Berlin - Abschiedsbesuch von Biden beendet - Verkehrseinschränkungen aufgehoben

Sa 19.10.24 | 09:11 Uhr
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: US-Präsident Joe Biden (r) trifft sich mit Familienmitgliedern von Botschaftsmitarbeitern, bevor er vom Flughafen BER abfliegt. Es war der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit. (Foto: dpa)
Video: rbb24 Abendschau | 18.10.2024 | Norbert Siegmund & Ulli Zelle & Michael Kimmage | Bild: dpa

Der 19-stündige Besuch von US-Präsident Joe Biden in Berlin beendet. Er ist am Flughafen BER am Freitagabend nach einem kleinen Bad in der Menge in die Air Force One gestiegen und abgeflogen.

Nach dem Abflug von US-Präsident Joe Biden aus Berlin ist in der Hauptstadt wieder Normalität eingekehrt. Das teilte die Verkehrsinformationszentrale am Freitagabend mit.

Am Potsdamer Platz etwa wurden die Absperrgitter abgebaut. Große Teile in Berlin-Mitte waren für den Besuch des Staatsoberhaupts abgesperrt worden. Die S-Bahn teilte mit: "Polizeieinsatz im Raum Berlin wegen Staatsbesuch beendet". Einschränkungen gab es auch im Regional- und Fernverkehr.

Kurz vor 18 Uhr hob Air Force One ab

Nach einem etwa 19-stündigen Blitzbesuch hatte der 81-Jährige Berlin am Abend wieder verlassen. Kurz nach 17 Uhr war er am Flughafen BER eingetroffen, nahm am Rande des Rollfeldes ein kleines Bad in der Menge, stieg dann in seine Regierungsmaschine Air Force One und flog kurz nach 18 Uhr ab.

Den Tag über hatte er unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu Gesprächen getroffen und einen Verdienstorden entgegengenommen.

Außerdem traf sich Biden gemeinsam mit Scholz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer. Biden war erst am späten Donnerstagabend in Berlin eingetroffen.

Wohl Tausende Polizisten im Einsatz

Aufgrund des Besuchs kam es für die Hauptstädter zu weitreichenden Einschränkungen. An Zufahrtsstraßen zum Regierungsviertel, dem Schloss Bellevue und dem Potsdamer Platz standen Absperrgitter und Polizisten. Der Verkehr der S-Bahn wurde auf vielen Strecken reduziert. Polizisten aus zwölf Bundesländern und der Bundespolizei sicherten nach Angaben einer Polizeisprecherin den Besuch ab.

Wie viele Beamte insgesamt im Einsatz waren, teilte die Polizei unter Verweis auf die hohe Sicherheitsstufe nicht mit. Biden gehört zu den Politikern, die weltweit die höchste Sicherheitsstufe haben. Entsprechend umfangreich waren die Sicherheitsvorkehrungen in Berlin. Neben Hunderten Berliner Polizisten kamen nach Angaben der Berliner Polizeisprecherin Einsatzkräfte unter anderem aus den übrigen Ost-Ländern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg.

Scharfschützen auf Gebäuden

Die Polizei sicherte mit umfangreichen Vorkehrungen das Regierungsviertel und die Anfahrtsstraßen ab. Ein Hubschrauber begleitete in der Luft die Fahrzeugkolonnen, die US-Präsident Biden in seiner Limousine mit Spitznamen "The Beast" ("Die Bestie") vom Schloss Bellevue zum Kanzleramt eskortierten.

Auf der Spree fuhren Polizisten der Wasserschutzpolizei in Booten und Jetskis. Hundestaffeln waren für die Suche nach Sprengstoff im Einsatz. Auch Röntgengeräte, mit denen Autos durchleuchtet werden können, wurden eingesetzt.

Ansichts Karte zu Sperrungen ums Kanzleramt

Erhebliche Verkehrsbehinderungen

Bereits seit Donnerstagnachmittag kam es zu Ausfällen bei der S-Bahn. Auf anderen Strecken wurde ausgedünnt. Am Freitag fuhren S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Bahnhof Zoo zeitweise nicht oder seltener, weil die Strecke am Schloss Bellevue entlangläuft, wo Biden empfangen wurde. Auch andere Linien waren betroffen. Bei den Regionalzügen und vielen Fernzügen mit Halt am Hauptbahnhof gab es ebenfalls Änderungen.

Die Beeinträchtigungen dauerten bis in die Abendstunden an. Erste Straßensperrungen - etwa am Schloss Bellevue - waren unmittelbar nach einzelnen Besuchsprogrammen wieder aufgehoben worden. "Wenn Bereiche nicht mehr geschützt werden müssen, geben wir sie wieder frei", hieß es von der Polizei.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.10.2024, 19:30 Uhr

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74 Kommentare

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  1. 74.

    Schon das viele Kerosin, was diese spritsaufende Maschine da verbrannt hatten, steht in keinem Verhältnis zu diesen dünnen nichtsagenden Platetüden der traurigen Gestalten im Schloß und BKA.

  2. 73.

    Ja mir brauchen Sie das nicht sagen, dass die Ukraine möglichst viel Unterstützung braucht. Dass die NATO sich dabei mit einem aktiven Teil raushält, sollte schon sein. Militärische Unterstützung mit Technologie und Ausbildungsmöglichkeiten sollte schon möglich sein. Internationale Regel ist aber: In der Ukraine darf kein NATO Mitgliedstaat aktiv mitkämpfen. Bisher ist dies ein Krieg zwischen Russland und Unkraine. Die Gefahr besteht auch, dass dies ein Stellvertreterkrieg wird. Was historisch aber auch belegt ist: Alle Kriege, die die SU und danach Russland angefangen haben, hat Russland bisher verloren. Vom Sowjetisch-Finnischen Krieg bis Afghanistan.

  3. 72.

    Daher ist es auch Unsinn, dass Russland einfach "weitermarschieren" würde.

    Niemand legt sich mit der NATO an, denn wer mehr als 1.000 Stützpunkte rund um den Globus hat, den greift nicht an ... Das wissen alle Politiker, behaupten aber immer das Gegenteil ...

  4. 71.

    Richtig, nur warum gibt es im Gegensatz keine Haftbefehle in Richtung USA? Irakkrieg, Syrien, Lybien ... gezielte Tötung von Menschen durch Drohnen ohne Gerichtsbeschlüsse oder Verurteilungen? Statt dessen saß Assange wegen Veröffentlichung von Kriegsverbrechen jahrelang im "Westen" in Haft ...

    Einen Krieg darf niemand(!) beginnen, weder die "eine" noch die "andere" Seite. Wenn es trotzdem dazu kommt, dann muss man die Gründe beider Parteien beleuchten.

  5. 70.

    Unsinn, Russland versucht nun schon über zwei Jahre lang die Ukraine zu besiegen. Warum sollte er es schaffen, die NATO zu besiegen? Sie wissen ganz genau, dass diese Angst unbegründet ist. Wenn die Ukraine noch mehr unterstützt werden würde, könnte Russland nichtmal die jetzt besetzen Gebiete halten. Die NATO ist stärker als Sie denken.

  6. 69.

    Wir müssen auch durch die Stadt. Man informiert sich und plant etwas mehr Zeit ein und gut is. Ich finde auch, dass der Besuch dreier Stattslenker in Berlin auch mal ein bisschen Rücksichtnahme fordern darf. Wir wohnen schließlich nicht in München sondern in der Bundeshauptstadt.

  7. 68.

    >"Jetzt schon Politikverdrossenheit in den Medien?"
    Nö. Die politischen Auswertungen der Gespräche und damit auch die journalistische Thematisierung deren Inhalte kommen ja jetzt erst.

  8. 67.

    Deutschland erkennt das Gericht aber an und müsste daher den Haftbefehl vollstrecken. Was Russland denkt ist egal.

  9. 66.

    Schick und schön. Hier leben aber Menschen, die schon eh auf die desolaten Öffis angewiesen sind. Ein Besuch, wiedereinmal, auf Kosten des Volkes - Ausfälle, Wartezeiten, Viehzransport ...
    Schlecht organisiert.

  10. 65.

    Dann müssten viele Präsidenten oder Staatsoberhäupter verhaftet werden ... geht nicht, weder die USA noch Russland erkennen z.B. Den Haag an. Daher ist auch Bush nach dem Irakkrieg nichts passiert, der völkerrechtswidrig auf einer Lüge basierte ...

  11. 64.

    Der US Präsident kommt in die Bundeshauptstadt, und die Verkehrsbehinderungen sind die wichtigste Nachricht. Jetzt schon Politikverdrossenheit in den Medien?

  12. 63.

    Eben deshalb verstehe ich das Verständnis von einigen gegenüber Putin nicht.
    Sicher sollte man diplomatisch in Hinterzimmern weiter an Lösungen arbeiten, wie Biden und Scholz dies sicher auch in den Gesprächen gemacht haben. Aber dass ein Frieden so aussieht, dass die Ukraine nur nur halb so groß ist, kanns nicht sein.

  13. 62.

    So Leute, nun ist er weg. Ab Morgen wird das Chaos in Berlin ein anderes.
    Eigentlich kann die rbb Redaktion dieses Diskussionsforum schließen...

  14. 61.

    ... oder Meck-Pomm. Den Strandkorb in Heiligendamm gibt's bestimmt noch

  15. 60.

    Hat sich die GdP dazu geäußert? Oder trauen die si h diesmal nicht?

  16. 59.

    Dass die Selbstwahrnehmung sich von der Fremdwahrnehmung unterscheidet, ist nachvollziehbar und überall so. Ein präzises Eingehen Ihrerseits wäre allerdings aufschlussreich gewesen.

    ;-

  17. 58.

    Er hat grob gegen international geltendes Recht verstoßen.
    Von den Massakern von Butscha mal ganz abgesehen.
    Man müsste ihn verhaften.
    Und "beschützen" würde ich den schon gleich gar nicht.
    Ich hab ukrainische Kinder an unsrer Schule, die teilweise nicht sprechen, obwohl sie es können.
    Ich möchte nicht wissen, was manche von ihnen erlebt und gesehen haben.

  18. 57.

    >"Nichts, denn er würde verhaftet werden müssen. Kommt also über den Flughafen nicht hinaus."
    Wenn er als Sieger kommt, passiert ihm gar nichts. Wir dürfen nicht vergessen: Dieser Krieg mit Russlands Territorialansprüchen ist sehr nah! Wenn die Ukraine fällt, ist er noch dichter dran.

  19. 56.

    Sie haben ja keine Ahnung, was alles so in die durchschnittliche Damenhandtasche passt ... :)

  20. 55.

    Wenn das "schon immer so war" stellt sich die Frage, warum dann vor 2023 nicht die gesamte Stadt blockiert wurde.

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