Jetskis und Rennboote - Wasserschutzpolizei beobachtet mehr Raserei und Lärm auf Berliner Gewässern

So 30.04.23 | 08:51 Uhr
  21
Symbolbild: Blick über die miteinander vertäuten Boote der Bootssiedlung Neu-Lummerland auf dem Rummelsburger See zwischen Stralau und Rummelsburg. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: Fritz | 30.04.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Jens Kalaene

Die Berliner Wasserschutzpolizei beobachtet zunehmende Geschwindigkeitsverstöße und Lärmbelästigungen auf den Gewässern. Ähnlich wie bei Autorennen auf den Straßen werden Rennboote und Jetski für Profilierungsfahrten genutzt, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte.

"Insgesamt ist festzustellen, dass die Wasserflächen in Berlin als Eventfläche deutlich mehr genutzt werden", teilte ein Sprecher mit. Dadurch komme es zunehmend zu Konflikten mit Anwohnern, Freizeitsportlern oder Erholungssuchenden.

Nach eigenen Angaben registrierte die Wasserschutzpolizei in der vergangenen Saison in 966 Fällen Mängel an Schiffen, was als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. In 96 Fällen gab es Lärmverstöße. 110 Mal wurden nach den Angaben Umweltdelikte wie Gewässerverunreinigungen bemerkt.

Brennpunkte Wannsee und Müggelsee

Vor allem an Brennpunkten will die Polizei in der aktuellen Saison mit verstärkten Kontrollen für Sicherheit sorgen, wie es hieß. Dazu zählten die Untere Havel-Wasserstraße inklusive Wannsee sowie der Müggelsee. In der Wassersportsaison 2022 wurden demnach auf Berliner Gewässern 8.077 Sportboote kontrolliert. Laut Polizei wurde 141 Mal ein Schiffsunfall gemeldet.

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 1.700 in Not geratenen Menschen geholfen. 639 Boote seien aus Havarie-Situationen geborgen worden, hieß es. Insgesamt habe sie 1.000 Einsätze absolviert.

Die DRK-Wasserwacht in Berlin betreibt nach eigenen Angaben drei Rettungsstationen und verfügt bislang über zehn Boote.

 

Sendung: Fritz, 30.04.23, 07:30 Uhr

21 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 21.

    Das mit den Verbrennungsmotoren wird sich auch auf dem Wasser mit der Zeit erledigen. Allerdings halten auch Elektroboote die Chaoten nicht davon ab, die Ruhe zu stören. Und mittlerweile gibt's da Powerboote mit Akku da kommt kein Verbrenner mit.

  2. 20.

    „Wossi“ findet den Lärm auch Sch*iße. Sie ziehen nur die falschen Schlüsse daraus.
    Es muss ordentlich was kosten.

  3. 19.

    Sie drücken selbst das Zwanghafte Ihres vermeintlich liberalen Denkens aus: "man muss".
    Nee. Man muss gar nichts.
    Man kann die nervtötende Raserei, sei es auf dem Wasser oder von PKW, auch einfach scheiße finden.

  4. 18.

    Wir machen schon seit Jahren keine Unternehmungen mehr. Für den Klamauk, den man erleben muss, sind letztlich die Leihbootpreise zu hoch. Erholung sieht anders aus.

  5. 16.

    Trotz der schlimmen Belästigungen muss man gönnen können.
    Missgunst als politische Botschaft ganzer Parteien? Was für ein "schöner" Charakterzug...:-(

  6. 15.

    Zum Glück gibt es zwischen diesen vielen Egoisten auch noch sehr nette, zuvorkommende und rücksichtsvolle Menschen in Berlin. Bei diesen Egoisten muss viel mehr durchgegriffen werden. Bei diesen weichgespülten Strafen lacht sich jeder kaputt. Mehr Polizei-Präsenz, sofortige Bestrafung mit angepassteren Strafen dann wird es in Deutschland wieder schöner und sicherer. Außerdem wird es dann wieder eine bessere Stimmung geben, die sich viel positiver auf alle auswirkt.

  7. 14.

    Das sind auch so wenig Verstöße weil die Wasserschutzpolizei nicht genug Boote und Personal hat zum kontrollieren. Und wenn die Haus/ Partyboote im Schilfgürtel ankern oder die in die Verbotszone einfahren finde ich es nicht spießig dies als asozial zu bekennen. Die Boote und der Lärm stören die Wasservögel und das Fahren in den Schilfgürtel zerstört die Nester. Und setzen Sie sich mal in eine Jolle oder Kanu wenn ein Skipper mit seiner rasenden P* nisverlängerung es lustig findet Sie ins Schaukeln zu bringen.

  8. 13.

    Diese permanente spiessige Heulerei ekelhaft. Bei ca. 100.000 Teilnehmern auf den Berliner Gewässern ist das doch sehr wenig. Wenn man das Geschäft mit Partyboten/Clubs am Wasser/… in Flammen möchte >> ist das die Kehrseite

  9. 12.

    Was die SUV's und die riesigen "Familienautos" auf der Straße sind, sind die Partyboote auf dem Wasser.
    Dank CDU & SPD freie Fahrt für Raser, egal ob auf dem Wasser oder auf Asphalt.

  10. 11.

    Als Binnenschiffer wird es immer spannender durch Berlin oder Umland zu fahren. Viele Freizeitkapitäne ohne Führerschein kennen eine Fahrrinne für Berufsschiffahrt nicht. Ihnen ist nicht bewusst das sie im Falle einer Kollision immer den kürzeren ziehen. Schlimm ist auch der Alkoholkonsum. Das hat mit Toleranz und Weltoffenheit nichts mehr zu tun.

  11. 10.

    Warum soll’s nun auf dem Wasser zivilisierter laufen, als auf den Straßen?
    Das Verhalten sieht man gerade auch im Berliner Umland.

  12. 9.

    Leider wurde Berlin zur Partystadt gemacht, als wäre nur Kultur und Fun im Leben wichtig. Dazu wurde eine Generation herangezogen, der eben nur diese Dinge wichtig sind, grossenteils gepaart mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Das wurde viel zu lange geduldet und es wird leider lange dauern, bis Otto-Arbeitnehmer seine Ruhe- und Erholungsmöglichkeiten wiederbekommen.

  13. 8.

    Diese untermotorisierten Hausboote sind eine Gefahr in den Händen von Leuten die nur eingewiesen wurden und noch nicht einmal die simpelsten Regeln auf dem Wasser kennen. Als Betreuer ein Jugendgruppe während einer Kanutour hätte ein solcher Dwarstreiber uns bei einer Windböe beinahe gegen die Kanalwand gedrückt. Nur weil ich die Böe habe Kommen sehen, als alter Segler, habe ich die Gruppe durch ein regelwidriges Manöver in Sicherheit bringen können!

  14. 7.

    Auf der Spree vor dem Treptower Park kann man sich die Voll-Egoisten/innen auch mal anschauen. Gefühlt hat jedes Tretboot inzwischen schon eine Lärm-Terror-Maschine dabei. Mann/in will ja voll cool sein. Aber so bleibe ich wenigstens in der Übung. Nachts der Lärmterror names Techno aus dem Treptower Park und tagsüber von der Spree...armes Berlin...dank der Generation "Nur-ich-bin-wichtig"...hoffe die kleben sich an der Spree fest

  15. 6.

    Mich nervt am Wannsee v.a. die Laute Musik auf den Leihhausbooten von grillenden und saugenden Gruppen. Das schallt über den ganzen See bis ins Strandbad, aufs Ruder- und Segelboot und die Spazierwege und Naturschutzbereiche. Konsequent die Verleiher mit in die Pflicht nehmen und mehr kontrollieren bitte.

  16. 5.

    Berlin muss umsteuern.
    Es gibt viele Vorbilder. Das Steinhuder Meer, der Balaton, der Neusiedler See, der nördlichen Gardasee.
    Dort wurden Verbrennungsmotoren rigeros verboten.
    In Berlin ist die Wasseroberfläche an schönen Sonnentagen blau von Abgasen.
    Können wir uns so etwas wirklich leisten?

  17. 4.

    Besonders störend und schlimm: Muscle-Boats mit Riesenmotoren und extrem laute MP3-Musikboxen in Rucksäcken, am Sonntag in den Ruhezonen und der Mittagspause! Anarchie! Absolute Rücksichtslosigkeit, die zu vielen Menschen vollkommen verkehrt anerzogen wurde.

  18. 3.

    Ja, klare Sache, die Freizeitskipper mit ihren 15-PS-Booten sind bei der Raserei ganz vorn dabei.
    Am schlimmsten sind dabei jene mit Hausbooten, die rasen so ziemlich alles über den Haufen, was bei Flaute nicht wegsegeln kann.

    P.S. (hier ganz ohne Pferdchen): Ironie im Kommentar enthalten.

  19. 2.

    Führerscheinfrei bis 15 PS war der größte Schwachsinn - das geht auf keiner Straße in Deutschland aber auf dem Wasser

Nächster Artikel