Vorwurf der Nötigung von Kindern -
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat gegen die frühere Leiterin der Kindertagesstätte "Eichhörnchen" in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) und ihre Stellvertreterin Anklage erhoben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft dem rbb am Donnerstag.
Demnach wird den Erzieherinnen die Nötigung von Kindern vorgeworfen. Dabei gehe es etwa um den Zwang oder die Androhung von Gewalt. "Das sind sicher Erziehungsmethoden gewesen, die nicht in die heutige Zeit hineinpassen, sollten sie sich vor Gericht bestätigen", so der zuständige Staatsanwalt. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" [Bezahlinhalt] berichtet.
Rund 20 Zeugen wurden befragt
Einige der von den Eltern im vergangenen Sommer erhobenen Vorwürfe haben sich laut der Staatsanwaltschaft aber im Zuge des Verfahrens nicht bestätigt. Etwa die Verletzung der Aufsichtspflicht oder der Verdacht der Kindeswohlgefährdung. Die Ermittler hatten rund 20 Zeugen befragt, darunter Eltern, ehemalige und derzeitige Erzieher der Kindertagesstätte. "Kinder wurden aber nicht gefragt, weil sie zu jung waren", sagte der Staatsanwalt.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die Stadt Neuruppin im vergangenen Sommer der Kita-Leiterin und ihrer Stellvertreterin gekündigt.
Wann der Prozess am Amtsgericht beginnt, ist noch unklar. Im Falle der Verurteilung droht den Anklagten eine Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.04.2023, 13:30 Uhr