Schließung des örtlichen Kindergartens - Wohin mit 30 Kita-Kindern aus Drahnsdorf?
Die Kita in Drahnsdorf ist baufällig, die Sicherheit gefährdet. Der Eigentümer hat deshalb den Mietvertrag gekündigt. 30 Kita-Kinder müssen neu untergebracht werden. Für einen Neubau fehlt aber das Geld. Von Daniel Friedrich
Kathrin Dominick ist genervt. Schon seit Monaten ist unklar, ob ihre Tochter auch weiterhin in eine Kindertagesstätte in Drahnsdorf gehen kann - oder ob sie bald wechseln muss. Sie sei sauer, "weil uns die Informationen fehlen, wir hingehalten werden, nach dem Motto 'irgendwas wird uns schon einfallen'", erzählt die Mutter.
Angeblich gibt es sogar schon Listen, auf denen stehen würde, welches Kind im neuen Jahr in welche Ersatzeinrichtung wechseln muss, erzählt sie. Von der Gemeinde gibt es dafür keine Bestätigung. Klar ist: im jetzigen Kindergarten wird es nicht weitergehen.
Sicherheit der Kinder gefährdet
Das Kita-Gebäude in Drahnsdorf ist baufällig. Der Eigentümer, ein privater Vermieter, hat deshalb den Mietvertrag gekündigt. Er könne nicht mehr guten Gewissens Kinder in dem Haus und auf dem Grundstück spielen lassen, so die Erklärung.
Mit Hochdruck sucht die Gemeinde deshalb nach Alternativen, sagt die ehrenamtliche Bürgermeisterin Edith Grundey. "Die Variante, die ich favorisiere, ist, dass wir einen privaten Bauunternehmer haben, der auf seinem privaten Grundstück einen Kindergarten für uns bauen würde", so Grundey. Ein entsprechendes Angebot liegt der Gemeinde vor, doch die Konditionen sind fraglich.
Völlig unklar ist, ob sich die Gemeinde die Miete für einen möglichen Neubau überhaupt leisten kann. "Ich denke mal, wenn wir ordentlich wirtschaften, dass wir das irgendwie auf die Reihe bekommen", zeigt sich die Bürgermeisterin hoffnungsvoll. Doch Überzeugung sieht anders aus.
Gemeindevertreter müssen entscheiden
Andere Kita-Betreiber aus der Umgebung haben bereits abgewunken - die kleine Kita mit 30 Kindern würde sich für sie nicht lohnen. Selbst bauen kann die Gemeinde auch nicht, dafür ist kein Geld da.
Natalie Diebow, eine weitere betroffene Mutter, kann es dennoch nicht nachvollziehen, sollte ihr Sohn von seinen Freunden getrennt werden und in einen neuen Kindergarten gehen müssen. "Ich finde, es sollte das Kindeswohl an erster Stelle stehen und nicht, dass die Kitas massenhaft vollgestopft werden, nur weil das wirtschaftlich erscheint", sagt sie.
Eine Entscheidung zur Kita und für die 30 Kinder soll am 31. Juli fallen, bei der Gemeindevertretersitzung. Hier sollen noch einmal alle Möglichkeiten, samt Kosten, auf den Tisch kommen.
Für Natalie Diebow steht aber fest: "So wie es jetzt ist, ist es schön und so ist es auch familär. So sollte es auch bleiben", sagt sie.
Doch so bleiben wie es ist wird es definitiv nicht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.07.2023, 15:30 Uhr