacht hat. Der Ungar widerlegte schließlich rund 20 Jahre lang im Alleingang Lagerfelds Aussage.
In mehr als 250 Spielen hütete Kiraly das Tor von Hertha BSC. Sieben Jahre, in denen er je 15 bis 20 Exemplare seines grauen Markenzeichens verschlissen haben will. Wobei deren graue Farbe trotz eigenhändigen Waschens nur selten lange unbefleckt blieb. Egal ob im Berliner Olympiastadion oder zu Gast beim FC Barcelona im Camp Nou – mit Abpfiff war die ausgebeulte Buchse des Schlussmannes eher matschig braun als grau. Ganz zu schweigen von den ein bis zwei Extra-Kilo Wassergewicht, die sie bei Regen aufsog.
Das Stirnband von Tomislav Piplica
Zwar nicht immer in Jogginghose, dafür aber stets mit markantem Stirnband hütete zur gleichen Zeit Tomislav Piplica das Tor von Energie Cottbus. Das Haupthaar des Bosniers verlor in dessen elf Cottbuser Jahren zwar etwas an Volumen, blieb aber stets lang. Also griff Piplica wahlweise zu schwarzen oder weißen Stirnbändern.
Die haarigen Hilfsmittel erfüllten ihren Zweck zuverlässig: Ohne störende Mähne vor den Augen parierte Piplica in 117 Bundesliga-Spielen 71 Prozent der Schüsse auf sein Tor. Besonders bekannt wurde er dennoch für ein Gegentor. Im Jahr 2002 prallte im Spiel gegen Mönchengladbach eine Bogenlampe von Piplicas Hinterkopf ins eigene Tor. Vielleicht ja, weil doch mal eine Haarsträhne seinem Stirnband gen Sichtfeld entwischt war?

Die Frisuren von Marcelinho und Zecke Neuendorf
Auch ohne stirnbandlange Haare erregten die Frisuren von Marcelinho und Andreas "Zecke" Neuendorf zu ihren Hertha-Zeiten viel Aufsehen. Im Falle des Brasilianers waren sie schließlich ähnlich farbenfroh und verspielt wie sein Spielstil. Knallrot, komplett weiß, pink und orangefarben oder auch mit eingefärbtem Hertha-Schriftzug – Marcelinho frisierte sich in der ewigen Haar-Tabelle des Berliner Sports weit nach oben.
Auch "Zecke" Neuendorf liegt dort gut platziert. Mal nur mit viel Gel in Form gebracht, gerne gelegentlich gefärbt, manchmal auch abenteuerlich rasiert – der Berliner bewies als Spieler viel Kreativität auf dem Kopf. Deutlich mehr als in seiner heutigen Verantwortung für Herthas Lizenzspieler-Abteilung.
Die farbenfrohen Faibles der Füchse-Führung
Im Fall von Stefan Kretzschmar waren gefärbte und wild gestylte Haare zu Spielerzeiten lediglich ein Teil dessen ausdrucksstarken Aussehens. Der heutige Sportdirektor der Füchse Berlin ließ sich einst viel beachtet das Konterfei seiner damaligen Partnerin Franziska van Almsick auf die Wade tätowieren. Auch sonst schmückte er seinen Körper mit allerlei farbenfrohen Motiven, Ohrringen und Piercings.
Mittlerweile wird das Faible für Farbenfreude bei den Füchsen eher von Kretzschmars Kollegen Bob Hanning in Form von Pullovern ausgelebt. Ein uniformierter Fuchs mit Krone, schrille Floral-Muster, goldene Abbilder von Raubtieren, Göttinnen oder Napoleon – all das und noch mehr zierte bereits die teuren Oberteile des geschäftsführenden Oberfuchses.

Die Mäntel des "Schönen Bruno"
Mit etwas schlichterer Eleganz hat sich hingegen Bruno Labbadia seinen Spitznamen als "Schöner Bruno" verdient. Zugegeben, den hatte er bereits inne, bevor er im Frühjahr 2020 Hertha-Trainer wurde. In den folgenden 28 Spielen machte er ihm allerdings alle Ehre.
Stets stand Labaddia stilecht im dunklen Sakko vor seiner Bank. Er flanierte eher an der Seitenlinie entlang, statt zu tigern. In den kälteren Monaten tat er dies gut eingepackt in einen von verschiedenen seiner Mäntel – mal klassisch schwarz, mal grau, nicht selten aber auch in einem knielangen Exemplar von kamelbrauner Farbe.
Die (Stütz-)Strümpfe von Albas Patrick Femerling
Ähnlich wie bei Labbadia ist auch bei Patrick "Socke" Femerling der Spitzname Programm. Während Stirnbänder, eher modische als medizinisch notwendige Bandagen und lange Socken im Basketball heute Standard sind, war das zu Femerlings Spielerzeiten noch nicht so.
Also fiel der 2,15 Meter große Center mehr denn je auf, als er seine kinderbettgroßen Füße und seine langen Beine in modisch wenig ausgereifte weiße Socken verpackte. Sportsocken, die bisweilen eher an Stützstrümpfe erinnerten. Daran änderte sich auch nichts, als Femerling sie im Spätherbst seiner Karriere und im Trikot von Alba Berlin mit dem Vereinslogo und seinem Namen besticken ließ.

Sendung: rbb DER TAG, 10.01.2025, 18 Uhr
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