Protestaktionen in Friedrichshain - "Letzte Generation" stört Tag der Industrie in Berlin

Mo 19.06.23 | 17:11 Uhr
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Aktivisten der Organisation «Letzte Generation» sitzen auf der East Side Gallery in der Nähe des Veranstaltungsortes des Tags der deutschen Industrie (TDI) des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). (Quelle: dpa/K. Nietfeld)
Audio: Fritz | 19.06.2023 | Tatiana Brasching | Bild: dpa/K. Nietfeld

Klima-Aktivisten haben in Berlin Veranstaltungsorte des Tages der Industrie mit oranger Farbe besprüht. Nach Angaben der Polizei waren davon am Montagmorgen die Fassaden der Verti-Music-Hall und der Mercedes-Benz-Arena im Ortsteil Friedrichshain betroffen.

"Der Einfluss einzelner Lobbies auf die Politik führt dazu, dass Klimapolitik immer wieder entschärft wird und so die notwendigen Beschlüsse ausbleiben, die den Weg in die Katastrophe ausbremsen können", hieß es von der Klimagruppe Letzte Generation bei Twitter zu der Aktion.

Später protestierten Mitglieder der Gruppe in der Nähe der Veranstaltung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnahm. Dabei setzten sich einige an der East-Side-Gallery auf ein Reststück der Berliner Mauer und hielten Transparente in die Höhe.

Gezielte Protestaktionen gegen Reiche

Beim Tag der Industrie treffen sich jährlich ranghohe Vertreter aus Politik und Wirtschaft. "Am heutigen Tag der Industrie wird über die Gewinne einiger weniger beraten, anstatt über die Sicherung der Lebensgrundlagen für uns alle zu sprechen", kritisierte die Letzte Generation.

Die Gruppe hatte zuletzt gezielte Protestaktionen gegen reiche Menschen angekündigt. Die Klimakatastrophe werde "in erster Linie von den Reichen" gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken, hatte die Gruppe dies begründet. Zuletzt hatten Demonstranten mehrfach auf der Insel Sylt Gebäude mit oranger Farbe besprüht.

Sendung: Fritz, 19.06.2023, 15:30 Uhr

34 Kommentare

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  1. 34.

    Ach ne, jeder sucht sich die für ihn passende Herrschaft aus, die für den Klimaschutz was tun soll, und gut ist.
    Schwupps, sieht man selbst aus der Verantwortung, und nennt sich Klimaschützer..
    Aber, wer selbst kann sich zu einer Herrschaft zählen, die rundum für die Umwelt und Klimaschutz das ihm möglichste tut? Kaum Einer.

  2. 33.

    Sie projizieren. Selbstverständlich ist die Parole von LG "plakativ" Insofern sie eine Kurzbeschreibung jener (internationalen) Welt-Wirtschaftsordnung ist, in der seit sehr vielen Jahrzehnten nachweisbar, faktisch, Datenlage der Anteil der ökonomisch Abgehängten immer grösser wird. Kurzum also: Die Reichen immer reicher werden. Die Armen immer ärmer. Sie müssen einmal nachdenken, weshalb man sich Ihrer Haltung nach für die Nennung dieser TATSACHEN bei Ihnen quasi entschuldigen muss. Während Sie gar keine Grundlage mitbringen, auf der Basis dieser Tatsache über Lösungen und Ordnungspolitik zu sprechen.
    Die plakative Parole der LG nähert sich also der Wahrheit und Wirklichkeit mehr an, als es die Milieus und politischen Parteien tun, die für die Erstellung ihrer plakativen Parolen Millionen an Marketingagenturen zahlen. Was Ihnen offenbar weniger übel aufstösst.

  3. 32.

    Mit einem Lottogewinn von knapp 90.000 EUR gelte ich da auch schon als REICH?

  4. 31.

    Adressat der Forderung nach transparentem Lobbyismus sollten die Parlamente und Parteien sein.
    Und das Narrativ, dass in erster Linie "die Reichen" Schuld an der Klimakatastrophe sind, ist so falsch wie einfach. Die LG enttäuscht mal wieder mit ihrer programmatischen Unterkomplexität.

  5. 30.

    Kein Leben, wo kommen sie denn her,solch ein Kommentar zu schreiben ist doch das letzte!
    Es gibt Menschen die wirklich viel arbeiten, arbeiten damit es euch gut geht und alles habt. Ich wünsche den Leuten die hier nur auf die Barrikaden gehen, 50 Jahre zurück und mal richtig arbeiten!
    Ansonsten plädiere für die Wehrpflicht, ausnahmslos für alle damit die Luft aus den Hirn weichen kann.

  6. 29.

    Richtig. insofern der Sozialismus nur die Industrialisierung des Kapitalismus nachholte, war er selbstverständlich nicht sauberer als die Ökonomie des Kapitalismus.
    Die Ökonomie des Kapitalismus musste übrigens gezwungen werden, ihre Abfallprodukte nicht einfach in Luft, Wasser und Boden zu leiten.
    Freiwillig ist da mal rein gar nichts passiert. Wird gerne vergessen und von manchem politisch-ökonomischen Milieu völlig zu Unrecht als Eigenleistung der Fabrikherrn geschichtsgeklittert.
    Wer die Verpestung zeitgenössisch vor 40-50 Jahren anklagte und bekämpfte, galt damals genauso als Extremist, Linker Aufrührer und Krimineller - bestenfalls und paternalistisch als Träumer.

  7. 28.

    Na das haben wir ja in der sozialistischen DDR gesehen. Ich sag nur Bitterfeld usw. Wäsche aufhängen draußen nicht möglich. Das Eis, was man im Freien essen wollte war sofort schwarz.
    Trabis, fast nur Ofenheizungen usw
    Die Umweltverschmutzung war extrem hoch. Hat also nicht unbedingt oder nur was mit Kapitalismus zu tun.

  8. 27.

    Nun stellt sich mir die Frage wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, ebenso Wohnung und wer bezahlt ihr Handy nebst Internet

  9. 26.

    "Und deswegen ging man mehr als ein Jahr lang Ottonormalaufofahrern auf den Keks."

    Ja genau OttomotorNormalAutofahrerin Martina.
    Und offenbar wa das ziemlich richtig. Wann kann sich OttomotorNormalAutofahrerin Martina schon mal im Siegel betrachten und überlegen: Warum lasse ich mich eigentlich auf KlimaprotestiererInnen hetzen, obwohl 99,99% der Staus von der vorliegenden Verkehrspolitik verantwortet werden. Die Klimaprotestierer gar nicht machen.
    Das ist doch ein super Erkenntnisservice. Auch wenn es wie üblich etwas länger dauert, bis diese Tatsache durch die Windschutzscheibe zu dahinter sitzenden OttomotorNormalAutofahrerInnen durchdringt.

  10. 25.

    Ihr verhexter Kapitalismus hat wachsenden Wohlstand und Bevölkerungswachstum, sinkende Kindersterblichkeit und Welthunger, erst möglich gemacht!

  11. 24.

    Auch noch stolz auf diese Ausbeutung? Das nennst du Leben? Die Verhältnisse gehören verändert. Netter Nebeneffekt beim Kapitalismus schrumpfen: gut für Mensch und Klima.

  12. 23.

    Ich frage mich, wieviel Urlaub haben eigentlich diese Leute so? Oder bummeln sie bei ihren Aktionen Überstunden ab?

  13. 22.

    Zum Glück die LETZTE Generation- nach denen ist Ruhe und alles besser.

  14. 21.

    Es wird so sein, wie immer. Die Führungskräfte der Revolution werden ihre eigenen Verbindlichkeiten aus der Portokasse der im bösen Kapitalismus Reich gewordenen Erzeuger begleichen, während das Fußvolk vorbestraft und insolvent über die glorreichen Zeiten nachdenken darf

  15. 19.

    Bei den Worten Umweltverschmutzung und Ausbeutung fiel mir gerade E - Mobilität, Afrika und Kinderarbeit ein.

  16. 18.

    In einer gerechteren Welt würde die Justiz die Bonzen des BDI zur Rechenschaft ziehen und nicht die Aktivisten verfolgen

  17. 17.

    Und die Industrie hat mit dieser Produktion das Klima weitgehend ruiniert. Meere und Flüsse verschmutzt und tausendevon Klimatoten auf dem Gewissen.

  18. 16.

    Der "arme" BDI wird von der pösen LG gemobbt.
    Auweia

  19. 15.

    Der Geldmachverein BDI, vor dem alle wie vor neuen Göttern kriechen, hat nur ein Credo:"Gut ist, was hohen Profit bringt"
    Dass die willfährigen Konsumenten davon etwas höheren Komfort haben, ist vielen Rechtfertigung genug über alle negativen Begleiterscheinungen wie Ausbeutung und Umweltverschmutzung hinwegzusehen. Glücklicherweise sind wir hierzulande wohlhabend genug um der heiligen KuhIndustrie zumindest hier die allergrößten Schweinereien zu VERBIETEN. Polen (Odereinleitungen) USA und gerade die ärmeren Länder sind da weitaus schlechter dran. Aber hauptsache der Rubel rollt z.B. 10 Milliarden an Intel

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