Tierpark, Zoo und Aquarium - Tickets für Berliner Zoos werden an der Kasse teurer - aber für Frühbucher billiger

Fr 01.03.24 | 11:56 Uhr
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Symbolbild:Das Elefantentor des Berliner Zoos.(Quelle:imago images/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.03.2024 | Aleksandra Karolczyk | Bild: imago images/Schoening

Zoo und Tierpark in Berlin passen erneut ihre Preise an. Sie begründen das mit gestiegenen Kosten für Betrieb und Futter. Doch eine flächendeckende Erhöhungen gibt es nicht: Stattdessen gilt ein neues, flexibles Modell, bei dem man auch sparen kann.

Für dem Berliner Zoo, das Aquarium und den Tierpark gilt ab Freitag ein neues Preismodell. Im Voraus gebuchte Onlinetickets werden zum Teil deutlich günstiger, dafür steigen die Preise an den Kassen und bei Jahreskarten. Das teilte die Zoo AG mit.

Künftig gilt demnach das Prinzip: Je früher eine Karte gebucht wird, desto günstiger ist sie – und je später sie gekauft wird, desto teurer wird sie auch.

Onlinetickets bis zu 13 Euro günstiger als an der Kasse

Erwachsene zahlen künftig für den Eintritt in den Zoo oder das Aquarium im Netz nur noch 15,50 Euro, wenn sie zwei Wochen oder länger im Voraus buchen. Wer spontan an der Kasse des Zoos ein Erwachsenenticket kauft, muss nun bis zu 24,50 Euro zahlen.

Der bisherige Preis an der Kasse für das Erwachsenenticket lag bei 19,50 Euro. Bei Kindern startet der Onlinepreis bei 7 Euro, an der Kasse werden bis zu 12 Euro fällig. Der bisherige Kassenpreis lag bei neun Euro.

Wer Zoo und Aquarium zusammen besuchen will, bekommt Onlinetickets für Erwachsene ab 23,50 Euro, für Kinder ab 10,50 Euro. An der Kasse wird es dann deutlich teurer: Hier zahlen Erwachsene bis zu 36,50 Euro, Kinder bis zu 17 Euro.

Das Erwachsenenticket für den Tierpark ist online schon ab 14 Euro erhältlich, während es an der Kasse nun bis zu 22 Euro kostet. Bisher lag der Kassenpreis bei 18 Euro – jeweils ohne Artenschutzbeitrag.

Der Artenschutzbeitrag von 0,50 Euro kann weiterhin freiwillig bei jedem Ticket zusätzlich gezahlt werden.

Für Berliner Kinder unter vier Jahren und Kitagruppen bleibt der Eintritt in Zoo, Aquarium und Tierpark kostenlos. Inhaber von Jahreskarten müssen hingegen mehr zahlen: Das Jahresticket für Erwachsene für eine der drei Einrichtungen steigt auf 62,50 Euro, für Zoo und Aquarium auf 92,50 Euro, und für alle drei Einrichtungen auf 108 Euro. Auch die Familien-Jahrestickets werden teurer, zwischen 78 Euro und 224 Euro.

Der Zoo begründet die Preisanpassungen mit gestiegen Kosten für Futter, Energie und Personal.

Neue Preise Zoo/Aquarium (Auswahl, ohne Artenschutzbeitrag)

 

Kassenpreis bisher

NEU Onlinepreis
Maximalpreis
Erwachsener (Zoo oder Aquarium) 19,50 €
ab 15,50 € 24,50 €
Erwachsener (Zoo und Aquarium) 28,50 € ab 23,50 € 36,50 €
Kind (Zoo oder Aquarium) 9 € ab 7 € 12 €
Kind (Zoo und Aquarium) 12 € ab 10,50 € 17 €
Ermäßigt (Zoo oder Aquarium) 11,50 € ab 8,50 € 13,50 €
Ermäßigt (Zoo und Aquarium) 16,50 € ab 12,50 € 19,50 €

Neue Preise Tierpark (Auswahl, ohne Artenschutzbeitrag)

 

Kassenpreis bisher

NEU Onlinepreis
Maximalpreis
Erwachsener 18 €
ab 14 € 22 €
Kind 8,50 € ab 6,50 € 10,50 €
Ermäßigt 9 € ab 7 € 11 €

Jahreskarten (Auswahl, ohne Artenschutzbeitrag 2,50 €)

  Preis bisher
Preis neu
Erwachsener (Zoo oder Tierpark oder Aquarium) 55 €
60,50 €
Erwachsener (Zoo und Aquarium) 77 € 92,50 €
Erwachsener (Zoo, Tierpark und Aquarium) 99 € 106 €
Kind (Zoo oder Tierpark oder Aquarium)
Kleine Familie (Zoo, Aquarium oder Tierpark)
Große Familie (Zoo und Aquarium)
29 € 31,50 €
66 € 76 €
155 € 190,50 €

Linke kritisieren neues Preismodell

"Ich bin verärgert, dass das Abgeordnetenhaus von der veränderten Preisstruktur bei Tierpark und Zoo aus der Presse erfahren muss", sagte der rechtspolitische Sprecher der Linken, Sebastian Schlüsselburg. Er erinnerte an die Vereinbarung zwischen Zoo AG und Senat, wonach das Unternehmen Veränderungen im Preismodell, vor allem bei ermäßigten Tickets, vorab genehmigen lassen muss. Im Gegenzug hatte das Land dem Zoo in der Coronapandemie finanziell unter die Arme gegriffen.

Schlüsselburg kritisierte, dass die jüngste Erhöhung durch die Finanzverwaltung genehmigt wurde. "Damit werden einkommensschwache Familien zukünftig nicht mehr spontan oder an hochfrequentierten Wochenenden Zoo und Tierpark besuchen können." Schlüsselburg kündigte an, Akteneinsicht zu nehmen, um den Verbleib der 16,5 Millionen Euro aus Coronahilfen für den Zoo zu ermitteln.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.03.2024, 12:00 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Dem stimme ich zu. Ich kann mir ein Zoo Besuch nicht leisten. Weder online noch, und schon gar nicht de n vollen Preis. Auch wenn es im Juli mehr Rente gibt. Das holt sich die Krankenkasse wieder. Übrigens meine Kommentare werden nie veröffentlicht.

  2. 37.

    So ist es! Genau meine Gedanken - da sind wir hier ja schon zu zweit :-)

  3. 36.

    Warum denn vorher schon wieder negativ denken? Die Preise stehen jetzt fest und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei guter Nachfrage steigen. Im übrigen bist du ja zumindest von 3 Monaten vorher buchen auf 1 Monat gekommen und @Frieda hat es auch richtig erkannt, keiner wird gezwungen online zu buchen!

  4. 35.

    Dann begleiten Sie doch einfach einen Meschen mit Behinderung und B-Vermerk! Machen viele, sich dann den Eintritt teilen.
    Es zwingt Sie ja keiner, online zu buchen. Dann zahlen Se halt den vollen Preis oder lassen es bleiben.

  5. 34.

    Abwarten, ist teuer geworden, wenn die Besucher wegbleiben sind die Kosten auch nicht gedeckt, ein Kreislauf.
    Sollte der Zoo daher schließen müssen wird Bauland frei.
    Es ist schon schade, das denken mit Preiserhöhung die zu bestrafen die es sich leisten können, ärmere damit auszusperren.

  6. 33.

    Eine generelle Erhöhung der Eintrittspreise findet ja sowieso statt. Man versucht diese Erhöhung dem Publikum über das Frühbuchersystem schmackhaft zu machen: Wer früh bucht, zahlt weniger. Es ist anzunehmen, dass die Preise sehr schnell hochgehen, wenn sehr viele Leute versuchen, früh zu buchen. Und wenn ich vier Wochen vorher buche, spaziere ich möglicherweise bei Shietwetter durch den Zoo, oder es kommt etwas dazwischen und die Eintrittskarten verfallen (keine Rückgabe möglich). Das ist unlauter, unehrlich gegenüber den Besuchern.

  7. 32.

    Sorry, Ihre Beschwerde sollten Sie an der Stelle abladen, die zuständig ist.
    Bei mir sind Sie nicht richtig gelandet. Ich kann Ihnen da nicht helfen, ich habe das Online- Ticket nicht angeordnet. Ein gut gemeinter Rat:Zur Lösung ihrer Probleme gibt es bestimmt einen anderen Weg - als Online!

  8. 30.

    Was hat denn diese verquaste Preisgestaltung bei ZOO und Tierpark mit der CDU zu tun?
    Um an diesem Beispiel
    "...zu merken, dass der Senat von der CDU geführt wird"
    muss man wahrscheinlich perfekt Denglisch können! ; ))

  9. 29.

    Toll das man jetzt bescheid sagt über die Erhöhung. Meine Jahreskarte läuft nun im März aus. Nun darf ich also mehr zahlen. Hätte ich sie Ende Februar gekauft, wäre dort ein Jahr noch der alte Preis geblieben. Sowas kann man auch nicht mit seinen Kunden vorher kommunizieren. So viel zur Kundenbindung.

  10. 28.

    Meine Güte - immer dieses ständige Gemecker - is ja fürchterlich! Dass sich die Futterkosten erhöhen, auf die Idee kommt hier keiner. Auch machen die Energiepreissteigerungen - Strom, Heizung - bei Aquarium, Tierpark und Zoo keine Ausnahme. Außerdem müssen die Tierpfleger für ihre schwere körperliche Arbeit ordentlich bezahlt werden!
    Für allet andere wie teuerste Smartphones etc. wird Geld ausgegeben, nur dort, wo die Berliner Stadtgören wat über Tiere, Artenschutz und Umwelt lernen können, wird gegeizt? Unverständlich!
    Ick hab ne Jahreskarte. Wenn ick zweimal die Wochen hingehen, kostet mich ein Besuch fuffzich Cent.

  11. 27.

    Alles soweit richtig. Doch wieso diese Bevorteilung? Nur weil ich null Bock habe, Online Geschäfte abzuwickeln, werde ich dafür bestraft auch noch als erwachsener Rentner ohne Ermäßigung mehr zu bezahlen. Kommen dann irgendwann sogar die Kassen an den Zoos weg oder was? Nochmal, für mich ist dies einseitig gedacht.

  12. 26.

    Können denn online gebuchte Tickets umgebucht werden?

  13. 25.

    Ich verstehe das Meckern nicht. Eine Jahreskarte kostet in Zukunft 62, 50€ für 365 Tage.
    Ich habe eine für den Tierpark, den ich an einem Tag eh nicht komplett schaffe.
    Mit dieser Jahreskarte erhalte ich bei Vorlage im Zoo und im Aquarium 50% Rabatt auf den Eintritt. Und mit einer Jahreskarte kann ich immer dort hingehen, wenn mir danach ist, egal wie das Wetter sich gestaltet.
    Also nicht meckern, sondern einfach mal rechnen.

  14. 24.

    Tip!!! JAHRESKARTE für Schwerbehinderte werden sogar billiger

  15. 23.

    Sorry das hat glaub ich nix CDU zu tun Museen am Potsdamer Platz haben auch solche eigenartigen Preismodelle die schon vor dem Senatswechsel galten unter RRG.. Von außen sehen Sie keine Preise mehr müssen erfragt werden und die selbe Leier, vorab, online, z. B. Spionage Museum... Abzocke in meinen Augen. Wenn es teurer werden muss dann gerecht f. Alle und klar und Transparent es scheint ein Trend i.d.Kultur zu sein undurchsichtig für geneigte Besucher zu sein damit die doof drauf reinfallen!

  16. 22.

    Ich war letzten Sonntag mit den Enkelkindern im Aquarium. Für zwei Erwachsene und zwei Kinder haben ich knapp 60 Euro bezahlt, obwohl im Aquarium Teile wegen Renovierungen gesperrt waren. Besonders erschüttert hat mich, dass ich trotzden noch 2,50 € pro Kleidungsstück an der Garderobe bezahlen musste!
    So kam ich dann auf 70 € für anderthalb Stunden.
    Apropos kam:
    Ich komme zu diesen Bedingungen nie wieder!

  17. 21.

    Ich kann die Aufregung über die höheren Zoo- Preise schon verstehen.
    Aber stellt euch mal vor, es würde keinen Zoo mehr mit lebenden Wildtieren geben um sie den Kindern zu zeigen in Berlin, dann wäre nur diese Alternative vorhanden:
    "Eine sehr teure Flugreise, Hotel plus Safari buchen nach Afrika oder in andere Länder".
    Ein Zoo hat einen großen Aufwand an Kosten, Personal, Arztkosten, Pflege, Futter, Umbaukosten, höhere Energiekosten u. v. m.! Da sind doch ein paar Euro mehr, viel billiger angelegt um die von Menschen geschaffene Savanne in Berlin für Löwen usw. im Zoo zu bestaunen. Ein Zoobesuch für Kinder muss ja nicht x- mal sein im Jahr, die Zeiten sind leider zurzeit vorbei- bei allen Freizeitvergnügen bei den hohen Preisen,

  18. 20.

    Mal abgesehen davon, dass man nicht weiß wie in 2 Wochen das Wetter wird oder ob man vielleicht krank ist.
    Was ist z.B. mit Rentnern, die kein Internet haben? Ist genauso kundenunfreundlich wie beim Fernsehturm, wo man Gutscheine nur online kaufen kann und eine Kreditkarte oder Paypal haben muss. Haben aber vor allem ältere Leute nicht.

  19. 19.

    Warum wird man bestraft, wenn man spontan Lust auf einen ZOO-Besuch hat, wenn das Wetter schön ist und die Familie gerade Lust drauf hat? Wer geht schon gerne bei Regen und Sturm in den ZOO, nur weil er sich schon lange vorher auf einen Termin festlegen musste? Ein spontaner ZOO-Besuch ist bei den Preisen jedenfalls wesentlich seltener leistbar. Ich glaube nicht, dass sich die Besucherzahlen (und damit die Einnahmen) so wesentlich erhöhen. Und große Einsparungen durch dieses neue Modell, dass für die Besucher alles andere als flexibel ist, sehe ich auch nicht. Eher als Diskriminierung von Menschen, die kein Internet haben oder nicht damit umgehen können bzw. Leute, die keine Lust auf langfristige Planwirtschaft bei der Freizeitgestaltung haben.

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