Tausende Betroffene in Berlin - Sparkasse Spree-Neiße will auf Kündigungen wegen neuer AGB verzichten

Fr 24.02.23 | 11:53 Uhr
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Logo einer Sparkasse (Quelle: www.imago-images.de/Sascha Steinach)
Bild: imago-images.de/Sascha Steinach

Die Sparkasse Spree-Neiße im Süden Brandenburgs will keine Kündigungen aufgrund nicht angenommener AGB aussprechen. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Lepsch auf rbb-Nachfrage. Hintergund ist, dass die Berliner Sparkasse rund 17.000 Kündigungen ausgesprochen hatte, nachdem diese die neuen Geschäftsbedingungen nicht angenommen hatten.

99,74 Prozent aller Kunden hätten sich zurückgemeldet und ihr Einverständnis zu den neuen Geschäftsbedingungen erklärt, so Lepsch. Den übrigen Kunden habe man eine Frist von drei Monaten gesetzt. Sollten die Konten in diesem Zeitraum weiter genutzt werden, gehe die Sparkasse von dem Einverständnis zu den neuen Bedingungen aus, so Lepsch. "Dann gibt es noch ein paar wenige, da schauen wir mal. Aber kündigen wollen wir nicht", so der Vorstandsvorsitzende.

Lepsch: Großer Aufwand für Sparkasse

Lepsch erklärte, dass das Einholen der Einverständniserklärung mit einem großen Aufwand für die Sparkasse verbunden gewesen sei. Erfreut zeigte er sich daher erfreut über den großen Rücklauf.

Die Sparkasse Spree-Neiße hat nach eigenen Angaben etwa 116.000 Kunden in Südbrandenburg. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Berliner Sparkasse rund 17.000 Kündigungen ausgesprochen hatte, weil die Kunden nicht ihr Einverständnis zu den neuen Geschäftsbedingungen erklärt hatten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.02.2023, 13:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Mich würde mal interessieren, wieviele der Sparkassenkunden unter Vorbehalt geantwortet haben, aber die Sparkasse dies nicht akzeptiert und so tut als ob sie nichts erhalten hätte.

    Denn das Problem hatte ich im letzten Jahr bei meiner Sparkasse. Erst im vierten Anlauf wurde mein unter Vorbehalt akzeptiert. Wobei bei meinen unter Vorbehalt auch noch diverse Begründungen hinzugefügt wurden, wie z.B. man keine Zustimmung geben kann, da man gar nicht das Wissen und auch gar nicht die Ausbildung in diesen finanzielen Teil hat.
    Unwissenheit schützt zwar im algemeinen nicht, aber wenn man als Kunde darauf hinweist, sind die Änderungen der Sparkasse schon von Hause aus unwirksam.

    Und wozu das Ganze. Das hilft einen, falls man irgendwann doch rechtlich vorgehen muss.

  2. 10.

    Das habe ich auch gehört und wurde auch so festgelegt, das das Ausgehen von "stillschweigender Zustimmung" per Gerichtsurteil nicht mehr zulässig ist. Dies wird wohl auch der Grund sein, weswegen die Sparkasse jetzt auf gutmütig macht und bis jetzt keine Kündigungen ausgesprochen hat.

  3. 9.

    Mal was allgemeines. Ich frage mich in solchen Situationen immer wieder, weswegen man überhaupt Verträge abschließt, wenn ein Vertragspartner, in den Fall Sparkasse, den Vertrag jeder Zeit nach Lust und Laune ändern kann. Und dann den Kunden sogar noch die Pistole auf die Brust setzt. Diese Vorgehensweise ist überhaupt gar nicht rechtens, aber da man ein Konto braucht muss man mitspielen.

    Aber auf dieselbe Weise machen es ja auch Versicherungen, diverse andere Anbieter, usw. Bloß das diese dann am Ende wieder einen Rückzieher machen, wenn man als Kunde den Mund aufmacht und auch die lange Luft dazu hat. Bloß das viele da nichts unternehmen und sich dadurch selber ihrer abgeschlossenen Rechte berauben, bzw. bei Verpflichtungen dann sogar mehr Geld bezahlen müssen, obwohl sie das gar nicht müssten.

    Denn ein abgeschlossener Vertrag ist bindend, und das für BEIDE Vertragspartner.

  4. 8.

    Dann wechseln Sie doch endlich! Ich verstehe nicht, warum man sich ewig ärgert und nichts tut. Immer nur rummeckern, dabei wird einem doch der Kontowechsel so leicht gemacht! Übrigens auch, wenn Sie zur Sparkasse wechseln, "Zwinker", da arbeite ich nämlich! Ich kaufe mein Brot doch auch beim Bäcker bei dem es mir gut schmeckt und nicht beim Discounter! Einfach Mal machen statt nur zu reden und zu nörgeln.

  5. 7.

    Ich bin seit 35 Jahren bei der Berliner Sparkasse und überlege mir ernsthaft, auch zur ING zu wechseln. Ich fände es schade, aber fast 9€ im Monat Kontoführungskosten wenn ich das auch bei gleichem Service für 0€ haben kann ist sehr verlockend. (Ich habe bereits ein Tagesgeldkonto bei der ING und bin mit dem Service absolut zufrieden.)

  6. 6.

    Sparkassen werden immer dreister. Der erste Versuch bestand darin diese Zustimmung am Automaten zu erlangen. In dem man gekonnt eine Maske zwischen schaltete, wo der Button "zustimmen" sich auf der rechten Seite befand. Verwirrte Kunden drückten ohne es zu wollen auf "zustimmen". Die Maske wurde dann durch Kritik der Verbraucherverbände geändert, aber es ist immer noch zweifelhaft ob diese Zustimmung am Automaten zulässig ist.
    Die hohen Gebühren sind nicht erklärbar, bei den ansteigenden Zinsen und die Bank das Geld der Kunden 20 mal verleiht und von jedem 13% Zinsen kassiert. Das soll also die hohen Kosten rechtfertigen?
    Das nächste ist das für Kunden nicht nachvollziehbar ist für was sie Entgelte bezahlt haben. Die zusätzlichen Kosten außerhalb der Monatlichen Gebühr erscheinen als Sammelposten.
    Das als einzigartige Automaten Netz wir seit Jahren zurückgebaut und immer noch nicht können Kunden zwischen den Sparkassenverbänden am Schalter Geld abholen. Das ist der größte Witz!

  7. 5.

    Ich bin zur ING gewechselt.

    Von 1,95 € im Jahr 2015 für ein Onlinekonto, dann auf 4,95 € - 2021 und dann 7,95 € monatlich bei der MOL- Sparkasse. Und die gleichen Konditionen.
    Keine Verbesserungen im Onlinekonto.
    Frechheit

  8. 4.

    Die Nicht Antwortenden Kunden haben, die Kosten für Das nicht Antworten,
    längst bezahlt.

  9. 3.

    Die Postbank hat die Zustimmung gleich mit der Pflicht ein 30 Euro teures Best Sign-Gerät zu kaufen verknüpft, wenn man sein Onlinebanking am PC weiter nutzen will...ist das okay? Gekündigt, ich nutze kein Handy zum Onlinebanking.

  10. 2.

    Ich dachte, das Ausgehen von "stillschweigender Zustimmung" sei per Gerichtsurteil nicht mehr zulässig?
    Was, wenn die nicht zustimmenden, aber das Konto weiter nutzenden Kunden darauf bestehen, dass das Konto zu den alten Bedingungen weitergeführt wird?
    Begibt sich die Sparkasse hier nicht auf juristisch dünnes Eis?

  11. 1.

    und die durch die nicht antwortenden Kunden zusätzlich entstehenden Kosten dürfen von den 99,74 Prozent aufmerksamer Kunden getragen werden ... sehr ungerecht!

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