Trotz Niederdeutsch-Gesetz - Wenige Kinder in Brandenburg lernen Plattdeutsch

So 07.07.24 | 11:30 Uhr
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Die achtjährige Schülerin Milena Wesenberg schreibt am 07.11.2017 ein Wort auf Plattdeutsch an eine Tafel der Pestalozzi-Grundschule in Prenzlau (Brandenburg). (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: radioeins | 07.07.2024 | Sebastian Meerheim | Bild: dpa/Pleul

Für Kinder in Brandenburg gibt es nur wenige Möglichkeiten, Plattdeutsch zu lernen. Die Regionalsprache sei weiterhin kein ordentliches Schulfach im Land, sagte Astrid Flügge, Geschäftsführerin des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Laut dem Verein gibt es aktuell fünf Ehrenamtliche, die Plattdeutsch außerhalb des Schulunterrichts anbieten. Überwiegend sei das im Norden: in Prenzlau, Putlitz, Bad Wilsnack, Rheinsberg, Wittstock und Lunow. Etwa 50 Schülerinnen und Schüler - meist im Grundschulalter - nehmen demnach das Angebot in Anspruch.

Vereinsvorsitzende Flügge begrüßt zwar das neue Niederdeutsch-Gesetz, allerdings seien viele Bestimmungen noch zu vage. Ein Problem sei, dass es in der Region keine universitäre Ausbildung für Niederdeutsch-Lehrer gebe.

Brandenburg hat im Juni als erstes Bundesland ein Niederdeutsch-Gesetz beschlossen. Damit hat sich das Land zur Förderung der plattdeutschen Sprache bekannt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.07.2024, 11:30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Gibt es einen Grund, eine weitere tote Sprache zu lehren? Sprache dient der Verständigung. Wenn jeder seine Eigene pflegt, finde ich das wenig sinnvoll.
    Wär schon nett, wenn alle richtig deutsch können wollen würden …

  2. 18.

    Mal wieder an die Pisatest erinnern. Dabei hat Deutschland auch ohne Platdeutsch schon schlecht abgeschlossen.Deutsche beherrschen nicht ihr Gesetze,vielleicht sollte man sowas wie Rechtswissen vermitteln?

  3. 17.

    Diese Überlegungen gehen schon einige Jahre, was hat es bis jetzt gebracht?
    Klar, ein Kulturministerium muss sich um eine Tradition -Sprachkultur kümmern. Die Senioren beherrschen sie von Bundesland zu Bundesland, jedoch hat einer junger Mensch darauf Bock dazu in einer Großstadt? Auf dem Land tut man sich beim Dialekt nicht schwer, Ausländer lernen dort leichter als im Sprachen- Gemisch in der Stadt. Kann einer den Dialekt verstehen?
    "Ich habe mir die hochdeutsche Sprache so angewöhnt, das i es gornima losn ko".
    So wird gred in Bayern aber nur in einem Teil von Bayern. Wie viele Bundesländer gibt es? Jedes Land hat seine eigenen Dialekte. Zieht eine Familie um, welchen Dialekt soll das Schülerkind dann wieder lernen? Können sich da die Kulturminister einigen? Der Kauderwelsch der Dialekte der entstehen könnte, wird hoffentlich nicht schulisch benotet.

  4. 16.

    In Bayern gibt es ähnliche Überlegungen:
    https://www.antenne.de/experten-tipps/familie-und-kinder/bayerisch-in-zukunft-als-schulfach
    Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich die Kultusminister der Bundesländer dort zusammensetzen würden, um eine einheitliche Linie bezüglich Unterrichtsfächern zu finden.

  5. 15.

    Ich liebe Dich....Ik heff di bannig auf Plattdeutsch. Sagt das heutzutage wirklich noch die Jugend in Nordostdeutschland? Habe noch nie gehört das Dialekte extra gelehrt werden sollen.
    Das lernen Sie von den Eltern als Muttersprache. Die deutsche Sprache in der Schule, grammatisch. Falls das nicht so ist, dann lernen sie es in Vereine usw.! Dialektbestimmungen mit Beschliessung zu lernen, geht das in Deutschland nicht zu weit? Bei soviel unterschiedlichen Sprachen neben der deutschen Sprache? Mit einer Fremdsprache kommt eine/einer heutzutage weiter als mit einer Dialekt- Kultursprache aus der Kinderzeit.
    Die kann jeder als Hobby sich verbessern im Internet, dazu benötigt es nicht extra ein Personal. Wenn einer Dialekt studieren möchte in einer Uni, was macht er damit nach dem Studium?



  6. 14.

    "Haben wir nicht schon genug Probleme..." ist eine doch recht ignorante Aussage. Könnte es sein, dass die Menschen, die es betrifft anders sehen könnten? Oder sind die es nicht wert, weil nur "meine" Priorität in Sachen Probleme zählt?
    Ick bin in Brandenburch jeborn und hab berlinat, watt ditt Zeuch hielt.
    Es war im ganzen Dorf so, außer in der Schule! Und wenn Kinder niederdeutsch lernen wollen, warum soll man es ihnen verwehren? Weil wir das Geld gern für "Erwachsenensachen" verschleudert?

  7. 13.

    Wenn Sie entlang von Nationalitäten und Völkern argumentieren stimmt das. Wenn man nur die Sprachen sieht, nicht.

  8. 12.

    In der Hoffnung, dass Sie vlt. doch verstehen, worum es mir ging: Der Unterschied ist, die Sorben sind in Deutschland als nationale Minderheit mit eigener Sprache anerkannt. Der Rest der Brandenburger ist keine nationale Minderheit und wenn Niederdeutsch nur (noch), wenn überhaupt, im Mittel- und Nordmärkischen gesprochen wird, muss es keinen extra Studiengang dafür geben. Sprache verändert sich im Laufe der Zeit und nur weil ein Dialekt von der Sprachencharta des Europarates anerkannt wurde, muss er nicht künstlich am Leben erhalten werden und es muss auch nicht an jeder Schule in BB Niederdeutsch gelehrt werden.

  9. 11.

    Finde ich nicht egal, wenn man schon Sorbisch ins Spiel bringt. Sorbisch ist auch nicht gleich Sorbisch (es zerfällt in die beiden großen Gruppen Niedersorbisch und OBersorbisch) - das ist durchaus analog zu den Niederdeutschen Sprachvarianten und da könnte man in der Ausbildung der Lehrkräfte und für den Unterricht etwas abgucken.

  10. 10.

    OmG, bei Niederdeutsch isses egal, welcher Sprache Sorbisch ähnelt. Dor kreit nich Hauhn noch Hahn na.

  11. 9.

    "Plattdeutsch als zusätzliches Fach funktioniert nicht (die Schüler haben sowieso schon einen vollen Stundenplan)" Vielleicht hilft da ein Blick zu mehrsprachigen Nachbarländern wie der Schweiz, wie das dort im Stundenplan gelöst ist. Hier würde es dann nicht um eine der Hauptsprachen gehen, sondern um eine nur lokal bedeutende Sprache - das wäre in der Schweiz dann als Beispiel Rätoromanisch. Weiß jemand, wie das die Schweiz in den Schulen macht ohne den Stundenplan unnötig aufzublähen?

  12. 8.

    Sie hatten Sorbisch ins Spiel gebracht und mit dem historischen Hinterrund argumentiert dafür. Warum sollte man bei Niederdeutschen Sprachen nicht genauso argumentieren können?

  13. 6.

    Wieder ein Beispiel für "gut gemeint, aber schlecht gemacht". Plattdeutsch als zusätzliches Fach funktioniert nicht (die Schüler haben sowieso schon einen vollen Stundenplan), bliebe eine Vermittlung der sprachlichen Grundlagen innerhalb des Deutschunterrichtes (Unterrichtsthema: Sprachvarietäten/Sprachgeschichte). Dazu sollte der Lehrplan entlastet werden, der sowieso schon kaum Zeit für das notwendige Festigen/Wiederholen bietet oder für das Theaterspielen....

  14. 5.

    Gibt es nicht bei der sorbischen Sprachfamile auch zwei unterscheidbare Varianten, eine mehr mit der polnischen Sprachfamilie verwandt, die anderer mehr mit Tschechisch?

  15. 4.

    "Förderung der plattdeutschen Sprache" Die Formulierung sit ein Problem, es gibt nicht nur die eine plattdeutsche Sprache in der Mark, es müßten dann alle gefördert werden.

  16. 3.

    "Die Regionalsprache sei weiterhin kein ordentliches Schulfach" Da es mehrere verschiedene Niederdeutsche Dialekte gibt, dürfte es einfach an genügend Muttersprachlern als Lehrer fehlen, welche den lokal gültigen Dialekt auch vollständig beherrschen. Das wird wohl nur als langfristiges Projekt Schritt-für-Schritt umsetzbar sein.

  17. 2.

    Bin der gleichen Meinung. Sorbisch okay - traditioneller Hintergrund, aber Platt? Die Kinder sollten erstmal richtig Hochdeutsch in der Schule lernen, alles andere dann meinetwegen freiwillig an den VHSen.
    Und "... dass es in der Region keine universitäre Ausbildung für Niederdeutsch-Lehrer gebe." Das Berlinerische hat das niederdeutsche Platt in BB schon vor langer Zeit verdrängt und ob sich das zurückdrehen lässt? Fraglich, zumal selbst der Berliner Metrolekt immer weniger gesprochen wird.

  18. 1.

    Haben wir nicht schon genug Probleme an den. Schulen müssen wir uns neu Probleme auflegen?

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