Energiesicherheit - SPD will zügigen Einstieg Berlins bei der Gasag

Do 22.02.24 | 12:10 Uhr
  4
Symbolbild: Die Gasagzentrale in Berlin Schöneberg. (Quelle: IMAGO/Joko)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.02.2024 | Jan Menzel | Bild: IMAGO/Joko

Die Gasag soll zügig wieder in Landesbesitz gebracht werden. Das sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jörg Stroedter, am Donnerstag im Abgeordnetenhaus und erhöht damit den Druck in der Debatte über die Rekommunalisierung des Berliner Energiesektors. Die "Zeit der Unsicherheit" müsse noch 2024 enden.

Den Senat forderte Stroedter auf, zügig Verhandlungen mit den Eigentümern der Gasag zu führen. Das sind die Konzerne Engie, Eon und Vattenfall. Mit Vattenfall hatte sich der Senat erst kürzlich über einen Rückkauf des Fernwärmesystem mitsamt der Großkraftwerke durch das Land verständigt. Der Kaufpreis beträgt 1,6 Milliarden Euro.

Berlin muss Klimaschutz im Blick haben

Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Stefan Taschner, warnte dagegen: "Rekommunalisierung allein ist doch noch kein Ziel". Es gebe zwar unbestreitbar Vorteile, wenn alle Energienetze in einer Hand lägen, "dafür muss Berlin aber auch das Zepter in der Hand haben." Taschner spielte damit darauf an, dass der Senat nicht plant, die Gasag komplett zu übernehmen. Stattdessen wird eine gemeinsame Eigentümerschaft mit Eon und Engie angestrebt.

Die Konzerne hätten vor allem ein Gewinninteresse, so der Grünen-Abgeordnete. "Berlin muss aber den Klimaschutz im Blick haben." Hier sei der Senat bislang ein Konzept schuldig geblieben. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Christian Gräff, hielt Taschner dagegen vor, dass es die rot-grün-rote Vorgänger-Koalition versäumt habe, Gespräche zum Einstieg bei der Gasag zu führen. Aus seiner Sicht sei es dringend notwendig, Expertise "von Außen" einzubinden, verteidigte Gräff die angestrebte Kooperation des Landes mit den Konzernen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.02.2024, 13:00 Uhr

4 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    Prima... die Gasheizung soll durch umweltfreundliche Systeme ersetzt werden, und Berlin kauft die GASAG. Das Fernwärmenetz von Vattenfall verstehe ich, und macht vielleicht wirklich Sinn. ... diese Planlosigkeit und Geldverschwendung ist einfach nur noch zum xxx.

  2. 3.

    In Hamburg hat es geklappt, Gas,Strom und Fernwärme alles wieder im eigenen Besitz.
    Hat zwar gekostet, aber das Geld bleibt im Land und nicht in Schweden.

  3. 2.

    Das ist erneut ein Irrweg - und würde durch das ideologische Klima-Geschwätz der Grünen nochmal schlimmer werden!

    Eine weitere Übernahme in den Landesbesitz wird die Preise erneut steigen lassen, genau so wie schon beim landeseigenen Stromnetz Berlin. Dort zahlen die Kunden auch deutlich mehr als bei Anbietern auf dem freien Markt.

  4. 1.

    Berlin, lass' bitte die Finger weg.
    In dieser Stadt läuft so vieles schief, da hält sich mein Vertrauen sehr in Grenzen.

Nächster Artikel