Märkisch-Oderland - Schadstoffbelastetes Altreifenlager in Altlandsberg: Freistaat Sachsen als Eigentümer ermittelt

Di 13.08.24 | 14:44 Uhr
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Altreifenlager Altlandsberg
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.08.2024 | Robert Schwaß | Bild: rbb/ Robert Schwaß

Die Sanierung eines schadstoffbelasteten Altreifenlagers in Altlandsberg (Märkisch-Oderland) ist einen Schritt weiter. Nach langer Suche konnte der Freistaat Sachsen in Folge einer Erbrechtsnachfolge als Eigentümer des Areals ermittelt werden. Damit könnte ein Verkauf oder eine Sanierung bald erfolgen, bestätigte die Kreisverwaltung Märkisch-Oderland exklusiv dem rbb.

Das Gelände ist seit längerem ein Sanierungsfall. 2008 kam es durch jugendliche Brandstifter zu einem 24-Stunden-Einsatz der Feuerwehr. Bei dem Brand und dem Lösch-Einsatz kam es zu extremen Umweltbeeinträchtigungen, die eine Sanierung nötig machen, erklärte Gregor Beyer, Leiter des Umweltamtes Märkisch-Oderland. Doch wegen mehrerer Eigentümer-Wechsel in der Vergangenheit konnte kein Erbe und somit Eigentümer in den vergangenen Jahren für das Gelände gefunden werden. Ein Nachlassverwalter wurde eingesetzt, der eine Sanierung jedoch nicht in Auftrag geben konnte.

Mittlerweile gebe es jedoch einen interessierten Investor, der das Gelände kaufen, sanieren und für einen Photovoltaik-Park nutzen würde, so Beyer weiter. Das zuständige Nachlassgericht hatte deswegen zum letzten Mal einen Erbenaufruf gestartet, der schließlich zum Erfolg führte. Der gefundene Erbe war jedoch 2018 verstorben und hatte wiederum keine eigenen Erben. Dadurch ist nun der Freistaat Sachsen Eigentümer in der Rechtsnachfolge.

Im Falle das alle Erben verstorben sind, sieht die Rechtsprechung vor, dass das Erbe an das Bundesland geht, in dem der Erbe zuletzt gelebt hatte - in diesem Fall Sachsen, so Beyer. Von Seiten des Landkreises Märkisch-Oderland ein Glücksfall, da nun ein verantwortungsvoller Verwaltungspartner gefunden worden sei, der gemeinsam mit Altlandsberg und dem Landkreis konstruktiv eine Lösung mitgestalten könne. Sachsen müsse nun entscheiden, ob das Land das Grundstück zeitnah verkauft oder selbst investiert, erklärte Gregor Beyer.

Laut einem Umweltgutachten könnte die Sanierung des Areals rund 2 Millionen Euro kosten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.08.2024, 14:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Wenigstens wird es das im künftigen Überwachungsstaat nicht mehr geben, das der Staat Jährlich 38,9 Milliarden Euro erbt, weil er angeblich keinen nächstgelegenen Verwandten findet! Die Gendatenbank findet den ganz von selbst, und das rechtfertigt auch keine 33% Kosten mehr!

    Wahrscheinlich würden auf diese Weise, viele (Lotteriemäßig) öfters mal was Erben, und auch neue Verwandte finden!
    Es wird wirklich Zeit für: "Überwachung as a Service", und nicht immer nur zum drangsalieren!

  2. 2.

    Und den 2018 Verstorbenen konnte man fast 10jahre nicht ausfindig machen? Besonders hinterher scheinen unsere Behörden ja nicht zu sein, manmanman....

  3. 1.

    Wenn man das als Übungsfall für Jurastudenten aufschreiben würde, würde keiner glauben, dass das wahr ist.
    Im Interesse der Anwohner und der Umwelt hoffe ich sehr auf baldiges Aufräumen von seriösen Fachleuten (nicht dass die Altlasten dann nur wieder woanders landen).

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