Am Insulaner in Berlin - Security-Mitarbeiter verkaufen illegal Tickets für Freibad

Mi 07.08.24 | 11:56 Uhr
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Eingang zum Sommerbad am Insulaner in Berlin-Schöneberg, aufgenommen am 28.06.2023. (Quelle: Picture Alliance/Schoening)
Audio: Fritz vom rbb | 07.08.2024 | Timo Mascheski | Bild: Picture Alliance/Schoening

Wer nach 10 Uhr ins Freibad am Insulaner will, kommt nur mit einem Online-Ticket herein, Barzahlung an der Kasse ist dann nicht mehr möglich. Das neue System nutzten offenbar einige Security-Mitarbeitende und verkauften Tickets unter der Hand.

Sicherheitsmitarbeiter haben am Sommerbad am Insulaner in Berlin illegal Tickets verkauft. Die Vorfälle seien durch eine Kundenbeschwerde bekanntgeworden, wie eine Sprecherin der Berliner Bäder-Betriebe am Mittwoch sagte.

Die Security-Mitarbeiter hätten "Tickets an Badegäste verkauft oder weitergegeben". Die Bäder-Betriebe hätten daraufhin umgehend den Dienstleister informiert. Dieser habe "entsprechende personelle Konsequenzen gezogen", so die Sprecherin. Die Sicherheitsmitarbeiter arbeiteten nun nicht mehr in den Bädern der Bäder-Betriebe. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Barverkauf regulär nur bis 10 Uhr möglich

Die Bäder verkaufen vor Ort nur bis 10 Uhr Tickets gegen Barzahlung, ansonsten ist der Eintritt ausschließlich mit Online-Tickets gestattet.

Den Verkauf von Online-Tickets gibt es seit diesem Sommer, damit Kunden und Kundinnen nicht mehr so lange vor den Freibädern an der Kasse stehen müssen. Zudem gibt es in fünf Freibädern Zeitfenster für den Einlass, um den Andrang weiter zu entzerren. Allein dadurch müssten Freibadgäste an vollen Tagen nur noch wenige Minuten warten, anstatt wie früher oft zwei bis drei Stunden. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um Gewaltvorfälle in den Berliner Freibädern vorzubeugen.

Bisher 570.000 Besucher in Berliner Bädern

In die 15 geöffneten Freibäder der Berliner Bäderbetriebe kamen seit Saisonbeginn bisher rund 570.000 Besucherinnen und Besucher (Stand: Mitte Juli). Das waren rund 200.000 bis 250.000 Menschen weniger als in der Vorjahressaison zu diesem Zeitpunkt. "Noch sehe ich aber die Chance, dass die Zahlen ansteigen", sagte der Chef der Berliner Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg im Gespräch mit der dpa Mitte Juli. Im vergangenen Jahr zählten die Freibäder insgesamt 1,6 Millionen Gäste.

Sendung: Fritz vom rbb, 07.08.2024, 7:30 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Das haben die aber dann privat gemacht und nicht während der Ausübung ihrer Tätigkeit. Da ist ein kleiner Unterschied.

  2. 37.

    Blanker, dumpfer Rassismus... aber das kennt man ja. Zu mehr reicht es bei diesen Leuten nicht.

    Das es evt. auch am miesen, völlig unterbezahlten Job liegen könnte, auf sowas kommen solche Typen nicht.

  3. 36.

    Ja, auf alle Fälle verwerflich. Securitymitarbeiter sind aber auch nur Menschen, genauso wie Polizisten,... und Kommentierende in Medien. Auch da gibt es Verwerfliche, die bewusst schon mal zu schnell gefahren, im Parkverbot gestanden, bei der Steuererklärung getrickst, Pausenzeiten großzügig aufgerundet oder .... Sind halt alle Menschen und wer erwischt wird, muß mit den Konsequenzen leben.

  4. 35.

    Der moralische Kompass ist nicht nur diesen Leuten schon lange abhanden gekommen, sondern vielen Politikern auch. Schlimm ist nur, dass sie es immer noch nicht gemerkt haben oder auch nicht wollen. Das erscheint zunehmend wahrscheinlicher.

  5. 33.

    Nein das ist nicht neu, da gibt es viel mehr unter der Hand als nur tickest freier Einlass usw. Wann wir da endlich mal ganau hin geschaut!
    Den Bäderbetrieben gehen da jedes Jahr Zehntausende an Einnahmen verloren, das nicht nur in den Sommer Bädern. Man macht da lieber die Augen zu.

  6. 32.

    Der Punkt ist, dass die Personen, die für Sicherheit, Recht und Ordnung am Einlass der Bäder sorgen sollten, jetzt das Gegenteil machen: Betrug beim Einlass.

    Wer darin keine Verwerflichkeit sieht, dessen moralischer Kompass ist augenscheinlich auch nicht ganz nach Norden ausgerichtet.

  7. 31.

    Müssten hier nicht schon seit Jahren die Alarmglocken schrillen ? Das ist doch alles kein Zufall, oder ?

  8. 29.

    >"Gestern kam mir eine Idee, als ich in einem Freibad im BL Brandenburg ins Wasser glitt: bah - kalt - bei DEN Wassertemperaturen würden in Berlin "
    Sind 24 Grad Wassertemp. echt zu kalt für Berlin?. Heute ohne Wind ist die Wassertemp. hier im See an der Oberfläche schon auf 25 Grad geklettert. Das ist für uns hier Seniorenwarmbaden wie in der Schwimmhalle Freitags. ;-)

  9. 28.

    Der Hinweis mit Zeitfenstern ist aber sehr ungünstig formuliert. Das Bad am Insulaner gehört nicht zu den Bädern, die davon betroffen sind. Hier kann es also wirklich nur um den Verkauf von Kassentickets nach 10 gehen. Obwohl es online welche geben würde. Und was da genau lief, drückt der Artikel gar nicht aus. Also wurde nur länger verkauft oder eben mit Gewinn in eigene Tasche ...

  10. 27.

    Ich würde sagen, das Berliner Freibad System (Handypay, Frühbuchen, Ausweise, Stacheldraht) ist gescheitert. Gestern kam mir eine Idee, als ich in einem Freibad im BL Brandenburg ins Wasser glitt: bah - kalt - bei DEN Wassertemperaturen würden in Berlin die üblichen Verdächtigen nicht einen Fuß ins Freibad setzen ;-) nur mal so als Anregung...

  11. 26.

    Und was meinen Sie, wovon die Badestellen in Brandenburg gesäubert und instand gehalten werden? Jedenfalls nicht von Berliner Steuergeldern.

  12. 25.

    Schließt doch einfach die Bäder mal einen Sommer bevor noch jemand zu Tode kommt. Das sind doch keine Zustände mehr sorry

  13. 24.

    Geil, in Berlin klappt echt gar nix mehr. So kannst auch Personal sparen. Schaft das 29 Euro Ticket ab. Das 49 Euroticket ist gut genug und ich hab vorher mehr bezahlt. Hat auch Brandenburg was von, die Berlin nicht mehr haben wollten, Unter anderem. aber hier arbeiten fahren. Immer diese Doppelmoral.

  14. 23.

    Man sollte den Mitarbeitern, die das System unterwandert haben, sofort kündigen!

  15. 22.

    Also offen vor dem Kassenhaus wird die Kasse sicher nicht gelegen haben, allerdings auch nicht verschlossen.

  16. 20.

    Na sicher doch. Glasklare Bezüge zu der großen Clanfamily. Die sind im Security-Gewerbe fest etabliert.

  17. 19.

    Wenn ich so sehe wer alles im Sicherheitsdienst arbeitet, wundert mich das nicht.

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