Berlin und Brandenburg - "Fête de la Musique" lädt zu mehr als 1.000 Gratis-Konzerten ein
Seit vielen Jahren ist das Gratis-Festival "Fête de la Musique" ein fester Programmpunkt im kulturellen Sommerkalender. Am Freitag ist es wieder so weit. In Berlin gibt es knapp 1.000 Konzerte, in Brandenburg sind es viele Hundert. Ein Überblick.
- "Fête de la Musique"-Tradition stammt aus Frankreich und steigt immer zum Sommeranfang
- In Berlin stehen knapp 1.000 Konzerte auf dem Programm - Eintritt ist überall frei
- Auch in Brandenburg nehmen einige Städte an dem Fest teil, darunter Potsdam, Lübben und erstmals auch Oranienburg
Berlin und Brandenburg feiern am Freitag wieder die "Fête de la Musique". So wie in den vergangenen Jahren gibt es auch diesmal wieder kostenlose Konzerte und Veranstaltungen an mehreren hundert Orten in beiden Bundesländern.
In Berlin wird Musik an fast 250 Musikorten dargeboten. Partnerbezirk ist diesmal Tempelhof-Schöneberg, wie der Veranstalter am Donnerstag mitteilte. Hier gibt es Konzerte u.a. im ehemaligen Flughafen Tempelhof, im Schöneberger Rathaus sowie erstmals auch auf einer schwimmenden Bühne im Tempelhofer Hafen.
Breakdance-Battle am Brandenburger Tor - K.I.Z im Görli
Die "Fête de la Musique" steht in diesem Jahr auch im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft. Auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor inszeniert der mehrfache Breakdance-Weltmeister Abdel Chouari am Freitagabend ein deutsch-französisches Breakdance-Battle, unmittelbar vor der Übertragung des Spiels der französischen Nationalmannschaft gegen die Niederlande.
Im Görlitzer Park findet am Freitag eine Blockparty und Protestkundgebung "Free Görli – Rave against the Zaun" gegen den geplanten Zaun um den Park in Kreuzberg statt. Einer der Veranstalter bestätigte rbb24 am Freitag, dass dort auch die Rap-Crew K.I.Z ab 18 Uhr sein werde. Der "Tagesspiegel" hatte zuerst berichtet. Am Freitag erscheint zudem das "Görlitzer Park" betitelte neue Album der Berliner Band.
Insgesamt gibt es bei der Berliner Ausgabe der "Fête de la Musique" 984 Veranstaltungen in allen zwölf Bezirken, die frühesten Konzerte beginnen nachmittags ab 14.30 Uhr. Die meisten Auftritte gibt es in Friedrichshain-Kreuzberg, allein hier sind 144 verschiedene Veranstaltungen geplant. Schlusslicht ist Spandau mit 23 Auftritten. Musikalisch wird grundsätzlich ein denkbar breites Spektrum abgedeckt: Jazz, Pop, Rock, Punk, HipHop, Klassik, Bossa Nova sowie Folk und Dub/ DubStep.
Ab 22 Uhr müssen die Konzerte dann nach aus Lärmschutzgründen nach innen verlegt werden. Zahlreiche Clubs, Cafés und Kneipen bieten ihre Räumlichkeiten an, um den Musikern für den Rest des Abends eine Bühne zu geben. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Einen Überblick zu allen Konzerten bietet ein interaktiver Stadtplan [fetedelamusique.de]
"Kaum stille Örtchen" in Potsdam
Auch in Brandenburg gibt es zahlreiche kostenlose Open-Air-Konzerte, meist auf öffentlichen Plätzen. Mit dabei sind unter anderem Potsdam, Brandenburg an der Havel, Lübben (Spreewald) und Oranienburg.
"Vom Singer-Songwriter in der Straßenbahn über Hip-Hop im Planetarium bis hin zu Polkabeats auf dem Weberplatz", hieß es in einer Beschreibung des Festes in der Landeshauptstadt Potsdam. Hunderte Künstler verschiedenster Musikrichtungen haben sich mit Auftritten auf den rund 40 Bühnen angekündigt. Am Freitag gebe es in der Innenstadt "kaum stille Örtchen", so die Veranstalter. Eine Übersicht gibt es hier [potsdam.de].
In Lübben (Dahme-Spreewald) gehe es zwischen 16 und 23 Uhr darum, "handgemachte Musik" zu feiern, erklärten die Veranstalter. Die Musik könnte kaum unterschiedlicher sein und reicht von Country über Elektro-DJs bis hin zum klassischen Orchester. Alle Veranstaltungen gibt es hier [luebben.de].
In Brandenburg an der Havel startet das Programm bereits um 12 Uhr an 15 verschiedenen Spielstätten. Vorbei sei das Fest, "wenn der letzte Ton im Basement-Floor des Hauses der Offiziere verklungen ist", hieß es auf der Internetseite der Stadt [stadt-brandenburg.de].
Oranienburg (Oberhavel) wird am Freitag erstmals zu diesem Anlass lokale Künstler, Bands und Musiker auf verschiedenen Bühnen präsentieren. Man wolle nicht nur die lokale Musikszene feiern, sondern auch allen Musikerinnen und Musikern, egal ob Amateur, Semiprofi oder Profi, eine Bühne bieten, erklärte eine Sprecherin der Stadt. "Nur ein bisschen Mut gehört dazu." Das Programm gibt es hier [oranienburg-erleben.de]. Auch in anderen kleineren Gemeinden werden an dem Tag Konzerte angeboten.
Kalendarische Besonderheit in diesem Jahr
Die "Fête de la Musique" stammt aus Frankreich. Sie wurde 1982 vom damaligen Kulturminister Jack Lang ins Leben gerufen, um Straßenmusik zu feiern. Inzwischen sind Initiativen weltweit am 21. Juni mit "Fêtes" dabei. In der Regel beginnt an jenem Tag der kalendarische Sommer - mit der kürzesten Nacht des Jahres. In diesem Jahr gibt es eine Besonderheit: Der kalendarische Sommer startet wegen des Schaltjahres schon am 20. Juni. Gefeiert wird also ein wenig verspätet.
Sendung: rbb24 Abendschau, 20.06.2024, 19:30 Uhr