Illustrierte Erklärungen - Die zehn wichtigsten Fakten über Wölfe in Brandenburg
Naturschützer freuen sich, Tierhalter klagen und vielen ist ein bisschen mulmig: Lange galt der Wolf als ausgestorben in Deutschland, nun streift er wieder durch Brandenburg. Was ist eigentlich dran an der Angst vorm bösen Wolf? Von Annika Klügel und Caroline Winkler
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3. Warum richten Wölfe auf der Weide ein Blutbad an?
Wölfe suchen sich naturgemäß die leichteste Beute und reißen deswegen auch Weidetiere. Gerade Schafhalter verlieren bei einem einzigen Wolfsangriff oft sehr viele Tiere. Oftmals wird fälschlicherweise behauptet, dass die Wölfe in eine Blutrausch geraten. Doch der Grund ist ein anderer: Die flüchtenden Schafe lösen beim Wolf immer aufs Neue einen Beutereflex aus ("surplus killing"). Deshalb frisst er nicht erst einen Kadaver so weit wie möglich auf, sondern tötet solange, bis er gestört wird oder sich kein Tier mehr bewegt.
Viele Tierhalter berichten, dass der Anblick ihrer gerissenen Schafe, die aus der Kehle bluten und deren Gedärme aus der aufgerissenen Bauchdecke quellen, für sie kaum zu ertragen sei. Der emotionale Verlust der eigenen Tiere kann nicht entschädigt werden. Die einzige Chance, das Risiko eines Wolfsangriffs zu minimieren, ist es, vorzubeugen und es den Wölfen so schwer wie möglich zu machen, in die Herde einzudringen.