Brandschutz - Brandenburg will auf 800 Hektar weitere Waldbrandriegel anlegen

Mi 28.06.23 | 08:46 Uhr
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Symbolbild:Ein Bagger legt eine Brandschneise im Wald an.(Quelle:imago images/M.Trammer)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.06.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/M.Trammer

Damit sich Waldbrände in Brandenburg gar nicht erst stark ausdehnen, will das Land mehr Brandschutzriegel anlegen. Die Waldbrandlage ist in der Mark unterdessen ruhig - es brennt aber im sächsischen Grenzgebiet.

  • auf einer Fläche von 800 Hektar sollen in Brandenburg Waldbrandriegel entstehen
  • es sollen auch weitere Löschwasserbrunnen gebaut werden - ganzes Netz in Planung
  • aktuell brennt es in der Gorischheide, Feuerwehrkräfte aus Elbe-Elster im Einsatz

Nach den verheerenden Feuern in Brandenburgs Wäldern im vergangenen Jahr verstärkt das Land den Brandschutz. Zu den Vorhaben in diesem Jahr gehören drei Projekte, bei denen sogenannte Waldbrandriegel entstehen werden sollen. Es handelt sich um eine Fläche von 800 Hektar. Das teilte das Umweltministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion mit.

Waldbrandriegel sollen dazu beitragen, eine Ausbreitung von Feuern zu verhindern. So sollen in den Wäldern Schneisen mit einer brandhemmenden Vegetation errichtet werden. Alternativ sollen die Riegel gänzlich von Brennbarem geräumt werden.

Solche Waldbrandriegel bestehen nach Angaben des Ministeriums bereits auf insgesamt 318 Hektar Fläche.

Eines der drei Waldbrandriegelprojekte befindet sich in der Nähe von Beelitz (Potsdam-Mittelmark). Dort wütete im vergangenen Jahr tagelang ein Großbrand. Zwei weitere liegen auf munitionsbelasteten Flächen der Truppenübungsplätze Jüterbog (Teltow-Fläming) und Lieberose (Dahme-Spreewald). Im vergangenen Jahr hatte es mehr als 500 Waldbrände in Brandenburg gegeben - so viele, wie in keinem anderen Bundesland.

Land plant Netz zur Löschwasserversorgung

Zudem sollen weitere Löschwasserbrunnen gebaut werden. Im vergangenen Jahr sind laut Ministerium 19 Brunnen bewilligt worden, 41 waren es in diesem Jahr. Von den insgesamt 60 Projekten befinden sich 23 im Privatwald und 37 im Kommunalwald.

Den Angaben zufolge plant das Land ein ganzes Netz zur Löschwasserversorgung in den Wäldern. Auf jeweils 500 bis 1000 Hektar Waldfläche sollen Brunnen im Dreiecksverband von 2,5 bis 4 Kilometer Abstand errichtet werden. Vorgeschrieben sei, dass an jedem Brunnen mindestens 400 Liter Löschwasser je Minute entnommen werden können.

Feuerwehren aus dem Elbe-Elster-Land unterstützen in Gorischheide

Derweil brennt es seit Dienstag in der Gorischheide, an der brandenburgisch-sächsischen Grenze. Das Feuer hat sich inzwischen leicht ausgedehnt, das teilte ein Sprecher der Leitstelle Lausitz am Mittwochmorgen dem rbb mit. Trotz Löscharbeiten in der Nacht seien nun rund 140 Hektar betroffen.

Bisher erstreckt sich der Brand auf die sächsische Seite der Gorischheide. Dort brennt es in einem munitionsbelasteten Wald- und Steppengebiet. Seit Dienstagnachmittag sind zur Unterstützung auch Feuerwehren aus dem Elbe-Elster-Land im Einsatz.

Im vergangenen Jahr hatte es schon einmal einen Großbrand in der Gorischheide gegeben, der einen Millionenschaden verursacht hat.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.06.2023, 09:00 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Ja die Förster wissen ziemlich genau was sich von allein entwickelt. Und das sieht für Teile Brandenburgs gar nicht so schlecht aus.
    In den Niederungen werden sich robustere und auch grundwasserfreundlichere Bäume durchsetzen sofern man sie lässt. Da muss man gar nicht so viel aktiv steuern, nur korrekt entnehmen und Geduld haben.
    Auf den Hochflächen wird es schwieriger, solange man dort das Thema Wasser nicht in den Griff bekommt.
    Wenn man aufmerksam durch die Gegend fährt, sieht man aber schon das ausgerechnet die Kiefern in den Mischwäldern teilweise eher schlecht aussehen. Die Evolution wirkt also.
    Das wäre dann auch die Empfehlung an "Dumme frage". Einfach mal machen, also durch die Wälder gehen und sich selbst ein Bild machen. Um es in der Fläche korrekt zu erfassen benötigt es in BRB allerdings einige Zeit.

  2. 22.

    Sehe ich auch so. Alle viel zu ungeduldig und immer nur Denken in den kurzen Legislaturperioden in der Politik, was aber in der Fortswrtschaft nur ein Wimpernschlag als Zeit ist. Ähnliches Problem gibt es auch bei den Alleebäumen. Es müssen immer wieder mal Alleebäume entnommen werden aber oft vergißt man das sofortige Nachpflanzen - viele Allee haben große Lücken, die immer größer werden aber keine Nachpflanzungen in den Lücken - das wächst doch nicht so schnell, das hat auch Zeithorizonte von 100+ Jahren. Bei Stadtbäumen auch oft zu sehen, keine kontinuierliche Nachpflanzung und dann große Lücken und ewig kein Schatten, wenn alte Bäume entnommen werden müssen.

  3. 21.

    "Werden auch mal Laubbäume gepflanzt oder bleibt es bei trockenen kieferwäldern" Die Brandriegel sind doch Laubbäume. Ansonsten muß es der Boden halt hergeben. Die Kiefer wäre schon ein Pionierbaum, die auf kargen Flächen als einer der Ersten Bäume wachsen kann. Also im Prinzip paßt die Kiefer oder auch andere Nadelbäume schon in die Waldmischung in der Streusandbüchse, es müßte halt gemischt sein mit Laubbäumen. Wie die konkrete und optimale Mischung über die Zeit aussehen sollte, ist von konkreten Standort abhängig, das wissen aber die Förster vor Ort sicher sehr genau, was geht.

  4. 20.

    "das ist unnatürlich für den Wald" für einen Wald ja, aber in Brandenburg sprechen wir bei waldbrandgefährdeten Flächen zu fast 100% von Forst oder zumindest von ehemaligen Übungsplätzen der Armeen, welche keinen natürlichen Oberboden mehr haben und zumeinst auch unnatürlich verdichtet sind.

  5. 19.

    Sie verkennen dabei allerdings dass von den einheimischen Wäldern bzw. Forsten Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten.
    Einer der Gründe weshalb der Umbau Generationen dauert.
    Man schmeißt nicht einfach die Arbeit der vorherigen Generationen in die Tonne, auch wenn die Wissenschaft und rbb Experten das gern anders sehen.
    Wenn Sie durch die Wälder/Forste gehen, sehen Sie dass der Waldumbau schon lange läuft aber auch noch lange benötigt. Da wird massig Kiefernholz rausgeholt entweder aus Schäden oder durch Ernte. Das passt auch mit der Zeit da viele Bäume in Brandenburg nun fast 80 Jahre alt sind also erntereif. Warum die alle ähnlich alt sind lässt sich leicht zurückrechnen.
    Und ja zu DDR Zeiten wurden einige Forste vorrangig auf Ertrag angelegt.
    Holz importieren für die DDR Möbelindustrie und andere Bereiche war wohl keine Option.
    Sicher auch eine der Ursachen für den Grundwassermangel. Die Kiefer ist nunmal ein trinkfester Baum. Immer durstig.

  6. 18.

    Werden auch mal Laubbäume gepflanzt oder bleibt es bei trockenen kieferwäldern, die schnell wachsen und schneller zu Geld werden können?

    Ich gehe lieber durch laub- und mischwälder. Tiere bestimmt auch. ^^

  7. 17.

    toll das ich das jetzt weiß,da bin ich insofern beruhigt aber die Rohre müssen verlegt werden und das ist unnatürlich für den Wald

  8. 16.

    Da stimme ich Ihnen zu. Aber auch außerhalb der ehem. Truppenübungsplätz sieht es nicht besser aus. Natürlicher Wald wächst von allein und braucht seine Zeit. Da benötigt man auch keinen Spaten. Nur Geduld. Wenn es in gesperrten Bereichen brennt, dann ist das eben so, zeigt aber auch, dass wir alle natürlichen Systeme mit unserer menschlichen Weitsicht komplett gerstört haben. Siedlungen schützen ist ja sinnvoll und sonst die Natur einfach mal machen lassen.

  9. 14.

    Zusatz zur Antwort: Löschbrunnen sieht aus wie ein Hydrant, Löschteich sieht aus wie ein Becken, kann aus Beton sein oder ein Restloch beispielsweise vom Tonabbau (Keramik nicht Musik).

  10. 13.

    Sie blenden glaub ich etwas aus! Die Waldflächen auf den Truppenübungsplätzen die jedes Jahr brennen, hat zum größten Teil keiner gepflanzt. Es ist oft Naturverfjüngung, diese Flächen können und dürfen auf Grund ihrer Munitionsbelastung nicht betreten bzw. befahren werden. Meinen Sie da geht einer mit dem Pflanzspaten hin und pflanzt Bäume? Pionierholzarten besiedeln nun einmal solche Flächen und meistens sind es Kiefern, Birken und Aspen. Es handelt sich meist um ganz arme Standorte.

  11. 12.

    Sie haben eine vollkommen falsche Vorstellung davon, wie ein Löschbrunnen aussieht.

  12. 11.

    Das sind keine Wälder, die hier immer wieder brennen. Das sind fast ausnahmslos forstliche Monokulturen. Natürliche Mischwälder brennen nicht jedes Jahr und da rast auch keine Feuerwalze durch die Kronen. Leider hat die Politik und die Forstwirtschaft viele Jahrzehnte verschlafen und die Erkenntnisse der Waldökologie ignoriert. Wir brauchen dringend echte Wälder, die ihr eigenes Mikroklima schaffen, Grundwasser bilden und Humus im Boden speicher. Aber es ist wie überall in der Menschenwelt. Profit vor Verstand. Da helfen auch keine Schneisen. Außer, man möchte die Landschaft noch weiter aufheizen.

  13. 10.

    Mit einem vernünftigen (umgebauten) Wald, mit Schutzstreifen und Riegeln, braucht man keine Panzer und Hubschrauber mehr. Und das hat nichts mit Ideologie, Clique oder sonstwas zu tun. Nur mit Forstwirtschaft.

  14. 9.

    "Riegel sind Schneisen"
    Ähm - Nein. Ein Riegel ist 100 - 300 Meter breit und brandhemmender Vegetation versehen. Eine Schneise ist bis zu 30 Meter breit und wird nur von Brennbarem befreit. Dann gibt es noch sog. Wundstreifen - und nein, damit ist kein Hansaplast gemeint.

  15. 8.

    Riegel sind Schneisen , dass ist so wie Waldbrand mit Abholzung bekämpfen,erinnert mich an „Deutsche Vorbildfunktion ,Idiologie „oder mangelnde Logik .Waldbrände können sogar nützlich sein,vielleicht einfach in Löschhubschrauber oder Löschpanzer investieren

  16. 7.

    Wann genau waren sie zuletzt draußen, also aus dem Haus? Löschwasserentnahmestellen sind meist einfache, rote Rohre mit einem "Drehverschlussdeckel", den die Feuerwehren öffnen können. Nein, in so ein Rohr passt KEIN Wildschwein rein, und Tiere ohne Vierkantschlüssel können da auch nicht trinken. Das Wasser strömt auch nicht wie in Filmen aus New York mit Druck heraus und es duschen auch keine Menschen darin *augenroll* also bitte informieren.

  17. 6.

    krass auch Waldbrand bekämpfen indem Wald gerodet wird ?ist das deutsche Logik.Ein Waldbrand kann auch sogar nützlich sein .“Riegel“also breite Schneisen und Brunnen sind unnatürlich oder sogar schädlich .Es stellt sich auch die Frage ob es überhaupt immer wirksam ist gegen Waldbrände oder will hier wieder eine Ideologische Clique dass die Deutschen „Vorbild“sein müssen

  18. 5.

    Waldbrandriegel sind gut und wichtig, auch die Wundstreifen welche früher immer unterhalten wurden sollten wieder gepflegt werden. Das Land wollte die Kosten sparen und hat die Pflege an die Waldbesitzer abgegeben, wohl wissend, dass sie nicht die Technik dafür haben. Die Wundstreifen wurden mittels Traktor zweimal im Jahr getellert.
    Warum werden immer mehr Siedlungen in den Wald gebaut, siehe die Waldgemeinden. Der Wald muss für neue Siedlungen weichen und dann hat man vor Sturm oder Feuer Angst und wieder muss Wald weichen, weil Waldbrandriegel errichtet werden müssen.

  19. 4.

    können auch Tiere daraus trinken ohne hineinzufallen oder könnten Menschen darin ertrinken,wenn sie hineinfallen ?kann das Wasser verseucht werden wenn ein totes Tier hineinfällt?Warum nicht auch andere Lösungen anvisieren ,beispielsweise Löschhubschrauber oder Löschpanzer ??anstatt den Wald zu zubetonieren .

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