Energiewende - Solaranlagen zur Miete - lohnt sich das?

Di 10.01.23 | 13:53 Uhr | Von Marie Stumpf
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Archivbild: Solarmodule für Photovoltaik auf einem Wohnhaus, aufgenommen am 21.04.2013 in Oranienburg (Brandenburg). (Quelle: dpa/Andrea Warnecke)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.01.2023 | Marie Stumpf | Bild: dpa/Andrea Warnecke

Seit dem 1. Januar ist der Kauf einer Solaranlage für das eigene Hausdach attraktiver. So fällt etwa die Umsatzsteuer weg. Anbieter werben auch mit Anlagen zum Mieten, so auch in Strausberg. Verbraucherschützer warnen vor Fallen. Von Marie Stumpf

André Meier aus Strausberg überprüft im Keller seinen Stromzähler. Hier kommt alle Energie an, die die Solaranlage auf seinem Hausdach produziert. Meier kennt sich aus, denn er ist Solar-Experte beim Energieversorger EWE in Strausberg. Seine eigene Solar-Anlage zuhause umfasst 39 Panele, verteilt auf Hausdach und Carport. Im vergangenen Jahr hat er damit fast 80 Prozent seines Verbrauchs gedeckt. "Letzten Sommer sogar annähernd um die 100 Prozent", sagt er.

Nachfrage sei groß

Solarmodule mieten statt kaufen - mit diesem Modell ist die EWE seit Anfang des Jahres auf dem Markt. Neu ist die Idee allerdings nicht. In Deutschland bieten zahlreiche Energieversorger und Firmen solch ein Pachtmodell teilweise schon seit Jahren an.

Doch die Nachfrage sei auch da. "Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir tatsächlich täglich viele, viele Anfragen bekommen", so EWE-Sprecherin Nadine Auras.

Beim Mieten einer Solaranlage übernimmt der Anbieter Anschaffung, Installation und - gegen Aufpreis - auch die Wartung. Je nach Paket seien die Kosten dabei höchst individuell, sagt die EWE. Konkrete Zahlen will der Konzern nicht nennen.

Entspannung bei der Anschaffung

Andere Anbieter, wie etwa das Berliner Unternehmen Enpal, sprechen von 114 bis 202 Euro monatlich. Der Mietvertrag umfasst dabei meist eine Dauer von 20 Jahren. In der günstigsten Variante muss man also insgesamt mit rund 27.000 Euro rechnen. Danach kann der Mieter die Solaranlage entweder ohne weitere Kosten übernehmen oder sie an den Anbieter zurückgeben.

Zum Vergleich: Eine Solaranlage zu kaufen kostet für ein Einfamilienhaus bei einer benötigten Leistung von 10 Kilowattpeak etwa 16.000 Euro. Dazu kommen laufende Kosten wie Wartung, Stromzähler und Versicherungen von etwa 150 Euro pro Jahr, so die Verbraucherzentrale Brandenburg.

Mietet man eine Solaranlage, sollte man den Vertrag ganz genau prüfen, um nicht vor versteckten Kosten überrascht zu werden, empfehlen die Verbraucherschützer. "Wie viel zahle ich über die 20 Jahre und welche Extra-Kosten kommen da noch hinzu, zum Beispiel wenn die Versicherung nicht mit drin ist", sagt Joshua Jan von der Verbraucherzentrale.

Warnung vor versteckten Kosten

Auch bei der Laufzeit von 20 Jahren heißt es aufpassen, so Jan. "Das ist eben nicht wie ein Zeitschriftenabo, was ich dann ganz einfach kündigen kann. Sondern ich bin dann eben die 20 Jahre lang gebunden und komm da dann auch nicht raus, oder nur mit hohen Kosten."

So müsse der Mietvertrag auch bei einem Hausverkauf weitergeführt werden, so Jan. Laut der EWE gibt es für den Mieter aber auch die Möglichkeit, den Vertrag auf den nächsten Hauseigentümer zu übertragen.

Verbraucherzentrale rät zum Kauf

Generell rät die Verbraucherzentrale vom Mieten einer Solaranlage ab. Dies sei insgesamt oftmals teurer, als eine zu kaufen, so Jan. Interessierte sollten deshalb vor Abschluss eines Vertrages Angebote zur Miete und zum Kauf genau miteinander vergleichen.

Sendung: Inforadio, 10.01.2023, 13:09 Uhr

Beitrag von Marie Stumpf

1 Kommentar

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  1. 1.

    Kaufen ist immer besser. Zählergebühr zahlt jeder ob mit oder ohne PV Anlage.
    Meiner wurde von Mitnetz eingebaut....2 Euro im Monat.
    Auf Anfrage....In meiner Versicherung ist PV enthalten ohne Mehrkosten.

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