Drogen-Check - Die Hälfte der Rauschmittel in Berlin enthält Beimischungen

So 16.02.25 | 12:35 Uhr
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Symbolbild: Ein Schild mit der Aufschrift "Drug-Checking" hier hängt am 23.11.2024 im Technoclub Zenit. (Quelle: Picture Alliance/Daniel Bockwoldt)
Audio: rbb 88.8 | 16.02.2025 | Michael Ernst | Bild: Picture Alliance/Daniel Bockwoldt

Drogen in Berlin enthalten häufig unerwartete Beimischungen, darunter auch potenziell gefährliche Substanzen. Das hat eine Untersuchung von Proben aus dem Berliner Drogen-Check-Angebot ergeben. Die Charité und das Institut für Suchtforschung in Frankfurt am Main haben das Projekt 30 Wochen lang wissenschaftlich begleitete, wie die Berliner Gesundheitsverwaltung mitteilte.

Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit sieht eine positive Wirkung des Drug-Checking-Projekts. Es habe gezeigt, dass Gesundheitsrisiken reduziert werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Sonntag. Außerdem habe die Analyse von Drogenproben, verbunden mit einer Beratung, Auswirkungen auf das Konsumverhalten gehabt und Drogenkonsumenten an Hilfsangebote herangeführt.

Sind Drogen verunreinigt, verzichten ihre Besitzer eher auf den Konsum

Den Angaben zufolge haben sich 530 Menschen am Drogencheck beteiligt und dabei 1.120 Proben eingereicht. Etwa 54 Prozent davon habe "unerwartete Beimischungen" aufgewiesen, darunter auch potenziell gefährliche. Personen, deren Proben unerwartete Stoffe enthielten, hätten etwa fünfmal häufiger auf den Konsum verzichtet. Fast 94 Prozent der Teilnehmenden hätten auch die Beratungsgespräche als hilfreich bewertet.

Seit Juni 2023 können Drogen wie Kokain und Ecstasy in Berlin bei drei Beratungsstellen zur Analyse eingereicht werden. Nutzerinnen und Nutzer können ihre Drogen kostenlos, anonym und legal testen lassen. Geprüft wird, ob Substanzen gestreckt oder gefährlich sind. Das Ergebnis ist meist nach etwa drei Tagen abrufbar. Im Netz gibt es außerdem mit Fotos Warnungen vor getesteten und für gefährlich befundenen Drogen.

Laut der Senatsgesundheitsverwaltung haben bis Ende vergangenen Jahres insgesamt 1.586 Menschen das Angebot genutzt und 2.882 Proben eingereicht. Mehr als 1.400 Menschen mussten wegen mangelnder Kapazitäten abgewiesen werden.

Sendung: rbb 88.8, 16.02.2025, 12:00 Uhr

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21 Kommentare

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  1. 21.

    Auf der Suche nach Menschen, die keine Probleme habe war ich bisher erfolglos. Liebe Lisa, schön, dass ich nun Sie gefunden habe.
    Dass Drogen, na klar auch Alkohol die Schmerzen, die durch die Probleme entstehen lindern scheint wohl richtig. Dummerweise machen solche Substanzen süchtig und auf Dauer krank.
    Dann spätestens hat der Mensch ein massives Problem, nämlich die Droge selbst. Das gute aber ist: diese Problem kann der Mensch selbst lösen. Aufhören! Das ist nicht leicht, aber es ist auch nicht leicht ständig auf der Suche nach den heilbringenden Dingen zu sein. Es hilft natürlich wenn die Substanzen nicht auch noch andere Gifte enthalten, es reicht ja so schon.
    Übrigens schon bei dreißigjährigen erkennt man ob jemand regelmäßig konsumiert. Und alle zehn Jahre später wird das immer leichter.
    Die Schäden in der Birne und am Körper sind sichtbar. Machen einen Unterschied

  2. 20.

    Welch abstruses und wirres „Argument“. Alle Rauschgiftabhängigen haben schon im jungen, sehr jungen Alter schlimme gesundheitliche Folgen - die meisten sind (psychisch/ physisch) „ menschliche Wracks“ . Da wird keiner „100 Jahre“ alt.

  3. 18.

    Es geht um diesen Satz von ihnen.
    “ Leider werden die dann der Allgemeinheit zur Last.“
    Denken wir das mal ein wenig weiter…. Alles Schlechte wurde verbannt und alle achten auf ihren Körper/Gesundheit, wobei es hauptsächlich um den Körper geht … geistige Ausfälle werden eh nicht berücksichtigt. Wir lassen auch mal einfach körperliche Arbeiten außer acht die den Bewegungsapparat deutlich mehr belasten.
    Was meinen sie wird passieren wenn alle 100 werden ? Rente mit 85 ?
    Und da sie ja so sehr auf die Kosten für die Allgemeinheit zeigen…. Überlegen sie mal wie hoch die Kosten sind die ein Mensch der körperlich fit ist und 100 wird aber geistig nicht mehr alleine klarkommt.
    Jede Medaille hat 2 Seiten.

  4. 17.

    Solange sie ihn genießen, sei es ihnen auch gegönnt. Bordeaux ist aber nicht so meine Welt. Ein Pinotage aus Südafrika, zum BBQ, zur Pasta, zum Steak - ein Genuß.

  5. 16.

    Hier geht es um die Verunreinigungen von Drecksdrogen, die sich die Süchtigen spritzen und/oder einwerfen.
    Nicht um Fettsüchtige und deren Krankheitsbild.
    Und, was soll das mit dem Skifahren und Gays?

  6. 15.

    Seit Homer weiß ich den Wein in der europäischen Literatur. Alkohol ist eine chem. Klasse. Wein ist ein Kulturgut. Aber Frömmelei ist inzwischen wohl auch ein Rauschmittel. Also genießt eure Moral, ich meinen Bordeaux .

  7. 14.

    Ich glaube wir sollten beim Thema Drogen den Alkohol mal in den Fokus setzen! Dieser erzeugt die größten Volkswirtschaftlichen Kosten. Dank guter Lobbyarbeit ist das Thema schon bei der letzten Bundesregierung vom Tisch. Alkohol ist überall und jeder Zeit verfügbar und die Maßnahmen zur Prävention sind nur so lange gut wie Sie der Lobby nicht schaden. Auch Außerhalb der EU gerade in Afrika richtet die Lobby großen Schaden an , das mit fragwürdigen Methoden.

    Alkohol ist das Problem steht bei den Drogen an erster Stelle und jeder Tropfen ist für den Körper Gift und fordert unser Gesundheitssystem heraus.

  8. 13.

    Wenn wir so anfangen: Übergewicht, vor allem Adipositas führt nachweislich zu Krankheiten wie Herzinfarkt, Verkalkungen, Diabetes, Arthrose etc pp. Skifahren korreliert mit schwersten Knochenbrüchen und extrem teuren Behandlungen plus Transporten (zb Hubschrauber). Einsamkeit führt nachweislich zu mehr Depressionen und vorzeitigem Tod. Gays haben statistisch signifikant eine viel höhere Rate psych. Probleme inkl. Suizid. Das wird Ihrer Meinung nach auch alles konsequent verboten, weil die Kosten der KV zu Last fallen?

  9. 12.

    Die Drogenprüfstelle könnte aber auch dazu führen, dass durch Prävention Erkrankungskosten gespart werden.
    Vielleicht werden sogar menschliche Tragödien verhindert.
    Vielleicht könnte man ja eine kleine Gebühr für den Aufwand erheben.
    Vielleicht ist die Erkenntnis, dass man sich Dreck durch die Nase zieht auch lehrreich?

  10. 11.

    Auch eine hypermoralisierende Abstinenz von sämtlichen Suchtstoffen kann ein Rausch sein.

  11. 10.

    Nicht jeder entwickelt eine Substanzgebrauchsstöhrung. Der weitaus größere Teil nutzt die Substanzen zu den dazu passenden Gelegenheiten. OK, die meisten die es tun erleben auch eine Phase in der sie übertreiben, aber irgendwann die Kurve bekommen und ihr Leben und die Nutzung im Griff haben und es irgendwann auch wieder ganz lassen.

  12. 9.

    Im Leben lauern nun mal Gefahren.
    Ich kann heute auch leichter auf Genussmittel verzichten als früher.
    Aber in jungen Jahren denkt man wenig an Gesundheit.
    Man fühlt sich stark und unverletzlich.
    Da probiert man auch mal was aus.
    Die Dosis macht das Gift.

  13. 8.

    Wenn ich einige der Kommentare hier lese wird mir einiges klar! Ich bin übrigens Ü50 und kann sehr gut verstehen wearing Menschen „Partydrogen“ nehmen. Ich selbst habe seit über 20 Jahren keine mehr angefasst und dennoch liegen sie mir näher als ein Suff. Behandelt endlich alle Rausch und Suchtmittel gleich. Solange man problemlos eine tödliche Dosis Alkohol mit 18 Jahren im Supermarkt kaufen kann sind wir in diesem Land nicht weiter. Sollte mein Kind irgendwann einmal Substanzen ausprobieren wollen so hoffe ich sehr das sie dies mit getesteten Substanzen macht und im Idealfall mit Menschen in der Nähe die im Falle einer zu hohen Dosierung die richtigen Entscheidungen (Notarzt) treffen. Am liebsten wäre mir das die Welt so wird das sie es nicht möchte. Wenn doch dann bitte „Safe as possible“. Im Idealfall kann man bis dahin alle Substanzen nach Beratung in kontrollierten Läden kaufen. Denn nach eingehender Beratung sollte dies jeder selbst entscheiden dürfen.

  14. 7.

    Zuviel essen, zu wenig essen, zu viel Smartphone, zu wenig Sport, zu viel Sport, zu fettes essen, zu viel Zucker, zu viel Kinder, zu wenig Kinder usw. usw.
    Irgendwie fallen alle der Allgemeinheit zur Last…. Auch ich und auch sie… also lieber mal runter vom hohen Roß.

  15. 6.

    Oh Frau wenn Sie keine Ahnung haben warum Menschen Suchtabhängig werden, Drogen konsumieren dann schreiben Sie bitte nichts dazu.

  16. 5.

    Es gibt ein altes Sprichwort: " Wer sich in Gefahr bringt, bringt sich darin um" - somit hält sich mein Mitleid in Grenzen.
    Keiner muss Drogen, Alkohol, Nikotin, ... nehmen.
    Leider werden die dann der Allgemeinheit zur Last.

  17. 4.

    Stimmt, wer abhängig ist, hat Probleme.

    Es gibt übrigens Genvarianten, die Suchtgefahr erheblich erhöhen.

  18. 3.

    Wieso hat jeder 2. ihrer Meinung nach Probleme mit seinem Leben? Nikotin und Alkohol zählen schließlich dazu.

  19. 2.

    Bezieht sich ihre Aussage auch auf Zigaretten und Alkohol?

  20. 1.

    Wer Rauschmittel konsumiert - von klinisch angewendeten abgesehen - hat doch ein viel grundsätzlicheres Problem mit seinem Leben als mit "Beimischungen".