"Hydrotreated Vegetable Oils" - BVG testet Frittenfett als Kraftstoff

Mo 26.08.24 | 20:48 Uhr
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Symbolbild: Busse der Berliner Verkehrsbetriebe stehen auf dem BVG-Betriebshof Lichtenberg. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Audio: rbb 88.8 | 27.08.2024 | Ricardo Westphal | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) testen derzeit HVO, also Frittenfett, als Kraftstoff. Dies bestätigte ein Sprecher der BVG gegenüber rbb|24, nachdem zunächst die B.Z. berichtete.

HVO steht für "Hydrotreated Vegetable Oils" und bezeichnet mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle. Dieser Kraftstoff kann "zur Betankung von Diesel-Motoren genutzt werden und zugleich deutlich Emissionen reduzieren", sagte der Sprecher. Derzeit werte die BVG aus, "wie gut diese Art von Kraftstoff mit unseren Bussen funktioniert", hieß es weiter.

Zwar werde der Großteil der BVG-Busflotte künftig elektrisch angetrieben sein, "dennoch schauen wir uns auch Alternativen an, mit denen wir schon heute und auch in Zukunft deutlich klimaschonender unterwegs sein können", so der BVG-Sprecher weiter.

HVO100-Diesel seit dem Frühjahr an den Tankstellen

HVO100-Diesel darf seit dem Frühjahr an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Das Bundesverkehrsministerium nennt HVO100 eine Alternative zu fossilem Diesel. Bei der Produktion könnten mehr als 90 Prozent an Treibhausgas-Emissionen eingespart werden.

Bei der Verbrennung wird ähnlich viel CO2 freigesetzt, da dieses CO2 jedoch aus nachwachsenden Rohstoffen stammt, ist die Bilanz nahezu klimaneutral - es kommen lediglich die Emissionen zum Tragen, die bei der Herstellung des Kraftstoffes angefallen sind.

Unter dem Strich wird von einer CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent ausgegangen. Der Kraftstoff kostet an der Zapfssäule spürbar mehr als herkömmlicher Diesel.

Sendung: rbb 88.8, 26.08.2024, 17 Uhr

12 Kommentare

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  1. 11.

    Diese Busse stinken dann wie Trabbis.

  2. 10.

    Das tut so weh, so was kann wirklich nur die FDP hervorbringen. Nein, nachwachsende Rohstoffe machen nicht gleich alles klimaneutral, sie müssen ja eben auch das tun: WACHSEN! Und das dauert seine Zeit. Von der aufwendigen, ineffizienten Aufarbeitung mal abgesehen. Außerdem ist der CO2-Ausstoß derselbe - den kann man nicht schönrechnen und der belastet das Klima genau so!!! Das ist der Atmosphäre doch egal, woher die Treibhausgase kommen - sie sind dann da und richten großen Schaden an. Wirklich ekelhaft, was Wissing da hervorbringt; unsere Zukunft verkaufen für eine Villa mehr...

  3. 9.

    HVO100 ist erst mal ein dicker politischer Skandal. Hier hat der Mineralöl- und Tankstellenverband fleißig beim Verkehrsminister Lobbyarbeit geleistet, mit einer netten Parteispende an die FDP.
    HVO100 ist ökologischer Wahnsinn. Um diesen Treibstoff wirtschaftlich herstellen zu können müssten weltweit riesige Flächen für Energiepflanzen geopfert werden.
    Ebenso ist dieser Treibstoff, genauso wie e-Fuels physikalischer Blödsinn. Diese Öle müssen mit viel Energie aufbereitet und mit Wasserstoff angereichert werden. Am Rad kommen dann vielleicht 10-20% an, der Rest geht als Abwärme verloren.
    Ökostrom direkt in die Fahrzeugbatterie eingespeist kommt zu 80-90% am Rad an.
    Elektrische Busse und LKW sind doch in Berlin unterwegs und für die Stromgewinnung ist genügend Dachfläche vorhanden.

  4. 8.

    Das einzige, was für mich Sinn ergibt, ist wenn Panzer und Krankenwagen in der Lage sind, sowas zu verbrennen. Und das eben auch nur, wenn die Erdöleinfuhr, zumindest im Verkehrsbereich bei NULL Litern liegt !

    Keine Ahnung, wer da warum forscht (eben auch angesichts der funktiionierenden Solarflotte), aber für mich wäre es hier naheliegender, Speiseöle (also Frittenfett) erneut zu Speisefetten zu recyclen. Da käme ich dann wohl faktisch auf die genannten 90% und nicht nur auf so nen wodurch auch immer hervorgerufenen Greenwashing-Mist !

    Darf ich dann erwarten, dass auf Fahrtstrecken, die nicht via einem Curry 36 verlaufen die Solarflotte und nicht die Pommesdiesel eingesetzt werden ?

  5. 7.

    Altspeiseöle aus Asien mit schön hohem Palmölanteil, viele tausend Kilometer nach Europa transportiert, mit nicht grünem Wasserstoff mit fossiler Energie gewonnen energieaufwändig in Raffinerien hydriert. Was dabei herauskommt ist nicht mehr biologisch abbaubar. Klingt absolut sinnvoll. Da muss ich den Diesel nachts gar nicht erst abstellen. Jeder verbrauchte Liter rettet die Welt.

  6. 6.

    Warum versteckt sich jemand mit einer derartig albernen E-Mailadresse?
    Angstzustände?

    Fritteusenfett wird nur in homöopathischen Mengen erzeugt und angeboten, da stimmt die Aussage bezüglich der BVG. Da wird wohl eher der uralte Traktor einen Sinn ergeben, der frisst wirklich alles ohne an Fettsucht zu enden.

    Und ehrlich, der Duft von Knoblauch wird hauptsächlich auf einer U-Bahnstrecke deutlich wahrgenommen, der Rest ist eher die fehlende persönliche Reinigung des Körpers. Will sagen, die "Mitfahrer" stinken einfach nur bestialisch.

  7. 5.

    "Unter dem Strich wird von einer CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent ausgegangen." Da möchte ich starke Zweifel anmeldenm. Die CO2 Bilanz von HVO wird in der Fachwelt unterschiedlich bewertet. Wenn da jetzt eigens Nutzpflanzen angebaut werden, um HVO zu gewinnen, gibt es keinen CO2-Vorteil. Die Rest- und Abfallstoffe fehlen dann an den Stellen, wo sie ursprünglich verwendet wurden, zum Beispiel in der chemischen Industrie oder bei der Kompostierung. Es entsteht eine Art Nutzungskonkurrenz. Sagt die Verbraucherzentrale.

  8. 4.

    In der Gesamtbilanz ist das Wurscht solange es sinnvoll verbrannt wird. Da wäre eher noch industrielle Verbrennung mit möglichst wenig Aufbereitung sinnvoller. So mancher Trecker fährt ja auch mit quasi allem was irgendwie C und H enthält.
    Gibt es im innerstädtischen Verkehr noch andere positive Nebenwirkungen? NOx, Feinstaub etc.

  9. 3.

    Wieviele Portionen Pommes muss man für 1x Volltanken essen? B2B darf HVO100 schon lange verkauft werden. Dem Klima ist es aber egal, ob es normalem Diesel beigemischt wird oder pur verbrannt wird. Frittenfett wird eh schon wiederverwertet, fällt aber inkl. Reststoffen z.B. aus Oalmölherstellung nur in so geringen Mengen an, dass es bestenfalls Tropfen quf dem heißen Stein ist.

  10. 2.

    Gibt's schon mehr als die eine Tankstelle in Berlin, die mit der Zulassung von HVO100 im Mai an den Start ging? Und wie läuft das Geschäft?

  11. 1.

    Da werden die MA gewollt o. ungewollt in den Kantinen auf gesundes Essen umgestellt und andererseist krepieren die Busse an 'Her#verfettung- weil zu viel Fett ungesund ist - und schon hat der BVG-Chef eine neue Ausrede für verlängerte Taktungen - ach wenn sich der Duft vermischt mit dem des Knoblauchs (des gesunden) mit dem der Fahrgäste ;-)

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