Neuer Termin unklar - Neue U-Bahn-Wagen von Stadler verzögern sich weiter

Mo 30.10.23 | 12:32 Uhr
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Innenraum eines Zuges der neuen Baureihe JK (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.10.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Jens Kalaene

Seit Ende 2022 wartet Berlin auf Testwagen der neuen U-Bahn - doch der Hersteller Stadler kann nicht liefern. Grund seien internationale Lieferketten und fehlende Teile. Noch immer ist unklar, wann die Testphase beginnen kann.

Die Auslieferung der neuen U-Bahn-Wagen für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verzögert sich weiter. Das bestätigte der Hersteller Stadler dem rbb am Montag auf Nachfrage. Zuerst hatte die "Berliner Zeitung" [Bezahlinhalt] berichtet.

Grund seien Probleme mit internationalen Lieferketten, sagte Stadler-Unternehmenssprecherin Julia Bülow dem rbb: "Die verspätete Lieferung insbesondere von elektronischen Bauteilen hat in der Folge auch zu Verzögerungen bei der Fahrzeug-Montage geführt, wodurch Stadler die Typtestphase der neuen U-Bahnen erst später als geplant beginnen konnte." Dadurch verzögere sich die Auslieferung der neuen Fahrzeuge insgesamt.

Ausschreibung erfolgte bereits 2016

Ursprünglich sollten die ersten Testfahrzeuge schon 2022 zur Verfügung stehen. Wann Stadler nun liefern kann, sei weiter unklar, so die Unternehmenssprecherin: Ein genauer Zeitplan stehe bislang nicht fest, man halte "weitere kleinere Verzögerungen für möglich", so Bülow.

Die neuen U-Bahn-Wagen von Stadler wurden speziell für das Berliner Schienennetz mit seinen zwei unterschiedlichen Profilen konzipiert. Der Auftrag war bereits 2016 ausgeschrieben worden, die Vergabe verzögerte sich jedoch, weil der unterlegene Mitbewerber Alstom Einspruch eingelegt hatte.

20.000 Schrauben in einer U-Bahn

Die BVG will rund 600 Wagen abnehmen, Stadler spricht von bis zu 1.500 Wagen. Das Volumen des Auftrags liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro. "Die Kleinprofilreihe JK soll mit zunächst 140 Wagen auf den Schienen der Linien U1 bis U4 fahren, die Großprofilreihe J mit zunächst 236 Wagen auf den übrigen Linien", so Stadler-Sprecherin Bülow.

Die neue Berliner U-Bahn besteht aus insgesamt rund 4.600 Einzelkomponenten, die in diesem Zug zum ersten Mal zusammengesetzt wurden. Dazu gehören neben 42 Kilometern Kabel mehr als 20.000 Schrauben, 184 Haltestangen und 82 Sitze.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.10.2023, 13:00 Uhr

52 Kommentare

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  1. 52.

    Hoffentlich werden die nicht so nervig, wie die S Bahn Wagen. Diese andauernde Gepiepe ist nervig. Wem fällt so was ein?

  2. 51.

    "Die alte eingeplante Baureihe entpuppte sich als Trugschluss, musste ausrangiert werden. Sie finden dazu entsprechend viel Information. " ne weiterer Tipp würde wohl nicht nur mir von Interesse sein.
    Auch was war "Die alte eingeplante Baureihe"? - Wichtigtuer will ich nicht sein.

  3. 50.

    Die Sanktionen der EU und der USA auf alle möglichen Länder verzögern natürlich auch die Lieferzeiten. Das Problem ist Hausgemacht.

  4. 49.

    Schade, schade fahr eigentlich relativ entspannt auf der u5. Habe gehofft, dass die neuen Züge bald fahren und auf der u5 eingesetzt werden. Die Verlängerung zum Hptbhn. ist Fluch und Segen zugleich. Vlt
    kann ich die letzten Jahre..... So bis 2030 den Berufsverkehr dann genießen..

  5. 48.

    Wohl eher fehlerhafte Planung: Fahrzeuge, die man hätte weiterverwenden können, wurden ausrangiert, manche von ihnen fahren jetzt in Pjöngjang. Dann wollte man partout sparen und beschaffte lange Jahre keine Großprofilfahrzeuge, sondern gab das knappe Geld lieber für Kleinprofilwagen aus, die nicht so wichtig gewesen wären, weil die alten Fahrzeuge es noch länger getan hätten.

    Die Verantwortlichen bei BVG und Politik sind inzwischen natürlich auf anderen Posten oder im, ebenso hoch bezahlten, Ruhestand. Aber die fahren ja auch nicht mit der BVG, die sind ja nicht dumm.

  6. 47.

    Da könnte man ja mal beginnen kleine Strecken wie die u4 mit Bahnsteig Türen fahrerlos zu machen. Sogar Nürnberg bekommt so etwas seit Jahren hin.

  7. 46.

    Warum klappt das aber bei der Berliner S- Bahn,die hatten bestimmt auch Lieferschwierigkeiten. Typisch BVG.

  8. 45.

    Ganz einfach, fehlende Fahrzeuge. Die alte eingeplante Baureihe entpuppte sich als Trugschluss, musste ausrangiert werden. Sie finden dazu entsprechend viel Information.

  9. 44.

    Was Sie geschrieben hat schlichtweg nichts mit der Realität zutun. Alle Bahnhersteller haben entsprechend aktuell Probleme.

  10. 43.

    Ach Rainer, dieses stete destruktive Verallgemeinere von "alles". Ihre Wahrnehmung ist da leider defekt. Es hilft auch keinem weiter. Ja, die Probleme sind da. Es gibt weltweit Probleme mit neuen Baureihen aller Hersteller. Entweder technisch oder aufgrund der Lieferketten. Alles nicht neu. Hat auch herzlich wenig mit Berlin zutun. Einfach innerhalb der Bahnbranche informieren und verfolgen.

  11. 42.

    Welche S-Bahnen denn bitte? Es gibt keine. Selbstverständlich bringt eine Vertragskündigung nichts, das würde massiv kosten und neue Fahrzeuge um bis zu zehn Jahre verzögern. Es sind Spezialanfertigungen.

  12. 41.

    >"Nein, das ist falsch. Die Moskauer Metro wurde bereits 1935 eröffnet. Die Berliner U-Bahnzüge vom Typ CIII wurde umgekehrt an die Breitspur angepasst."
    Natürlich wurden die der russischen Breispur angepasst. Aber die Technik und das Normmaß der Züge mit Anzahl der Türen und Wagenlängen usw. wurde dann von den Berliner Maßen übernommen.

  13. 38.

    Es kommt mir so vor als wenn Corona längst aus allen Köpfen verschwunden ist. Solch ein Projekt geht über mind. 3 Jahre.
    Für mich ist es vollkommen nachvollziehbar das es bei einer weltweiten Pandemie und dem damit verbundenen Ausnahmezustand zu Projektverzögerugen (auch bei diversen Unterlieferanten) kommen kann.

  14. 37.

    Ich muss Ihnen beipflichten. Zur Zeit wird die Vorortbahn AKN von HH - Eiderstedt nach Kaltenkirchen (SH) zur S21 umgebaut und ins Hamburger S-Bahn -Netz integriert.
    Gerade aktuell a gekündigt, die Inbetriebnahme verzögert sich um 3 !Jahre bis 2028. Grund : Lieferengpässe für Elektronik-Bauteile für die neuen Stellwerke .
    Die neubeschaften S- Bahnzüge in Zweistromtechnik ,
    1200 Volt /15000 V sind beschafft und warten auf ihren Einsatz.
    ,

  15. 36.

    Nein, das ist falsch. Die Moskauer Metro wurde bereits 1935 eröffnet. Die Berliner U-Bahnzüge vom Typ CIII wurde umgekehrt an die Breitspur angepasst.

  16. 34.

    Eisenbahnaufsichtsbehörde stimmt nicht,in Berlin macht das die technische Aufsichtsbehörde. TAB genannt. Die Wagen wurden unter anderem wegen Softwaremängeln abgelehnt. Nötig wird die Anschaffung, weil im Klp Züge laufen , die trotz Ertüchtigung schon fast 60 Jahre alt sind und fast alle Materialien mal an ihre Grenzen kommen. Was soll ich sagen,todgespart,jetzt fällt einem das halt auf die Füsse.

  17. 33.

    "Einfach so S-Bahnen umbauen zu U-Bahnen Breitprofil geht heute nicht mehr so easy, weil sich auch die U-Bahn Infrastruktur mittlerweile etwas geändert hat." Ist das nicht strategisch ungeschickt, das so zu ändern, wenn es doch vorher notfalls noch so halbwegs ging?

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