Demonstrationen in Berlin - Hunderte Menschen zeigen Solidarität mit Palästina und Israel

So 29.10.23 | 19:42 Uhr
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Eine pro-palaestinensische Demo am Gleisdreieck. (Foto: Holger Trzeczak/rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 29.10.2023 | Trocoli Castro/Finger | Bild: Holger Trzeczak/rbb

Der Krieg im Nahen Osten treibt viele Menschen in Berlin auf die Straßen. So auch am Sonntag: Trotz nassem Wetter drückten Hunderte ihre Anteilnahme für die Belange der Palästinenser aus, andere zeigten sich solidarisch mit Israel.

Hunderte Menschen haben am Sonntag in Berlin auf Kundgebungen und Demonstrationen ihre Solidarität mit Palästina und Israel zum Ausdruck gebracht.

So kamen rund 1.000 Menschen am Nachmittag am Gleisdreieck zu einer pro-palästinensischen Kundgebung zusammen. Mehrere Redner forderten ein Ende der Angriffe Israels auf den von Palästinensern bewohnten Gazastreifen. Israel reagiert damit auf die Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober.

In Sprechchören riefen Demonstranten Losungen wie "Stoppt den Mord, stoppt den Krieg", "Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden in aller Welt" oder "Hoch die internationale Solidarität". Ein Redner warf deutschen Medien vor, nicht ausgewogen über den Nahost-Konflikt zu berichten.

Pro-Israel-Kundgebung am Rosa-Luxemburg-Platz

Am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte versammelten sich am Sonntagnachmittag auf Einladung der Antifa etwa 300 Menschen zu einer Solidaritätsaktion für Israel. Bei der Kundgebung vor der Volksbühne waren einige israelische Fahnen zu sehen. Auf Bannern war zu lesen: "Antifa means: Solidarity with Israel" oder "Die Konsequenz aus der Geschichte lernen: Antizionismus kämpfen, Solidarität mit Israel!".

Teilnehmer einer pro-israelischen Kundgebung haben sich am 29.10.2023 auf dem Rosa-Luxemburg-Platz vor der Volksbühne versammelt. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
| Bild: dpa/Christoph Soeder

Ein Redner sagte, der Pogrom der Hamas habe sich direkt gegen Juden gerichtet. Das müsse klar benannt werden, Schweigen sei nicht angebracht. Am Rande eines Bürgersteigs waren Zettel mit Fotos und Namen von Menschen aufgeklebt, die die Hamas bei dem Angriff aus Israel entführt hat.

Auch auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor erinnerten am Sonntag Menschen an die entführten Hamas-Opfer. Die Berliner Polizei zählte hier rund 60 Demonstranten.

Wie ein Polizei-Sprecher dem rbb sagte, gab es bei beiden Demonstrationen bisher keine besonderen Vorkommnisse. In einer ersten Bilanz schrieb die Polizei auf X im Nachgang der pro-palästinensichen Veranstaltung am Gleisdreieck, dass bisher fünf Strafermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, Billigung von Straftaten und Beleidigung aufgenommen wurden.

Pro-palästinensische Demo am Hermannplatz durch Polizei beendet

Am Abend versammelten sich am Hermannplatz in Neukölln Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration. Die Polizei zählte etwa 250 Teilnehmer. Die Versammlung wurde auf Anweisung der Polizei beendet. Es habe der Verdacht bestanden, dass auf der Kundgebung strafbare Inhalte verbreitet wurden, sagte ein Sprecher dem rbb.

Eine pro-palästinensische Demo am Sonntag auf dem Hermannplatz. (Foto: Marcel Trocoli Castro/rbb)
| Bild: Marcel Trocoli Castro/rbb

Bei der bisher größten pro-palästinensischen Demonstration zogen am Samstag laut Polizei 11.000 Menschen durch Kreuzberg.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Israel ein Massaker mit rund 1.400 Toten angerichtet und mehr als 250 Menschen verschleppt. Seither greift Israels Armee Ziele in dem abgeriegelten Palästinensergebiet an. Dabei starben dort nach palästinensischen Angaben schon Tausende Menschen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.10.2023, 19:30 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    Das mag allgemein gelten, aber offenbar hat ihr Azubi das Wesen der Hamas nicht erfasst. Terroristen diskutieren nicht, da sie gemäß ihrer Überzeugung immer im Recht sind. Und Terroristen vergibt man auch nicht. Die bekämpft man.

  2. 46.

    Das mit dem Reden, Vergeben und Verzeihen wäre so schön, aber: die Hamas will nicht vergeben, sie will auch nicht verzeihen. Sie will einfach nur vernichten und das so brutal wie nur irgend möglich, Terror eben. Und ich versuche mir die ganze Zeit vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn ich jemanden durch diesen Terror an die Hamas verloren hätte: könnte ich verzeihen? Ich versuche vieles zu verstehen, aber ob ich das verzeihen könnte? Ich weiß es nicht. Darin sehe ich auch das Problem. Selbst wenn irgendwann eine Art "Friedensprozess" in Gang kommt: es wird sehr, sehr lange dauern, den Hass, den Schmerz und die Wunden zu überwinden. Und in dieser Zeit ist die Gefahr groß, dass immer wieder erneut etwas "aufflammt" was den Prozess zunichte macht. Aber trotzdem will ich die Hoffnung nicht aufgeben.

  3. 45.

    Traurig, daß ich bisher bei allen Post nicht nur hier die einfachste Lösung noch ne gelesen habe. Da musste erst mein Syrischer Azubi kommen und die Lösung präsentieren... Des Rätsels Lösung: reden und am Ende verzeihen können. Seine Worte: so lange keiner redet und vergeben und verzeihen kann/will, wird es nie wirklich Frieden geben. Leider hat er damit sogar recht. Es gibt immer mind. 2 Kriegsparteien. Vergeben die einander - Frieden. Einer will nicht - Krieg... Klingt logisch

  4. 44.

    Sorry aber dieser Dreisprung geht zu weit. Die Akteure des Nahostkonflikts leben zuallererst auch im Nahen Osten.

  5. 43.

    Ich verstehe nicht, warum ich von keiner riesigen und absolut unmissverständlichen ANTI-Hamas-Demonstration der sogenannten "Pro-Palästina-Demonstranten" hier in Berlin lese … … Oder verstehe ich das (leider doch) richtig ?

  6. 42.

    Ich bin entsetzt über den Antisemitismus der hier schmerzhaft zutage tritt bei den pro Palästina Demos".Der Schoss ist fruchtbar noch aus dem das kroch",scheusslich..

  7. 41.

    Es ist übelste historische Ironie, dass ausgerechnet jene, die Jahrzehnte lang laut "Nie wieder!" skandierten, das "Schon wieder!" erst möglich gemacht haben. Die diesem Phänomen zugrunde liegende (und immer noch wirksame) selbstgerechte Einfalt lässt sich kaum noch ertragen.

  8. 40.

    Wem spricht @ Mutter an?

    Die "Silvia" natürlich, war auch eine Antwort auf ihr Beitrag.

  9. 38.

    Hat nicht die Hamas einen Terroranschlag auf Zvilisten mit 1400 Toten verübt? Hat die Hamas nicht immer noch über 200 Zivilisten als Geiseln? Hat nicht die Hamas bewusst ihre Kommandozentralen in Wohnhäusern? Hat nicht die israelische Armee Zivilisten gebeten, den Norden zu verlassen? Stellt nicht die Hamas das Existenzrecht Israels grundsätzlich in Frage?

    Und ja: Es gibt auch das Problem der Art und Weise Besiedlung durch israelische Siedler.

    Und: Inzwischen gibt es in Deutschland sogar auch Rassismus gegen Deutsche. Wie kann das sein?

    Vielleicht solltest auch du alle Seiten betrachten lernen.

  10. 37.

    Fatal finde ich, dass der türk. Präs. Erdogan im November nach Deutschland kommen. Der wettert jetzt schon gegen den Westen und Israel. Was soll das werden, es ist damit zu rechnen, dass er hier auch noch Öl ins Feuer gießen wird,

  11. 36.

    Israel wurde angegriffen und hat das Recht sich zu verteidigen.Die Hamas ist nicht auf der Seite der Palästinenser,sondern ihr geht es darum Israel zu vernichten.Das ist eine Tatsache,die viele anscheinend nicht wahrhaben wollen.Die Hamas hat alles taktisch geplant auch die Proteste gegen Israel mit einkalkuliert.

  12. 35.

    Danke für deinen Beitrag. Viele haben vergessen wer eigentlich im Oktober mit der Provokation angefangen hat. Die Hamas!!! Alte und junge Menschen bestialisch ermordet. Schon vergessen? Hamas bauen ihre Stützpunkte unter Krankenhäuser auf, ist das menschlich? Und da Dresden alle auf Israel ein, es soll sich doch human verhalten. Was ist das denn für eine Moral.

  13. 34.

    Die UN Resolution 181 wurde von den Arabern nicht anerkannt und es der neue jüdische Staat wurde einen Tag nach seiner Proklamation von allen Seiten angegriffen. Niemand hatte damit gerechnet das Israel siegreich sein würde. Warum sollte jetzt die UN Resolution 181 als Grundlage einer Zweistaatenlösung dienen? Das proklamierte Ziel von Hamas, Hisbollah, Iran und jetzt der halben arabischen Welt ist die totale Auslöschung Israels. Daher unterstütze ich das vorgehen in Gaza zu 100%. Es gibt keine andere Wahl.

  14. 33.

    Tja, genau das sind die Fragen, die sich jetzt wohl die meisten stellen und keiner eine wirkliche Antwort dazu hat, nur eine Ahnung. Ich möchte meine Ahnung aber lieber nicht aussprechen, denn das wird alles untersucht und nachrecheriert werden müssen. Zu Ihrer zweiten Frage: das geht nicht, ich wüsste jedenfalls nicht wie und ich denke, es gab durch die letzten Angriffe schon Opfer. Die Hamas benutzen ja Menschen als Geiseln, also wie soll das funktionieren? Das wird es wohl eher nicht.

  15. 32.

    Zwei Fragen.
    Wie konnte es passieren das Milliarden Entwicklungshilfe bei der Hamas für Tunnelbau und Waffen landen konnten ?
    Wie bekommt man die Tunnelratten liquidiert ohne unbeteiligte Opfer?

  16. 31.

    Ja richtig, Harry. Der aktuelle kriegerische Konflikt besteht zwischen der Hamas sowie deren Unterstützern und Israel.

  17. 30.

    Ich glaube wir sollten nicht ständig Dinge miteinander vermischen.
    Daher meint Zweistaatenlösung nach der Aufgabe der Kolonien GB und Frankreichs im Nahen Osten, von der hier alle sprechen, die Resolution 181 (II) der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 29. November 1947, zur Teilung Palästinas.

  18. 29.

    Shani Louk ist tot, erschossen, als Trophäe mitgenommen und dann enthauptet.
    Eine Deutsche.
    Wer macht so etwas Bestialisches? Menschen? Ich glaube nicht. Gläubige Menschen? Ich glaube nicht.
    Wer an etwas glaubt, kann gar nicht töten. Wer aber an nichts glaubt, aber vom Hass zerfressen ist, ist zur Unmenschlichkeit fähig.
    Nur der Hass zerstört, entmenschlicht.
    Bekämpft den Hass, der ein Land, ein Volk auslöschen will. Bekämpft den Hass der Terror heißt. Der Terror meint uns alle.

  19. 28.

    Danke für diesen Kommentar, dem ich nur zustimmen kann. Leider sind die historischen Zusammenhänge, die von Anfang an ein hohes Konfliktpotenzial in sich bargen, viel zu wenig bekannt. Zu allen anderen Problemen ist bereits vor Jahren der islamistische Terror hinzugekommen, der das jüdische Volk auslöschen will und das eigene unterdrückt. Aber es gibt auch radikale jüdische Gruppierungen, die ihr eigenes Recht über das anderer Völker stellen. Wenn man endlich eine Zwei-Staaten-Lösung und damit territoriale Rechtssicherheit schaffen würde, würden man einigen Agitatoren den Wind aus den Segeln nehmen. Zu generellen Befriedung kann es aber erst kommen, wenn Antisemitismus und Islamismus weltweit ausgeräumt sind.

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