Einzige Zucht in Brandenburg - Fasane werden in Brandenburg größtenteils ausgewildert

Do 20.06.24 | 15:55 Uhr
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Fasan
Video: Brandenburg aktuell | 19.06.2024 | Phillipp Manske | Bild: rbb

In Brandenburgs einziger Fasanerie in Osteroda (Elbe-Elster) werden Fasane gezüchtet. Diese landen nicht nur in Feinschmecker-Restaurants in Berlin oder in Gaststätten in der Umgebung, sondern auch im Wald. Dort wildern Jäger sie aus.

Aus der schützenden Wärme des Brutkastens holt Sandra Langer eine Pallette mit hunderten Fasaneneiern hervor. Sie weiß genau, wie warm es da drinnen sein muss, damit sich die ungeborenen Küken am wohlsten fühlen. Dieses Wissen musste sich Sandra Langer aber erst aneignen. Denn das mit der Fasanerie begann 2016 ziemlich spontan, erzählt sie: "Das kam so, dass uns jemand fragte, ob wir die Fasanerie übernehmen. Und dann hat mein Mann - im Spaß - gesagt, 'Na klar, das machen wir'. Eigentlich wussten wir von Fasanen nichts."

4.000 Tiere gehören zur Fasanerie

Das ist heute anders. Und wenn die Küken erst einmal geschlüpft sind, hat das Ehepaar Langer alle Hände voll zu tun: 4.000 Fasane müssen versorgt werden.

Nur etwa zwanzig Prozent ihrer Tiere landen später in der Küche, erzählt Ronny Langer: "Wir dürfen das Schloss Bellevue beliefern, die französische Botschaft in Berlin, verschiedene Feinschmecker-Lokale und der überwiegende Teil, 80 Prozent, wird dann ausgewildert."

80 Prozent der Tiere werden ausgewildert

Ein Abnehmer dafür ist Jäger Koja Stabenow. Er holt in der Fasanerie neun weibliche und fünf männliche Tiere ab, die er in die Freiheit entlassen möchte. Denn er hat in seinem Revier ideale Bedingungen für die Tiere: "Wir haben überall Hagebuttensträuche, das bildet einen idealen Schutz." Auf der anderen Seite seien die Fasane gut für die Natur, da sie für Ordnung sorgen, weiß Jäger Stabenow: "Der Fasan ist ein klassischer Aufräumer." Er beseitige ausfallende Samen sowie Insekten, die für die Pflanzen schädlich sind.

Fasanenküken unter RotlichtFasanenküken unter Rotlicht

Täglicher Nachwuchs

In der Fasanerie schlüpfen jeden Tag dutzende Vogelküken. Sandra Langer ist bei jedem ihrer Schützlinge mit Herzblut dabei: "Man ist schon verbunden mit dem Küken und schon auch besorgt, wenn es dann da ist, weil man ja eigentlich von Anfang an alles mitgemacht hat."

Sendung: Brandenburg aktuell, 19. Juni 2024, 19.30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Fliegt, meine Schönen, in die Freiheit! Viel Glück!

  2. 2.

    Sportschützen bevorzugen eher Scheiben, Tontauben und so'n Kram. Bei einem Fasan wäre das Wilderei - und Gnade die Heide dem, der sich erwischen lässt.

  3. 1.

    Ausgewildert?
    Ach ja, Sportschützen wollen ja ihrem Hobby nachgehen un so gibt es Biofleisch aus der Region, mit Regenwald-Avocados

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